Für Südafrikas Coach Pieter de Villiers wird es nach der dritten Tri Nations Pleite in Folge langsam ungemütlich
Zum dritten Mal in Folge musste sich Südafrika im laufenden Tri-Nations-Wettbewerb geschlagen geben, und zum zweiten Mal waren die Springboks den Australien unterlegen. Dabei hatte man sich so viel vorgenommen und zur Pause durch Straftritte von Steyn (2.) und James (16.) sogar mit 06:00 in Führung gelegen.
Nach diesem ansehnlichen Start gaben die Südafrikaner das Spiel aus der Hand. O'Connor brachte die Wallabies mit einem Straftritt in der 44. Minute auf drei Punkte heran, ehe McCabe die Gäste mit seinem Versuch in Führung brachte (48.). James ließ die heimischen Fans in Durban mit einem verwandelten Straftritt zwar nochmals jubeln, doch die Freude hielt nicht lange. O'Connor zerstörte die Hoffnungen der Boks mit zwei weiteren platzierten Treffern zwischen die Stangen (65./74.).
Der Tri-Nations-Zug ist für die Springboks abgefahren, die am kommenden Samstag Neuseeland in Port Elizabeth zu Gast haben. Die Chancen stehen schlecht, noch einen Sieg herzuzaubern, sind die All Blacks doch das einzige Team im Wettbewerb, das noch eine blütenreine - nicht weiße - Weste hat.
Im Transtasmanischen-Duell gab es für Australien nicht mehr als eine blutige Nase
Besser spät als nie, präsentieren wir Euch die Video-Highlights des 3. Spieltages im Drei-Nationen-Turnier. Am morgigen Samstag geht es in der Sühemisspähren-Meisterschaft schon weiter, dann empfangen die Springboks den Tabellenzweiten Australien. Nach dem enttäuschenden Turnierstart vertraut Südafrikas Coach Pieter De Villiers auf erprobte Kräfte, gegen Australien beginnen 12 Spieler die schon beim siegreichen World Cup 2007 im Kader standen, die Startaufstellung bringt es in Summe gar auf 810 Länderspieleinsätze. Doch zunächst wie versprochen ein Blick zurück auf das vergangene Wochenende:
Die All Blacks bleiben das Maß aller Dinge und schlugen nun auch Australien mit 30:14. Die Kiwis brannten vor allem in der ersten Hälfte ein wahres Feuerwerk ab. Vor 54.500 Zuschauern liefen Keven Mealamu, Ma'a Nonu und Sitiveni Sivivatu zu jeweils einem Versuch ein. Dan Carter war mit drei Erhöhungen, zwei Straftritten und einem Dropkick erfolgreich. Die Wallabies kamen nach dem Seitenwechsel zwar noch zu zwei Versuchen durch Rocky Elsom und Digby Ioane sowie zwei Erhöhungen von Quade Cooper, doch der Sieg der Neuseeländer baute auf deren starker Verteidigung auf, die wie eine Mauer stand. Im Moment sieht also alles danach aus, dass der Vorjahressieger Neuseeland das Projekt "Titelverteidigung" erfolgreich abschließen kann.
Wallaby James O'Connor hatte keinen guten Tag erwischt und setzte drei Kicks ordentlich daneben, die gesamte Niederlage hieran festzumachen, wäre aber nicht fair. Die Jungs aus Down Under fanden einfach kein geeignetes Mittel, um gegen die "Men in Black" etwas ausrichten zu können. Am kommenden Samstag sind die Australier bei den Springboks in Durban zu Gast. Nach ihrem letzten 39:20-Sieg gegen die Südafrikaner und dieser Niederlage, stehen die Wallabies nun ordentlich unter Druck, einen Sieg holen zu müssen.
Der Mythos der schier unbezwingbaren All Blacks ist sagenumwoben, keine zweite Rugbynation auf diesem Globus kann gegen sämtliche anderen Rugbygroßmächte eine positive Bilanz vorweisen. Ein paar tiefe Kratzer weist die tiefschwarze Rüstung der Rugbykrieger aus dem Land der langen weißen Wolken aber trotzdem auf. Das Land welches nicht nur seit Jahren die Weltrangliste anführt, sondern auch Seriensieger der 7s-World-Series, erfolgreichstes Tri-Nations-Team, vielfacher Bezwinger der legendären British Lions, vierfacher Goldmedaillensieger bei den Commonwealth Games ist und außerdem den Abo-Weltmeister im Nachwuchsrugby stellt, konnte erst einen WM-Titel bejubeln.
Bei der Premieren-Weltmeisterschaft 1987 konnte All Blacks Kapitän David Kirk vor über 46.000 rugbyverrückten Kiwis im heimischen Eden Park – auch 2011 Endspielort des RWC – den William Webb Ellis Cup gen Aucklands Abendhimmel recken. Kirk ließ sich nach dem Turnier mit folgenden Worten zitieren: „Da war schon ein Hauch von Melancholie – so müssen sich Leute auf der Spitze des Mount Everest fühlen“.
Hätte der Skipper damals geahnt, dass er bis auf weiteres der letzte Neuseeländer war, dem dieses Gefühl zuteil werden würde, wäre er vermutlich noch ein wenig melancholischer gewesen, denn bei den darauffolgenden fünf Auflagen der Rugbyweltmeisterschaft waren die, zumeist hochfavorisierten, „Men in Black“ stets gescheitert. Zuletzt bereits im Viertelfinale, als man völlig überraschend gegen Angstgegner Frankreich den Traum vom Titelgewinn begraben musste.
Dieses Jahr soll alles anders – viel besser – werden. Coach Graham Henry hat bei der Fülle von Talent im eigenen Land die Qual der Wahl. Lediglich zwei Mann, Kapitän Richie McCaw und Spielmacher Daniel Carter, scheinen unersetzlich, bleiben die beiden Superstars unverletzt gilt der Titelgewinn als Formsache! Also im Prinzip „same procedure as every world cup“ – gäbe es keine Zimmermädchen namens Suzie, keine unberechenbaren Franzosen und sonstige unangenehme Stolpersteine. NOCH 28 Tage bis zum World Cup!
Wir werden Euch im Rahmen unserer RWC-Berichterstattung in den nächsten Tagen nicht nur die einzelnen Pools, sondern immer wieder auch einzelne Teams oder Spieler etwas näher vorstellen.
Im nächsten Spiel gegen Südafrika darf Kapitän John Smit (links) wieder auf ein Mitwirken von Victor Matfield (mitte) und Bryan Habana (rechts) hoffen - (c) Miriam May
Was für ein Auftritt! Mit einem stolzen 40:07 fegte Neuseeland am vergangenen Samstag in WellingtonSüdafrika vom Platz. Dass die All Blacks mit ihrer derzeitigen Form als klarer Favorit in die Partie gehen, war offensichtlich. Doch, dass die Springboks dermaßen deklassiert wurden, dürfte ihnen die Tränen in die Augen getrieben haben.
Die Südafrikaner kamen lediglich zu einem Versuch durch John Smit (29.) und einer Erhöhung von Morne Steyn. Dem standen am Ende sechs Versuche der Neuseeländer, durch Wyatt Crockett (12.), Zac Guilford (14./64.), Cory Jane (32./46.) und Colin Slade (70.) gegenüber. Dan Carter traf lediglich zwei Erhöhungen (46./71.) und zwei Straftritte (2./49.). Nichtsdestotrotz trieb er sein Team stets voran und traf immer die richtigen Entscheidungen. Die Boks fanden über die gesamte Spielzeit kein Mittel gegen die gut aufgelegten Kiwis, die desolate Verteidigung tat ihr übriges. Somit sind die Südafrikaner weiterhin ohne Punkte im Wettbewerb, dessen Tabelle momentan von Neuseeland angeführt wird.
Der noch amtierende Weltmeister musste nun bereits zum zweiten Mal für seine Personalpolitik büßen und am 13. August ein weiteres Mal gegen Australien ran. Ob die Springboks sich darüber freuen, dass dieses Datum kein Freitag ist, sei einmal dahingestellt. Eine Woche davor kommt es aber erst einmal zur Begegnung der All Blacks mit den Wallabies.
Fijis Nationalmannschaft war der neuseeländischen Übermacht nicht gewachsen
Mit einem mehr als komfortablen 60:14 deklassierte Neuseeland am vergangenen Freitag Fiji. Wie erwartet, waren die "Kiwis" ihren Gegnern haushoch überlegen und konnten sich somit bereits für die Begegnung mit Südafrika im Tri-Nations-Wettbewerb warmspielen.
Dennoch muss am Samstag mehr von den All Blacks kommen, denn die Boks werden solch kleine Fehler, wie sie den Neuseeländern gegen Fiji immer wieder unterliefen mit Sicherheit härter bestrafen. Bei einem Endstand von 60:14 ist es fast unvorstellbar, dass dies doch wirklich das beste Ergebnis ist, dass die Fijis im 15er jemals gegen die All Blacks erreichten.
Das Verhältnis von acht zu zwei Versuchen spricht dennoch eine deutliche Sprache. Die Abwehr der Fijis war der Übermacht der Neuseeländer einfach nicht gewachsen, bei diesen schien jeder einmal einlaufen zu dürfen. So legten Sivivatu (9.), Hore (34.), Thomson (38.), Conrad Smith (63.), Weepu (68.) und Muliaina (79.) jeweils zu fünf Punkten ab. Die Begegnung war zwar ganz nett anzusehen, jedoch war bereits im Voraus klar, dass es zu keinen großen Überraschungen kommen wird. So freuen wir uns auf eine spannendere Partie der "Men in Black" am Samstag mit den Springboks.
Stolz präsentierten die Wallabies nach einer famosen Leistung die Nelson Mandela Plate
Mit einem fabelhaften 39:20 ließen die Wallabies die Springboks am Samstag in Sydney alt aussehen. Sechs Tage nach ihrer schockierenden Pleite gegen Samoa, von der sich das eine oder andere Video auf facebook (facebook.com/TotalRugby)und anderen Internetplattformen schneller als ein Buschfeuer verbreitete, zeigten sich die Australier gegen die angereisten Südafrikaner in bestechender Form. Die Jungs aus Down Under rannten ihre Widersacher mit fünf zu zwei Versuchen durch Ben Alexander (7.), Digby Ioane (10.), James O'Connor, Stephen Moore (46.) und Adam Ashley-Cooper (54.) sprichwörtlich über den Haufen. O'Connor war insgesamt mit 19 Punkten der erfolgreichste Australier. Die Boks kamen lediglich zu zwei Versuchen durch Chiliboy Ralepelle (58.) und John Smit (75.) sowie zwei Erhöhungen von Patrick Lambie und zwei verwandelten Straftritten durch Morne Steyn (29./40.).
Der amtierende Weltmeister sah gegen die Wallabies einfach kein Land und hatte mit sich selbst am meisten zu kämpfen. Die Australier liefen geschlossen mit schwarzen Armbinden auf, was dem am 17. Juli nach einer College-Partie verstorbenen Halley Appleby galt, der das Trikot der Queensland University trug.
In ihrer nächsten Begegnung des Tri-Nations-Wettbewerbs treffen die verletzungsgeplagten Südafrikaner am kommenden Samstag auf Neuseeland. All Black Jerome Kaino hob heute jedoch noch einmal hervor, dass die Boks trotz ihrer Personalprobleme und der deutlichen Niederlage gegen die Wallabies nicht zu unterschätzen seien und, wenn sie in ihr Spiel finden, stets eine Gefahr darstellen.