Am vergangenen Sonntag empfing der Heidelberger Ruderklub bei seinem 2ten Heimspiel in der Saison 09/10 den hervorragend in die Saison gestarteten Sportclub aus Neuenheim. Und bereits nach 2 Minuten wurde spätestens allen HRK Anhängern klar, dass mit dem SCN ein harter Brocken aus dem Weg zu räumen sein wird.
Neuseelands Rugbystar Jonah Lomu hat mächtig abgespeckt
Sich einfach nicht stoppen zu lassen. Vielleicht geht es schlicht darum, in Jonah Lomus ganzem Leben schon. Wegzurennen vermochte er als Rugbyspieler seinen Gegnern beinahe nach Belieben. “Black Bus”, schwarzer Bus, nennen sie noch heute ehrfürchtig den Neuseeländer, der Mitte der 90er-Jahre zu einem der ersten globalen Stars dieser Sportart wurde. Lomu (34) ist so etwas wie eine lebende Legende, und deshalb ist nicht ganz klar, ob er gerade an ihr strickt – oder sie ramponiert.
Nachdem er 1994 mit 19 Jahren als jüngster Spieler in Neuseelands Rugby-Nationalteam “All Blacks” debütiert hatte, war der 1,96-Meter-Hüne einige Jahre als bester Spieler der Welt anerkannt, die Weltmeisterschaften 1995 und 1999 sind eng mit seinem Namen verbunden. 2004 gleichwohl musste sich Lomu einer Nierentransplantation unterziehen. Was folgte, waren einige unglückliche Comebackversuche und der Versuch, mit 30 Kilogramm mehr auf den Rippen wieder in Form zu kommen.
Dieser Versuch endete am Wochenende vorläufig auf der Bühne des “Memorial Theatre” an der Victoria-Universität in Wellington. Der genesene Weltstar präsentierte sich in einem gänzlich ungewohnten Gewerbe: als Bodybuilder. “Ich wollte nur zurück in Form kommen, und von dort hat es mich hergeführt”, sagte Lomu über sein Hobby, das ihm neben zwei zweiten Plätzen – in der Klasse über 90 Kilogramm und im Mixed – wieder, nun ja, in gewisser Weise sportliche Schlagzeilen bescherte.
Unter Lomus Fans kristallisiert sich im Internet eine ambivalente Sichtweise heraus: Es ist schön, die Legende nicht nur lebend zu sehen, sondern auch gesund. Andererseits wirkt es auf viele auch peinlich, wie sich der Vater eines sieben Monate alten Sohnes (“Ich will, dass er mich später als 50-Jähriger mit Sixpack sieht, nicht mit Bierbauch”) zur Schau stellt. “Alter, zieh Dir ein paar Klamotten an”, empfiehlt ein Fan in einem Blog. Ein anderer fragt zynisch, ob Lomu jetzt auch die Leber entfernt worden sei: “Go, Gelbsucht.”
Der etwa bizarre Auftritt bei den “Wellington Bodybuilding Champs” vor 330 Besuchern war ein wenig auch Grant Kereama geschuldet. Der Radiomoderator hatte Lomu vor fünf Jahren eine Niere gespendet und ihm so das Leben gerettet. Früher war Kereama selbst Bodybuilder gewesen. Unter der Anleitung des ehemaligen “Mister Neuseeland” Joe Ulberg hatte sich Lomu zwei Jahre lang trimmen lassen. An ein ernsthaftes Comeback im Rugby dachte er zuletzt lange nicht.
“Dann, eines Tages, habe ich Jonah gefragt, ob er wieder Rugby spielen will, denn er wurde fitter und stärker”, erinnerte sich Ulberg: “Ich dachte nicht, dass er die Bemerkung ernst nehmen würde. Im nächsten Moment telefonierte er nach Frankreich.”
Im August unterzeichnete Jonah Lomu überraschend einen Vertrag beim Rugbyklub Marseille-Vitrolles, derzeit bereitet er sich auf sein Comeback im November vor. Es wird in der dritten Liga passieren. Lomu sagt: “Ich hoffe, sehr schnell mein erstes Ziel zu erreichen: Das Gefühl wieder zu bekommen.”
Der 3. Teil der Rugby Rulez Serie bietet spektakulärer Bilder gepaart mit passender Musik. Bundesliga-Fans sollten ein besonderes Augenmerk auf den Gastauftritt der beiden 80er Rugger Bevan Gray und Jason Campell (ab 1:48) in diesem Video haben. Gray (14) und Campell (13) liefen im Jahr 2005 für die neuseeländische Provinz Manawatu, gegen die tourenden British Lions, auf und bekamen es in diesem Spiel mit einem der besten Rugbyspieler unseres Planeten zu tun, nämlich mit dem walisischen Superstepper Shane Williams.
Heusenstamms junger Gedrängehalb Pascal Schuster hat sich im Head-to-Head mit RGH-Kapitän Mustafa Güngör achtbar aus der Affäre gezogen und äußert sich nach der Partie im TotalRugby Interview zum Spiel seiner Mannschaft und der Marschroute für den Rest der Saison.
Marc Bratschke von der RG Heidelberg feierte gegen den RK Heusenstamm nach langwieriger Verletzungspause sein Bundesliga-Comeback als Einwechselspieler.
Der Interims-Flanker des Berliner RC wurde im Spiel gegen den TSV Handschuhsheim “Opfer” eines Foulspiels von Handschuhsheims Nr. 13. Der Innendreiviertel des TSV hatte kurz zuvor ein tolles Tackling an Berlins Siebenhörl gemacht, um einige Sekunde später gegen den wehrlos am Boden liegenden Moutsinga überhart einzusteigen. Moutsinga konnte nach kurzer Behandlungspause weitermachen, wurde aber später auf Grund von anhaltenden Kopfschmerzen vom Spielfeld genommen.