Sehen so Sieger aus? Die englischen Spieler nach dem Schlusspfiff in Irland
Irland - England 24:08: Martin Johnson gab nach Spielende zu, dass seine Jungs von einer cleveren und besser aufgestellten irischen Fünfzehn besiegt wurden. Mit 24:08 schlugen die Gastgeber die junge englische Mannschaft, für die der Traum vom Grand Slam in greifbarer Nähe war, welcher nun aber jäh zerplatzt ist. Die Zuschauer im Aviva Stadium sahen Einbahnstraßen-Rugby. Die Iren bestachen mit einer frischen und ideenreichen Spielweise und gingen durch vier Straftritte von Jonathan Sexton (6./14./22./37.) und einen Versuch von Tommy Bowe (27.) mit 17:03 in die Halbzeitpause. Ein verwandelter Straftritt von Toby Flood (31.) für die Engländer war nicht mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Das gleiche Bild bot sich nach dem Seitenwechsel. Ein früher Versuch von Brian O'Driscoll (46.) und die Erhöhung von Sexton ließen Irland weiter davonziehen. England kam zwar noch zu einem Versuch durch Steve Thomson (52.), stellte aber weiterhin keine Gefahr für die Iren dar, so dass diese den Sieg leicht über die Zeit bringen konnten. Johnson zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht, gab aber auch zu, dass die Niederlage positive Auswirkungen auf seine junge Mannschaft in Bezug auf die anstehende Weltmeisterschaft haben könne.
Frankreich - Wales 28:09: Wales hätte die Franzosen mit 27 Punkten schlagen müssen, um noch den Gesamtsieg des Turniers zu holen. Das wussten die Waliser bereits bei Spielanpfiff, da die Begegnung Irland - Frankreich schon gelaufen war. Und sie wussten, dass es schwer werden würde gegen die Franzosen, die nach der "Italien-Schlappe" mit Sicherheit hochmotiviert ins letzte Spiel gehen würden. Und so geschah es auch. Wales kam einem Sieg nie nahe und musste nach einer frühen Führung durch einen verwandelten Straftritt von James Hook (2.) mit einem 03:11-Rückstand in die Halbzeitpause gehen. Frankreich war mit zwei Straftritten von Morgan Parra (7./25.) und einem Versuch von Lionel Nallet (37.) erfolgreich gewesen. Wales kam durch Hook (42.) zwar gleich nach Wiederanpfiff zu weiteren frei Punkten, aber Frankreichs Antwort kam direkt im Gegenzug durch Nallets zweiten Versuch (43.). Parra traf die Erhöhung und Frankreich lag 18:06 in Führung. Hooks drei Punkte in der 48. Minute egalisierte Parra ebenfalls nur wenig später(52.). Das Kräftemessen der beiden Kickspezialisten fand seinen Höhepunkt als Hook für ein gefährliches Tackle an seinem Pendant die gelbe Karte sah (56.). Die plötzliche Überzahl nutzte Frankreich eiskalt zu einem Versuch durch Vincent Clerk (58.) und die Erhöhung durch Parra. Wales hatte noch zwei weitere Möglichkeiten durch Jamie Roberts und George North, doch Frankreichs Defensive hielt stand. Im Gegenzug hatten die Waliser Glück als Clerc gerade noch am Einlaufen gehindert werden konnte.
Schottland - Italien 21:08: Nach der sensationellen Leistung Italiens letzte Woche gegen Frankreich, mussten sich die Azzurri den überlegenen Highlandern mit 08:21 geschlagen geben. Dabei verlief die erste Hälfte der Begegnung vielversprechend für die Südeuropäer. Schottland war zwar durch einen Straftritt von Chris Paterson (3.) in Führung gegangen, doch Italien antwortete mit einem Versuch von Andrea Masi (10.) und weiteren drei Punkten von Mirco Bergamasco (30.). Nach der Halbzeitpause schlug jedoch die Stunde der Schotten: 15 Punkte erspielten sich die Gastgeber durch Versuche von Nick de Luca (46.) und Nikki Walker (54.) sowie eine Erhöhung und Straftritt von Paterson (55./67.). Die Italiener ließen dies unbeantwortet, so dass die schottischen Fans im Murrayfield Stadium am Ende jubeln durften und froh waren, dass der berühmt berüchtigte Holzlöffel an die Italiener ging.
Halt da war ja noch was - richtig! Auch wenn wir das miserable Abschneiden unseres TotalRugby-Teams im Fantasy-Rugby-Wettbewerb doch lieber unter den Teppich gekehrt hätten, hier die nackten Zahlen über unser bewundernswertes Abschneiden: Mit insgesamt 298 Punkten belegte das TotalRugby-Team in der Endabrechnung einen hervorragenden 17219. Platz, damit reichte es in der offiziellen TotalRugby-Liga immerhin für Rang 24. Diese Liga gewonnen hat Juri Missal mit seinen Springballs (358 Punkte) hinter ihm folgen mit deutlichem Abstand die punktgleichen TacklingTitans von Volker Schütt und die Guccinators von Philipp Strueven (je 339 Punkte). Uns bleibt nun nichts anderes übrig als den Siegern sportlich fair aber zähneknirschend zu gratulieren - we will be back! Ach Video-Highlights aller drei "Final-Partien" haben wir natürlich auch für Euch...
Der erst 20-jährige Sunnyboy James O'Connor ist der beste Spieler der Western Force
Ihre erste Niederlage mussten die Sharks am Freitag gegen die Chiefs in Hamilton hinnehmen. 09:15 mussten sich die Südafrikaner am Ende geschlagen geben. Weder fielen in der Begegnung Versuche, noch bekamen die Zuschauer schönes Rugby zu sehen. Die Partie war auf beiden Seiten von schlampiger Spielweise geprägt. Für die Chiefs standen am Ende fünf verwandelte Straftritte durch Tim Nanai-Williams und Mike Delany (4) auf der Anzeigentafel, die Sharks hatten nur dreimal durch Patrick Lambie zwischen die Stangen treffen können. So nahmen die Sharks jedoch wenigstens den Trostpunkt mit, aus einer Partie, welche eigentlich keinen Sieger sehen lassen hatte.
Den höchsten Sieg des Spieltages feierten die Reds im Suncorp Stadium gegen die Melbourne Rebels. Die Brisbaner ließen ihrem Gegner nicht den Hauch einer Chance und brannten beim 53:03 ein wahres Feuerwerk ab. Anthony Fainga'a, Adam Wallace-Harrison, Scott Higginbotham, Ben Daley, Mike Harris (2) und Luke Morahan liefen zu insgesamt sieben Versuchen ein. Quade Cooper erhöhte fünf hiervon, Harris einen. Cooper verwandelte zudem zwei Straftritte. Die "Rebellen" machten ihrem Namen keine Ehre, zeigten eine mit Lücken gespickte Defensive, zu viele ungenutzte Chancen, und kamen nur durch einen verwandelten Straftritt von Danny Cipriani zu drei Punkten.
Am Samstag wurden die Highlanders von den Crusaders sprichwörtlich überrollt. Die "Kreuzritter" drehten in der zweiten Hälfte auf und fegten ihre Gegner mit 44:13 vom Platz. In die Halbzeitpause gingen die Teams mit einem 13:06. Doch Crusaders-Headcoach Todd Blackadder schien in der Kabine den richtigen Ton angestimmt zu haben. Hatte er vor der Partie noch von einem harten Kampf gesprochen, der seine Jungs erwarten würde, war nach Wiederanpfiff nichts hiervon zu merken. Nachdem Robbie Freuan bereits in der ersten Hälfte zu fünf Punkten eingelaufen war, legte Crusaders-Skipper Kieran Read nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff mit einem Versuch nach. Weitere Versuche von Israel Dagg (2), Kahn Fotuali'i und Wyatt Crockett ließen die Highlanders alt aussehen, die nur noch zu einem Ehrenversuch durch Adam Thomson kamen.
Die Blues gewannen 41:17 gegen die Hurricanes und sackten somit ebenfalls einen Bonuspunkt ein. Den Fünf Versuchen von Rene Ranger, Stephen Brett, Lachie Munro, Alby Mathewson und Jared Payne hatten die Wellingtoner nur einen durch Neemia Tialata entgegenzusetzen. Dabei stand es bis Mitte der zweiten Halbzeit nur 20:17. Hurricanes-Kapitän Andrew Hores gelbe Karte ließ die "Blauen" in der Restspielzeit und Überzahl jedoch zu weiteren drei Versuchen einlaufen. Die Blues stehen nach diesem Erfolg nun an Platz zwei der Neuseeland-Conference-Tabelle.
Die Cheetahs überraschten mit einem 23:03 bei den Waratahs. Drei Punkte der Sydneyer durch Berrick Barnes standen am Ende zwei Versuchen der Gäste durch Phillip Snyman und Sarel Pretorius gegenüber sowie 13 Punkten von Robert Eberson (zwei Erhöhungen, drei Straftritte). Das Erfolgsrezept der Cheetahs? Einfach weniger Fehler machen als ihr australisches Gegenüber und sich bietende Chancen besser nutzen. So kamen die Südafrikaner verdient zu ihrem allerersten Sieg in Australien.
Mit 27:15 setzte sich die Western Force bei den Lions durch und begannen ihre Afrika-Tour so mit einem Sieg. Die "Löwen" zeigten ein wenig zu oft ihre Zähne und machten sich so mit eingehandelten Straftritten das Leben selbst schwer. Hatte die Force im ersten Durchgang noch mehr Ballbesitz gehabt, starteten die Lions besser in die zweite Hälfte. Der Schlüssel zum Erfolg der Jungs aus Perth lag in der Defensive, wlche die Südafrikaner kein einziges Mal einlaufen ließ. Auf der anderen Seite legten Nick Cummins und Alfie Mafi zu jeweils einem Versuch ab. James O'Connor zeigte Treffsicherheit und war mit 15 Punkten mit dem Fuß erfolgreich. Einziger Punktesammler der Lions war Elton Jantjies mit vier verwandelten Straftritten und einem Drop-Kick.
Im Südafrikanischen Derby setzten sich die Stormers mit 23:13 bei den Bulls in Pretoria durch. Peter Grant setzte den ersten von sechs Straftritten bereits in der dritten Minute zwischen die Stangen und brachte die Gäste somit früh in Führung. Diesem ließ er drei weitere im ersten Durchgang folgen. Die Bulls schienen überfordert, verloren viele Bälle und handelten sich unzählige Straftritte ein. Die Stormers-Defensive zeigte sich in guter Form, dennoch fand Bjorn Basson einen Weg in das Stormers-Malfeld und legte den ersten Versuch der Partie. 10:12 ging es in die Pause. Die "Bullen" starteten gut in die zweite Hälfte, kamen aber vorerst zu keinen Punkten. Undiszipliniertheiten der Gastgeber taten ihr Übriges. Zwei weitere Straftritte von Grant und Bryan Habanas Versuch zehn Minuten vor Schluss ließen die Stormers davonziehen, was den ersten Platz in der Gesamttabelle bedeutet.
Auch die belgischen Stürmer waren für das Deutsche Team noch eine Nummer zu groß - (c) JP Lardinois
Unsere TotalRugby-Reporter vor Ort haben nicht nur das Spiel aufgezeichnet, sondern auch wieder die Leistungen unserer Nationalspieler, gewohnt kritisch, unter die Lupe genommen. Wer in unseren Augen bester Deutscher war und wer gegen die Belgier nicht so gut aufgelegt war, erfahrt ihr in unserer Einzelbewertung. Außerdem haben wir einen 20-minütigen Highlight-Clip (in HD) mit allen Punkten und den besten Szenen der knappen Auswärtsniederlage für Euch erstellt. In unserem Match Pak findet ihr neben einem ausführlichen Spielbericht, Bilder der Partie, Video-Interviews und den LiveTicker zum nachlesen!
1 Benjamin Krause - 6 von 10 Agierte wie gewohnt sehr couragiert. Im Gedränge wie der gesamte Sturm überfordert, weshalb er für das Kollektiv die Gelbe Karte kassierte. Insgesamt aber eine solide Leistung.
2 Alexander Widiker - 7 von 10 Der Kapitän ist der Antreiber im deutschen Sturm. Konnte leider das enttäuschende Auftreten im Gedränge nicht verhindern. Ackerte viel im offenen Spiel, war sicher bei den Gasseeinwürfen und steckte nie auf, man merkte ihm den Unmut über die vielen Fehler und die Schwäche am Gedränge deutlich an, vielleicht sollte der Trainerstab darüber nachdenken, Widiker - zweifelsohne Deutschlands stärkster Gedrängespieler - zumindest vorübergehend wieder als Prop aufzubieten.
3 Arthur Zeiler - 4 von 10 Hatte auf der ungewohnten rechten Gedrängeseite riesen Problem und wirkte daraufhin im Spiel sehr verunsichert, teilweise beinah ängstlich. Muss schnell an seine starken Leistungen aus der Bundesliga anknüpfen, um seinen Platz im Team zu behaupten.
4 Daniel Armittage - 6 von 10 Nicht ganz so stark wie gegen die Tschechen eine Woche zuvor. Jedoch eine deutliche Bereicherung des deutschen Sturmspiels. Zeigte eine gute Mischung aus Offensiv und Defensivaktionen.
5 Alexander Hauck - 5 von 10 Hatte nach einer schwachen Vorstellung gegen die Tschechen etwas gut zu machen und das merkte man ihm auch an. Stark im Gassesspiel und sehr lauffreudig, aber das enge Spiel auf der 2. Sturmreihe ist seine Sache nicht. Verpasste vor dem entscheidenden letzten Versuch der Belgier, ein wichtiges Tackling.
6 Tim Kasten - 8 von 10 Am Anfang schien es er habe enorme Probleme mit seinem lädierten Knie. Wuchs dann jedoch mit einer bärenstarken 2. Hälfte über sich hinaus und machte Meter um Meter. Defensiv eine Bank.
7 Kehoma Brenner - 6 von 10 In der Verteidigung wie gewohnt emsig und bissig. Offensiv kam er leider gar nicht zur Entfaltung.
8 Robert Mohr - 7 von 10 Gab dem Sturm allein mit seiner enormen Präsenz viel Sicherheit und Selbstvertrauen. Konnte das Gedränge-Dilemma jedoch auch nicht verhindern. Vorbildliche kämpferische Leistung im offenen Spiel. Offensiv mit guten Aktionen und kaum Fehlern.
9 Tim Menzel - 7 von 10 Der 19-jährige machte das Spiel wie gewohnt schnell ohne große Schnörkeleien. Litt etwas unter dem manchmal mangelnden Support des Sturms. Gutes Kickspiel. Macht trotz seines Alters und der internationalen Unerfahrenheit einen enorm abgeklärten Eindruck. Sollte es ab und an auch mal auf eigene Faust probieren, um sein Spiel weniger berechenbar zu machen.
10 Fabian Heimpel - 6 von 10 Der RGH-Verbinder begann stark und verteilte die Bälle clever. Wieder starke Quote zu den Stangen. Wurde dann zu zögerlich in seinen Entscheidungen und somit auch unsicherer, seine Auswechslung brachte etwas mehr Schwung ins deutsche Angriffsspiel.
11 Benjamin Simm - 6 von 10 Der Feuerwehrmann hat trotz großer Bemühungen zu Beginn gar nichts vom Spiel, da der Ball schlichtweg nicht bis nach aussen kam. Wurde im weiteren Spielverlauf einige Male ins Szene gesetzt. In der Verteidigung manchmal einen Tick zu zögerlich aber trotzdem eine ordentliche Partie.
12 Pieter Jordaan - 9 von 10 Der Man of the Match in seinem ersten Länderspiel. Zwei Versuche, einen weiteren für Strauch mustergültig vorbereitet, stark in der Ballbehauptung, tadellose Verteidigung. Einziges Manko - das Kickspiel, hier mit einigen Schnitzern.
13 Gilles Pagnon - 7 von 10 Der Franzose zeigte eine gute uns solide Leistung. Sein Rückhandpass in der zweiten Spielhälfte war zum Zunge schnalzen und seine Fehlerquote war gewohnt niedrig.
14 Matthieu Franke - 8 von 10 Matthieu Franke in dieser Form wurde im Deutschen Spiel der letzten zwei Jahre schmerzlich vermisst, immer auf Ballhöhe auf seine Chance lauernd, gute Verteidigung, gutes Kickspiel, bereitete mit einem Sololauf aus der eigenen 22-Meter-Zone den 2. Versuch von Jordaan vor. Einer der besten Deutschen am heutigen Tag.
15 Mustafa Güngör - 7 von 10 War stets brandgefährlich wenn er am Ball war, nutzte die Freiräume die ihm seine "neue Position" bot glänzend und wirkte insgesamt wie ausgewechselt. Bereitete den Versuch zur Führung mustergültig vor. Lediglich einige Schwächen unter den hohen Bällen trübten den positiven Gesamteindruck, doch mit etwas mehr Routine auf der Schlussposition, werden sich diese Startschwierigkeiten mit Sicherheit legen.
16 Sven Wetzel - keine Wertung Kam kurz vor Schluss für Kanning und konnte keine Akzente mehr setzen, vielleicht aber eine Alternative für Moldawien wenn Krause fehlt.
17 Nico Kanning - 3 von 10 Trotz seiner imposanten Entscheidung, wurde das Deutsche Gedränge nach seiner Einwechslung eher schwächer, als stärker. Im offenen Spiel war der ehemalige Judo-Champ völlig abgetaucht, fürs internationale Paket fehlt noch etwas. Wurde Ein- und Ausgewechselt.
19 Alexander Hug - 6 von 10 Kam für Brenner. Wie gewohnt stark in der Gasse und eifrig im offenen Spiel. Im Gedränge fehlen im aber leider auch ein paar Kilo für das internationale Niveau, liegt momentan mit Brenner gleichauf, um sich einen Platz in der Startformation zu erkämpfen, muss der Löwe aber noch eine Schippe drauflegen.
20 Marten Strauch - 7 von 10 Super Versuch im Zusammenspiel mit Jordaan. Sicher im Kickspiel und in der Verteidigung. War nach seiner Einwechslung absolut präsent und brachte das Spiel unserer Mannschaft in Schwung. Taktisch ab und an etwas zu naiv, lässt sich nach wie vor zu leicht ins Seitenaus drängen oder gibt Bälle durch unnötige Kicks aus der Hand. Trotzdem gehört Strauch in der momentanen Verfassung in die Startaufstellung.
Leider ist der Trip nach Belgien für unser Team teurer geworden als geplant, vor dem Hotel wurde die Autoscheibe unseres Kameramanns Gianni eingeschlagen und ein USB-Stick sowie das Navigationssystem entwendet. Wir würden uns freuen, wenn ihr mit ein Euren Spenden mithelft, dass Gianni für seinen großen Einsatz für die Rugby-Community kein Schaden bleibt. Die Selbstbeteiligung seiner Teilkaskoversicherung beträgt 150 € - wir versichern, dass wir sämtlich in diesem Zusammenhang eingehende Spenden an Gianni weiterleiten.
Dauer: 19:56 Min Musik: Come with me - Puff Daddy feat. Jimmy Page
Die Deutschen Stürmer hatten große Probleme sich gegen ihre körperlich überlegenen Gegenüber zu behaupten - (c) Jürgen Keßler
17 Jahre mussten sich die Rugbyfans aus der Tschechischen Republik gedulden, um ihren zweiten Sieg gegen eine Deutsche Ländermannschaft zu bejubeln. Am 23. Oktober 1994 hatten die Weiß-Blauen das letzte Mal über eine Auswahl des Deutschen Rugby-Verbandes triumphiert.
Doch im ersten Länderspiel des Jahres 2011 gelang es den Gästen, völlig verdient, ihre vier Spiele währende Niederlagenserie gegen unsere Ländermannschaft zu beenden. Der 23-29 Auswärtssieg war auch deshalb ein ganz wichtiger, weil es den Tschechen damit gelang, sich auf Tabellenplatz eins in der Europameisterschaftswertung zu schieben.
Insbesondere der Deutsche Sturm hatte seine liebe Müh und Not mit den kräftigen Tschechen. Nicht nur am Gedränge und in der Gasse, sondern auch im offenen Spiel, konnte sich das Auswärtsteam ein deutliches Übergewicht erspielen.
"Es gilt unsere Fehler so schnell wie möglich abzustellen, sonst haben wir in dieser Division nichts mehr zu lachen und spielen gegen den Abstieg", so fiel dann auch das ernüchternde Fazit (TotalRugby-Interview) des sichtlich enttäuschten DRV-Verbinders Fabian Heimpel aus.
Es waren vor allem die Fehler in Halbzeit eins und dadurch auch der große Rückstand von welchen sich die junge Deutsche Mannschaft nicht mehr erholen konnte.
Deutschland muss nun am kommenden Wochenende zum unheimlich schweren Auswärtsspiel nach Belgien reisen. "Die schwarzen Teufel", so der Spitzname der belgischen Fünfzehn, haben, obwohl ebenfalls hoch favorisiert, ihr Auswärtsspiel in Polen verloren und müssen ebenso wie die DRV XV, ihr nächste Spiel gewinnen, um sich noch eine Restchance auf den ersehnten Aufstieg in die Division 1 zu erhalten.
"Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken und positiv in die Zukunft schauen. Wir werden trainieren und unsere Fehler abstellen", kündigte DRV-Kapitän Alexander Widiker, eine Reaktion seines Teams in Brüssel an.
TotalRugby wird am Samstag nach Brüssel reisen, damit wir Euch nicht nur einen LiveTicker, sondern auch Video-Interviews und Match-Highlights präsentieren können. Wenn ihr Gianni und Conl, den zwei TotalRugby-Teamer, die sich für Euch auf die lange Reise machen, für ihren großen Einsatz das ein oder andere Bier ausgeben wollt, solltet ihr ein paar Euro auf unser Spendenkonto schieben. Sollte soviel zusammenkommen, dass die Jungs es nicht in Bier umsetzen können, werden wir es in unseren Sparstrumpf für einen LiveTicker aus Chisinau stecken. Dort spielt die DRV XV am 2. April 2011 gegen die Auswahl Moldawiens. In Belgien erhält unser Team zudem fachkundige Unterstützung in Form von Ex-Nationalspieler Christian Baracat, der 1. Reihe-Stürmer weiß nicht nur, wo man in der Hauptstadt Brüssel das beste Bier bekommt, sondern wird auch als LiveTicker-Experte vor Ort fungieren wird.
Die Crusaders (hier Innendreiviertel Robbie Fruean) waren für die Brumbies eine ganze Nummer zu groß
Hatten die Highlanders am vergangenen Spieltag noch den Vorjahressieger, die Bulls, geschlagen, mussten sie am Freitag gegen die Stormers in Kapstadt eine 06:18-Schlappe hinnehmen. Die gesamten Punkte der Südafrikaner gingen auf das Konto von Peter Grant, der seine Jungs somit im Alleingang zum Sieg trat. Grants Pendant Robbie Robinson schaffte es nur auf sechs Punkte. Die Stormers-Defensive hielt dem Druck der Gäste gekonnt stand und wehrte Angriff um Angriff der Neuseeländer ab.
Ihren zweiten Sieg im Turnier fuhren die Crusaders gegen die Brumbies aus Canberra ein. 52:10 schlugen die Neuseeländer ihre Gegner. Mann der Stunde Sean Maitland legte in der Begegnung vier Versuche. Den Anfang machten aber die Brumbies mit einem Versuch durch Matt Giteau (3.). Dan Carters Jungs schlugen von nun ab jedoch unerbittlich zurück. Sechs Versuche standen letztendlich auf dem Klemmbrett. Maitland (4), Sonny Bill Williams und Israel Dagg ließen den Gästen nicht den Hauch einer Chance. Carters Kickausbeute mit neun Treffern aus zehn Anläufen war bestechend. Auf Brumbies-Seite war lediglich Matt Giteau mit einem Versuch, Erhöhung und Straftritt erfolgreich. Zu wenig, um den "Kreuzrittern" etwas entgegenzusetzen, denen einfach alles gelang.
Knapper ging das Aufeinandertreffen der Sharks und der Rebels aus. Mit einem knappen 34:32 (13:18) setzten sich die Südafrikaner am Ende in Melbourne durch und setzten ihre Siegesserie im Super Rugby somit fort. Bitter für die Gastgeber, hatten sie zur Halbzeit doch noch mit 18:13 gegen den Klassenprimus geführt. Die gleiche Anzahl an Versuchen und verwandelten Straftritten hatten beide Teams vorzuweisen. Für die Rebels waren Cooper Vuna, Julian Huxley, Danny Cipriani und Jarrod Saffey erfolgreich. Für die Sharks legten Bismarck du Plessis, Lwazi Mvovo, Ryan Kankowski und Meyer Bosman ab. Der Kasus-Knaxus bei der Misere der Rebels: Kickspezialist Cipriani hatte am Ende nur drei von vier Erhöhungen getroffen, im Gegensatz zu seinem Gegenüber Patrick Lambie, der alle vier zwischen die Stangen getroffen hatte.
Ihre Durststrecke im Super Rugby beendeten die Lions mit einem 25:20 bei den Cheetahs in Bloemfontein. Nach 17 verlorenen Partien hatten die Johannesburger endlich wieder einen Erfolg zu feiern, war ihr letzter Sieg in dem Turnier am 08. Mai 2008 gegen die Highlanders doch schon etwas länger her. Die "Löwen" zeigten sich nicht in bester Form. Zu viele Bälle wurden im simplen Passspiel oder in Rucksituationen verloren. Auch der Halbzeitstand von 16:14 fiel zu niedrig aus für die Tatsache, dass die Gäste deutlich mehr Ballbesitz hatten als ihre Gegenspieler. Obwohl die Cheetahs eine gute zweite Hälfte zeigten, fuhren sie am Ende dennoch nicht den so erhofften ersten Sieg im laufenden Turnier ein. Einen Versuch Vorsprung (Lionel Mapoe, Derick Minnie) hatten die Lions zum Schlusspfiff vor den Gastgebern, die nur einmal einlaufen konnten (Andries Strauss). Zu gönnen ist das Endergebnis des südafrikanischen Derbys den Jungs aus Johannesburg auf jeden Fall. 17 verlorene Spiele in Folge sind definitiv keinem Team zu wünschen.
Das einzige Remis des Spieltages kam bei der Partie der Western Force gegen die Blues zustande. Mit einem 22:22 teilten sich die beiden Teams die Punkte brüderlich. Somit müssen die Fans der Force weiterhin auf den ersten Sieg ihres Teams warten. Alle Hoffnungen der Perther wurden in den Schlusssekunden von Stephen Brett zerstört, der mit einem Straftritt aus 39 Metern sprichwörtlich in letzter Sekunde egalisierte. Nach drei Straftritten von James O'Connor und einem Versuch von Nick Cummins (O'Connor mit der Erhöhung) hatten hatten die Gastgeber zur Halbzeitpause mit 16:09 geführt. Auf Seiten der Blues hatte Luke McAlister einen schlechten Start erwischt und die ersten zwei Straftritte daneben getreten, er fing sich aber dennoch, und setzte doch noch drei Tritte im ersten Durchgang zwischen die Stangen. O'Connor verwandelte nach dem Seitenwechsel zwei weitere Straftritte, McAlister lediglich einen. Keven Mealamu brachte die Blues jedoch mit einem erhöhten Versuch auf 22:19 heran, ehe Brett die Force-Fans mit seinem Tritt zu den Stangen verzweifeln ließ.
Nach einer dreiwöchigen Pause meldeten sich die Hurricanes mit einem 29:26-Erfolg gegen die Chiefs zurück. Trotz eines Versuchs Rückstand auf die Jungs aus Hamilton, konnten sich die Hauptstädter am Ende durchsetzen. Lagen die Gastgeber zur Halbzeitpause noch 10:13 zurück, kämpften sie sich im zweiten Durchgang auf die Gewinnerstraße. Ein weiteres Mal machte die Treffsicherheit der Kickspezialisten den Unterschied. Hier waren Aaron Cruden (3 Straftritte) und Daniel Kirkpatrick (2) für die Wellingtoner erfolgreich.
Wir haben auch diese Woche wieder die SuperRugby-Highlight-Show Extra Time für Euch hochgeladen. 50 Minuten geballte Südhemisphären-Rugby-Action. Nicht ganz so schnell, aber dafür mit Sicherheit nicht minder spannend, sind die Video-Highligts der Partie Deutschland gegen Tschechien, die wir im Laufe der Nacht für Euch hochladen werden, momentan ist unser Rechner gerade mit dem Dekodieren beschäftigt.
Der walisische Halbspieler Mike Phillips konnte nicht nur seine Gegenspieler, sondern auch das Schiedsrichtergespann übertölpeln
Endlich, endlich, endlich - Italien hat einen der ganz Großen geschlagen und das völlig verdient und damit das Leben von Frankreichs unpopulären Coach Marc Lievremont noch ein gutes Stückchen schwerer gemacht. Wales verdankt den Sieg über Irland indes in erster Linie dem Optiker des Schiedsrichtergespanns und geht in den letzten Spieltag mit einer Restchance auf den Titelgewinn. Die wackeren Schotten waren gegen England lange ein gleichwertiger Spielpartner, doch am Ende waren es die Einwechselspieler der Weißen, welche den Unterschied ausmachten.
Italien - Frankreich 22:21: Das hätte den Italienern nun wirklich niemand zugetraut. Mit 22:21 setzten sich die Jungs von Headcoach Nick Mallett gegen den Titelverteidiger durch. Mirco Bergamasco zeigte sich bei dem ersten Sieg Italiens im laufenden Turnier in bestechender Form und steuerte 17 Punkte mit dem Fuß bei. So trat dieser die Gastgeber bereits in der ersten Minute mit einem verwandelten Straftritt in Führung. Vincent Clerc brachte die Franzosen jedoch erst einmal wieder ins Spiel, als er in der 13. Minute zum Versuch ablegte. Drei weitere Punkte von Morgan Parra per Straftritt (20.) ließen darauf schließen, dass die Gäste ihrer Favoritenrolle nun gerecht würden. Noch ahnte niemand, welche Dramatik im zweiten Durchgang auf die Zuschauer zukommen würde, auch wenn ein weiterer Treffer von Bergamasco (23.) Italien auf zwei Punkte herankommen ließ. Auch nach dem Seitenwechsel schien Frankreich vorerst, die Punkte mit nach Hause zu bringen. Parra ließ Frankreich mit einem Straftritt (45.), Versuch und Erhöhung (50.) erst einmal auf 6:18 davonziehen. Nun schlug jedoch die Stunde der Italiener. Aufopfernd kämpften sie sich wieder ins Spiel zurück und kamen durch einen Versuch von Andrea Masi (58.) und die Erhöhung von Bergamasco (60.) auf fünf Zähler heran. Nur wenig später (63.) verkürzte Bergamasco ein weiteres Mal per Kick. Parra hielt seinerseits zwar mit ebenfalls drei Punkten dagegen (67.), doch ließen zwei weitere - vom 28-jährigen italienischen Kicker verwandelte - Straftritte, die Azzurri mit einem Punkt in Führung gehen (70./75.)
Wales - Irland 19:13: Die Iren legten einen Blitzstart hin und gingen durch Brian O'Driscoll bereits in der zweiten Minute in Führung. Ronan O'Gara war mit der Erhöhung erfolgreich. Wales konnte im ersten Durchgang nicht das irische Malfeld erreichen, war dafür aber durch James Hook (2) und Leigh Halfpenny dreimal per Straftritt erfolgreich (19./27.38.). Irlands O'Gara hielt mit zwei verwandelten Kicks dagegen (32./40.). Nach der Halbzeitpause drehten die Waliser die Partie als Matthew Rees einen schnellen Gasseeinwurf nutzte, um den pfeilschnellen Mike Phillips ins irische Malfeld zu schicken. (Das Problem hierbei war, dass Rees anstatt den Ball zu nehmen, der ins Publikum gekickt worden war, einen vor sich liegenden Ball nahm. Dies ist regelwidrig. Schiedsrichter Jonathan Kaplan sprach sich zwar mit seinem Assistenten ab, dieser war jedoch nicht im Bilde, weshalb die Waliser den Try zugesprochen bekamen.) Ein weiterer Straftritt von Hook (68.) sorgte für den 19:13-Endstand.
England - Schottland 22:16: England setzte sich in der letzten Partie des Spieltages mit Mühe und Not gegen seine Nachbarn aus Schottland durch. Die Engländer setzten ihren Kurs auf den Titel somit fort (nach vier Spielen stehen vier Siege auf dem Papier), überzeugten aber keineswegs dabei. Genauso gut hätten die Schotten den Platz als Sieger verlassen können, machten diese ihren Gastgebern das Leben in der umkämpften Begegnung doch mehr als schwer. Mit Glück retteten sich die Briten mit einem 9:9 in die Pause. Toby Flood (3) und Chris Paterson (2) mit Straftritten sowie Ruaridh Jackson per Dropgoal hatten für die einzigen Punkte im ersten Durchgang gesorgt. Erst in der 67. Minute durften die England-Fans in Twickenham aufatmen, als Tom Croft sich ins schottische Malfeld "durchackerte". Flood hatte zuvor einen weiteren Straftritt zwischen die Malstangen setzen können. Lange hielt die Freude jedoch nicht: Die Schotten schlugen zurück und revanchierten sich mit einem Versuch durch Max Evans (73.). Es stand 19:16 und sechs weitere Minuten mussten noch gespielt werden. Jonny Wilkinson erlöste die Engländer erst in der letzten Minute mit einem verwandelten Straftritt und machte dem Krimi ein Ende.
Highlight-Videos aller Partien haben wir wie gewohnt in einer praktischen Youtube-Playlist geposted. Es ist wie immer möglich über die Pfeilbuttons, direkt zu dem Clip Eurer Wahl zu navigieren, oder einfach alle drei Spiele gemütlich hintereinander anzuschauen.