Hier ist das Ding! Ospreys ist der Sieger der Magners League 2010
Leinster, Heinken Cup Gewinner des Jahres 2010, konnte seit September 2008 im heimischen RDS Stadion von keinem Team der Magners League bezwungen werden. Daher waren die Favoritenrollen vor dem Aufeinandertreffen der in blau gekleideten Mannschaft aus Dublin und den in weiß-gold spielenden Team aus Swansea eigentlich klar verteilt.
Doch schon in der 20. Spielminuten konnte Ospreys den ersten Versuch bejubeln. Pikanterweise erzielte diesen Tommy Bowe, der einzige Ire im Team der Waliser. Der Außendreiviertel war kurz zuvor von seinen irischen Rugbykollegen, zum zweiten Mal nach 2008, zum besten Spieler Irlands gewählt worden und stellte eindrucksvoll unter Beweis weshalb er mit dieser Auszeichnung bedacht worden war.
Das Team aus Leinster um die brilliante Innenpaarung Brian O’Driscoll und Gordon D’Arcy tat sich über die komplette Spielzeit schwer mit der kompakt stehenden walischen Verteidigung und schaffte es in den gesamten 80 Minuten nicht ein einziges Mal die gegnerische Mallinie zu überqueren. Alle 12 Punkte der “Leinstermen” erzielte der junge Verbinder Jonathan Sexton per Strafkick.
In der 35. Spielminute konnte Osperys-Schluss Lee Byrne, der im Anschluss an die Party zum “Man of the Match” gewählt wurde, ein glänzendes Solo mit einem Versuch abschließen und somit sein Team kurz vor der Halbzeit relativ komfortabel in Führung bringen.
In Halbzeit zwei erhöhte Leinster den Druck, doch die Verteidigung der Gäste hielt stand und als der Schlusspfiff des guten Schiedsrichter Chris White ertönte, stand nicht nur die erste Heimniederlage Leinsters nach fast zwei Jahren fest, sondern Ospreys-Kapitän Ryan Jones durfte auch den prächtigen Siegerpokal in Empfang nehmen und die edle Trophäe voller Stolz den jubelnden Fans und Mitstreitern präsentieren.
Das Halbfinale zwischen England und Samoa (12-15), welches der spätere Turniersieger erst in der Nachspielzeit durch einen Dropkick seines Kapitäns Lolo Lui perfekt machen konnte, war mit Sicherheit das spannendste Spiel der Edinburgh 7s 2010.
“Es kann nicht mehr viel besser werden. Ich glaube mein Herz hat zehnmal aufgehört zu schlagen und ich habe 20 weitere graue Haare bekommen, aber so ist 7s”, sagte Samoas Coach Stephen Betham sichtlich mitgenommen nach dem Nervenkrimi.
Im Cup-Finale bekamen es die Insulaner dann mit den Australiern zutun, Diese krönten ihren kometenhaften Formanstieg zum Ende der 7s-Series mit dem zweiten Finaleinzug in Folge – in der Vorwoche gewannen die Aussies die London 7s in Twickenham. Allerdings waren die Männer aus Down Under diesmal chancenlos und verloren mit 41-14
“Das Finale hat gezeigt wie wichtig die Standardsituationen sind, sie haben uns an den Standardsituationen und den Ankicks zerstört. Am Ende haben sie völlig verdient gewonnen, Samoa war heute einfach die bessere Mannschaft. Ich bin trotzdem sehr stolz auf meine Jungs und kann es immer noch kaum fassen. Wir hatten dieses Jahr das Ziel Vierter zu werden und am Ende beenden wir die Serie sogar auf Platz drei, das ist wirklich unglaublich”, zog der australische Skipper James Stannard nach der hohen Finalniederlage Bilanz.
Gastgeber Schottland konnte das Team aus Argentinien im Plate-Finale deutlich mit 19-0 bezwingen. Die Argentinier hatten am ersten Turniertag Samoa mit 31-10 zerstört, waren dann aber im Viertelfinale den All Blacks deutlich unterlegen. Für Schottland war nach einem guten ersten Turniertag mit Siegen über Weltmeister Wales, die USA und Fidschi, der Erzrivale England etwas zu stark. Doch nach dem Plate-Halbfinalsieg über die starken Südafrikaner, war der Finalsieg über Argentinien ein versöhnlicher Abschluss.
“Natürlich waren wir etwas enttäuscht, dass wir uns aus dem Cup-Wettbewerb verabschieden mussten. Aber immerhin haben wir 5 von 6 Spielen gegen absolute Topgegner gewinnen können. Ich denke das spricht Bände und es gibt keinen schöneren Ort für so einen Erfolg als Murrayfield”, so der scheidende schottische Coach Stephen Gemmell.
Allerdings war das Turnier in Murrayfield erneut sehr schwach besucht. Am ersten Turniertag verirrten sich lediglich 11.000 Fans in das insgesamt 68.000 Leute fassende schottische Nationalstadium und auch am Finaltag fanden nur 12,741 Zuschauer den Weg ins Stadion. IRB-Präsident Bernhard Lapasset kündigte eine “gründliche Analyse der World Series” an, um den Sport für Olympia 2016 zu rüsten.
Für die Schottische Rugby Union wird es sicherlich schwer sein ihren Status zu behaupten, zumal der Vertrag mit dem IRB nach dem nächsten Jahr ausläuft.
Nach einem enttäuschenden 1. Turniertag zeigte Weltmeister Wales an Tag zwei aufsteigende Form und so konnte im Bowl-Finale das Team aus Kenia mit 26-10 bezwungen werden.
Europameister Russland krönte eine erfolgreiche Series mit einem Sieg 26-7 im Shield-Finale über Kanada. Die Osteuropäer, vor zwei Jahren noch auf Augenhöhe mit der Deutschen Auswahl, erwiesen sich über die komplette Spielzeit als absolut konkurrenzfähig und zeigten sich von Turnier zu Turnier stetig verbessert.
Wir haben hier für Euch die Highlights des Finales zwischen Samoa und Australien sowie die 7 besten Versuche des Turniers.
Grenzenloser Jubel bei den siegreichen Spielern Clermont-Auvergnes
Aller guten Dinge sind 11. So viele Anläufe hat der neue französische Champion Clermont Auvergne, um endlich die heiß ersehnte französische Meisterschaft zu gewinnen.
Das die Gelb-Blauen dieses Finale erreicht haben war keine wirkliche Überraschung, schließlich hatten die Mannen um Kapitän Aurélien Rougerie seit 2007 stets das große Finale im Stade de France erreicht. Doch gewonnen hatte der als Werksklub des Reifenherstellers Michelin gegründet Verein aus der Auvergne den Titel noch nie.
Der Titelverteidiger USA Perpignan galt nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Südfranzosen als Tabellenführer in die Finalrunde gezogen waren, Clermont Auvergne beendete die reguläre Punktrunde auf Platz 3, als Favorit.
Die Katalanen begannen auch dementsprechend gut und warfen von Beginn an ihre große physische Stärke in die Waagschale. Vor allem ihr so mächtiges Gedränge gab den Ton an.
Dennoch waren es die Zentralfranzosen welche nach 10 Minuten durch einen Strafkick ihres Gedrängehalbs Morgan Parra in Führung gehen konnten. Bevor dann in der 15. Spielminute der fliegende Fidschianer Napolioni Nalaga nachlegte und den einzigen Versuch der Partie erzielte, welchen Parra sicher erhöhte.
In der hitzig geführten Partie gab es zahlreiche weitere Versuchchancen, doch die Verteidigungslinien der beiden Mannschaften hielten stand und so waren es die Kicker der beiden Kontrahenten welche die Partie bestimmen sollten. Während Clermonts 21-jähriger Gedrängehalb Parra, der vor der Saison von Bourgoin-Jallieu nach Clermont-Ferrant gekommen war, noch zwei weitere Strafkicks verwandeln konnte und damit insgesamt viermal erfolgreich über die Querstange treten konnte, flatterten Perpignans sonst so sicherem Kicker Jerome Porical gehörig die Nerven, weshalb er trotz zahlreicher guter Chancen nur zwei Kicks verwandeln konnte.
Als dann in der 68. Spielminute Schlussspieler Anthony Floch, der in Clermont-Ferrand geboren wurde und seit seinen Jugendtagen für diesen Verein aufläuft, mit einem Sprungkick erfolgreich war, brachte dies die endgültige Entscheidung zu Gunsten des Teams aus dem Département Puy-de-Dóme.
Alle anschließenden Angriffsbemühungen der Nord-Katalanen blieben erfolglos und so löste der Schlusspfiff von Schiedsrichter Christophe Berdos, beim Endstand von 6-19, grenzenlosen Jubel unter den Spielern und Anhängern des “ewigen Zweiten” aus.
Highlights der 1. Halbzeit
Vielen Dank an blackpudding für das Bereitstellen der Highlights!
Ein Meisterschaftsendspiel lockt jedes Jahr auch die Fernsehstationen an die Frankfurter Feldgerichtsstraße und so waren auch in diesem Jahr die Kameras des benachbarten Hessischen Rundfunks zu Gast beim Kampf um den bronzenen Meisterball.
Dieser etwas andere Beitrag beschäftigt sich jedoch weniger mit dem Geschehen auf dem grünen Rasen, sondern in erster Linie mit den Fans, in diesem Fall den Weiblichen und ihren vermeintlichen Gründen für den Besuch des Endspiels 2010.
Dass Duelle zwischen Profis und Amateuren nicht immer zu einer einseitigen Angelegenheit verkommen müssen, stellte der TSV Handschuhsheim bei seinem Gastspiel in Frankfurt eindrucksvoll unter Beweis.
Die von Verletzungssorgen geplagten Löwen waren als krasser Außeseiter an den Main gereist, boten gegen den amtierenden Champion aber von Beginn an eine kämpferisch und taktisch vollauf überzeugende Leistung.
Versuche von Hakler Sven Wetzel und der großartige Fuß von Matthias Pipa, hielten die Heidelberg-Handschuhsheimer bis kurz vor Schluss auf Schlagdistanz und es hätte nicht viel gefehlt, damit der Finalist des Jahres 2010 TSV Handschuhsheim und nicht zum vierten Mal in Folge Frankfurt 80 geheißen hätte.
Doch am Ende waren es der Neuseeländer Keiran Manawatu und der Deutsche Nationalspieler Alexander Hauck, welche den Rot-Schwarzen durch ihre Punkte ein komfortables Polster verschaffen konnten.
Im Endspiel gegen den Heidelberger RK wird sich der Meister jedoch mächtig strecken müssen, damit Mäzen Ulrich Byszio zum dritten Mal in Folge den bronzenen Meisterball auf der prächtigen Frankfurter Veranda in Empfang nehmen kann.
TotalRugby wird am Samstag den 29. Mai ab 13:55 Uhr per Video-LiveTicker vom Endspiel um die Deutsche Rugbymeisterschaft berichten.
Das 1. Halbfinale zwischen dem Deutschen Vizemeister Heidelberger RK und der nach der regulären Bundesligasaison auf Tabellenplatz zwei geführten Rudergesellschaft Heidelberg war eine unerwartet klare Angelegenheit.
Die weiß-blau Gestreiften erwischten einen Blitzstart und konnten schon nach wenigen Spielminuten durch Versuche von Kapitän Armstrong und Außendreiviertel Liebig komfortabel in Führung gehen.
Im weiteren Spielverlauf gelang es dem Heidelberger Profiteam, den Vorsprung bis auf 6:36 auszubauen. Erst in der zweiten Halbzeit, sicherlich auch der Einwechslung einiger Spieler aus der zweiten Garde des Heidelberger RK geschuldet, präsentierten sich die orangenen Gastgeber konkurrenzfähiger und kamen zu zwei Versuchen durch den jungen 7s-Nationalspieler Bastian Himmer.
Der erste Saisonsieg über den Zaunnachbarn bescherte dem Klub den zweiten Finaleinzug in Folge, wo, wie schon im vergangenen Jahr, das zweite deutsche Profiteam, Meister SC Frankfurt 1880, auf den ältesten Rugbyverein Deutschlands wartet.
TotalRugby wird am Samstag den 29. Mai ab 14:55 Uhr per Video-LiveTicker vom Endspiel um die Deutsche Rugbymeisterschaft berichten.