TotalRugby-Vorschau Rugby-Bundesliga: Rematch des BuLi-Finales, SCN vs. RGH
Geschrieben von TotalRugby Team
Donnerstag, 24. Oktober 2019
Im Juni trafen beide Teams zuletzt aufeinander, mit dem besseren Ende für den 1880 und dem Meistertitel. Foto (c) Seufert-Chang
Die Rugby-Bundesliga steuert auf einen heißen Herbst zu. An diesem Wochenende wartet auf die Fans nicht nur die Wiederholung des Bundesliga-Endspiels von vor vier Monaten. Unweit der Heimat des Vizemeisters Handschuhsheim fordert Aufsteiger Neuenheim die RG Heidelberg heraus. Im Norden will Germania List die eigene Siegesserie ausbauen, während Leipzig beim HRC den Rückstand auf Tabellenführer Hannover 78 verkürzen kann.
Das Bundesliga-Wochenende beginnt mit einem absoluten Kracher. Der Vizemeister empfängt den Meister zum Rematch des letzten Endspiels um den deutschen Meistertitel, das 1880 Frankfurt im Juni mit 22-12 für sich entscheiden konnte. Dieses Mal wird auf dem künstlichen Grün des Lions Parks im Heidelberger Norden gespielt. Dass die Gastgeber dennoch eher als Underdog denn als Favorit in dieses Spiel geht, ist unbestritten. Während 1880 bisher scheinbar mühelos durch die Liga schwebt und von Erfolg zu Erfolg eilt, mussten die Löwen im Heidelberger Derby die erste Pleite einstecken - und zwar gegen jene RGH, die 1880 noch einen Spieltag zuvor bezwingen konnte.
Löwen-Coach Mark Kuhlmann betont dementsprechend im Gespräch mit TR: „Frankfurt ist die einzig ungeschlagene Mannschaft in diesem Jahr und wirkt bisher mehr als souverän“ und betont weiter „das wird nochmals schwieriger als letztes Wochenende gegen die RGH“ - wohlgemerkt hatten seine Löwen diese Partie mit 7-23 verloren. Dabei hadert der aktuelle Trainer der deutschen Fünfzehner-Nationalmannschaft mit der Chancenverwertung aus der Vorwoche - ein Manko, das man dringend beheben müsse. Weiterhin sei taktische Disziplin ein absolutes Muss: „Meine Spieler müssen bei unserem Gameplan bleiben und nicht einfach spielen, was ihnen gerade mal so einfällt.“ Dann wiederum seien die Aussichten an diesem Wochenende besser.
Sein Gegenüber, Frankfurts südafrikanischer Meistertrainer Byron Schmidt, betont indes: „Wir sind uns bewusst, gegen den TSV auswärts spielen, das wird eine anspruchsvolle Aufgabe!“ Trotz einer nahezu perfekten Bilanz wollen sich die 1880er nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Gerade aufgrund der Niederlage im Heidelberger Derby gegen die RGH sei der TSV Handschuhsheim gefährlich, so die Überzeugung des Gästetrainers. Wenn man eine perfekte Leistung abrufe, so Schmidt weiter, sei man allerdings schwer zu schlagen - auch nicht für den amtierenden Vizemeister, dem man erst letztes Wochenende die Tabellenführung abgenommen hatte.
Im Juni setzte sich im Finale Frankfurt durch und sicherte sich den ersten Titel seit 10 Jahren
TotalRugby-Prognose: Der Vizemeister empfängt den Titelträger, es ist also Topspielzeit im Rugby-Oberhaus. Dazu spielt auch das Wetter mit und bei knapp 20 Grad und Sonnenschein steht einem Duell, das den Titel Topspiel verdient, nichts entgegen. Doch der TSV hatte zuletzt mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen - zuletzt vielen mit Atu Katoa und Marcel Coetzee zwei absolute Leistungsträger aus - und hat nicht den tiefen Luxuskader, wie der Meister, der aktuell einige Spieler aus seiner hocherfolgreichen Jugendabteilung in die erste Mannschaft einbaut und den harten Kampf um die Kaderplätze noch verschärft hat. Keine Frage, die Löwen werden Frankfurt einen heißen Tanz in Handschuhsheim liefern, doch wir sehen Frankfurt aktuell klar besser. Eingespielt und auf allen Positionen top besetzt, wird sich der amtierende Meister mit +12 Zählern durchsetzen.
Es ist ein Heidelberger Derby und zugleich das Duell des Dritten gegen den Vierten. Überraschenderweise liegt Aufsteiger SCN aktuell gar einen Punkt vor den Orange Hearts, die am Samstag Nachmittag den nicht allzu weiten Weg über den Neckar antreten werden. Nach der Auftaktpleite gegen Frankfurt 1880 ist der SCN mittlerweile nicht nur in der Liga angekommen, sondern wird nach mittlerweile vier Siegen mit Offensiv-Bonus von einigen Beobachtern gar als Playoff-Kandidat angesehen.
Doch gegen derlei Ambitionen sträubt sich SCN-Coach Alexander Widiker entschieden: „Die RGH ist einer der Topfavoriten auf die deutsche Meisterschaft und wir gehen als klarer Außenseiter in dieses Duell.“ Der Rekord-Nationalspieler der schwarzen Adler zieht dabei gegenüber TR explizit den Quervergleich und betont, wie schwer man sich selbst gegen Frankfurt 1880 getan habe, während die RGH auf Augenhöhe mit dem Meister spielte. Deshalb lässt Widiker die Messlatte vor dem Duell explizit tief: „Wir sehen das Spiel als eine Chance uns weiterzuentwickeln, wenn wir am Ende ein Pünktchen mitnehmen können, wäre das die Kirsche auf der Torte!“ Denn mit mittlerweile 20 Zählern ist der SCN weit von jeglichen Abstiegssorgen entfernt, was für einen Liganeuling normalerweise nicht üblich ist.
„Der SCN hat bisher überzeugt und stellt eine wirklich gute Mannschaft“, so die Einschätzung von RGH-Coach Mustafa Güngör, der deswegen gegenüber TR schlussfolgert: „Ich sehe die Chance 50:50 in diesem Duell.“ Auch deswegen, weil es ein derart offenes Spiel verspricht zu werden, sei die Vorfreude groß. Einzige Sorge aus Sicht der Orange Hearts - die medizinische Abteilung musste unter der Woche Überstunden einlegen. Denn aus dem Derby gegen den TSV gingen gleich sieben Spieler angeschlagen. Dennoch werde man „eine schlagkräftige Truppe“ auf den Museumsplatz schicken, so Güngör weiter.
Mit Blick auf die Tabelle geht man bei den Orange Hearts von einem „richtungsweisenden Duell aus“. Mustafa Güngör gegenüber TR: „Wir sind aktuell auf dem vierten Platz, würden aber schon gerne weiter nach oben arbeiten!“ Die Marschrichtung ist also klar und bei der RGH freut man sich über perfekte Bedingungen am Wochenende - ein schnelles Geläuf ist Ende Oktober alles andere als selbstverständlich und dürfte den schnellen Jungs der Orangenen zu Gute kommen.
TR-Prognose: Königsblau gegen Orange - dieses Duell gibt es in der Neckarstadt Heidelberg schon mehr als 100 Jahre und nach nur einjähriger Abstinenz werden sich diese beiden Traditionsklubs wieder duellieren. Dabei ist das letzte Aufeinandertreffen an gleicher Stelle, das mit 62-26 an die RGH ging, kein Maßstab. Es ist ein anderer SCN, deutlich schlagkräftiger, der nun die Orange Hearts empfängt. Der Liga-Neuling, aktuell in der Tabelle vor der RGH, dürfte dem Gast einen heißen Tanz liefern. Doch aktuell scheint das RGH-Spiel zu abgerundet, selbst im Sturm konnten die Orangenen dem TSV letzte Woche erstaunlich viel Schaden zufügen. Die RG Heidelberg wird sich knapp aber verdient mit +8 Punkten durchsetzen.
„Jetzt kommen wir zur Woche der Wahrheit“, so die Losung von Pforzheims Jens Poff vor dem Spiel beim RK Heusenstamm. Heimtrainer Micheal Ferraris gibt sich vor dem Duell mit dem einzigen anderen sieglosen Team in der Südstaffel des Oberhauses ähnlich dramatisch: „Wir müssen jedes Spiel wie ein Finale angehen, wir brauchen die Punkte“, so der Füchse-Trainer. Denn anders als die Pforzheimer Gäste, die mit einem Sieg am grünen Tisch bei immerhin fünf Zählern stehen, musste sich Heusenstamm bisher mit zwei Bonuspunkten aus dem Duell mit Luxemburg vor zwei Wochen begnügen.
Doch ein Sieg verspricht den Platztausch mit den Rhinos und die Weitergabe der roten Laterne - dementsprechend motiviert geht man am Martinsee in diese Partie. Die Woche Pause aufgrund des vorgezogenen Spiels gegen Luxemburg habe man intensiv genutzt. „Wir haben uns als Team zusammengesetzt und haben gemeinsam darüber gesprochen wie wir spielen wollen und was sich ändern muss.“ Denn mit dem bisherigen Saisonverlauf ist man im Frankfurter Vorort alles andere, als zufrieden. Die Liste der Dinge, die sich verbessern müssen ist lang, wie Ferraris im Gespräch mit TR erahnen lässt.
In erster Linie sei dies die Entscheidungsfindung in hektischen Spielsituationen, wie man Situationen angeht. Man habe, so sind sich die Heusenstammer Coaches einig, bereits unter Beweis gestellt, in dieser Liga mithalten zu können. Doch mehrmals bereits hat man eine Führung weggeworfen und ist den Beweis schuldig geblieben, über 80 Minuten die beste Leistung abrufen zu können. Ein brutales Spiel gegen Pforzheim, das man erwartet, sei da genau die richtige Chance das unter Beweis zu stellen. Für die sturmstarken Heusenstammer ist Pforzheim ja eventuell aktuell genau der richtige Gegner.
Es müssen dringend Siege her für die Füchse
Diese Gefahr sehen die Gäste auch, die ihre Leistung im Sturm zuletzt als „Achillesferse“ bezeichnen. Doch, so Coach Fabian Broughton, habe man genau daran gearbeitet und werde ein „dominantes Gedränge“ zeigen. Darüber hinaus haben die Rhinos ihre mangelnde Disziplin als Faktor hinter der bisherigen Niederlagen-Serie ausgemacht und geloben auch hier Besserung. Genau dies habe man als Vorraussetzungen identifiziert - Manager Poff jedenfalls hält die kommenden drei Partien vor Weihnachten - nach dem RKH wartet der HRK sowie Luxemburg - für gewinnbar. Dann sei die Tabellensituation schon weitaus weniger akut.
TotalRugby-Prognose: Wie so oft könnte diese Partie mit Blick auf den künftigen Saisonverlauf zum Fingerzeig werden. Heusenstamm braucht den Sieg fast noch mehr, als die Pforzheimer. Denn in der Rückrunde müssen gegen alle Teams aus der unteren Tabellenhälfte auswärts antreten - wohl ohne Benny Krimer und Max Weber, die beide langfristig auszufallen drohen. Doch mit der Woche Pause im Rücken und viel Zeit an den bisherigen Probleme zu arbeiten, geht Heusenstamm mit der besten Chance auf einen Sieg bisher in die Partie. Beide Teams haben zurecht den Sturm als entscheidenden Faktor ausgemacht - denn sollte es Pforzheim gelingen, die schweren Jungs der Füchse zu neutralisieren, könnte die schnelle Hintermannschaft um Simbabwe-Siebener-Star Chitokwindo bei tollen Bedingungen den Unterschied machen. Doch wir sehen Heusenstamm mit der Entschlossenheit und dem klaren Übergewicht im Sturm vorne - der RKH gewinnt mit +6 Punkten.
Sonntag Nachmittag kommt es zum letzten Duell des Bundesliga-Spieltags und zwar am Heidelberger Harbigweg. Doch während das Gastspiel der Rugger aus dem Großherzogtum noch vor wenigen Jahren unter Garantie ein dreistelliges Ergebnis gewesen wäre und selbst letzte Saison in einem 111-7 endete, trennen aktuell nur mickrige drei Pünktchen den Vorletzten Luxemburg vom einstigen Serienmeister.
Damit das auch so bleibt, will der HRK an die Leistung gegen Frankfurt 1880 anknüpfen, so Coach Pieter Jordaan: „Wir haben im letzten Spiel gegen den amtierenden Meister Frankfurt unsere bisher stärkste Saisonleistung abgerufen und hatten bis zur Mitte der 2. Halbzeit das Spiel komplett offen gestaltet.“ Deshalb werde man gegen Luxemburg „eine ähnlich konzentrierte Leistung abrufen müssen“, da die Luxemburger „vor allem an den Kontaktpunkten sehr stark sind“. Da helfe nur alles dafür zu tun, um das Spiel schnell zu machen.
Die Gäste wiederum gehen nach dem Sieg in Heusenstamm mit Rückenwind in die Partie, hat man doch endlich die Bürde aus dem abgesagten Auftaktspiel weggemacht und die rote Laterne abgegeben. Gegen den sturmstarken HRK wird man über 80 Minuten auf dem künstlichen Grün am Harbigweg alles zu tun haben, um die schweren Ballträger des Klubs zu Fall zu bringen.
TotalRugby-Prognose: Je nach Ausgang des sechsten Spieltages könnte der Klub tatsächlich noch auf den Relegationsrang abrutschen. Das entspricht natürlich überhaupt nicht den Ansprüchen der Männer mit den Zebrastreifen auf den Rugby-Trikots. Dementsprechend ist ein Sieg gegen die Luxemburger fest eingeplant. Klar sind die Himmelblauen unangenehm zu spielen, aber der Klub wird von Coach Jordaan sauber eingestellt und wird dem RCL keine Lücken bieten. Wir sehen den HRK mit +12 Punkten vorne.
Nord / Ost
Tabelle
Rang
Team
Spiele
Punkte
Differenz
1
Hannover 78
5
22
+77
2
RC Leipzig
5
16
+58
3
RK 03 Berlin
5
15
-4
4
SC Germania List
5
14
+44
5
Berliner Rugby Club
5
13
+21
6
Berlin Grizzlies
5
10
-5
7
Hamburger RC
5
10
-30
8
SG Odin/Döhren
5
3
-161
SC Germania List - RC Berlin Grizzlies Samstag 26. Oktober, 14 Uhr
Nach nunmehr zwei Siegen in Folge sieht Germania-Coach Danny Stephens sein Team aktuell mit „viel Momentum“ und fordert dementsprechend, dass man da weitermache, wo man am letzten Sonntag aufgehört habe. Auch wenn die Aufgabe gegen die Grizzlies weitaus anspruchsvoller werde, als in der Vorwoche gegen Aufsteiger Odin/Döhren. Diesen nämlich hatte man mit 57-0 abgefertigt.
In der Offensive, wie in der Defensive erwartet Stephens nun eine ähnliche Leistung, warnt gleichwohl vor den Gästen. „Sie kommen gerne hier her und wollen austeilen, außerdem sind die Grizzlies allem Anschein nach deutlich besser, als letzte Saison.“ Jedoch sei man selbst fast in Bestbesetzung und gehe dementsprechend optimistisch in die Partie - die quasi perfekten Bedingungen bei herbstlich-warmen Temperaturen kommen den Gastgebern dabei entgegen.
Aber auch die Grizzlies gehen nicht ohne Selbstbewusstsein auf die lange Anreise nach Hannover. „Wir entwickeln uns gut“ insistiert Grizzlies-Coach Ian Fowler. Der Australier hatte immerhin in der Vorwoche einen Bonuspunktsieg gegen den HRC feiern können und betont dementsprechend, dass man sich auf den Trip nach List freue, auch wenn man sich „der Offensiv-Qualität“ der Germania bewusst sei. Auswärts erwarte er vor allem, dass man defensiv gut stehe, um in die Partie zu finden - harte Arbeit sei sowieso immer eine Grundvorraussetzung für seine Teams. Dann so die Überzeugung bei den Hauptstädtern sei man auch nicht chancenlos.
Sehr souverän siegte Germania in der Vorwoche und will nun an diese Leistung anknüpfen
TotalRugby-Prognose: Die Grizzlies haben sich schon das eine oder andere Mal als Stolperstein erwiesen, auch für die Lister Germania. Soweit wollen es die Gastgeber aber nicht kommen lassen und arbeiten zielgerichtet auf die Spitzengruppe hin. Nach einem schwachen Saisonstart stehen die Chancen dazu gar nicht Mal dermaßen schlecht. Die Grizzlies sollten dabei für die Germania mit ihrem blitzschnellen Spiel keine unüberwindbare Hürde sein. Über die 80 Minuten gesehen, glauben wir bei TR, dass sich der Gastgeber durchsetzen wird - Germania mit +9 Punkten.
Für den RK 03 geht es nach nunmehr zwei Pleiten gegen Hannoveraner Klubs - erst gegen Germania und dann 78, jeweils auswärts - gegen den Dritten. Zum Glück aus RK-Sicht, handelt es sich dabei um Aufsteiger SG Odin/Döhren. Ein aus Berliner Sicht machbarer Gegner, zumal daheim. Coach Maxi Bonnano, der zumindest unter der Woche in Paris weilte mit der deutschen U18, hofft seinen Jungs die richtigen Anweisungen mit auf den Weg gegeben zu haben.
Als größtes Manko macht der RK-Coach die mangelnde Chancenverwertung aus. „Wir haben es zuletzt so oft bis nah ans Malfeld geschafft und dann aber nicht gepunktet“, so der Berliner Coach gegenüber TR. Das wolle man gegen den Aufsteiger besser machen und habe deshalb an der Ausführung im Angriff gefeilt. Ziel gegen das Staffel-Schlusslicht seien ganz klar die 5 Punkte für den Sieg mit mindestens vier Versuchen.
Beim letzten Spiel an gleicher Stelle gab es zwischen dem RK 03 und der SG ein 20-20 Unentschieden
Bei den Gästen erinnert man sich mit Wohlwollen an das letzte Gastspiel an gleicher Stelle zurück. Damals erkämpfte sich das Team, ebenso als Aufsteiger, beim amtierenden Nordmeister ein 20-20 Unentschieden. Das war damals wohl noch eine größere Sensation, als es das heute wäre. Dennoch gibt man sich bei der SG ausdrücklich pessimistisch und verweist auf das größer werdende Lazarett. Den aktuell sieben Punkte betragenden Rückstand auf den HRC, der aktuell das rettende Ufer darstellt, wird jedenfalls dieses Wochenende nicht verkürzen können.
TotalRugby-Prognose: Die SG Odin/Döhren braucht dringend Punkte gegen den Abstieg. Als Schlusslicht stehen die Hannoveraner aktuell mit Abstand am Ende der Tabelle. In Berlin wird es gegen eine besonders sturmstarke und eingespielte Truppe, die nach zwei Pleiten etwas zu beweisen hat, nichts zu holen geben. Der RK 03 gewinnt mit +19 Punkten.
An der Hamburger Saarlandstraße treffen am Samstag zwei Teams aufeinander, die mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen in diesen Spieltag der Rugby-Bundesliga gehen. Während die Gastgeber mit ihrer knappen Niederlage auswärts bei den Grizzlies hadern, die ihnen den Sprung vom Relegationsplatz verwehrt hat, steht der RC Leipzig nach seinem Kantersieg über den Berliner RC auf Rang zwei der Tabelle, besser denn je. Mit einem Bonuspunktsieg könnten die Leipziger Tabellenführer Hannover 78 bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken. Kein Wunder, dass RCL-Teammanager Sven Paukstat im Gespräch mit TR betont: „Mit dem Sieg am vergangenen Wochenende haben wir einiges an Selbstvertrauen getankt und fahren hochmotiviert nach Hamburg!“
Die Gastgeber haben was geradzurücken und treten motiviert und mit einem vollen Kader an. Kapitän Lars Dreessen, der sein Team von der Acht im Sturm aus anführen wird, im Gespräch mit TR: „Leipzig ist ein schwerer Gegner für uns. Die Tabellenplätze sagen genug über die Favoritenrollen aus. Außerdem sind trotz vollen Kaders einige Leistungsträger nicht verfügbar. Dennoch wollen wir mit allen Kräften dagegen halte und trotzdem Punkte in Hamburg zu halten.“ In allererster Linie wird es für die Hanseaten dabei darauf ankommen die spielfreudigen und schnellen Dreiviertelspieler des RCL aus der Partie zu nehmen.
Leipzig wiederum will unbedingt weiter punkten, um in der Spitzengruppe und im Rennen um die Playoff-Plätze zu bleiben. Auch wenn ein paar Ausfälle die Leipziger schwächen, dürfte man doch als Favorit in dieses Duell gehen. Gerade auch, da das Wetter perfekte Bedingungen für das schnelle Reihespiel der Sachsen verspricht.
Aktuell kaum zu halten: Die Herren des RC Leipzigs
TotalRugby-Prognose: In der vergangenen Spielzeit konnte Leipzig an gleicher Stelle einen 50-18 Auswärts-Kantersieg feiern. Die Sachsen haben sich seitdem nur noch mehr verbessert, jedoch ist die Liga an sich auch enger aneinander gerückt, so dass beispielsweise den Hamburgern auch Mal ein Sieg gegen Germania List gelingt. Hamburg wird alle Hände voll zu tun haben, Leipzigs Speedster in Schach zu halten, speziell bei trockenem und schnellen Geläuf. Die Marschroute der Gastgeber muss lauten im engen Stürmerspiel Leipzig zu binden, clever zu kicken und noch besser zu verteidigen. Dann könnte es auch einen Heimsieg geben - doch dazu muss quasi alles funktionieren auf Hamburger Seite. Wir sehen den RCL am Ende mit +9 Punkten vorne.