Starke Verteidigung war für die Crusaders der Schlüssel zum Erfolg über die Stormers
Die Reds sind nach ihrer Pleite gegen die Hurricanes wieder auf der Siegerstraße. Mit 33:18 entschieden die Brisbaner die Begegnung mit den Melbourne Rebels für sich. Jedoch ist die Frage berechtigt, ob die Männer aus Queensland nicht nur deshalb gewannen, weil sich die "Rebellen" mit ihrer schlicht miserablen Leistung nicht doch selbst zu sehr im Weg standen. Bereits zur Pause stand es 26:08 für die Reds. Genug Vorsprung, um im zweiten Durchgang einen Gang runterzuschalten. Die Rebels kamen im ersten Durchgang zwar zu einem Versuch durch James Hilgendorf und einem verwandelten Straftritt von Julian Huxley sowie nach Wiederanpfiff zu zwei weiteren Versuchen durch Afusipa Taumoepeau und Peter Betham (letzterer zweifelhaft), dies reichte jedoch nicht, um gegen die vier Versuche von Scott Higginbotham, Radike Samo, Dom Shipperley, Digby Ioane und Quade Coopers Fuß zu bestehen.
Die Hurricanes machten den Blues am vergangenen Freitag das Leben schwer. Die Jungs aus Auckland gewannen die Partie zwar dennoch mit 17:11, hatten hierbei aber ordentlich Dusel, dass ihre Widersacher in Person von Tyson Keats den entscheidenden Versuch in der Schlussphase mit einem Knock-On förmlich wegschmissen. Die "Blauen" stehen nichtsdestotrotz weiterhin an der Tabellenspitze mit zwei Punkten Vorsprung auf die Reds.
Ebenfalls einen knappen Sieg feierten die Crusaders bei den Stormers mit 20:14. Erstereihestürmer Wyatt Crockett war mit gleich zwei Versuchen erfolgreich, Matt Berquist zeigte eine gute Leistung und trug mit zwei Erhöhungen und zwei verwandelten Straftritten seinen Teil zum mühsam erkämpften Erfolg bei. Der Sieg der "Kreuzritter" war mit vier Verletzten jedoch teuer erkauft. Die erste Halbzeit forderte Opfer in Form von Adam Whitelock, der mit einem Riss des Brustmuskels ausschied, Israel Dagg (Fußverletzung), Kahn, Fotuali'i (Knieverletzung) und Israel Dagg (Oberschenkelverletzung).
Auch die Power von Samoas Nummer 8 Henry Tuilagi genügte nicht, Northamptons Siegesserie zu stoppen
Als erster Teilnehmer des Finales im Heineken Cup am 21. Mai in Cardiff stand am vergangenen Samstag Leinster fest. Mit 32:23 revanchierte man sich gegen Toulouse für die Halbfinalniederlage im vorigen Jahr. Jamie Heaslip, Brian O'Driscoll mit jeweils einem Versuch, sowie Jonathan Sexton (mit zwei Erhöhungen und fünf verwandelten Straftritten) zeigten sich in guter Form und ließen ihre Jungs ins Cupfinale einziehen. Dabei hatte die Partie für die Iren alles andere als gut angefangen. Bereits nach vier Minuten mussten diese durch Florian Fritz einen Gegenversuch hinnehmen, sowie die Erhöhung durch David Skrela. Leinster kämpfte sich jedoch zurück und gewann die Partie als bessere Mannschaft auf dem Platz durchaus verdient, wie Toulouse-Coach Guy Noves ebenfalls zugeben musste, sich aber dennoch enttäuscht zeigte. Wer weiß, vielleicht zieht Toulouse seine Lehren aus der Niederlage und holt sich ein weiteres Mal den Titel in der Top 14.
Am Sonntag zog der zweite Teilnehmer ins Finale des europäischen Wettbewerbs ein. Die Northampton Saints schlugen USA Perpignan mit 23:07 und werden so, als bis dato ungeschlagenes Team im laufenden Wettbewerb, mit Leinster um die Krone im europäische Rugby kämpfen. Die "Heiligen" dominierten ihr französisches Gegenüber von Anfang an und führten zur Halbzeit bereits mit 20:07. In Durchgang Zwei fielen nur drei Punkte durch Stephen Myler. Keine der beiden Offensiven fand den Weg durch die gegnerischen Reihen bis ins Malfeld. Saints-Kapitän Dylan Hartley zeigte sich nach der Begegnung optimistisch in Bezug auf das Aufeinandertreffen mit Leinster im Finale. Seiner Meinung nach ist Northampton, das als Außenseiter gehandelt wird, durchaus in der Lage, sich in Cardiff durchzusetzen und den Cup nach 1999/2000 zum zweiten Mal nach Hause zu holen.
Wir haben für Euch Video-Highlights der beiden Halbfinals. Beides kommt in der Youtube-Playlist, d.h. wenn ihr einen Clip überspringen wollt nutzt einfach die Pfeilbuttons im Videofenster.
Vom Jäger zum Gejagten: Luke McAlister und die Auckland Blues freuen sich über die Tabellenführung
Mit 15:10 gewannen die Blues am vergangenen Freitag gegen die Highlanders und nahmen somit die Tabellenspitze ein. Luke McAlister war mit fünf Straftritten erfolgreich und holte sämtliche Punkte der "Blauen" im Alleingang. Die Jungs aus Auckland verdrängten somit den alten Tabellenführer aus Brisbane vom Platz an der Sonne. Die Reds verloren in einer packenden Partie in letzter Minute mit 26:28 gegen die Hurricanes. Spielverderber für die Queenslander war Aaron Cruden, der seinen Jungs mit der letzten Aktion der Partie, in Form eines umstrittenen Straftrittes, den knappen Sieg sicherte. Sehr ärgerlich für die "Roten", hatten sie sich doch mit einer schier unglaublichen Leistungssteigerung zurück ins Spiel gekämpft, nachdem sie zur Halbzeitpause erst mit 05:22 zurückgelegen und dann bis kurz vor Schluss mit 26:25 geführt hatten. Reds Kapitän James Horwill sah die Schuld klar bei der eigenen Mannschaft, welche die erste Spielhälfte schlichtweg verschlafen hatte. Flügelspieler der Brisbaner, Digby Ioane sah dies anscheinend anders: Er titulierte den neuseeländischen Unparteiischen Keith Brown auf seinem Twitter-Account als "den schlechtesten Schiedsrichter aller Zeiten". Die Verbandsvereinigung "Sanzar" fand dies garnicht lustig und brummte Ioane prompt eine Strafe auf. Dieser entschuldigte sich zwar umgehend für seinen impulsiven Wutausbruch, schloss seinen Twitter-Account jedoch vorerst, um weiteren möglichen Fehltritten seinerseits präventiv entgegenzuwirken.
Ebenfalls an den Reds vorbei zogen die Stormers nach ihrem 32:12 Erfolg über die Sharks. Insgesamt vier Versuche durch Jean de Villiers, Gio Aplon, Jaque Fourie und Deon Fourie (drei hiervon in den ersten 33 Minuten) bescherten den Kapstädtern einen zusätzlichen Bonuspunkt, der sie nun auf Tabellenrang Zwei stehen lässt.
Der Kampf um die Playoff-Plätze ist nun also in vollem Gange, was die Vorfreude auf das kommende Wochenende und Super Rugby weiter wachsen lässt.
Alle Begegnungen des letzten Spieltages im Überblick:
Freitag 29. April Highlanders - Blues 10:15 Cheetahs - Brumbies 47:36
Samstag 30. April Hurricanes - Reds 28:26 Waratahs - Melbourne Rebels 28:09 Western Force - Crusaders 30:42 Stormers - Sharks 32:12 Bulls - Chiefs 43:27
Nicht nur Digby Ioane hatte einen Twitter-Account, sondern auch TotalRugby ist bei dem populären Kurznachrichten Dienst vertreten. Ihr findet uns unter twitter.com/TotalRugby also wer uns was mitteilen will tweetet einfach @TotalRugby, wir freuen uns auf jede Menge retweets und neue followers.
Auch der südafrikanische Hakler Schalk Brits punktete für Saracens
Im Spitzenspiel der englischen Aviva Premiership schlugen die Saracens Gloucester mit 35:12. Die Männer aus St. Albans untermauerten mit ihrem Erfolg ihre Titelambitionen um die englische Meisterschaft und heimsten zusätzlich einen Bonuspunkt für ihre gute Offensivleistung und vier Versuche durch Schalk Brits, Ernst Joubert, Matt Stevens und David Strettle ein. (Nebenbei ist Schalk Brits nach Thomas Waldrom von den Leicester Tigers als Spieler der Saison der Aviva Premiership nominiert.) Die "Sarazenen" werden nach diesem Sieg ihr Halbfinale um den Cup am 15. Mai bei sich zuhause in St. Albans bestreiten.
Zweiter Semifinalist sind die Leicester Tigers, die in Newcastle mit 24:13 die Nase vorn hatten. Die Falcons erwirtschafteten gegen die physisch dominanten Gäste zu wenig Punkte für den so wichtigen defensiven Bonuspunkt im Kampf gegen den Abstieg. Wollen die "Tiger" auf der anderen Seite in ihrem Halbfinale am 14. Mai, dessen zweiter Teilnehmer noch nicht feststeht, bestehen, muss eine Steigerung her. Eine Leistung wie bei dem Sieg mit nur elf Punkten Vorsprung gegen den Tabellenvorletzten ist jedenfalls zu wenig.
Aber nicht nur die letzten beiden Halbfinalisten stehen noch nicht fest. Die Frage des Abstiegs ist ebenfalls weiterhin ungeklärt. Newcastle und Leeds haben beide nur 22 Punkte in der laufenden Saison erwirtschaftet. Die Falcons stehen im Moment jedoch aufgrund der besseren Punktdifferenz noch eine Nasenlänge vor den Tigers auf dem elften Tabellenrang.
Also Spannung bis zum Schluss in der englischen Liga, deren Meister am 28. Mai in Twickenham gekürt wird!
Alle Begegnungen auf einen Blick: Freitag 22. April Sale - Exeter 24:30 Newcastle - Leicester 13:24
Samstag 23. April London Irish - Northampton 20:26 Wasps - Bath 10:43
Der französische Ex-Nationalspieler Pierre Migoni beendet seine große Karriere dort wo er sie als Bambini vor vielen Jahren begann
Der Tabellenführer der französichen Top 14, Toulouse, schlug Schlusslicht Bourgoin mit 33:00 und sicherte sich somit als erstes Team einen Platz im Halbfinale um die Meisterschaft, welches entweder am 27. oder 28. Mai in Marseille stattfinden wird. Zusätzlich stehen die Toulouser Jungs auch noch im Semifinale des Heineken Cups gegen Leinster am kommenden Samstag.
Toulon schmiss Perpignan mit einem 43:12 aus dem Rennen um die Play Offs der französischen Meisterschaft und revanchierte sich somit erfolgreich für die erlittene Niederlage im Heineken Cup am 09. April. Der 23-jährige deutsche Nationalspieler Damien Tussac wurde in der 68. Minute eingewechselt. Der walisische Nationalspieler Gavin Henson muss sich einen neuen Arbeitgeber suchen, nachdem er von Toulons Geschäftsführung "gegangen wurde". Der 29-jährige hatte sich letzte Woche in einem Nachtclub daneben benommen und Toulons Kapitän Joe Van Niekerk sowie Jonny Wilkinson kritisiert. Eine erste Abreibung holte er sich an besagtem Abend auf der Stelle von Matt Henjak ab, der ihn "manuell" für sein Fehlverhalten zurechtwies. Für Henson ein sehr kurzes Gastspiel in Frankreich, war er doch erst im Februar von den Saracens nach Toulon gewechselt.
Auch Frankreichs Superstar Sebastien Chabal muss eine zweiwöchige Pause einlegen. Nachdem er mit einigen, wahrscheinlich eher unüberlegten, Kommentaren Schiedsrichter kritisiert hatte, wurde er für zwei Wochen suspendiert. Nichtsdestotrotz gewann Racing Métro Paris gegen Agen mit 51:34.
Absteiger La Rochelle musste sich Clermont Auvergne mit 10:34 geschlagen geben. Robert Mohr kam bei der Niederlage in der 55. Minute ins Spiel.
Alle Partien im Überblick:
Freitag 22. April Castres - Biarritz 16:13
Samstag 23. April Racing Métro Paris - Agen 51:34 Clermont Auvergne - La Rochelle 34:10 Toulon - Perpignan 43:12 Brive - Montpellier 23:21 Toulouse - Bourgoin 33:00 Bayonne - Stade Francais 54:20
Mit 36 Jahren zur Weltmeisterschaft? Nach seiner starken Leistung gegen die Crusaders wird Highlanders-Verbinder Tony Brown schon als Ersatzmann für Superstar Dan Carter gehandelt
Die Queensland Reds scheinen im Super Rugby nicht aufzuhalten zu sein. Auch an diesem Wochenende konnten die Mannen aus Brisbane einen Sieg verbuchen. Diesmal waren die Waratahs mit 19:15 Opfer des Tabellenführers. Reds Superstar Quade Cooper holte alle Punkte für die "Roten". Waratahs-Verbinder Kurtley Beale war auf gegnerischer Seite ebenfalls einziger Punktesammler, hatte aber mit nur fünf verwandelten Straftritten das Nachsehen. Cooper dagegen zeigte sich ein weiteres Mal in bestechender Form und war mit einem Versuch, einer Erhöhung, drei Straftritten und einem Dropgoal erfolgreich. Der erste Sieg gegen die Waratahs seit sieben Jahren hatte jedoch einen stolzen Preis. Am kommenden Samstag muss man in der Begegnung mit den Hurricanes auf Rod Davies, Digby Ioane, Ben Daley und James Slipper verzichten.
Die Highlanders schlugen die Crusaders im Kampf um die Wildcards mit 26:18 und sind somit weiter auf dem Weg Richtung Playoffs. Die "Kreuzritter" schafften es nicht, einen Bonuspunkt gegen ihre Rivalen einzuheimsen, was ihnen sicherlich bitter aufgestoßen ist. In der Tabelle stehen sie nun nämlich nur noch einen Punkt vor den Highlanders und den Sharks (beide 34 Punkte) auf Rang Vier. Ganz stark auf Seiten der Highlanders war der 36-jährige Verbinder Tony Brown. Der Ex-All Black war vor der Saison als Ersatzmann zum erweiterten Trainingskader gestoßen, der für den verletzten All Black Colin Slade auflief, zeigte als Verbinder so eine starke Leistung, dass er just als Carter-Vertreter beim heimischen World Cup gehandelt wurde. Auch die unterlegenen Crusaders bauen in den kommenden Spielen auf Erfahrung. Ex-Skipper Reuben Thorne, ebenfalls bereits 36, soll sein Comeback im Rot-Schwarzen Trikot feiern. Der erfahrene Zweite- und Dritte-Reihe-Stürmer und Ex-Nationalspieler hatte seine letzte Profistation in Japan - eine weitere Parallele zu Brown - und blickt bereits auf 129 Super-Rugby-Einsätze zurück - Rekord für die Crusaders. In den kommenden Spielen soll das Comeback-Kid die verletzten All Blacks Brad Thorn und Sam Whitelock vertreten.
Die Sharks gewannen ihre Begegnung mit den Hurricanes mit 40:24. Die "Haie" entschieden die Partie erst spät für sich, holten sich aber aufgrund einer starken Leistungssteigerung verdient ihren Bonuspunkt ab. Wo wir gerade beim Thema Oldies sind, bei den Sharks zeigte der zuletzt so böse kritisierte Springbok Kapitän John Smith (33), dass er im Weltmeisterschaftsjahr keinesfalls abgeschrieben werden sollte. Der südafrikanische Rekordnationalspieler kam zum erstenmal in dieser Saison von Beginn an als Hakler zum Einsatz, bisher spielte er wenn überhaupt als Prop, und war bester Mann des Franchises aus Durban. Smit war übrigens mitnichten der älteste "Hai" auf dem Feld, diese Ehre geht an Mittelfeld-Dauerbrenner Stefan Terblanche, der trotz seiner 35 Jahren aus der Hintermannschaft der Schwarzen kaum wegzudenken ist.
Alle Begegnungen der zehnten Woche im Super Rugby auf einen Blick: Freitag 22. April Blues - Melbourne Rebels 40:23
Samstag 23. April Crusaders - Highlanders 18:26 Reds - Waratahs 19:15 Western Force - Bulls 26:21 Lions - Chiefs 30:34 Sharks - Hurricanes 40:24