Sonny Bill Williams (vorne) und Bismarck du Plessis (hinten) begegnen sich am 4. August im großen Super Rugby Finale
Am 4. August kommt es in Hamilton zum neuseeländisch-südafrikanischen Super Rugby Endspiel zwischen den gastgebenden Chiefs und den Sharks aus Durban.
Als sechstes und damit letztes Team der regulären Saison hatten sich die Sharks für die Finalrunde der Super Rugby Saison 2012 qualifiziert, damit mussten die „Haie“ zunächst ins australisches Brisbane zum heimstarken Vorjahreschamp, doch dort setzten sich die Südafrikaner genauso durch, wie im Halbfinalspiel gegen den Spitzenreiter der Punkterunde, die Stormers aus Kapstadt.
Dieser Überraschungserfolg, den Sharks gelang als erste Mannschaft überhaupt im Jahr 2012 die Stormers-Festung Newlands einzunehmen, beeindruckte nicht nur den Kapitän der geschlagenen Gastgeber, Springbok-Innendreiviertel Jean de Villiers: „Ich würde mein Geld nicht gegen die Sharks setzen. Sie haben gezeigt, dass sie Reisestrapazen überwinden können und daher haben sie im Finale eine Riesenchance, auch wenn es sicherlich hart wird“, zollt de Villiers dem Gegner nach der 19-26 Niederlage seiner Mannschaft Respekt.
Deutlich weniger Reisen mussten die Chiefs um Superstar Sonny Bill Williams. Die Mannschaft aus Hamilton hatte die Punkterunde auf dem 2. Platz beendet und damit Heimrecht gegen die Crusaders, die als Tabellenvierter zunächst in einem Qualispiel gegen die Bulls ihr Ticket fürs Halbfinale lösen mussten, während die Chiefs die Füße hochlegen konnten.
Die Versuche der Chiefs erzielten Kapitän Liam Messam und der scheidende Prop Sona Taumalolo – spielt ab nächster Saison in Frankreich – während die Kreuzritter nur zu einem Versuch durch Innendreiviertel Ryan Crotty kamen. Am Ende konnten die Chiefs einen 3-Punkte Vorsprung zum 20-17 über die Zeit retten, auch weil All Blacks Verbinderb Daniel Carter vier Minuten vor Schluss einen Straftritt aus 48m Entfernung vergab.
„Wenn sie diese Leistung auch im Finale abrufen können, dann haben die Chiefs gute Chancen den Titel zu gewinnen“, zeigte sich auch der unterlegene Crusaders- und All Blacks-Spielführer Richie McCaw von der Leistung seiner Landsmänner beeindruckt.
So sehen Verlierer aus, die Mission Titelverteidigung der Reds fand gegen die Sharks aus Südafrika ein plötzliches Ende
Im ersten Spiel empfingen die Crusaders die Bulls in Christchurch. Ein Klassiker im Super Rugby teilen sich die beiden Mannschaften doch insgesamt zehn Titel (sieben Crusaders und drei Bulls), zusätzlich standen bei den Bulls nicht weniger als 14 Springboks auf dem Rasen denen die Crusaders locker mit acht amtierenden Weltmeistern, angeführt von All Blacks Kapitän Richie McCaw Paroli, bieten konnten. Es war also von Anfang an klar, dass es ein heißes Duell um den Einzug ins Halbfinale werden würde. Den Bulls ist noch nie ein Sieg in Christchurch gelungen und auch diesmal lagen sie bereits zur Pause mit 16-3 zurück. Schuld daran war zum einen der hohe Penaltycount den die Gäste speziell rund um die Breakdownsituationen, die normalerweise gemeinsam mit dem engen Spiel eine Bulls-Spezialität sind, hinnehmen mussten, zum anderen die Präzision die sowohl Verbinder Morne Steyn mit dem Fuß als auch die Stürmer bei Line-Outs und Mauls vermissen ließen. Die Tatsache, dass mit beiden Flügeln und Hooker Chiliboy Ralepelle gleich drei Spieler innerhalb der ersten 45 Minuten verletzt vom Platz mussten half auch nicht. Crusaders Fly-Half Dan Carter setzte zusätzlich einmal Eckdreiviertel Zac Guildford ideal in Szene, wonach dieser relativ einfach zum einzigen Try der Gastgeber einlaufen konnte. Erst in der Mitte der zweiten Hälfte gelang den Bulls erstmals ein Maul nach dem Gasse-Einwurf das sie bis über die Crusaders Linie zum Versuch manövrierten. Die Neuseeländer hielten ihrerseits allerdings den Punktezähler in Bewegung und somit war der späte zweite Try der Bulls zum Endstand von 28-13 nur noch Ergebniskosmetik und ließ keinen Zweifel an der sehr kontrollierten und konsequenten Spielweise der Jungs aus Christchurch. Diese treffen nun schon am Freitag im neuseeländischen Halbfinalderby auf die Chiefs in Hamilton. Dort wird Rugbyikone Sonny Bill Williams auf seinen Ex-Club warten um das Nordinsel-Südinsel-Duell für die Chiefs, also den Norden, zu entscheiden. Eine schöne Geschichte am Rand des professionellen Rugbysports hat sich nach der Verletzung von Bulls Flügel Bjorn Basson im Spiel gegen die Crusaders zugetragen, Basson musste mit einer Verletzung der inneren Organe im Spital in Christchurch operiert werden und durfte nicht mit seinem Team zurück nach Südafrika fliegen. Neben dem Bulls-Teamarzt der mit ihm in Neuseeland blieb besuchten ihn auch mehrere Vertreter des Crusaders Managements und sogar einige Crusaders Spieler sollen ihm die Aufwartung gemacht haben um ihm die Zeit im Spital zu verkürzen und selbst in Zeiten des Rugby-Profitums die Werte des Sports zu pflegen.
Das zweite Play-Off Spiel fand in Brisbane statt wo die in letzter Sekunde in die KO-Phase geschlüpften Reds als Titelverteidiger die Sharks aus Durban empfingen. Bei den Reds hatte es im Laufe der Woche erhebliche Diskussionen gegeben, da Spielmacher Quade Cooper wegen eines gefährlichen Tackles an Berrick Barnes von den Waratahs in der letzten Runde des Grunddurchgangs, für ein spie gesperrt worden war. Die Reds-Führung hatte lange gehadert und mit dem Gedanken gerungen gegen diese Entscheidung Einspruch zu erheben um ihn für dieses Spiel frei zu machen und somit die Sperre zu verzögern, hatte sich dann allerdings dagegen entschieden. Somit trat Ben Lucas als Nummer zehn für die Queenslander auf, verletzte sich allerdings schon recht früh im Spiel, sodass Coach Ewen McKenzie einen Schachzug durchführte der leider nicht das erwünschte Ziel erbrachte indem er Will Genia von seiner angestammten Position auf der 9 (wo er zu den weltbesten gehört) auf 10 rücken ließ. Nachdem die Sharks mit Tries von JP Pietersen und dem jungen Jordaan schon 20-3 voran lagen, gelang Genia in der 37. Minute auch ein schöner Versuch, allerdings wurde in der 44. Minute einer seiner flachen Pässe von McLeod abgefangen und in sieben Punkte für die Sharks verwandelt die den Reds das Genick brachen. Erst in der Überspielzeit gelang den Australiern noch ein zweiter Versuch zum Endstand von 30-17. Die Sharks sind somit auf dem weg nach Kapstadt zu den Stormers um im rein südafrikanischen Semifinale den zweiten Finalisten neben Chiefs oder Crusaders zu den ermitteln.
Gegen Schottlands Nationalmannschaft bekam die junge deutsche Mannschaft ihre Grenzen aufgezeigt - (c) N. Ferreira
WM-Qualifikation verpasst und nur eins von fünf Turnierspielen gewonnen, so lautet die ernüchternde Bilanz der Deutschen 7er-Nationalmannschaft nach dem Weltmeisterschaftsqualifikationsturnier an der portugiesischen Algarve.
„Man hat schon gesehen, dass wir individuell durchaus mithalten können, aber es gelingt uns noch nicht, unsere Leistung beständig in allen Spielen und über die gesamte Spielzeit durchzuhalten. Wir hatten hier eine gute Chance auf eine WM-Teilnahme, aber wir haben sie am Ende nicht genutzt. Fazit: Ziel klar verpasst!“, so der beim Deutschen Rugby-Verband für die 7er-Nationalmannschaften zuständige Vizepräsident Michael Schnellbach enttäuscht.
Im Rahmen einer gründlichen Analyse gilt es nun die spielerischen und organisatorischen Missstände gründlich aufzuarbeiten, ohne dabei außer Acht zu lassen, dass Deutschlands blutjunge Mannschaft in Portugal vier der insgesamt fünf qualifizierten WM-Teilnehmer unterlegen war, nämlich den iRB-Coreteams Frankreich, Schottland und Spanien sowie dem ehemaligen 7er-Europameister aus Georgien.
Fest steht aber auch, dass Deutschlands 7er-Spieler, trotz der intensivsten Vorbereitung der vergangenen Jahre, insbesondere im athletischen Bereich noch nicht mit den Topnationen mithalten können. Außerdem fehlt es an der nötigen Routine und tiefe im Kader.
„Ich denke die vom Rugby-Verband NRW angeregte und auf dem Rugbytag beschlossene 7er-Landersverbandsmeisterschaft ist eine riesige Chance in der Förderung unserer 7er-Spieler einen Schritt nach vorne zu machen, nicht nur für die Herren, sondern auch für den Nachwuchs und insbesondere auch die Damen. Jetzt ist es aber wichtig, dass wir beginnen die Ärmel hochzukrempeln und uns gemeinsam an die Umsetzung machen. Weniger Angst vor Neuem und mehr Mut zum Fortschritt sind jetzt angebracht, die Spanier haben uns eindrucksvoll vorgemacht, was man auf diese Weise erreichen kann“, so 7er-Teammanager Manuel Wilhelm.
Wir haben für Euch eine Playlist mit den Spielen gegen Georgien, Frankreich, Belgien und Schottland zusammengestellt:
Die 18. und letzte Runde des Grunddurchgangs des Super Rugby war gezeichnet von spannenden Spielen, große Enttäuschungen und Überraschungen.
Begonnen hat der 18. Spieltag in Wellington, wo die Hurricanes ihr möglichstes taten um noch einen Platz im Play-Off zu ergattern. Die Aufgabe war denkbar schwierig, denn es ging gegen den Tabellenführer Chiefs. Doch die Hurricanes konnten nach dem Sieg gegen Vorjahresfinalist Crusaders in der Vorwoche auch gegen die starken Chiefs punkten. Allerdings bedurfte es dazu eines Tries in der Nachspielzeit, der der spannenden Partie das Endergebnis von 28-23 bescherte, und erst nach eingehender Studie des Video Referees gewertet wurde. Somit hatten die Hurricanes die Hoffnung im Turnier verbleiben zu können.
Am Samstag nahm dann das Drama seinen Lauf, die Brumbies waren über weite Strecken des Turniers Führender der Australian Conference gewesen und somit automatisch für die KO-Phase qualifiziert. Es hätte ihnen gegen die bisher meist blass agierenden Blues aus Auckland ein Punkt gereicht um diese Stellung zu verteidigen, mit dieser Einstellung gingen die Brumbies scheinbar auch in die Partie, sie agierten zaghaft und ließen speziell in der Verteidigung große Lücken (34 ausgelassene Tackles der Brumbies zeugen davon) die die an diesem Tag spiel- und lauffreudigen Blues weidlich ausnutzten. Einige vergebene Kicks auf die Stangen und ein in der zweiten Hälfte einsetzender heftiger Regen taten ihr übriges und versetzten das Heimpublikum und die Brumbies selber in einen Zustand der Furcht die nahezu sicher geglaubte Paly-Off Phase doch noch verpassen zu können, denn mit einem 16-30 war den Wildpferden eben nicht jener Defensiv Bonuspunkt geglückt der sie weiter gebracht hätte. So mussten sie zunächst nach Brisbane zu den Reds blicken die mit einem 5 Punkte Sieg die Führung in der Australien Gruppe übernehmen konnten.
Dazwischen hatten noch die Crusaders die Freude die Western Force zu Gast zu haben und mit einem überzeugenden 38-24 (speziell die erste Hälfte war sehr eindrucksvoll), einen Platz in der Zwischenrunde zu buchen.
Danach kam es dann zum Entscheidungsspiel in der australischen Conference um den Spitzenplatz und den somit sicheren Aufstieg. Die Reds empfingen in Brisbane die ewigen Rivalen aus Sydney die Waratahs. Ein vier Try Sieg würde den Queesnlandern die Tür weit aufstoßen und ihnen die Chance geben ihren Super Rugby Titel von 2011 zu verteidigen. Und genau so gingen die Reds auch zu werke und erledigten die Aufgabe letzten Endes mit einer Fleißaufgabe in Form des fünften Tries und einem komfortablen 32-16 Sieg. Dies bedeutete, dass die Brumbies vom Thron gestoßen wurden und nun zu hoffen hatten, dass in den verbleibenden Partien entweder die Sharks oder die Bulls einen Ausrutscher erleiden.
Die Bulls machten allerdings gleich in der nächsten Begegnung des Tages klar, dass sie nicht daran dächten sich gegen den Tabellenletzten die Lions einen Faux-Pas zu erlauben und siegten, dank einer starken zweiten Hälfte noch eindeutig mit 37-20. Mit diesem Ergebnis stand bereits fest, dass die Hurricanes trotz ihrer starken Spiele ausgeschieden sind. Mit dem Vier Try Bonuspunkt haben die Bulls es vermieden nächste Woche auf die Reds zu stossen und reisen daher zu den Crudsaders in Christchurch, ob dies tatsächlich ein Vorteil ist, bleibt allerdings zu bezweifeln.
Weiter ging es in Durban mit den Sharks die die Cheetahs zu Gast hatten und damit alle Hände voll zu tun. Zur Halbzeit lagen die Gäste noch mit 6-15 voran und ließen die Brumbies auf die Play-Offs hoffen, doch mit einem kontroversiellen Try durch McLeod wendete sich das Schicksal im zweiten Durchgang und die Sharks gewannen noch klar mit 34-15. Womit die Herzen aller Brumbiesfans brachen, denn somit wurden sie in der letzten Runde des Grunddurchgangs noch aus den KO-Phase geboxt.
Zu guter letzt ging es in Kapstadt noch um die Gesamttabellenführung und das Heimrecht für die Finalspiele. Die Chiefs hatten sich ja sowohl gegen die Crusaders letzte Woche als auch gegen die Hurricanes Blößen gegeben und den Stormers die Möglichkeit geboten mit einem Sieg die Tabellenspitze zu übernehmen. Und so kam es dann auch, dass die Südafrikaner gegen dieMelbourne Rebels eben jenen Sieg einliefen. Allerdings zeugt das knappe 26-21 erneut von der sparsamen Spielweise der Stormers, bei denen der Center Juan de Jongh mit seinen zwei Tries den Unterschied machte.
Somit treffen sich in der Zwischenrunde am kommenden Samstag die Reds und die Sharks in Brisbane, wobei Quade Cooper, der Spielmacher der Australier, wegen eines gefährlichen Tackles für ein Spiel gesperrt ist und deshalb nicht antreten kann, sowie die Crusaders und die Bulls in Christchurch. Die Sieger dieser Spiele dürfen dann nach Kapstadt zu den Stormers bzw. zu den Chiefs reisen um die Finalisten zu ermitteln.
Im Spitzenspiel der Runde konnten sich die Sharks durchsetzen
Die vorletzte Runde im Super Rugby hatte es in sich, bereits der Freitag bot einiges an Brisanz.
Im ersten Freitagspiel konnten die letztjährigen Finalisten aus Christchurch den Tabellenführern einiges zu denken für die KO-Runden mitgeben, denn die Crusaders besiegten in einer sehenswerten Partie die Chiefs mit 28-21.
Dann schickten die Queensland Reds die Highlanders aus Dunedin mit einem 19-13 endgültig in die Winterpause, da sie mit ihrem knappen Heimsieg den Highlanders jede realistischen Chance auf einen KO-Platz genommen haben. Die Highlanders waren beinahe dran in den letzten Sekunden noch das Ruder herum zu reißen und die Endrunden-Chancen am Leben zu halten, scheiterten dann aber an der knallharten Reds Verteidigung.
Zu guter Letzt unterstrichen die Sharks eindrucksvoll, dass sie beabsichtigen in den Play-Offs mit zu spielen, der direkte Widersacher - die Bulls - konnte klar besiegt werden. Ein hochklassiges Match in dem nicht zu letzt der Franzose Fred Michalak für den Unterschied zugunsten der Sharks sorgte. 32-10
In der ersten Samstagsbegegnung konnten dann die Blues endlich wieder einen verdienten Erfolg verbuchen und die Western Force aus Perth nicht nur auf dem Spielfeld sondern auch in der Gesamttabelle hinter sich lassen. Nach dem eindeutigen 32-9 der Blues muss sich eventuell die Force noch mal gehörig strecken um nicht noch am letzten Platz der Super Rugby Saison 2012 zu landen, denn die letztplatzierten Lions liegen nur zwei Punkte hinter den Australiern.
Im australischen Derby zwischen den Waratahs und den Brumbies konnte einmal mehr der australischen Spitzenreiter aus der Hauptstadt Canberra seinen Führungsanspruch unter Beweis stellen und knapp aber doch verdient mit 15-19 gewinnen.
Die Cheetahs empfingen den südafrikanischen Leader die Stormers und hatten gute Chancen den Führenden der südafrikanischen Conference zu schlagen. Die Stormers boten wie schon so oft in dieser kein Champagner-Rugby, sicherten sich aber dennoch einen hauchdünnen 6-13 Erfolg.
Die Lions können noch begeistern! Nach vierzig Minuten lagen sie bereits 24-0 voran, ehe den Melbourne Rebels in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der erste Versuch gelang. Danach gelang den Rebels eine beeindruckende Aufholjagd zur 27-32 Führung ehe die Lions noch einmal einen Try scorten und mit einem weiteren Penalty noch mit 37-32 siegten.
Und jetzt zurücklehnen und die Super Rugby Extra Time genießen:
Nathan Sharpe hat sein letztes Spiel vor heimischem Publikum bestritten
Die drittletzte Runde des Grunddurchgangs ist vergangenes Wochenende nach fast einmonatiger Nationalteamtestpause über die Bühne gegangen und es hat sowohl Überraschungen als auch Vorentscheidungen gegeben.