Irland hat durch den Sieg über Vizeweltmeister England (14:13) einen riesen Schritt aus dem Schatten der Waliser und in Richtung Grand Slam gemacht, es wäre der erste seit 61 Jahren.
Doch das Ergebnis hätte auch zu Gunsten der Gäste aus England ausgehen können, hätten diese sich nicht durch zwei gelbe Karten selbst geschwächt. Englands Team Manager Martin Johnson muss schleunigst einen Weg finden, um seinem Team die Wichtigkeit von Disziplin zu vermitteln.
Doch am Ende hatten die Iren es vor allem ihrem Man of the Match und Kapitän Brian O’Driscoll zu verdanken, dass man auf der grünen Insel weiter vom Grand Slam Sieg träumen darf. Der Innendreiviertel, der sich langsam wieder seiner Höchstform vergangener Tage nähert, erzielte 8 Punkte durch einen Versuch und einen Drop Kick und brachte sein Team so auf die Siegesstraße. Die restlichen 6 irischen Punkte erzielte Verbinder Ronan O’Gara. Für das Rosenteam konnte Schluss Armitage einen Versuch erzielen, alle anderen Punkte der Gäste waren Kickpunkte, die Goode, Armitage und Flood unter sich aufteilten.
Der Coach der Waliser Warren Gatland musste vor 80 000 Fans im französischen Rugbytempel Stade de France seine erste 6 Nations Niederlage als Chef der Red Dragons hinnehmen und damit auch die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Verteidigung des Grand Slams begraben.
Versuche von Flanker Thierry Dusautoir und Cedric Heymans sowie 11 Kickpunkte des jungen Gedrängehalbs Morgan Parra reichten am Ende aus, um die favorisierten Waliser zu bezwingen.
Zur Halbzeit waren die Waliser durch einen Versuch ihres glänzenden Schlussspielers Lee Byrne und 3 Kicks von Verbinder Stephen Jones noch mit 13:3 in Front. Gut möglich, das Marc Liveremonts Zweifler sich schon in der Halbzeit über eine mögliche “Révolution” berieten und bereits den Sturz ihres ungeliebten Königs planten. Schließlich wurde dieser im Vorfeld der Partie noch heftig dafür gerügt mit Benoit Baby einen Innendreiviertel auf Verbinder aufzubieten, wodurch der erst 20-jährige Morgan Parra mit der schwierigen Aufgabe der Setzkicks betraut werden musste. Doch obwohl Benoit Baby schon in der Halbzeit verletzt ausgewechselt werden musste, konnten die Leistungen beider Spieler überzeugen.
Ebenfalls überzeugend auf französischer Seite war ein 20-jähriger Debutant auf Innendreiviertel, 110kg Koloss Matthieu Bastareud, der eine herrausragende Leistung zeigte. Doch es war vor allem Frankreichs Man of the Match Nummer 8 Imanol Harinordoquy und der aufopferungsvollen Verteidigung der französischen XV zu verdanken, dass die Gastgeber am Ende den knappen Vorsprung über die Zeit retten konnten.
Frankreichs Coach Marc Lieveremont zeigte sich entzückt über den unerwarteten Sieg seiner unerfahrenen Fünfzehn, wohingegen der walisische Coach Warren Gatland etwas verschnupft eingestehen musste, an diesem Abend gegen eine bessere französische Mannschaft zu Recht den Kürzeren gezogen zu haben.
Der amtierende 6 Nations Champion Wales behielt in einem hart umkämpften Spiel gegen aufopferungsvoll kämpfende Engländer am Ende die Oberhand, obwohl sie nur einen Versuch durch Aussendreiviertel Halfpenny erzielen konnten und die Gäste aus England zu zwei Versuchen durch Schluss Armitage und Außen Sackey kamen. Bester Spieler auf dem Feld war der Rückkehrer Joe Worsley (der seit 2007 erstmals wieder das Trikot mit der Rose auf der Brust überstreifen durfte). Der Weltmeister von 2003 hat somit einen Rückschlag im Titelrennen erlitten, wohingegen die Red Dragons nach wie vor von der Verteidigung des Grandslam träumen dürfen.
In einer an Höhepunkten armen Partie besiegten die Gäste aus Irland das Team der Azzuri mit 9:38. Bester Mann auf dem Feld war der irische Außendreiviertel, der 2 Versuche erzielen konnte. Die weiteren Versuche für die Iren kamen durch Tommy Bowe, Kapitän Brian O’Driscoll und 3. Reihe Stürmer David Wallace zustande. Für die Italiener war Debutant und Verbinder Mc Lean mit 3 Straftritten erfolgreich. Die Iren können nach dieser Partie weiter auf den Grand Slam hoffen, während die Italiener nach ihrer Leistung heißer Favorit auf den Wooden Spoon sind.
Mann des Spiels war Frankreichs Flanker Thierry Dusautoir, der WM-Held der Franzosen präsentierte sich einmal mehr in Bestform und tackelte wie ein Besessener. Aber leider waren nicht alle Franzosen in so bestechender Form, weshalb Coach Lieveremont seine Landsleute, die endlich mal wieder ein gutes Spiel ihrer Mannschaft sehen wollen, weiter um Geduld bitten muss. Gegen die ersatzgeschwächten Schotten langte es am Ende trotzdem und somit sind die Franzosen im Titelrennen noch nicht völlig abzuschreiben.
Mit den rumänischen “Eichen” (so der Spitzname der rumänischen Nationalmannschaft), kommt eine ganz erfahrene Mannschaft in den Heidelberger Fritz-Grunebaum Sportpark. Die Rumänen haben seit 1987 an jedem Rugby World Cup teilgenommen und zählen im Ranking des IRB zu den sogenannten Tier 2 Nations (d.h. sie werden in das zweithöchste Leistungslevel eingeordnet). Beim letzten World Cup enttäuschten die Rumänen allerdings und so setzte es einige heftige Niederlagen. In diesem Video seht Ihr eine Zusammenfassung der Partie zwischen den “Oaks” und den neuseeländischen All Blacks. Der Endstand betrug 85:8, den einzigen rumänischen Versuch erzielte Perpignans Hakler Marius Tincu, allerdings wird Tincu auf Grund einer Sperre nicht nach Heidelberg reisen können.