Der Favorit für den Gewinn des 6 Nationen Turnier 2010 kommt aus Frankreich. Die glänzend aufgelegte Equipe de France lies den harten Männern von der schönen Pazifikinsel Samoa über 80-Minuten nicht die geringste Chance und kam beim 43-5 zu sieben teilweise wunderschön herausgespielten Versuchen. Die Krieger aus der Südsee konnten nur einen Versuch durch Frankreich-Legionär Tekori entgegensetzen und zeigten sich im Vergleich zu der Partie gegen Wales eindimensional im Angriffsspiel und wenig sattelfest in der Verteidigung. Frankreichs Coach Marc Lievremont, der eine auf zahlreichen Positionen veränderte Fünfzehn aufs Feld schickte, hat nun die Qual der Wahl, mit welchem Team er am kommenden Wochenende die All Blacks empfangen möchte.
Wales zeigte sich stark verbessert und lies den tapfer kämpfenden Argentiniern beim 33-16 in Cardiff keine Chance. Außendreiviertel Shane Williams gelangen zwei wunderschöne Versuche, mit welchen er im exklusiven Club der Spieler, die 50 internationale Versuche erzielen konnten Aufnahme fand. Auch Stephen Jones, der Verbinder der Drachen, hatte einen guten Tag und konnte seine solide Leistung mit dem Fuß, durch einen tollen Versuch krönen. Die Pumas, welche mit Kapitän Juan Martin Fernandez Lobbe den besten Mann stellten, kamen lediglich zu einem Versuch durch den jungen Innendreiviertel Rodriguez, dieser konnte einen Kick von Debütant Jonathan Davies blocken und mit dem freien Ball unbedrängt im Malfeld der Gastgeber einlaufen.
Die Springboks können doch noch gewinnen! Gegen Italien, den letztplatzierten des diesjährigen 6 Nationen Turnier, erzielten die Weltmeister den ersten Sieg auf ihrer enttäuschenden Europatour (10-32)). Außendreiviertel Bryan Habana gelang schon früh im Spiel der erste Versuch, später bereitete der Supersprinter einen weiteren Versuch von Innendreiviertel Jaque Fourie mustergültig vor. Doch die Italiener gaben sich nicht auf und kamen durch einen Versuch von Gonzalo Garica zurück ins Spiel. Die Azzuri hatten wie schon in der vergangenen Woche gegen Neuseeland ein deutliches Übergewicht am Gedränge, zumindest bis bei Südafrika Kapitän John Smit von Prop auf Hakler wechselte, ein Wechsel der im Land des Weltmeisters heftig diskutiert wird, jedoch unbestritten dafür Sorge trug, dass die Springboks ihre lang vermisste Stärke am Gedränge wiederfanden. Mit steigender Spielzeit konnten die Weltranglistenersten noch zwei Versuche durch den exzellenten Gedrängehalb Fourie Du Preez und Ersatzmann Wynand Olivier erzielen.
27 Jahre lag der letzte Sieg der Schotten gegen Australien zurück und auch am vergangenen Samstag hätten nur die treusten schottischen Fans ihrem Team einen Sieg gegen den zweimaligen Weltmeister und Weltranglisten-Dritten zugetraut. Die Schotten (Weltranglistenposition neun) konnten zwei Straftritte und den Spielentscheidenden Dropkick durch den eingewechselten Chris Paterson erzielen. Die australischen Gäste hatten zwar die größeren Spielanteile und besseren Punktemöglichkeiten, kamen aber nur zu einem Straftritt und einem Versuch. Den Versuch erzielte Innendreiviertel Ryan Cross erst in der 80. Spielminute, Verbinder Matt Giteau, der einen schlechten Tag mit dem Fuß hatte, scheiterte jedoch mit der relativ leichten Erhöhung und hinterliess 45.000 jubelnde Highlander in Murrayfield.
Ausführlicher Bericht folgt…
Danke an TotalRugby-User blackpudding für den Upload dieses Videos.
Ein stark verbesserte englische Mannschaft, konnte die All Blacks nicht von ihrem 8. Sieg in Folge (6-19) gegen das Mutterland des Rugbys abhalten. Das Spiel welches etwas unter dem heftigen Regen litt, sah nur einen Versuch durch All Blacks Gedrängehalb Jimmy Cowan. Die weitern Punkte erzielten die beiden weltbesten Verbinder Jonny Wilkinson (auf Seiten der Engländer) und Daniel Carter (Neuseeland), der Andrew Mehrtens als besten Punktesammler der Neuseeländer ablöste, mit dem Fuß.
Weltmeister, Lions Bezwinger, Tri Nations Champion und Super 14 Sieger, das südafrikanische Rugby war noch kurz vor der bisher sieglosen Europatour das Maß aller Dinge im Weltrugby. Doch die jüngsten Ergebnisse auf eben dieser Tournee machen zwei Dinge klar, zum einen wirken die Spieler der Springboks überspielt und müde und zum anderen leidet auch die stolzeste Rugbynation wenn Jahr für Jahr ein großer Teil ihrer besten und talentiertesten Spieler nach Europa auswandert und folglich nicht mehr für die nationale Auswahlmannschaft zur Verfügung steht.
Die englische Clubmannschaft Saracens hatte im Spiel mit den Springboks fast einem Dutzend Exil-Südafrikaner in ihren Reihen und mit dem glänzend aufgelegten Verbinder Hougaard am Ende auch einen Matchwinner vom Kap. In unterhaltsamen Match, war der Weltmeister noch zur Halbzeit mit 18-6 in Front, doch Versuche von Ernst Joubert und Brad Barrit brachten die Schwarzen vor 46.000 Fans im Londoner Wembley Stadion zurück ins Spiel.
Am Ende war es der oben angesprochene Ex-Springbok Derick Hougaard, der mit einem Dropgoal den 24-23 Endstand aus Sicht der Gastgeber herstellte.
Fans des südafrikanischen Rugbys bleibt der Trost, dass alle Punkte in diesem Spiel von südafrikanischen Landsmännern erzielt wurden und das zweite Reihe Mann Andries Bekker und Außendreiviertel Jongi Nokwe sich in blendender Form befinden.
Springboks: Earl Rose, Odwa Ndungane, Juan de Jongh, Wynand Olivier, Jongi Nokwe, Ruan Pienaar, Heini Adams, Wian du Preez, Adriaan Strauss, CJ van der Linde, Danie Rossouw, Andries Bekker, Jean Deysel, Dewald Potgieter, Ashley Johnson
Ersatz: Bandise Maku, Heinke van der Merwe, Alistair Hargreaves, Davon Raubenheimer, Francois Hougaard, Meyer Bosman, Riaan Viljoen