Nachdem 7. Spieltag steht Saracens mit 7 Siegen aus 7 Spielen an der Tabellenspitze. Dicht gefolgt von den London Irish und den London Wasps, die bisher 5 ihrer 7 Begegnungen gewinnen konnten. Allerdings verloren die Wasps am vergangenen Wochenende gegen das bisher noch sieglose Team aus Leeds und auch die London Irish kamen bei den Harlequins nicht über eine Unentschieden hinaus. Die ungeschlagenen Sarries hingegen konnten sich mit einem Punkt Vorsprung in Bath behaupten. Gloucester, die diese Woche auch ein Spiel gegen die australischen Wallabies bestritten, verloren mit Bonuspunkt bei den Sale Sharks und Newcastle kam zu einem ungefährdeten Heimsieg über Worcester. Die Leicester Tigers (4.), welche unter der Woche die Verpflichtungen von Ex-Wallaby-Star Lote Tuiqiri bekanntgaben, konnten sich mit einem Sieg über den Tabellennachbarn Northhampton (5.) wieder an die Spitzengruppe heranschieben.
Tabellenführer Castres verliert, ohne den Heidelberger Phil Christophers, gegen den Meister und bisherigen Tabellenzweiten Perpignan. Toulouse verliert, mit dem kürzlich in die französische Nationalmannschaft zurückberufenen Verbinder Michalak, beim Aufsteiger Metro Racing. Der andere Aufsteiger Albi wartet, nach der Heimniederlage gegen Montpellier, weiter auf den ersten Saisonsieg. Ohne Verbinder Jonny Wilkinson gewinnt Toulon, dank eines Versuch des japanischen Nationalspieler Loamanu, in Bayonne und Montauban gelingt ein Heimsieg über Biarritz. Bourgoin und Brive trennen sich unterdes genauso Unentschieden wie die Liga Schwergewichte Clermont und Stade Francais.
Nach dem Super 14 konnten die Blue Bulls,angeführt von ihrem überragenden Gedrängehalb Fourrie Du Preez, auch den südafrikanischen Currie Cup Wettbewerb gewinnen. Im Finale konnten sie die Cheetahs, welche sich völlig überraschend bis ins Finale vorgekämpft hatten, mit 36-24 bezwingen.
Am Samstag besiegten die Allblacks die Wallabies mit 32:19 in Tokyo und wahren damit eine 4:0 weiße Weste im diesjährigen Bledisloe-Cup. 7 Spiele gegen Neuseeland und 7 Niederlagen innerhalb des letzten Jahres, eine traurige Bilanz für Trainer Robbie Deans, der doch mit soviel Zuversicht in seinen Job gestartet ist. Doch Zuversicht (oder nun auch sein Gejammer in den Interviews nach dem Spiel) hin oder her, die Allblacks waren an diesem Samstag einfach zu gut. Nach einem wundervoll herausgespielten Versuch von Sivivatu haben sich die Fans der Neuseeländer endlich wieder über ein kleines Aufleben der doch so lange verschollenen Magie der Allblacks gefreut.
Die Australier, obwohl sie doch früh durch einige Straftritte in Führung gingen, wirkten nie wirklich gefährlich und konnten auch, allerdings nur als kleines Highlight, ihren ersten Versuch dieses Jahres gegen die Allblacks feiern, als sich Sivivatu eine 10 Minuten Strafe eingehandelt hatte. Wieder in erstaunlich guter Kickform zeigte sich Dan Carter, der trotz Verletzung am Anfang der zweiten Halbzeit erst in den letzten 10 Minute für Stephen Donald ausgewechselt wurde. Ein kleines Zeichen dafür wieviel Vertrauen er durch seine Trainer genießt und wie weit Stephen Donald doch noch davon entfernt ist.
Etwas unerfreulich war das Ende des Spiels, in dem es noch zum Abpfiff zu kleinen Reibereien kam, als Tony Woodcock dem australischen Flanker George Smith mit seinem Ellenbogen einen Schlag versetzt hat.
Als Folge davon wurde Tony Woodcock für eine Woche vom Spielbetrieb ausgeschlossen und wird beim Spiel gegen Wales, ebenso wie Sivivatu wegen eines sehr brutalen Tackels in der Luft, nächste Woche nicht teilnehmen dürfen.
Ein Film mit Matt Damon und Morgan Freeman in den Hauptrollen erscheint von vornherein sehenswert. Doch wenn auch noch Hollywoodlegende Clint Eastwood Regie führt, dann verspricht das ein Kinoerlebnis auf höchstem Niveau. Invictus (The Human Factor) kommt im November 2009 in die Kinos (der Kinostart in Deutschland steht noch nicht fest) und beruht auf dem von John Carlin verfassten Buch “Playing the Enemy: Nelson Mandela and the Game That Changed a Nation” . Die Story dreht sich um die Zeit nach Mandelas (Morgan Freeman) Entlassung aus dem Gefängnis, seine Wahl zum Präsidenten Südafrikas und seinen Versuch den Rugby World Cup 1995 dazu zu verwenden, die gespaltene Nation zusammenzuführen. Die Springboks, angeführt von ihrem Kapitän Francois Pienaar (Matt Damon), konnten am Ende das Weltmeisterschafsfinale mit 15:12 gegen die hochfavorisierten All Blacks um Superstar Jonah Lomu gewinnen. Der Film gilt schon jetzt als Mitfavorit bei der nächsten Oscarverleihung.
Hollywood-Star Matt Damon erfuhr ein intensives Coaching von Springbok Legende Chester Williams (selbst Teil der siegreichen südafrikanischen Mannschaft), Jonah Lomu wurde vom ehemaligen Bath Star Zak Feaunati verkörpert. Der Film enthält zahlreiche Rugbyszenen und drückt aus, welche kapitale Rolle der Sport im anhaltenden Prozess der Vereinigung der Regenbogennation spielte und nach wie vor spielt.
Tabellenführer Saracens hatte den Tabellenletzten aus Leeds zu Gast und mit dem Aufsteiger mehr Mühe als erwartet. Bath verliert das Heimspiel gegen Newcastle und steht jetzt auf dem 11. und vorletzten Tabellenplatz. Auch Worcester kann daheim nicht gewinnen, gegen die Harlequins gab es die zweite Niederlage in Folge. Gloucester kommt im Heimspiel gegen die London Wasps richtig unter die Räder und droht den Anschluss an die oberen Tabellenplätze zu verlieren. Die London Irish können die Neuauflage der letztjährigen Finalbegegnung gegen die Leicester Tigers zu ihren Gunsten entscheiden und sind mit nur einem Punkt Rückstand auf die Tabellenspitze auf Platz zwei der englischen Eliteliga.