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Mittwoch, 4. Juni 2008

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Der “Terminator” hat seine Spuren auf dem Rugbyglobus hinterlassen, von Neuseeland bis nach Barnstaple (in Westengland) – Wie geht es nun weiter für den respekteinflößenden Ex-All Black?


Wenn man den Namen Jerry Collins hört, kommen einem sofort gewisse Dinge in den Sinn.


Zum Beispiel seine gebleichten Haare? Oder wie er gemeinsam mit Richie McCaw eines der besten Flanker-Paare im Weltrugby bildete? Oder aber auch, sein Auftritt im Trikot des englischen Amateur Clubs Barnstaple in Devon?


An was auch immer man im Zusammenhang mit Collins Namen denken mag, muss man Jerry Collins unweigerlich als einen der großartigsten Neuseeländer sehen, die jemals das berühmte schwarze Trikots der All Blacks übergestreift haben.


Jetzt hat der Ex-Hurricane sich von seinem Vertrag mit den All Blacks entbunden und schaut in eine unvorhersehbare Zukunft. Seit seinem Debüt für die All Blacks im Jahr 2001, hat Collins 46 Länderspiele bestritten und dabei 4 Versuche erzielt. Ihm wurde die Ehre zuteil, die All Blacks bei einem Länderspiel in Buenos Aires gegen die Pumas als Kapitän aufs Feld zu führen, wo er das Team als 61. All Black Kapitän zu einem 25-19 Sieg leitete.


Nach dem Spiel, beim Bankett der beiden Mannschaften, hielt er eine “verhältnismäßig lange Ansprache” komplett in Spanisch. Danach erhielt er viel Lob von den Einheimischen für seine bemerkenswerten Sprachfertigkeiten, zumal er das erste Mal für Richie McCaw als Kapitän eingesprungen war.


Während der Weltmeisterschaft sprang Collins noch 2 weitere Male als Kapitän für Richie McCaw ein, bei den Spielen gegen Portugal und Rumänien. Bei den 3 Gelegenheiten, bei welchen er Spielführer der Mannen in schwarz war, sprangen Siege heraus und er war mit seinem Löwenmut und seiner aggressiven Spielweise jedesmal ein Vorbild für seine Teamkameraden.


Viele halten Collins für den härtesten Tackler im Weltrugby. Im Jahr 2005 wurde er von den australischen Spielern zum meist gefürchteten Gegner gekürt – dabei war er zugleich der einzige nominierte Spieler.


Collins – der Terminator – ist bekannt dafür brutale Tacklings die Mark und Bein erschüttern, wenn es von Nöten ist. In einer Tri Nations Partie im Jahr 2005, ging der australische Spieler Morgan Turunuri nach einem typischen Collins Tackle k.o. und der walisische Stürmer Colin Charvis musste im Jahr 2003 nach einem ähnlich harten Tackling sogar ins Krankenhaus.


Ausserdem nennt Collins nach wie vor den größten Biceps des aktuellen All Blacks Kader sein eigen.


Im Oktober 2007, kurz nach dem Ausscheiden der All Blacks aus dem Rugby World Cup, war Jerry Collins in Devon als Urlauber unterwegs, dort wurde er von Kevin Squire, dem Cheftrainer des Barnstaple RFC’s entdeckt und eingeladen, sich ein Spiel seiner Mannschaft am Wochenende anzuschauen.


Zur Verwunderung des Vereins tauchte er tatsächlich auf und willigte zudem ein, ein Jugendtraining zu leiten. Daraufhin fragte Squire ihn, wie er sich bei ihm erkenntlich zeigen könnte, woraufhin Collin erwiderte, dass er nur etwas Rugby spielen möchte.


Am darauffolgenden Wochenende bestritt Collins also ein Spiel für die 2. Mannschaft von Barnstaple gegen den Lokalrivalen aus Newton Abbot. Er spielte Nummer 8 und passte sein Niveau ohne murren an das Niveau der anderen Spieler an, um seine Mit- und Gegenspieler, die allesamt Amateure waren, nicht zu dominieren.


Nach dem Spiel bat Collins den Club, im Barbarians Spiel gegen die Springboks die Clubstutzen von Barnstaple tragen zu dürfen, wozu der Club natürlich zustimmte.


Wie geht es nun weiter für Collins? Er wurde bereits mit Toulouse, dem Heineken Cup Sieger Munster und mit Bath in Verbindung gebracht. Allerdings bleibt seine Aussage bisher, dass er womöglich gar kein Rugby mehr spielen wird. – “Wenn ich heimkomme habe ich endlich die Zeit in mich zu gehen und zu entscheiden was ich tun werde. Es ist gut möglich, dass ich morgens in den Spielgel schaue und mich dazu entscheide, kein Rugby mehr spielen zu wollen. Ich denke das ist der schwierigste Teil, aber ich bereue meine Entscheidung nicht, da ich mit dem von mir Erreichten sehr zufrieden bin.”


Das verblüffenste und vermutlich erfreulichste Gerücht besagt, dass es Collins nach Devon zieht, um seine Karriere bei Barnstaple zu beenden.


Ein solcher Schritt würde zeigen, was Rugby für einen Spieler seines Kalbiers bedeutet. Heutzutage wird die Sportwelt so häufig vom Geld dominiert. Die Tatsache, dass er dazu gewillt ist seine Karriere bei einer Amateurmannschaft ausklingen zu lassen, verdeutlicht einmal mehr, dass diese Kiwi Legende das Spiel liebt und sich nicht vom Geld verderben lässt.


Vielen Dank, Jerry Collins

1 Jerry beim Training mit der 2. Mannschaft von Barnstaple

 

2 Jerry im Interview

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