Die Springboks können doch noch gewinnen! Gegen Italien, den letztplatzierten des diesjährigen 6 Nationen Turnier, erzielten die Weltmeister den ersten Sieg auf ihrer enttäuschenden Europatour (10-32)). Außendreiviertel Bryan Habana gelang schon früh im Spiel der erste Versuch, später bereitete der Supersprinter einen weiteren Versuch von Innendreiviertel Jaque Fourie mustergültig vor. Doch die Italiener gaben sich nicht auf und kamen durch einen Versuch von Gonzalo Garica zurück ins Spiel. Die Azzuri hatten wie schon in der vergangenen Woche gegen Neuseeland ein deutliches Übergewicht am Gedränge, zumindest bis bei Südafrika Kapitän John Smit von Prop auf Hakler wechselte, ein Wechsel der im Land des Weltmeisters heftig diskutiert wird, jedoch unbestritten dafür Sorge trug, dass die Springboks ihre lang vermisste Stärke am Gedränge wiederfanden. Mit steigender Spielzeit konnten die Weltranglistenersten noch zwei Versuche durch den exzellenten Gedrängehalb Fourie Du Preez und Ersatzmann Wynand Olivier erzielen.
27 Jahre lag der letzte Sieg der Schotten gegen Australien zurück und auch am vergangenen Samstag hätten nur die treusten schottischen Fans ihrem Team einen Sieg gegen den zweimaligen Weltmeister und Weltranglisten-Dritten zugetraut. Die Schotten (Weltranglistenposition neun) konnten zwei Straftritte und den Spielentscheidenden Dropkick durch den eingewechselten Chris Paterson erzielen. Die australischen Gäste hatten zwar die größeren Spielanteile und besseren Punktemöglichkeiten, kamen aber nur zu einem Straftritt und einem Versuch. Den Versuch erzielte Innendreiviertel Ryan Cross erst in der 80. Spielminute, Verbinder Matt Giteau, der einen schlechten Tag mit dem Fuß hatte, scheiterte jedoch mit der relativ leichten Erhöhung und hinterliess 45.000 jubelnde Highlander in Murrayfield.
Ausführlicher Bericht folgt…
Danke an TotalRugby-User blackpudding für den Upload dieses Videos.
Ein stark verbesserte englische Mannschaft, konnte die All Blacks nicht von ihrem 8. Sieg in Folge (6-19) gegen das Mutterland des Rugbys abhalten. Das Spiel welches etwas unter dem heftigen Regen litt, sah nur einen Versuch durch All Blacks Gedrängehalb Jimmy Cowan. Die weitern Punkte erzielten die beiden weltbesten Verbinder Jonny Wilkinson (auf Seiten der Engländer) und Daniel Carter (Neuseeland), der Andrew Mehrtens als besten Punktesammler der Neuseeländer ablöste, mit dem Fuß.
Weltmeister, Lions Bezwinger, Tri Nations Champion und Super 14 Sieger, das südafrikanische Rugby war noch kurz vor der bisher sieglosen Europatour das Maß aller Dinge im Weltrugby. Doch die jüngsten Ergebnisse auf eben dieser Tournee machen zwei Dinge klar, zum einen wirken die Spieler der Springboks überspielt und müde und zum anderen leidet auch die stolzeste Rugbynation wenn Jahr für Jahr ein großer Teil ihrer besten und talentiertesten Spieler nach Europa auswandert und folglich nicht mehr für die nationale Auswahlmannschaft zur Verfügung steht.
Die englische Clubmannschaft Saracens hatte im Spiel mit den Springboks fast einem Dutzend Exil-Südafrikaner in ihren Reihen und mit dem glänzend aufgelegten Verbinder Hougaard am Ende auch einen Matchwinner vom Kap. In unterhaltsamen Match, war der Weltmeister noch zur Halbzeit mit 18-6 in Front, doch Versuche von Ernst Joubert und Brad Barrit brachten die Schwarzen vor 46.000 Fans im Londoner Wembley Stadion zurück ins Spiel.
Am Ende war es der oben angesprochene Ex-Springbok Derick Hougaard, der mit einem Dropgoal den 24-23 Endstand aus Sicht der Gastgeber herstellte.
Fans des südafrikanischen Rugbys bleibt der Trost, dass alle Punkte in diesem Spiel von südafrikanischen Landsmännern erzielt wurden und das zweite Reihe Mann Andries Bekker und Außendreiviertel Jongi Nokwe sich in blendender Form befinden.
Springboks: Earl Rose, Odwa Ndungane, Juan de Jongh, Wynand Olivier, Jongi Nokwe, Ruan Pienaar, Heini Adams, Wian du Preez, Adriaan Strauss, CJ van der Linde, Danie Rossouw, Andries Bekker, Jean Deysel, Dewald Potgieter, Ashley Johnson
Ersatz: Bandise Maku, Heinke van der Merwe, Alistair Hargreaves, Davon Raubenheimer, Francois Hougaard, Meyer Bosman, Riaan Viljoen
23:10 war der Endstand in einem mit 60000 Zuschauern gut besuchten Murrayfield-Stadion in und für Schottland. Die Mannen in blau waren von Anfang an sehr dominant und konnten diese Überlegenheit auch in Punkte ummünzen. Zwei sehr schöne Versuche der Schotten und ein 100%-Kicker in Form von Godman besiegelten die Niederlage der Nationalmannschaft von Fidschi. Den einzigen Versuch der Gäste konnte Verbinder Nicky Little mit einem Überpass auf seinen Aussen vorbereiten. Schottland zeigte sich in sehr guter Form, und scheint unter Ex-England-Coach Andy Robinson, eine sehr gute Vorbereitung für die kommenden Six Nations zu genießen.
Die in lila spielenden Engländer gewannen nach langer Durststrecke endlich mal wieder eine internationale Begegnung, konnten aber in der vor Fehler strotzenden Partie keinesfalls überzeugen. Den einzigen Versuch in Twickenham konnte der 2 Meter lange Außendreiviertel Matt Banahan erzielen, der sich nach guter Vorarbeit von Haskell, Borthwick und Moody nur noch ins Malfeld fallen lassen musste. Jonny Wilkinson führte seine Hintermannschaft stark, erlaubte sich aber ungewöhnlich viele individuelle Fehler. Dennoch konnte der Blondschopf, ebenso wie Rodriguez auf Seiten der Argentinier, einige Kickpunkte verbuchen. Weshalb es im Duell der Kicker zur Halbzeit 9:9 stand. Die Pumas schickte eine sehr junge Mannschaft ins Spiel, welche für die Weltmeisterschaft 2011 aufgebaut werden sollte. England hingegen war froh bei dem immer größer werdenden Lazarett überhaupt eine Mannschaft aufs Feld schicken zu können.