Eine kleine Rangelei gehörte im Rugby einst zum guten Ton
Wir beenden das Jahr 2012 mit einem Blick zurück in eine Zeit in der Rugby noch überwiegend von Amateuren in langärmligen Baumwolltrikots, mit schmalen Schultern, dünnen Beinchen und kleinen Kugelbäuchlein gespielt wurde.
Rugby's Worst Nightmares ist eine unterhaltsame Zusammenstellung von zahlreichen Rugby-Missgeschicken. Diese Sammlung enthält Fouls (mal etwas besser, mal etwas schlechter versteckt), Rangeleien, verpasste Versuche und Tacklings, Flitzer (und Flitzerinnen), gute und weniger gute Schiedsrichter, Ohrfeigen, Showeinlagen und zahlreiche weiter Kuriositäten aus Rugby Union und Rugby League und das ganze garniert mit dem Charme einer echten VHS-Aufnahme - für die etwas jüngeren unter den TotalRugby-Fans: VHS-Kassetten waren die schwarzen viereckigen Teile, die man früher verwendet hat um Filme aufzunehmen und abzuspielen.
Durch das Programm führt der frühere englische Nationalspieler Mick "The Munch" Skinner. Der ehemalige Flanker mit dem charakteristischen Vokuhila bestritt von 1997-1992 insgesamt 21 Länderspiele für das Rosenteam. Mit der nötigen Portion britischen Humor nimmt Skinner nicht nur sich, sondern auch einige seiner berühmten Ex-Kollegen wie beispielsweise den ehemaligen englischen Kapitän Will Carling, die schottische Legende Gavin Hastings oder den walisischen Kugelblitz Scott Gibbs auf die Schippe.
P.S.: Wer nur nackte Frauen sehen möchte, sollte direkt zu Minute 48:09 skippen...aber seid Euch versichert, der Rest des Videos ist auch sehenswert!
Begleitet die All Blacks auf ihrem Weg zum Gewinn der Rugby-Weltmeisterschaft 2011
The Weight Of A Nation beschreibt den Rugby World Cup 2011 aus der Sicht der All Blacks. Die Geschichte dieser emotionalen Dokumentation beginnt mit der schmerzhaften Viertelfinal-Niederlage gegen Frankreich bei der WM 2007 und beschreibt die Strategien und Planungen die von Cheftrainer Graham Henry und seinem Coaching-Team bei der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im eigenen Land 2011.
Neben zahlreichen Spiel- und Stimmungszenen sind es insbesondere die Interviews mit den Trainern und Spielern der All Blacks, die diese fast 2-stündige Dokumentation zu einem kurzweiligen und einzigartigen Stück Rugby-Zeitgesichte werden lassen.
Also wer zwischen Weihnachtsbraten, Plätzchen und Geschenke auspacken zwei Stunden Zeit findet, sollte sich diesen Beitrag keinesfalls entgehen lassen.
In diesem Sinne wünscht das TotalRugby-Team Euch frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2013!
Schottlands Hüne Richie Gray hat es in unsere Weltauswahl 2012 geschafft
Das Jahr neigt sich dem Ende und es wird Zeit für einen Saisonrückblick. Der Sechs-Nationen-Titel in 2012 ging an Wales, danach konnte Leinster sich zum zweiten Mal in Folge den Heineken Cup sichern, im Super Rugby triumphierten die Chiefs um Superstar Sonny Bill Williams und die erstmals ausgetragene Rugby Championship war eine klare Angelegenheit zu Gunsten des amtierenden Weltmeisters aus Neuseeland.
Das Ende eines jeden Jahres ist auch immer eine Gelegenheit die Mannschaft des Jahres zu wählen, da wollen selbstverständlich auch wir von TotalRugby nicht zurückstehen, hier ist unsere Auswahl 2012:
1. Rodrigo Roncero (Argentinien) Dr. Rodrigo Roncero verabschiedete sich mit einem bärenstarken Rugby Championship vom internationalen Parket!
2. Adriaan Straus (Südafrika) Wer ist noch einmal dieser Bismarck Du Plessis?
3. Dan Cole (England) Dan Cole ist, auch wenn man es ihm nicht ansieht, erst 24 Jahre und schon ein Ausnahmekönner auf der anspruchsvollen Position des Tighthead-Props.
4. Eben Eztebeth (Südafrika) Selten gab es einen härteren Newcomer, würdiger Nachfolger von Bakkies Botha.
5. Richie Gray (Schottland) Der Mann mit der Wasserstoffmähne ist nicht nur baumlang, sondern auch laufstark wie ein Dritte-Reihe-Stürmer.
6. Yannik Nyanga (Frankreich) Scheint nach langem warten zu einer festen Größe in der Equipe Tricolore geworden zu sein.
7. Steffon Armitage (Toulon /England) Was muss der Top14-Spieler der vergangenen Saison noch tun, um sich einen Platz im Kader der englischen Nationalmannschaft zu sichern?
8. Juan Martin Fernandez Lobbe (Argentinien) Argentiniens Bester im Rugby Championship - grande!
9. Kahn Fotuali'i (Samoa) Spielt in der Form seines Lebens und ist physisch wie technisch seinen Konkurrenten momentan mehr als eine Nasenlänge voraus.
10. Frederic Michalak (Frankreich) Das ewige Talent scheint mit zunehmenden Alter die komplette Kontrolle über das Spiel gewonnen zu haben.
11. Bryan Habana (Südafrika) Nicht mehr so schnell wie 2007, dafür aber umso eifriger!
12. Sonny Bill Williams (Neuseeland) Seine Offloads waren einzigartig im Rugby Union.
13. Manu Tuilagi (England) Physisch, frech, unbekümmert und hochtalentiert.
14. Vincent Clerc (Frankreich) Scheint sich nicht an die Gesetze der Natur halten zu wollen, von Altererscheinungen keine Spur.
15. Israel Dagg (Neuseeland) Findet jede Lücke in den gegnerischen Reihen und sei sie auch noch so klein.
Was haltet ihr von unserer Auswahl und wie würde Eure XV des Jahres 2012 aussehen?
Leidenschaft pur! Italiens Nationalmannschaft präsentierte sich gegen die Topnationen der Südhalbkugel gewohnt kämpferisch - (c) SCStile.com
Das internationale Rugbyjahr endet traditionell mit den Gastspielen der besten Rugbymannschaften der Südhemisphäre in den frühwinterlichen nördlichen Breitengraden.
Auch 2012 gab es in diesen emotionsgeladenen Kräftemessen wieder einige Überraschungen, Enttäuschungen, sensationelle Spielszenen, Last-Minute-Entscheidungen, Topstars und vielversprechende Newcomer.
Wir haben für Euch aus dem World Wide Web ein beeindruckendes und zugleich stimmungsvolles Video mit den besten Szenen der November Tests ausgegraben. Zurücklehnen, Vollbild und Revue passieren lassen – wir freuen uns schon jetzt auf 2013!
10.13 über die 100m - 7s-Newcomer Carlin Isles sorgt für Schlagzeilen
Die Rugbywelt reibt sich verwundert die Augen. Denn ein Quereinsteiger sorgt in der olympischen Siebener-Variante für Schlagzeilen und bringt sogar die Experten zum Staunen.
„Ist das der schnellste Rugbyspieler der Welt?“, titelte kürzlich die „Daily Mail“ und beantwortete die Frage nur wenige Zeilen später selbst. Den Südafrikaner Brian Habana, der sich einst ein Sprintduell mit einem Geparden lieferte, könne man getrost vergessen, schrieb die britische Zeitung.
Als schnellster Mann des Rugbysports gelte inzwischen der amerikanische Siebener-Spieler Carlin Isles. Dabei war der bis vor wenigen Wochen noch völlig unbekannt – zumindest im Rugby. Isles ist nämlich ein Quereinsteiger. Allerdings einer, der dank seiner Schnelligkeit die besten Voraussetzungen für das olympische Siebener-Rugby mitbringt, bei dem es im Gegensatz zur traditionellen 15er-Variante weniger auf Kraft ankommt, sondern Spielwitz, Flinkheit und Gewandtheit wichtiger sind.
Fand nur selten eine Lücke in der neuseeländischen Verteidigung, Frankreichs Spielmacher Terry Bouhraoua
Aller guten Dinge sind drei. Im dritten Anlauf der erste Sieg für den amtierenden Titelträger Neuseeland, die All Blacks haben sich in Südafrika, trotz verhaltenem ersten Turniertag den Titel geholt, im Finale bezwangen die Schwarzen die französische 7er-Nationalmannschaft, die in Südafrika ihre zuletzt aufsteigende Formkurve in beeindruckender Manier unter Beweis stellte, mit 47:12. Für die All Blacks war es der insgesamt vierte World Series Titel auf südafrikanischem Boden in Folge.
Obwohl die Franzosen am Premierentag noch gegen Südafrika und Samoa verloren hatten, gelangen Les Blues mit nur einem Gruppensieg über Australien aufgrund des besseren Punktverhältnisses in die Cup-Runde. Gegner in der Runde der letzten acht war die immer besser werdende Auswahl Portugals, die am ersten Turniertag ohne Niederlage geblieben war. Im Viertelfinale riss die Siegesserie der „Os Lobos“, Frankreich gewann nach hartem Kampf mit 12:7
Noch viel mehr kämpften mussten die Franzosen im Semifinale, gegen eine überlegene Auswahl Argentiniens gelang dem späteren Turnierzweiten der Ausgleich erst in der Nachspielzeit der 2. Spielhälfte, die Entscheidung zu Gunsten der Blauen fiel dann sogar erst in der letzten Spielminute der Nachspielzeit per Straftritt von Spielmacher Terry Bouhraoua zum 10:7.
Vergleichsweise mühelose qualifizierte sich die Kiwi-Auswahl für das Finale, im Viertelfinale wurde Weltmeister Wales mit 35:5 aus dem Cup-Wettbewerb gekegelt und im Halbfinale der starke Gastgeber Südafrika, um den wiedergenesenen Spielmacher Cecil Africa, ausgeschaltet.
Gar keine Mühe hatten die Neuseeländer dann im Finale, beim 47:12 Endspielsieg über die abgekämpften Franzosen legten die Mannen von Geburtstagskind Gordon Tietjens insgesamt sieben Versuche, alleine der bärenstarke Baker punktete dreifach, während die unterlegenen Blauen nur zweimal in der schwarzen Endzone ablegen konnten.
Die Plate für den 5. Platz ging zum zweiten Mal in Folge an Wales, im Endspiel bezwangen die Red Dragons die unbeständigen Männer von den Fidschi-Inseln mit 26:14.
Im hochkarätigen besetzten Shield-Finale zwischen Australien und Samoa hatten diesmal die Mannen aus Down Under das bessere Ende für sich, die Thunderbolds (so der Spitzname der Aussie-Auswahl) gewannen gegen die Dubai-Champions mit 26:14.
Die in Spanier meist glücklosen Spanier konnten das Turnier in Südafrika mit einem deutlichen Ergebnis doch noch versöhnlich beenden. Gegen das Einladungsteam aus Zimbawe siegten die Iberer hochüberlegen mit 33:0. Zimbabwe, mit dem Ex-Neuenheimer Gardner Nechironga in der Startaufstellung, hatte auf dem Weg ins Plate-Finale gegen die Auswahl Schottlands mit 21:14 gewonnen, die Spanier hatten die angeschlagenen Kanadier mit 29:12 bezwungen.