Die am vergangenen Wochenende ausgetragenen London 7s waren das neunte und letzte Turnier der IRB-Sevens. Im Oktober startete die Serie in Australien, dann ging es weiter nach Dubai, Südafrika, Neuseeland, in die USA, Hong Kong und Japan. Die beiden europäischen Standorte Schottland und England bildeten den Abschluss. Die Entscheidung über den Gesamtsieg fiel bereits beim vorletzten Turnier in Glasgow, denn Neuseeland enteilte dort den Konkurrenten entscheidend und war nicht mehr einzuholen.
Entsprechend selbstsicher und souverän traten die All Blacks Sevens in den Gruppenspielen auf. Beim 24:7-Auftaktsieg war Kanada nicht mehr als ein Sparringspartner. Etwas zu leicht nahm man wohl im zweiten Match die tapferen Kenianer, denen in den ersten sieben Minuten sensationell drei Versuche gelangen. Scheinbar fand Erfolgstrainer Gordon Tietjens in der Halbzeitpause die richtigen Worte, denn die Kiwis überrannten nun die Afrikaner mühelos und machten aus dem 0:17-Rückstand einen 31:17-Sieg. Im letzten Poolspiel ließen die Neuseeländer dann auch Wales durch ein deklassierendes 45:5 nicht den Hauch einer Chance.
Südafrika, als Sieger von Glasgow auch in London einer der Mitfavoriten, tat sich in den Poolspielen deutlich schwerer. Trotz des lange Zeit verletzten und nun wieder ins Team gerückten Cecil Afrika gab es zunächst nur ein mageres 5:0 gegen das junge Team von Australien und ein knappes 17:14 gegen Frankreich. Es deutete sich hier bereits an, dass es diesmal keinen Durchmarsch geben würde. Folglich kam dann auch die 12:19-Niederlage gegen die starken US-Amerikaner mit dem allerdings in London nur selten eingesetzten Supersprinter Carlin Isles (10,13 Sekunden auf 100 Meter) nicht wirklich überraschend.
Einen Traumstart erwischten in Pool C die Engländer. Nach dem 27:0 gegen London-Titelverteidiger Fidschi und einem 34:7 gegen den letztjährigen Finalisten Samoa wurden hoffnungsvolle Erinnerungen an den Turniererfolg in Twickenham aus dem Jahr 2009 wach. Einen herben Dämpfer gab es dann aber im abschließenden Spiel gegen Argentinien. Die Pumas konterten die schnelle Führung von Dan Norton und setzten sich letztlich mit 26:17 gegen den Gastgeber durch.
Eigentlich beginnt ein Siebener-Turnier erst so richtig mit der KO-Phase des zweiten Tages. Die Cup-Quaterfinals brachten einerseits den völlig ungefährdeten 52:7-Sieg der Neuseeländer gegen Argentinien und einen 20:7-Überraschungserfolg der stets strategisch geschickt operierenden Kenianer gegen die favorisierten Fidschi. Überaus spannend verliefen die beiden anderen Paarungen. In allerletzter Sekunde gelang den Australiern gegen die USA der entscheidende Versuch zum 24:19, wobei die US-Boys doch sehr mit einigen Schiedsrichterentscheidungen haderten. 14:14 unentschieden lautete es nach der Schlusssirene des Spiels zwischen England und Südafrika. Schon in der ersten Minute der Verlängerung gelang dem jungen Marcus Watson der entscheidende Durchbruch. Twickenham stand Kopf, der Traum vom erneuten Turniersieg des Rosenteams durfte weitergeträumt werden, bis, ja bis im verregneten Halbfinale die Jungs aus Down Under mit 14:7 die Briten in kollektive Trauer versetzten. Das zweite Halbfinale zwischen Neuseeland und Kenia brachte kaum spielerische Höhepunkte. Ein mühsamer 7:0-Arbeitssieg reichte den All Blacks Sevens zum Einzug in das Finale. Hier zeigten sie dann wieder ihre unglaublichen Fähigkeiten, ließen von Beginn an keinerlei Spannung aufkommen und erteilten Australien mit 47:12 geradezu eine Lektion.
In diesem Jahr ohne die Routiniers DJ Forbes, Solomon King und Frank Halai angetreten, erschienen die Kiwis keineswegs geschwächt. Junge Spieler wie Rocky Khan, Gilles Kaka, Warwick Lahmert und auch Pitha Akhi passten sich nahtlos in das bestens funktionierende Mannschaftsgefüge um Tim Mikkelson, Tomasi Cama, Kurt Baker und Lote Raikabula ein und lassen auch für die kommende Saison eine neuseeländische Dominanz bei der Sevens World Series erwarten. So ganz sicher ist dies jedoch nicht, denn niemals zuvor verlief die Serie so ausgeglichen. Bei neun Turnieren konnten sich immerhin fünf unterschiedliche Sieger in die Listen eintragen.
Mit dabei sein werden in der kommenden Saison 2013/14 auch wieder die Schotten, Portugiesen und Spanier. In einem für die Betroffenen Nerven aufreibenden Qualifikationsturnier mussten sich in London die bis dahin auf den Rängen 13, 14 und 15 platzierten Teams gegen die ambitionierten Siebener-Nationen aus Russland, Georgien, Tonga, Zimbabwe, und Hong-Kong durchsetzen, was ihnen schließlich auch mühsam gelang. Überraschend kamen hier vor allem die Niederlagen Spaniens gegen Tonga und Schottlands gegen Hong Kong.
Zwei Krebs-Erkrankungen, eine Bypass-Operation und auch auch der Rücken zwickt - doch John Goldman hat weiter Freude an der Jagd nach dem ovalen Leder. Dabei hat der 72-jährige erst im Alter von 50 Jahren mit dem Rugbyspiel begonnen, seine Frau hat ihn damals überredet.
Mit seiner Einstellung ider Rugby-Opa längst zur Inspiration für seine deutlich jüngeren Mitspieler geworden.
Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 18. April 2013 )
Die Filmemacherin Kathrin Gnorski (KATH Production) begleitete die Frauen des FC St. Pauli in der Saison 2011/12 auf dem Weg zum Finale der Deutschen Meisterschaft. Der Dokumentarfilm: Niemals Allein wird in den nächsten Wochen fertig sein. Vorab nun dieser Trailer, der deutlich zeigt, dass Rugby mehr als nur irgendein Sport ist.
Die schnellen Jamaikaner sind zum ersten Mal bei den legendären Hongkong 7s am Start
Erstmals sind in Hongkong sogar 28 Teams am Start, da neben den Hongkong Sevens mit 16 Teams auch ein Vorqualifizierungsturnier mit 12 Teams stattfindet. Im Turnierfeld der HK Sevens ist neben den 15 Core-Teams der World Series auch der Asienmeister Hongkong vertreten. Im sogenannten Vorqualifizierungsturnier spielen die 2 jeweils bestplatzierten Teams der 6 Kontinente nach den qualifizierten Core-Teams. Für Europa spielen Russland und Georgien.
Was hat es mit diesem Vorqualifizierungsturnier auf sich? Der IRB möchte jährlich die besten 15 Core-Teams in der World Series spielen haben. Daher ist ein sogenannter Auf- und Abstieg vorgesehen. Im letzten Turnier des Jahres (London) spielen die besten 12 Teams nach ihrer Platzierung der World-Series-Turniere das Finalturnier. Die 3 schlechtesten Teams der World-Series messen sich mit den 4 besten Teams des Vorqualifizierungsturniers aus HongKong und dem Asienmeister Hongkong in einem Qualifizierungsturnier mit 8 Teilnehmern dann untereinander. Die 3 bestplatzierten Teams dieses Turniers sind für die World-Series 2013/2014 qualifiziert. Somit ist in diesem Jahr in der World-Series reichlich Spannung und in jedem Turnier wird um wichtige Punkte gekämpft. Vor Hongkong liegen auf den Plätzen 13 (USA),14 (Portugal) und 15 (Spanien). Der Abstand zu den Plätzen 11 und 12 (Australien + Schottland) ist jedoch minimal und es wird sicher noch Verschiebungen geben.
Vorqualifizieungsturnier 1. Tag:
In 3 Gruppen á 4 Teams treten die Kontinentalvertreter an. Gruppe E: Tonga, Tunesien, Uruguay, Taipeh Gruppe F: Japan, Brasilien, Georgien, Jamaica Gruppe G: Russland, Cook Inseln, Zimbabwe, Mexiko Gleich zum Auftakt ein heiß umkäpftes Match zwischen Tunesien und Tonga. Zur Halbzeit lag Tunesien 12:0 vorn. Tonga schlug zurück und konnte noch mit viel Glück 14:12 gewinnen. Dann die Olympiagastgeber 2016 Brasilien gegen Japan. Mit 17:10 eine knappe Kiste für Japan mit 3 "Ausländern".
Gespannt war man in Hongkong auf den Auftritt der Cook-Inseln. Diese waren in Wellington immer wieder Stolperstein mancher etablierten Rugbynation. Aber die Russen machten kurzen Prozeß und schlugen mit einer überragenden Mannschaftsleistung, ohne 3 Stammspieler, die Insulaner mit 43:5. Auch Georgien spielte mit einigen Veteranen konzentriert gegen Jamaica und gewann mit 27:17.
Somit konnten alle Favoriten ihre Auftaktspiele gewinnen. Abgerechnet wird jedoch im Viertelfinale, wo auch im Vorjahr einige Überraschungen (Spanien und Kanada) passierten.
Im Hauptfeld gab es gleich zu Beginn einige Überraschungen. Die starken Portugiesen, endlich wieder mit ihrer 1. Besetzung, konnten die zuletzt so guten Schotten mit 27:21 bezwingen. Kanada setzte sich souverän mit 31:7 gegen Spanien durch. Ebenso ließ Samoa England mit einem 28:7 keine Chance. Und die jungen Argentinier schlugen Mitfavorit Südafrika mit 21:0. Auch Wales 19:14 über die hochgehandelten Australier zählt in die Überraschungskategorie.
Restergebnisse: Neuseeland - Frankreich 33:12, USA - Kenia 14:17, Fiji - Hongkong 36:0
Trotz neuer Frisur treffsicher - Rebels-Kicker James O'Connor
Vergangenen Freitag war es endlich soweit! Die Super Rugby Saison hat begonnen, zwar noch mit einer Minirunde in der australischen Konferenz, der auf Grund der im Juni anstehenden „British and Irish Lions Tour“ nach Australien eine längere Turnier Pause bevor steht. Wir haben für Euch beide Spiele in voller Länge:
Melbourne Rebels - Western Force 30:23
Zum Auftrakt traffen sich die Melbourne Rebels und die Western Force aus Perth, um ein Derby der beiden jüngsten australischen Franchises auszufechten. Die Nationalteamspieler in der Hintermannschaft der Rebellen aus Victoria, in Gestalt von James O’Connor - mit einer Flechtfrisur die annehmen lässt er wäre gerade erst von einem Strandurlaub auf Bali zurück gekehrt - und Kurtley Beale, hatten das Geschehen ganz gut in Griff. Angefangen hat die Partie allerdings mit zwei Penalties für die Jungs aus Perth und dank einer gelben Karte für die Melbourner Gastgeber, gelang Alfie Mafi in der 27. Minute der erste Try der neuen Super Rugby Saison und somit die 11-0 Führung. Kurz darauf maulten sich die Rebellen allerdings von einem Gasse-Einwurf den Weg zurück ins Spiel und über die Mallinie der Gäste aus dem Westen. James O’Connor blieb an diesem Tag makellos mit dem Fuß und erhöhte auf 11-7. Zu Beginn der zweiten Spielhälfte setzte Richard Kingi, mit einen sensationellen Pass hinter dem Rücken, Hugh Pyle in Szene, der dann zum zweiten Fünf-Punkter für Melbourne einlaufen konnte. Doch auch die West-Australier konnten noch punkten und kamen kurz darauf mit ihrem zweiten Versuch zum 17-16 heran. Als dann allerdings kurz darauf die Gäste wegen zweier gelber Karten mit nur 13 Mann auf dem Spielfeld standen, gelang den Rebels erneut ein Try zum (mit Conversion durch James O’Connor) 27-16. Die Force konnte zwar zehn Minuten vor Schluss noch einmal dank eines erhöhten Versuchs auf 27-23 heran kommen doch das letzte Wort hatte wieder Full Back O‘Connor der mit einem Penaltykick den Endstand von 30-23 für die Melbourne Rebels herstellte.
Brumbies - Reds 24:6
Die zweite Begegnung des Wochendes hatte an und für sich mehr versprochen, blieb allerdings relativ farblos. Auch wenn die Reds aus Brisbane gegen die Brumbies aus der Hauptstadt für eine hochklassige Partie bürgen sollten, blieb das Spiel viel schuldig. Bemerkenswert ist das Comeback des kontroveresen Reds-Spielmachers Quade Cooper, nur zwei Wochen nach seinem ersten Profiboxkampf, der allerdings ebenso wenig zu glänzen verstand, wie Flanker David Pocock bei seinem Debut für die Brumbies. Herausgestochen ist hauptsächlich Jesse Mogg (Brumbies), der mit seinen zwei Tries die einzigen Höhepunkte des Abends setzte, wobei der zweite Versuch in der 80. Minute ein abgefangener Pass von quade Cooper für seinen Flügel Digby Ioane. Diesen pflückte Mogg dankbar aus der Luft, um in die verwaiste Reds-Endzone einzugalopieren.
SG
Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 21. Februar 2013 )