Nach Stade Francais fällt mit Tabellenführer Castres bereits das zweite Spitzenteam dem Kickspiel des routinierten argentinischen Nationalspielers Frederico Todeschini zum Opfer. Der 34-jährige Schlussspieler von Gastgeber Montpellier bestrafte jeden leichten Fehler der Gäste und konnte sämtliche Punkte für die Heimmannschaft verbuchen.
Toulouse musste gegen Vorjahresfinalist Clermont Auvergne die erste Heimniederlage der Saison einstecken. Verbinder Frederic Michalak hatte mit der letzten Aktion den Sieg der Gastgeber auf dem Fuß, doch sein Kick verfehlte das Ziel. Den Schuldigen hierfür hatte Guy Noves, der legendäre Coach der Rot-Schwarzen, schnell ausgemacht: “Der letzte Straftritt wurde circa 15 Meter entfernt von den Stangen verursacht, der Schiedsrichter entschloss sich aber dazu, den Straftritt noch 10 Meter weiter außen zu geben”, schäumte Noves im Anschluss an die verlorene Partie.
Meister Perpignan gelangen beim Sieg über Aufsteiger Racing Metro fünf Versuche, denen die Gäste nur Kickpunkte ihres schon seit Saisonbeginn glänzend aufgelegten Verbinders Wisniewski entgegenzusetzen hatten.
Stade Francais konnte gegen Biarritz endlich mal wieder gewinnen. Die Basken verloren nicht nur die Partie, sondern mit Dimitri Yachvilli, Damien Traille und Fabien Barcella auch drei ihrer wichtigsten Spieler. Die drei Nationalspieler drohen auch beim Auftakt des Six Nations Turniers 2010 auszufallen.
Toulon zeigte sich gut erholt von der vernichtenden Niederlage gegen Clermont Auvergne und konnte beim Heimspiel gegen Montauban relativ ungefährdet gewinnen. Verbinder Jonny Wilkinson war nicht nur per Erhöhung, Straftritt und Dropkick erfolgreich, sondern stellte einmal mehr seine beeindruckenden Defensivfähigkeiten unter Beweis.
Für Tabellenschlusslicht Albi blieb trotz sehr ansprechender Leistung auch beim Kräftemessen mit Brive nicht mehr als der Defensivbonuspunkt. Der ehemlige englische Nationalspieler Jamie Noon sorgte für die knappe Entscheidung zu Gunsten der Auswärtsmannschaft.
Das Spiel zwischen Bourgoin und Bayonne fiel den schlechten Witterungsbedingungen zum Opfer und musste verschoben werden.
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Der Ex-Wallaby Lote Tuqiri erweist sich als echte Verstärkung für die Leicester Tigers - (c) Miriam May
Ähnlich wie das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Auswahl der britischen Streitkräfte fielen auch die meisten Spiele der englischen Guiness Premiership der schlechten Witterung zum Opfer. Lediglich an der Welford Road, dem Heimspielort der Leicester Tigers, konnte gespielt werden und das auch nur, weil sich die London Wasps und die gastgebenden Tigers auf eine Vorverlegung des Ankicks einigten, um dem größten Frost zu entkommen. Trotzdem hatten die eifrigen Helfer im Vorfeld der Partie alle Hände voll zu tun, über 20 Tonnen Schnee wurden vom Spielfeld geschafft, damit die Partie angepfiffen werden konnte.
Die Auswärtsmannschaft ging zwar früh durch einen Versuch von Mark van Gisbergen in Führung, doch ein Straftritt vom glänzend aufgelegten englischen Nationalspieler Toby Flood sowie ein erhöhter Versuch von Außendreiviertel Murphy ließen das Heimteam mit einer knappen Führung in die wärmende Halbzeitpause gehen. In der zweiten Halbzeit sorgten ein Strafversuch und zwei Versuche vom australischen Superstar Lote Tuqiri, welchem die Gäste nur einen weiteren Versuch von Schluss van Gisbergen entgegenzusetzen wussten, dafür, dass der Titelverteidiger die “Schneeschlacht” siegreich gestalten konnte. Neben dem glänzend aufgelegten Ex-Wallaby Tuqiri – dessen vorbildliche Einstellung Leicester Tigers Coach Richard Cockerill im Anschluss an die Partie ausdrücklich lobend erwähnte – hatten die Tigers den Sieg vor allem ihrer Überlegenheit am Gedränge zu verdanken, dieses Übergewicht schlug sich in zahlreichen Straftritten zu Gunsten der Gastgeber nieder, von denen Toby Flood die meisten eiskalt verwandelte. Es war der erste Sieg der Tigers über die Wasps nach fünf Niederlagen in Folge und einer, mit welchem die amtierenden Champions ihre erneuten Titelambitionen eindrucksvoll zu untermauern wussten.
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80 Minuten spielt der Deutsche Phil Christophers beim hohen Heimsieg von Castres Olympique über Schlusslicht Albi. Das Team aus dem Département Tarn, welches mit Giorgadze den Hakler der georgischen Nationalmannschaft in seinem Kader weiß, liegt in der Tabelle nun mit vier Punkten vor Clermont Auvergne. Der Vizemeister hat am Wochenende das millionenschwere Team aus Toulon zu Gast, bei welchem Weltmeister Jonny Wilkinson einen ungewohnt schwachen Tag mit dem Fuß erwischte, vor seiner Auswechslung zur Halbzeit verpasste der englische Verbinder mehrere Straftritte aus guter Position. Auch bei Clermont stand ein georgischer Nationalspieler im Kader und zwar der inzwischen wieder vollständig von seiner in Heidelberg erlittenen Knieverletzung genesene Weltklasse-Prop David Zirakashvili.
Toulouse verliert unterdes Dank eines knappen Sieges über den Tabellenvorletzten aus Bayonne das Spitzenduo nicht aus den Augen. Dahingegen musste Meister Perpignan die zweite Niederlage innerhalb nur einer Woche einstecken. In Brive gab es für den Meister nichts zu holen und das, obwohl die Gastgeber noch am Mittwoch gegen Clermont Auvergne eine heftige Niederlage haben einstecken müssen. Für Perpignan waren die beiden rumänischen Nationalspieler Tincu und Tonita am Ball und für Brive konnte sich der georgische Prop David Khinchagashvili sogar mit einem Versuch auf der Punktetafel verewigen.
Auch die schönste Siegesserie geht einmal zu Ende, das ist die bittere Erkenntnis, welche der zuvor in neun Spielen ungeschlagene Aufsteiger aus der überraschenden Heimniederlage gegen den Tabellenzwölften Bourgoin hat gewinnen können. Doch sprang für die Hauptstädter immerhin noch ein Defensivbonuspunkt ab, welcher sich für den Tabellenvierten im Rennen um die Play-Off Plätze durchaus noch als wichtig erweisen könnte. Die Speedstars Ian Balshaw und der US-Amerikaner Takudzwa Ngwenya sorgten mit ihren Versuchen dafür, dass Biarritz das Heimspiel gegen Montpellier ungefährdet gewinnen konnte. Auch der georgische zweite Reihe Stürmer Gorgordze und sein Landsmann Nummer 8 Chkhaidze konnten die Niederlage des Teams aus Heidelbergs Partnerstadt nicht verhindern.
Für Stade Francais sprang gegen Montauban, in einem Spiel ohne Versuche, nicht mehr als ein für Spieler und Zuschauer gleichermaßen unbefriedigendes Unentschieden heraus.
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Der Kickstärke ihres neuseeländischen Verbinders Jimmy Gopperth hatten die Newcastle Falcons zu verdanken, dass sie den Adams Park der London Wasps, zum ersten mal in ihrer Geschichte, mit einem Sieg im Gepäck verlassen durften. Für die wieder einmal zahlreich erschienen Fans gab es allerdings außer ein paar kunstvoll ausgeführten Straftritten recht wenig zu bestaunen.
Saracens musste wenige Tage nach der ersten Saisonniederlage gegen die Leicester Tigers das Spielfeld erneut als Verlierer verlassen. Doch die London Irish, das Team welches in der Vorwoche den Sarazenen noch die erste Niederlage beigebracht hatte, verpassten es gegen Northampton aus der neuerlichen Niederlage des Tabellenführers entsprechend Profit zu schlagen und verloren nicht nur das Spiel gegen die Saints, sondern mussten auch Tabellenplatz zwei zu Gunsten ihrer Gegner aus Zentralengland räumen.
Das Abstiegsgespenst vorerst verscheuchen konnte das skandalträchtige Team aus Bath, doch da des einen Freud bekanntlich des anderen Leid ist, müssen sich die Leeds Carnegies nun noch intensiver mit einem möglichen Abstieg und den wirtschaftlichen und sportlichen Folgen beschäftigen.
Gloucester und Worcester trennten sich in Kingsholm, dem Stadion der Cherry and Whites, unentschieden. Es war der eingewechselte ehemalige All Blacks Spielmacher Carlos Spencer, der in der letzten Aktion des Spieles mit einer Erhöhung von ganz außen scheiterte und somit die Punkteteilung besiegelte.
Die Sale Sharks konnten gegen die Harlequins eine knappe Führung über die Zeit retten. Für das Team aus London scheinen die Gastgeber langsam zum Angstgegner zu werden – in den letzten vier Begegnungen konnten die Londoner, nicht einmal das Feld als Sieger verlassen.
Auch die gelbe Karte gegen Mamuka Gorgodze, den Starspieler der georgischen Nationalmannschaft, änderte nichts am Heimsieg von Montpellier über das favorisierte Team von Stade Francais. Es waren vor allem die Kicker der beiden Teams, der Argentinier Todeschini bei Montpellier und der französische Nationalspieler Beauxis auf Seiten der Gäste, welche der Begegnung ihren Stempel aufdrückten und folglich den Großteil der Punkte unter sich ausmachten.
Toulouse konnte seine starke Heineken Cup Form in die Liga hinüberretten und so auch den amtierenden Meister Perpignan bezwingen.Tabellenführer Castres gelang es, sich mit einem deutlichen Heimsieg über Montauban an der Tabellenspitze festzusetzen. Zu Saisonbeginn war der komplette Trainerstab Montaubans – inklusive einiger Spieler – ins 100 Kilometer entfernte Castres gewechselt, so war es mit Innendreiviertel Audrin auch einem ehemaligen Spieler von Montabaun vorbehalten, den letzten und spielentscheidenden Versuch gegen seinen alten Arbeitgeber zu erzielen.
Die Saison von Brive gleicht weiter eine Achterbahnfahrt. Der 16. Spieltag war aus Sicht der Gäste allerdings eine rasante Abwärtsfahrt, der “ewige Zweite” aus Clermont ließ dem ehemaligen Europacupsieger nämlich nicht den Hauch einer Chance und bleibt somit in der Tabelle auf Tuchfühlung mit Castres Olympique.
Die Siegesserie von Racing Metro hielt derweil auch gegen Bayonne an. Sebastien Chabal, Frankreichs Sportler des Jahres 2009, zeigte als Nummer 8 eine auffällig gute Partie im Trikot der Hauptstädter. Der Sieg von Biarritz über Bourgoin erhöht den Druck auf den ehemaligen Arbeitgeber der beiden Deutschen Sascha Fischer und Robert Mohr. Das Team aus dem 24.000 Einwohner Örtchen zwischen Lyon und Grenoble braucht nun Siege, um nicht noch tiefer in den ungeliebten Abstiegskampf verwickelt zu werden.
Fünf Straftritte vom englischen Ritter Jonny Wilkinson entschieden die Partie zwischen Toulon und Albi schon in der ersten Hälfte zu Gunsten der Gastgeber. Für Albi scheint es trotz durchaus ansprechender Leistungen inzwischen scheinbar unmöglich, den Abstieg doch noch irgendwie zu verhindern.
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Es ist passiert, die Saracens haben am 11. Spieltag ihr erstes Saisonspiel verloren und dies ausgerechnet gegen den ärgsten Verfolger, das von England-Legende Mike Catt betreute Team der London Irish. Die London Wasps, bei welchen British Lion Simon Shaw sein 220 Premiership-Spiel bestritt, gewannen das Lokalderby gegen die Harlequins mit nur einem Punkt Vorsprung. Den Druck auf die führenden Teams aufrechterhalten konnten die Leicester Tigers durch ihren deutlichen Sieg über die Sale Sharks. Erfreulich aus der Sicht der Gastgeber war zudem, dass die beiden englischen Nationalspieler Harry Ellis und Sam Vesty nach langer Verletzungspause ein gelungenes Comeback feierten. Der Fuß von Nicky Little dem Verbinder von Nationalmannschaft Fidschis war der entscheidende Faktor beim Sieg von Bath über Gloucester im West Country Duell. Tabellenschlusslicht Leeds hat die gute Form aus dem europäischen Wettbewerb scheinbar in die Liga hinüberretten können und Newcastle knapp bezwingen können. Vor dem Spiel hatten die Helfer wieder alle Hände voll zutun, da der Platz erst von Schnee und Eis befreit werden musste, bevor überhaupt gespielt werden konnte. Northampton hatte wenige Probleme mit Worcester, dies hatten die Gastgeber in erster Linie ihrer Angriffsstarken Hintermannschaft und England Newcomer Courtney Laws zu verdanken. Lawes, der im November sein Debüt für die englische Nationalmannschaft in Sturmreihe zwei gefeiert hatte, lief diesmal als Flanker auf und dominierte nicht nur den Breakdown, sondern verschaffte sich beim Gegner auch mit einigen steinharten Tacklings den gehörigen Respekt. In dieser Form ist der 20-jährige ein ganz heißer Kandidat für das im Februar startende Six Nations Turnier.
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