Der BRC möchte auch diese Saison wieder die Play-Offs erreichen - (c) Miriam May
Beim regionalen Berliner Fernsehsender TVB war Colin Grzanna, Ex-Nationalmannschaftskapitän und aktueller Spielführer des Berliner RC, Interviewpartner im Rahmen des Frühcafè-Sporttalk. Der Assistenzarzt an der Berliner Charité verstand es geschickt die positiven Elemente des Rugbysports herauszustellen und äußerte sich auch zu den Zielen seiner eigenen Mannschaft in der kommenden Partie und für den Rest der Saison und auch zu den Chancen welche sich für das Deutsche Rugby durch die positive Olympiaentscheidung eröffnet haben.
Der 'Maori-Sidestep' ist nach wie vor fester Bestandteil in Lomus Repertoire
Am vergangenen Wochenende war es endlich soweit, Rugby Superstar Jonah Lomu gab sein sehnlich erwartetes Comeback. Der inzwischen 34-jährige hatte noch vor einigen Wochen verlautbaren lassen, dass er sich körperlich in der besten Verfassung seines Lebens befindet. Allerdings wirkten die Aktionen des 198 cm Koloss beim 64-13 Sieg seines Teams Marseilles-Vitrolles über Monmelian trotzdem noch etwas eingerostet, vielleicht auch, weil der Kiwi zum einen auf der für ungewohnten Position des Innendreiviertels eingesetzt wurde und zum anderen, weil er der französischen Sprache noch nicht mächtig ist und daher Probleme hatte, mit seinen Mitspielern zu kommunizieren.
Befragt zu seinen Eindrücken antwortete der Ex-All Black: “Es war mein erstes Spiel und ich habe keine Wunderdinge von mir erwartet. Ich wurde allerdings unglaublich gut aufgenommen, sowohl von meinen Teamkameraden, als auch von den Zuschauern”. Immerhin waren über 2500 zahlende Zuschauer bei der Partie, keine schlechte Kulisse für ein Spiel in der 3. Liga Frankreichs.
Das Medieninteresse an Lomus Comeback war unheimlich groß, über 100 Journalisten, darunter sogar ein Reporterteam aus Neuseeland, waren vor Ort, um Jonahs Rückkehr auf dem grünen Rasen in Bild und Ton festzuhalten.
Zahlreiche internationale Stars der französischen Liga waren am Wochenende für ihre Nationalmannschaften und nicht für ihre Vereine am Start, vielleicht gab es daher am vergangenen Wochenende soviele in dieser Form nicht erwartete Ergebnisse.
Bei Castres war Deutschlandimport Phil Christophers erstmals seit seiner schweren Knieverletzung auch in der Liga wieder mit von der Partie (er wurde in der 60. Minute als Außendreiviertel eingewechselt). Sein Team konnte durch einen Sieg über Toulouse punktemäßig zu Tabellenführer Perpignan aufschließen. Der Meister verlor total überraschend sein Heimspiel gegen den zuvor sieglosen Tabellenletzten Albi. Biarritz konnte in der letzten Minute den knappen Heimsieg gegen Vorjahresfinalist Clermont eintüten. Toulon war auch ohne Jonny Wilkinson gegen Brive erfolgreich und konnte das Comeback des argentinischen Verbinders Felipe Contepomi feiern. Stade Francais verlor gegen den Aufsteiger und Stadtrivalen Metro-Racing. Stade ist jedoch von den Länderspielen und dem gleichzeitigen Verletzungspech so hart getroffen, dass mit dem wuchtigen Bastreaud ein Innendreiviertel als Nummer 8 auflaufen musste. Montpellier konnte einen knappen Heimerfolg gegen Bourgoin über die Zeit retten, während Bayonne mit Montauban keine Probleme hatte.
Die Saracens siegen, ohne ihren Kapitän und England Skipper Stephen Borthwick, gegen die London Wasps und bleiben damit auch das 8. Spiel in Folge ungeschlagen. Die London Irish, härtester Verfolger der Saracens, unterlagen in einem schwachen Spiel dem Tabellensechsten aus Newcastle. Northampton konnte auch gegen die Harlequins gewinnen und verpassten dabei Bloodgate-Hauptdarsteller Tom Williams, der sein erstes Spiel nach abgesessener Sperre bestreiten durfte, eine blutige Nase. Ein Umstand der für große Belustigung unter den Zuschauern sorgte. Ex-Wallaby Lote Tuqiri kam erstmals in einem Ligaspiel für die Leicester Tigers zum Einsatz, doch sein Vorwurf in der letzten Aktion, stellte den Heimsieg für Gloucester sicher. Sale hatte keine großen Probleme mit dem Tabellenletzten aus Leeds, wohingegen sich Worcester und Bath unentschieden trennten.
Der Favorit für den Gewinn des 6 Nationen Turnier 2010 kommt aus Frankreich. Die glänzend aufgelegte Equipe de France lies den harten Männern von der schönen Pazifikinsel Samoa über 80-Minuten nicht die geringste Chance und kam beim 43-5 zu sieben teilweise wunderschön herausgespielten Versuchen. Die Krieger aus der Südsee konnten nur einen Versuch durch Frankreich-Legionär Tekori entgegensetzen und zeigten sich im Vergleich zu der Partie gegen Wales eindimensional im Angriffsspiel und wenig sattelfest in der Verteidigung. Frankreichs Coach Marc Lievremont, der eine auf zahlreichen Positionen veränderte Fünfzehn aufs Feld schickte, hat nun die Qual der Wahl, mit welchem Team er am kommenden Wochenende die All Blacks empfangen möchte.
Wales zeigte sich stark verbessert und lies den tapfer kämpfenden Argentiniern beim 33-16 in Cardiff keine Chance. Außendreiviertel Shane Williams gelangen zwei wunderschöne Versuche, mit welchen er im exklusiven Club der Spieler, die 50 internationale Versuche erzielen konnten Aufnahme fand. Auch Stephen Jones, der Verbinder der Drachen, hatte einen guten Tag und konnte seine solide Leistung mit dem Fuß, durch einen tollen Versuch krönen. Die Pumas, welche mit Kapitän Juan Martin Fernandez Lobbe den besten Mann stellten, kamen lediglich zu einem Versuch durch den jungen Innendreiviertel Rodriguez, dieser konnte einen Kick von Debütant Jonathan Davies blocken und mit dem freien Ball unbedrängt im Malfeld der Gastgeber einlaufen.