Englands John Brake brachte sein Team mit einem Hattrick im Finale auf die Siegesstraße - (c) Jürgen Keßler
„Spanien hat uns für den Erfolg unheimlich hart arbeiten lassen, doch am Ende wurden wir für unsere Anstrengungen glücklicherweise belohnt“, äußerte sich ein erleichterter Benjamin Ryan, Trainer der in Lyon siegreichen englischen 7er-Auswahl, nach dem 28-14 Finalerfolg seiner Schützling, über die neuerlich bärenstark aufspielenden Iberer.
Europameister Portugal und Weltmeister Wales wollen zum Series-Auftakt siegen - Jürgen Keßler
Dieses Wochenende (18./19. Juni) fällt in Lyon der Startschuss für die neugeschaffene FIRA-AER 7s-Grand-Prix-Series. Während Bundestrainer Peter Ianusevici den Rest seiner Mannen für das zweitklassige EM-Turnier in Heidelberg (2./3. Juli) präpariert, spielen die IRB-7s-Series-Core-Teams Frankreich, England, Wales gemeinsam mit Portugal, Russland, Spanien, Georgien, Rumänien, Ukraine, Italien, Moldawien und den Niederlanden, um die Krone im europäischen 7er-Rugby.
Die neuseeländischen Angreifer erzielten in den ersten beiden WM-Spielen insgesamt 159 Punkte
Jeder, der sich bereits auf die kommende Weltmeisterschaft der Großen Jungs freut, kann sich schon einmal mit dem Wettstreit des Nachwuchses um die Krone des Weltrugbys in Italien darauf einstimmen. Seit vergangenen Freitag kämpfen zwölf Nationen um die heiß begehrte Trophäe. Auch hier dominieren bis auf weiteres die großen Nationen Neuseeland, Australien, Frankreich, Südafrika und England, die jeweils zwei Siege in zwei Spielen verbuchen konnten.
Die eine wälzen sich vor Freude am Boden, die anderen würden am liebsten darin versinken, das Finale der französischen Top14 war auch in diesem Jahr wieder von großen Emotionen geprägt
In einer hart umkämpften Begegnung rang Titelfavorit Toulouse Underdog Montpellier mit 15:10 nieder und gewann somit den Kampf um die französische Meisterschaft. Dabei sorgte der Außenseiter fast für eine weitere Überraschung, denn bis zur 70. Minute lagen die Jungs aus Montpellier in Führung.
Den Anfang hatte Timoci Nagusa gemacht, der in der 26. Minute zu einem Versuch einlief, Bustos Moyana erhöhte und brachte den Tabellenführer unter Zugzwang. Toulouse konnte aber vorerst nur mit einem Straftritt durch David Skrela punkten (38.). Die Antwort Montpelliers kam jedoch prompt mit dem Wiederanpfiff der Begegnung nach der Pause in Form eines verwandelten Strafkicks von Francois Trinh-Duc (40.). Skrela brachte Toulouse zwar mit weiteren drei Punkten noch einmal heran (47.), im Anschluss mussten die Fans des Klassenprimus aber lange zittern und sahen ihr Team den Jungs aus Montpellier bis auf weiteres hinterherlaufen.
Erst in der 67. Minute verkürzte Skrela ein weiteres Mal auf 09:10, ehe Nicolas Bezy für die Toulouser 12:10-Führung sorgte (70.). Eine Art der Erleichterung kam aber erst nach Bezys Tritt zwischen die Stangen zum 15:10 in der 75. Minute auf. Aufatmen konnte der Favorit erst beim Abpfiff der Partie, hatte man Montpellier doch immer wieder ins Spiel gelassen und zahlreiche Male Glück gehabt, dass der Außenseiter die vielen Abspielfehler nicht konsequent nutzte. Skrela hatte nicht seinen besten Tag und setzte fünf Straftritte daneben. Man machte es sich also selbst schwerer als nötig.
Montpelliers Kapitän Fulgence Quedraogo kann dennoch stolz auf seine Jungs sein, hatte man Toulouse fast über die gesamte Spielzeit Paroli geboten. Auf sich selbst kann er übrigens auch stolz sein, denn der 24-jährige lief trotz einer gebrochenen Hand auf.