Registrieren
Deutschlands Adler vor dem EM-Auftakt in Polen: „Die Jungs sind bereit für den Neuanfang“
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 31. Oktober 2019

Image
Die Adler-Coaches gehen nach einer kurzen aber intensiven Vorbereitung optimistisch in das Duell mit Polen.

Samstag um 15 Uhr zählt es - dann tritt die neuformierte deutsche Mannschaft im polnischen Lodz im ersten Länderspiel seit dem Abstieg von Frankfurt an. Der Gegner wird eine als besonders physisch und harte Mannschaft geltende polnische Mannschaft sein. Wir haben uns mit den Verantwortlichen im DRV-Trainerteam unterhalten und blicken auf die erste Feuerprobe für das junge deutsche Team (Link für den aktuellen DRV-XV-Kader).

Lediglich einstellige Temperaturen und ein eisiger Ostwind wird erwartet, wenn das junge deutsche Team von Mark Kuhlmann, Alexander Widiker und dem zuletzt zum Trainerteam hinzugestoßenen Lars Eckert am Samstag um 15 Uhr in Lodz antritt. Gegen eine auf dem Papier erfahrenere Mannschaft des Gastgebers wird es dennoch zu einer Art Feuerprobe für viele Youngster im Team werden. Diese seien geradezu enthusiastisch, wie Coach Mark Kuhlmann gegenüber TR erklärt: „Sie merken, dass sie eine Chance bekommen sich zu zeigen und wollen diese nutzen.“

Dort wo sich die Siebener-Nationalmannschaft im Sommer den EM-Titel sicherte, geht es nun für die Adler in die Trophy-Saison

„Es ist eine sehr junge und sehr sehr gute deutsche Mannschaft, die nach Polen fährt, nicht nur um sich den Polen zu stellen, sondern auch um zu gewinnen!“ So DRV-XV-Sturmtrainer Alexander Widiker am heutigen Vormittag gegenüber TR. Am späten heutigen Abend werden sich unsere schwarzen Adler nach einer letzten gemeinsamen Einheit in Heidelberg auf die gut zehnstündige Anfahrt per Bus zum östlichen Nachbarn Richtung Lodz machen - dabei beginnt irgendwo auch eine neue Ära der Nationalmannschaft.

Widiker selbst erinnert die Situation an das Jahr 2010 - damals war Deutschland nach dem Abstieg aus der höchsten europäischen Spielklasse ebenso gegen Polen in die Zweitklassigkeit gestartet. Er selbst führte das deutsche Team damals in Frankfurt erstmals als Kapitän aufs Feld - trotz einer 14-9 Halbzeitführung folgte am Ende die 17-22 Pleite. Es sollte eine schwierige Saison werden, mit knappen Niederlagen auswärts gegen Belgien und daheim gegen Tschechien - doch es war der Grundstein für den Wiederaufstieg drei Jahre später.

"Eine ähnliche Situation wie 2010" - damals musste Deutschland nach dem Abstieg gegen Polen antreten und verlor knapp

Natürlich will niemand im deutschen Team die Rugby Europe Trophy am Samstag in Lodz mit einer Pleite starten, jedoch sieht Widiker die Chance auf eine ähnlich gute Entwicklung, wie das Team sie damals nach der Auftaktpleite unter seiner Führung genommen hatte - die Chancen dazu stünden gar nicht Mal so schlecht. „Die Jungs haben Bock, wir haben eine junge bewegliche und sehr athletische Mannschaft“, wie Widiker weiter erläutert.

Trainer Kuhlmann spricht von „Aufbruchsstimmung“

Headcoach Mark Kuhlmann attestiert seinem Team eine hervorragende Arbeitseinstellung. „Im Training arbeiten alle konzentriert und gehen positiv an die Sache heran, es gibt da kein Rummosern“, wie Kuhlmann lobend feststellt. Dabei mussten die Einheiten allesamt Abends abgehalten werden, um den berufstätigen Spielern ebenso die Möglichkeit zum Trainieren einzuräumen. Insgesamt sei „Aufbruchsstimmung“ deutschen Lager zu verspüren.

Der Gegner bleibt derweil noch gewissermaßen ein Mysterium - hatten die Polen im März 2018 beim 25-27 gegen Portugal noch wie ein echter Aufstiegskandidat ausgesehen, ließen sie vor sieben Monaten daheim gegen die Niederlande beim 0-49 daheim alles vermissen, was ihnen gegen den späteren Aufsteiger Portugal noch fast einen Überraschungssieg gebracht hätte. Dabei leidet Polen auch darunter, dass im Ausland spielende Profis oftmals nicht für den Einsatz im Nationaldress verfügbar sind.

Egal welche polnische Mannschaft Samstag auf dem Platz steht. Sowohl Cheftrainer Kuhlmann, als auch Sturmtrainer Widiker rechnen mit einer extrem physischen polnischen Mannschaft. Widiker betont, dass Polen zuletzt immer einen sehr schweren Sturm aufgeboten habe und man deswegen von deutscher Seite versuchen werde die Polen in Bewegung zu halten, um später im Spiel Vorteile. Auf die Frage ob man gegen einen solch starken Sturm mit Problemen bei den Standards rechnet, entgegnet Widiker selbstbewusst: „Wir haben eine sehr gute erste Reihe, wir haben keinerlei Sorge wegen den Standards.“ Widiker, als Rekordnationalspieler mit 65 Einsätzen in der ersten Reihe, ist bekanntermaßen vom Fach.

Cheftrainer Kuhlmann betont, dass es zunächst darum gehe, möglichst wenig Fehler zu machen und lange im Ballbesitz zu blieben: „Wir müssen technisch gut spielen und dann sehen, was sich für Chancen aus dem Spiel ergeben - dazu brauchen wir ein gutes Kickspiel, dann haben wir eine realistische Chancen.“

Auftakt in eine Saison, die erst im Mai in der Ukraine endet

Anders als die Rugby Europe Championship, wird die Trophy über einen weitaus längeren Zeitraum ausgetragen. Noch am 23. November erfolgt in Heidelberg das erste Heimspiel gegen die Niederlande (Ticketlink), die in der Vorsaison hinter Portugal Zweiter wurden. Erst am 29. Februar geht es dann weiter, mit dem zweiten Heimspiel, gegen die Schweiz. Die Heimspiele der Ukraine werden aufgrund des eisigen Winters dort, besonders früh oder spät ausgetragen. Deshalb haben die Ukrainer auch bereits am vergangenen Wochenende in Kharkiv ihr Auftaktspiel ausgetragen und dabei gegen Litauen relativ komfortabel mit 27-10 gewonnen. Für Deutschland jedenfalls endet diese Trophy-Saison deshalb erst am 17. Mai in beim Auswärtsspiel in der Ukraine.

Ein deutscher Sieg in Polen wäre ein Traumstart in die neue Saison und würde vor dem Heimspiel gegen die favorisierten Niederländer sicherlich auch ein wenig den Druck nehmen. Danach steht nur noch ein einziges Auswärtsspiel an und zwar gegen den Aufsteiger Ukraine. Wir von TR werden von Samstag früh an aus Lodz berichten. Folgt uns auch auf Facebook und Instagram, um kein Update zu verpassen.

Die Spiele mit deutscher Beteiligung in der Rugby Europe Trophy

02.11.2019 Polen-Deutschland
Stadion LKS, Lodz

23.11.2019 Deutschland-Niederlande
Fritz-Grunebaum-Sportpark, Heidelberg

29.02.2020 Deutschland-Schweiz

21.03.2020 Deutschland-Litauen

17.05.2020 Ukraine-Deutschland

Artikel empfehlen
Kommentare (0)add comment

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 31. Oktober 2019 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

Top Try Scorer - REC Division 1A

Julen Goia Iriberri (ESP)   4
Kehoma Brenner (DRV)   3
Zurab Zhvania (GEO)   3
Adrian Apostol (ROM)   3
Guillaume Rouet (ESP)   3

gesamte Tabelle

Conversions - REC Division 1A

Bradley Linklater (ESP)   6
Valentin Calafateanu (ROM)   6
Dan Snee (ESP)   4
Ramil Gaysin (RUS)   4
Lasha Khmaladze (GEO)   4

gesamte Tabelle

Penalties - REC Division 1A

Merab Kvirikashvili (GEO)   9
Pedro Bettencourt Avila (POR)   8
Valentin Calafateanu (ROM)   5
Ramil Gaysin (RUS)   4
Chris Hilsenbeck (DRV)   4

gesamte Tabelle

Yellow Cards - REC Division 1A

Shalva Sutiashvili (GEO)   1
Duarte Marques (POR)   1
Jaime Nava (ESP)   1
Mathieu Visensang (ESP)   1
Giorgi Nemsadze (GEO)   1

gesamte Tabelle

Red Cards - REC Division 1A

honeypot@totalrugby.de
Advertisement