Gegen Bulldozer Scott Lewis musste SBW auch mal einstecken, der All Black blieb aber unverletzt
Sein 3. Profikampf war der bisher schwerste für All Black Sonny Bill Williams, gegen seinen Gegner Scott Lewis musste Williams, erstmals in seiner noch jungen Profikarriere über die volle Distanz gehen, nachdem er seine beiden ersten Kämpfe jeweils durch K.O. in der ersten Runde vorzeitig beenden konnte.
8 Wochen, hatte der ehemalige Rugby League Nationalspieler für den Fight, welcher erneut im australischen Gold Coast Convention Centre stattfand, trainiert. Ein Training welches das sportliche Multitalent im im Nachhinein als das bisher härteste seiner sportlichen Laufbahn beschrieb.
SBW den viele Experten als den großen Star des RWC 2011 in Neuseeland auf dem Zettel haben, hatte für seinen Fight den Großteil der Vorbereitung auf seine erste Super Rugby Saison verpasst und sich seinem weitaus erfahreneren Gegner trotz Anzeichen eines Ermüdungsbruches im Fußes, welcher ihm aber während des Kampfes offensichtlich keine Probleme bereitete, gestellt.
Obwohl Williams mit seiner großen Reichweite über die meiste Zeit kontrollierte, merkte man ihm seine geringe Erfahrung, der Neuseeländer boxt erst seit etwas mehr als 1,5 Jahren, an. Zwar schickte er seinen angriffslustigen Gegner in den 6 Runden einmal unsanft auf die Bretter, allerdings indem er Lewis in Rugbymanier mit der Schulter bearbeitete. In der letzten Runde gab es für Lewis, der von seinen insgesamt 9 Profikämpfen bisher lediglich drei gewann, denn letzten gegen Bob Gasio, seines Zeichens ebenfalls ein Rugby League Spieler, dann aber nach einem schönen Aufwärtshaken von Williams doch noch eine blutige Nase.
Zuletzt war der 25-jährige All Black mit einem Rückkehr zum Rugby League in Verbindung gebracht worden, selbst Hollywood Star Rusell Crowe, Miteigentürmer des Rugby League Clubs South Sydney Rabbits, soll in den Poker um Williams mit eingestiegen sein. Williams selbst hatte in der letzten Woche verlautbaren lassen, dass er sich eine Rugby League Comeback für die Zeit nach der Weltmeisterschaft durchaus vorstellen könne.
Im Anschluss an den Kampf stellte der Kiwi übrigens klar, dass seine Rugby-Karriere mit den All Blacks trotz aller Ambitionen im Boxsport, weiterhin die größere Priorität genießen wird und das obwohl der australische Ex-Mittelgewichtsweltmeister Anthony Mundine Williams eine ganz besondere Ehre zuteil werden ließ, als er ihn mit Muhammad Ali, dem besten Boxer aller Zeiten
"Ich habe zu ihm [SBW] gesagt in 12 Monaten könne er der zweite Ali sein. Er könnte alles erreichen. Als ich ihn vor 12 Monaten das erste Mal boxen gesehen habe, dachte ich gleich, dass er sich wie Ali bewegt. Er braucht natürlich mehr Kämpfe, aber wenn er ernsthaft boxt, dann kann er einer der Größten werden. Ich habe noch nie einen Fighter mit soviel rohem Talent gesehen, nach der Weltmeisterschaft muss er eine schwere Entscheidung treffen - Rugby League, Rugby Union - oder eben Boxen", so der Ex-Champ.
"Es ist natürlich eine Ehre so ein Lob von einem Kerl wie Tony zu erhalten, es ist toll ihn in meiner Ecke zu haben und ich kann jede Menge von ihm lernen, doch mir war es in erster Linie wichtig zu zeigen, dass ich den Boxsport respektiere, der Kampf war in Ordnung und ich hoffe die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen", erwiederte Williams angesprochen auf die überschwänglichen Lobeshymnen seines Mentors.
Seine Mannschaftskameraden von den Canterbury Crusaders, dem mit 7 Titeln bisher erfolgreichsten Super Rugby Team, verloren ihr erstes Testspiel, ohne SBW, mit 42-15 gegen die Queensland Reds.
Wir haben für Euch die kompletten 6 Runden des 3. Profikampfes von SBW, wie beurteilt ihr die Leistung des All Blacks und welche Entscheidung bezüglich seiner sportlichen Zukunft sollte das Multitalent nach der Rugby-WM treffen?
Die russischen Bären wollen auch bei der Weltmeisterschaft in Neuseeland Grund zum Jubeln haben - (c) Marco Schmidt
Von den schwierigen Bedingungen und den hohen Niederlagen reichlich desillusioniert begab sich im März eine stark ersatzgeschwächte deutsche Fünfzehn auf eine nach der hohen Hinspielniederlage (0:53) scheinbar aussichtslose Mission in die russische Schwarzmeermetropole Sotchi, doch was die Mannen in ihrem vorletzten Spiel in der Division 1 zeigten, war trotz der deutlichen 48:11 Niederlage eine der besten und couragiertesten Leistungen im europäischen Oberhaus.
Inzwischen ist die DRV XV in der Tristes der Division 1B angekommen, wo die Gegner Polen, Moldawien, Niederlande, Belgien und Tschechien heißen - während die russischen Bären, welche in der Abschlusstabelle der Division 1 auf den zweiten Tabellenplatz (hinter Georgien) kamen, für 14 Tage ins viele tausende Kilometer entfernte Neuseeland reisten.
Obwohl Russlands Nationaltrainer Steve Diamond ab dem 1. Februar beim englischen Erstligisten Sale Sharks als Head-Coach anheuert, wird er den russischen Rugby-Verband auch während der Weltmeisterschaft betreuen. Hilfe erfährt er dabei von seinem Co-Trainer "Kiwi" Henry Paul, der sowohl sein Geburtsland Neuseeland in Rugby League als auch später die Englische Nationalmannschaft in Rugby Union international vertrat.
Schon am 1. Tag des Trainingslagers wurde den 30 Spielern klar, dass sie nicht zum Urlaub aus dem eiskalten russischen Winter ins hochsommerliche Neuseeland beordert worden waren. Die tägliche Trainingsroutine war in erster Linie von knallhartem Konditionsbolzen geprägt, hatte doch die Analyse der Rugby-Europa-meisterschaft herausgestellt, dass das Spiel der jungen Russen vor allem in Spielhälfte zwei immer wieder merklich eingebrochen war.
Neben vieler von schweißtreibenden Bergsprints und schweren Gewichten im Gym geprägter Stunden gab es für die russische Delegation auch noch zwei anspruchsvolle Trainingsspiele zu bestreiten. In diesen konnten die Gäste eine "Presidents XV" der Provinz Taranaki mit 33-24 ebenso schlagen, wie im zweiten Spiel die Auswahl South Canterbury (31-7). Viel wichtiger als die Ergebnisse war jedoch, dass den Weltmeisterschaftsnovizen vom rugbyverrückten neuseeländischen Publikum eine große Welle der Sympathie entgegenschwappte. Mit dieser Unterstützung im Nacken möchte man in der schweren Gruppe mit Australien, Irland, Italien und den USA zumindest dem Team des ehemaligen großen Kontrahenten im kalten Krieg ein Bein stellen. Um dieses ergeizige Ziel zu erreichen, werden russischen "Rugger" in den kommenden Monaten in der kalten Heimat noch einige Steigungen erlaufen und zahlreiche sehr schwere Gewichte bewegen müssen. Doch in erster Linie geht es darum, bis zum Weltmeisterschaftsturnier einen sattelfesten "Gameplan" zu entwickeln, wie Coach Steve Diamond im angehängten Interview hervorhebt.
Wir werden Euch hier auf RugbyTube in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder über die Vorbereitungsmaßnahmen der verschiedenen Teilnehmer des Rugby World Cups 2011 in Neuseeland informieren. Demnächst werfen wir mal einen Blick nach Rumänien und schauen wie es den weltmeisterschaftserfahrenen "Eichen" auf ihrem Weg ins Land der großen weißen Wolke so ergeht.
In Runde 5 des Amlin Challenge Cup nahm der Deutsche Nationalspieler Clemens von Grumbkow den Englischen Internationalen und British Lion Ugo Monye ordentlich auf die Hörner
Der Blick auf die Viertelfinalbegegnungen verrät es, die französische Top14 bleibt auch 2011 das Maß aller Ding im europäischen Clubrugby. Am 9. April empfängt Biarritz Titelverteidiger Toulouse im Parc des Sports Aguilera, zur Neuauflage des Finalspieles der vergangenen Saison. Während die Basken aus Biarritz ihren Heimsieg gegen Bath sogar mit einem Bonuspunkt veredelten und sich somit das Viertelfinal-Heimrecht sicherten, unterlag Rekordchampion Toulouse bei den London Wasps, ein Team welches die erfolgsverwöhnten Südfranzosen noch nie auf englischem Boden zu bezwingen wussten.
Auch das Viertelfinale zwischen Leinster und den englischen Champion Leicester ist eine Neuauflage und zwar die des Endspiels aus dem Jahr 2009. Im letzten Gruppenspiel krönte der irische Nationalmannschaftskapitän Brian O'Driscoll seinen 32. Geburtstag standesgemäß mit einem Versuch beim über Racing Metro und führte seine Mannen damit als Gruppensieger, noch vor Frankreichs Meister Clermont Auvergne, ins Viertelfinale. Leicester-Skipper Jordan Crane durfte gegen schwach verteidigende Italiener aus Treviso sogar gleich dreimal im gegnerischen Malfeld zu Gast sein, weshalb sich die Tigers, neben Ulster, als einer von nur zwei besten Gruppenzweiten für die Hauptrunde qualifizieren konnten.
Im zweiten rein französischen Viertelfinalspiel empfängt Perpignan das Starensemble des finanzkräftigen Toulon-Präsidenten Mourad Boudjellal, dessen Team sich bei der ersten Teilnahme am prestigeträchtigen Heineken Cup Wettbewerb gleich für die Runde der letzten 8 qualifizieren konnte, nachdem man im letzten Jahr im zweitklassigen Challenge Cup zwar bis ins Finale einziehen konnte, dort aber den Cardiff Blues (Wales) unterlag.
Die Heineken Cup Viertelfinal-Begegnungen komplett machen die Northampton Saints und die irische Provinz Ulster. Den Saints gelang als einziges Team im Wettbewerb das Kunststück ohne eine Niederlage in der Gruppenphase in die KO-Runde des Wettbewerbes einzuziehen.
Bitter war die diesjährige europäische Kampagne für Munster, eines der Schwergewichte im europäischen Rugby, die Red Army verpasste zum ersten Mal seit der Saison 1998/1999 die Runde der letzten 8 im und muss sich als Zweiter im Pool 3 mit dem Trostpflaster Amlin Challenge Cup begnügen. Dort müssen die Iren Auswärts beim ehemaligen europäischen Clubchampion aus Brive antreten, keine leichte Aufgabe für die erfolgsverwöhnten Munstermen.
Im zweiten Amlin Cup Viertelfinale kommt wenn die Harlequins es mit den London Wasps zutun bekommen, zu einem waschechten Londoner Derby. Die Harlequins qualifizierten sich als Gruppensieger ihres Pools, während die Wasps trotz des tollen Erfolgs über Toulouse die Heineken Cup Quarters verpassten.
Robert Mohr und sein Team La Rochelle konnten sich mit einem 71-17 Sieg über Rovigo für die nächste Runde qualifizieren und erwarten mit Frankreichs amtierenden Meister Clermont Auvergne, einen ganz attraktiven Gegner im heimischen Stadion.
Eine weitere "French Affair" steigt am 9. April in Paris, wenn die Pink-Stars von Stade Francais es mit Montpellier aufnehmen.
Nationalspieler Clemens von Grumbkow konnte mit seinem Team Cavalieri Prato nicht an den überraschenden Auftakterfolg gegen die irische Provinz Connacht anknüpfen, die Italiener waren nach einer chaotischen Anreise gegen die mit 5 irischen Nationalspielern gespickten Gastgeber chancenlos und verloren nach einer enttäuschenden Leistung mit 83-7. Für von Grumbkow war die Teilnahme am europäischen Clubwettbewerb trotzdem ein voller Erfolg, der ehemalige Neuenheimer erhielt in den letzten drei Spielen jeweils die besten Noten seiner Mannschaft und hat dadurch Begehrlichkeiten bei einigen finanzkräftigen Clubs aus Frankreichs Pro D2 geweckt.
Bevor der Heineken Cup jetzt zu Gunsten des prestigträchtigen Six Nations eine wohlverdiente Pause einlegt, haben wir hier noch einmal die Video-Highlights der alles entscheidenden 6. Runde zusammengefasst. Anlässlich des Sechs-Nationen-Turnier, werden wir außerdem bei Fantasy Rugby wieder eine TotalRugby-Liga starten, auf welcher ihr Euer Expertenwissen mit dem der anderen TotalRugby-User messen könnt, mehr Informationen hierzu erhaltet ihr in den nächsten Tagen auf unserer Facebook-Seite.
Auch im Alter von 33 Jahren findet der Waliser Shane Williams noch jede Lücke in der gegnerischen Verteidigung
Viele der 18 Versuche die es in die Vorauswahl des IRPA Try of the Year 2010 geschafft haben, haben wir Euch bereits im vergangenen Jahr hier auf RugbyTube.de, im Rahmen unserer umfangreichen internationalen Berichterstattung, präsentiert.
Im Vorfeld der diesjährigen Abstimmung hatten IRPA-Offizielle die 18 Nominierten aus insgesamt 230 vorgeschlagenen Versuchen ausgewählt. Dabei haben es erfreulicherweise nicht nur 5 Versuche vom außerordentlich erfolgreichen WRWC 2010 (Frauen-Weltmeisterschaft) in die Endauswahl geschafft, sondern mit Chrysander Botha (Namibia) ist es wieder einem Spieler aus einer vergleichsweise kleinen Rugbynation gelungen die Jury nachhaltig zu beeindrucken. Insgesamt sind Spieler aus 7 Nationen vertreten.
Springbok Jaque Fourie der im letzten Jahr für seinen Versuch gegen die British & Irish Lions den Award einstreichen konnte, kann nach einer von Verletzungen dominierten Saison seinen Titel nicht verteidigen. Dafür ist Shane Williams, IRB-Spieler des Jahres 2008, wie bereits im Vorjahr, gleich mit zwei feinen Versuchen vertreten und zudem bei einem dritten Versuch unmittelbar beteiligt. Während dem ersten Try des walisischen Wiesels eine wunderbare Einzelaktion vorausging, hat er seine zweite Nominierung einer herausragenden Teamleistung zu verdanken, dank welcher sich die Red Dragons in einem unsagbar spannenden Finish doch noch den Sieg im Six Nations Duell mit dem keltischen Nachbarn aus Schottland sichern konnten. Die zentrale Fragestellung bei der diesjährigen Wahl lautet dem zu Folge auch, ob am Ende eine Team- oder eine Einzelleistung gekrönt werden wird?
Hier sind die Nominierten (wir haben für Euch alle Versuch in einer Youtube-Playlist zusammengefasst):
1: Shane Williams | 2: Ben Foden | 3: Shane Williams | 4: Dan Carter | 5: Felipe Contepomi | 6: Gonzalo Tiesi, | 7: Mils Muliaina | 8: Israel Dagg | 9: James O’Connor |10: Danielle Waterman| 11: Cobie-Jane Morgan | 12: Huriana Manuel | 13: Chrysander Botha | 14: Nikola Matawalu | 15: Juan Jose Imhoff |16: Chris Ashton | 17: James Hook |18: Adam Ashley-Cooper
Postet den Link zu diesem Artikel doch auf Facebook oder Twitter und animiert Eure Freunde und Bekannten ebenfalls abzustimmen! Diese Versuche sind nicht nur eine wunderbare Werbung für unseren Sport, mit vielen Stimmen aus Deutschland können wir beim IRB auch die Werbetrommel in eigener Sache rühren und darauf aufmerksam machen, dass es im deutschsprachigen Raum zahlreiche Rugby-Anhänger gibt und es daher lohnenswert ist künftig noch mehr in die weitere Verbreitung zu investieren.
Beim SCN wird Rugby in Alterklassen für Männer und Frauen angeboten
Der Sportclub Neuenheim ist einer von 6 Rugbyvereinen (die 4 Erstligisten Heidelberger RK, RG Heidelberg, SC Neuenheim und TSV Handschuhsheim sowie Drittligist Heidelberger TV und der Verbandsligist TB Rohrbach/Boxberg) in der nur knapp 150.000 Einwohner zählenden Rugbyhochburg Heidelberg.
Der seit 1902 agierende SCN ist nicht nur einer der ältesten und mit mehr als 500 Mitgliedern einer der größten, sondern vor allem auch der erfolgreichste Verein im südlichen Deutschland. Allein neunmal konnten die Königsblauen sich bereits mit dem goldenen Meisterkranz schmücken und weitere sechsmal konnte der ligaübergreifende DRV-Pokal gewonnen werden, 1996 gewann man darüber hinaus die erste Meisterschaft im olympischen 7s-Rugby und auch in Sachen Jugendarbeit gehört der Sportclub, der sich auf die Fahne schreiben kann einige der besten Deutschen Nationalspieler an der Heidelberger Tiergartenstraße ausgebildet zu haben, nach einer kleinen Durststrecke inzwischen wieder zu den führenden Teams in Deutschland.
Der Badische Sportbund, bei welchem Neuenheims Vereinsvorsitzender und DRV-Präsident Claus-Peter Bach sich als Vizepräsident ganz besonders für die Belange des Rugbysports stark macht, war mit einem Kamerateam beim Heidelberger Traditionsverein. Herausgekommen ist eine sehenswerte 13-minütige Reportage bei der neben der bemerkenswerten Neuenheimer-Jugendarbeit vor allem die Regeln aber auch die Werte des Rugbysports im Mittelpunkt stehen.
Die All Blacks gehen als Favorit ins Weltmeisterschaftsjahr, Frankreich büßte seine Favoritenrolle im Laufe des Jahres wieder ein
Was ist 2010 nicht alles passiert! Zu Beginn des Jahres krönte Frankreich ein erfolgreiches Six Nations Turnier mit dem Grand Slam und galt fortan als ein großer Favorit auf den WM-Titel, doch die Franzosen verloren im Laufe des Jahres ihre gute Form und dadurch spätestens während der schwachen November-Tests auch ihre Favoritenrolle.
Ganz anders die neuseeländischen All Blacks, der WM-Gastgeber geht nach 13 Siegen in 14 Spielen nicht nur als unangefochtener Spitzenreiter der Weltrangliste ins Weltmeisterschaftsjahr, sondern hat auch den besten Einzelspieler in Kapitän Richie McCaw - dieser zum dritten Mal in Folge zum weltbesten Spieler gewählt - sowie den besten Coach, der nach dem World-Cup-Aus so heftig gescholtene Coach Graham Henry wurde vom International Rugby Board (IRB) zum Trainer des Jahres 2010 gewählt und das schon zum vierten Mal in Folge, ein einsamer Rekord. Außerdem gingen auch die Preise für das beste Team (All Blacks), den besten Nachwuchsspieler (Julian Savea) und die beste weibliche Spielerin (Carla Hohepa) in "das Land der langen weißen Wolke".
Frauenrugby war 2010 ohnehin ein großes Thema, nicht nur das 7s-Rugby der Frauen hat enorm von der positiven Olympiaentscheidung profitiert, sondern es war das Level beim WRWC (der Fünfzehner-Weltmeisterschaft) in England, welches viele Kritiker an Frauen im Rugbysport endgültig verstummen ließ. Die Leistungen der Damen bei dem 3-wöchigen Turnier waren so begeisternd, dass die Veranstalter von dem unerwartet großen Zuschauerzuspruch geradezu überwältigt wurden, so waren die Gruppenspiele restlos ausverkauft, obwohl am 3. Turniertag sogar die Tribünen erweitert worden waren, bei den Halbfinalen waren über 6000 Zuschauer anwesend und die 13 253 Finalzuschauer bedeutenden einen neuen Weltrekord für ein internationales Frauenspiel. Im Endspiel unterlag Gastgeber England, um die unglaubliche Maggie Alfonso 13-10 gegen die Black Ferns aus Neuseeland. Die beiden Bundesligaschiedsrichterinnen Kerstin Ljungdahl (Berlin) und Dana Teagarden (Hamburg) machten im Übrigen mit hervorragenden Leistungen von sich reden.
Auf der 7s-World-Series war es der kleine Südseestaat Samoa welcher den Ton angab, die Insulaner gewannen nicht nur zum ersten Mal den begehrten Titel, sondern stellten mit Mikaele Pesamino auch gleich den besten Spieler und Try-Scorer des Jahres.
Doch es war nicht alles rosig, die internationale Finanzkrise hat auch den Rugbysport nicht verschont. Die NZRFU (New Zealand Rugby Football Union) und sogar die riesige englische RFU (Rugby Football Union) machten im Pre-Weltmeisterschafts-Jahr schmerzhafte Verluste und auch die Zuschauer hatten auf Grund der leeren Taschen wenig Spaß daran die teilweisen sehr teuren Rugbytickets zu erwerben, weshalb zahlreiche nationale und internationale Highlights vor spärlich gefüllten Rängen ausgetragen wurden.
Zudem starb Anfang des Jahres mit Bill McLaren "The voice of Rugby" und damit der wohl bekannteste Rugby-Kommentator des Globus.
Folgende Teams sicherten sich die wichtigsten Titel 2010:
WRWC - Black Ferns (Neuseeland)
Six Nations - Frankreich
Tri-Nations - All Blacks (Neuseeland) 7s World Series - Samoa
Super14 - Bulls (Südafrika)
Heineken Cup - Toulouse (Frankreich)
Amlin Challenge Cup - Cardiff Blues (Wales) Top14 (Frankreich) - Clermont Auvergne
Guinness Premiership (England) - Leicester Tigers
Magners League - Ospreys (Wales)
Currie Cup (Südafrika) - Sharks
ITM Cup (Neuseeland) - Canterbury
Anglo-Welsh Cup - Northampton Saints (England)
Super 10 (Italien) - Benetton Treviso
Junior World Cup - Baby Blacks (Neuseeland)
Es gibt im Netz zahlreiche Video-Highlights des letzten Jahres, wir haben hier für Euch das unserer Meinung nach stimmungsvollste herausgesucht. Was war für Euch die prägendste Szene des Rugbyjahres 2010?