'Snake', so der Spitzname von All Blacks Innendreiviertel Conrad Smith, krönte seine starke Leistung gegen die Springboks mit einem Versuch
Sind aller guten Dinge wirklich drei?
Wohl verdient gewannen die All Blacks am vergangenen Samstag das erste Spiel der Tri Nations. Es war ein sehr physisches Spiel, was Bakkies Botha dem neuseeländischen Halbspieler Jimmy Cowan mit einer Kopfnuss wohl „in den Kopf prügeln“ wollte. Der baumlange Stürmer wurde für diese Aktion wurde er nach dem Spiel mit einer neunwöchigen Sperre bestraft. Während des Spiels wurde er allerdings für ein anderes absichtliches Foul für zehn Minuten auf die Bank geschickt. Die All Blacks nutzten über das ganze Spiel ihre Dominanz – sogar an Gasse und im Gedränge war die historische Mannschaft mindestens auf Augenhöhe.
Am Ende stand es 32:12 für die All Blacks und der „Mythos“ Eden Park lebt weiter.
Am 13.07. benannte Peter de Villiers sein 22-Mann-starkes Team, welches den Weg auf die Siegesstraße wieder finden soll. Trotz der relativ schlechten Leistung bleibt der coach hinter seinem Team, bis auf drei Spieler blieb das Team, so wie es war.
Jannie du Plessis wird aufgrund einer Wadenzerrung an diesem Wochenende nicht gegen die Al Blacks spielen können, als Ersatz für ihn kommt Leinster-Prop CJ van der Linde.
Ebenfalls fehlen wird Bakkies Botha, aufgrund seiner Kopfnuss. Seinen Platz nimmt Danie Russouw ein, den Platz auf der Bank bekommt Natal Sharks‘ dritte Reihe Stürmer Ryan Kankowski.
Hier noch einmal das neue Springbok-Team in der Übersicht:
Die Bulls können erneut einen Super 14 Titel bejubeln
Das Super 14 Finale 2010 war erstmals seit 2007 und zum zweiten Mal überhaupt eine rein südafrikanische Angelegenheit. Die von Springbok-Lock Victor Matfield angeführten Bulls konnten sich in einem knallharten Finale (25-17) gegen die Stormers aus Kapstadt den zweiten Titel in Folge und den insgesamt Dritten innerhalb von 4 Jahren sichern.
Da das 52.000 Fans fassende Loftus-Versfeld-Stadion, für gewöhnlich Heimspielort der Bulls, aufgrund der bald stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft nicht zur Verfügung stand, musste das Finale im Orlando Stadion von Soweto ausgetragen werden, dieses wird während der FIFA-WM nur als Trainingsplatz benutzt werden, bot aber mit seinen 40 000 begeisterten Besuchern dennoch eine angemessene Kulisse für das Super Rugby Finale 2010.
Den Stormers, Überraschungsgast im Finale, gelangen insgesamt zwei Versuche, den ersten erzielte Ex-Bulle Bryan Habana nach einem rausgefangenen Ball, den zweiten konnte Gedrängehalb Ricky Januarie kurz vor Abpfiff erzielen. Angesichts ihrer physischen Unterlegenheit in den Kontaktsituationen wussten sich die in weiß spielenden Stormers um Kapitän Schalk Burger jedoch häufig nur durch Regelverstöße zu helfen, welche Matchwinner Morne Steyn eiskalt verwandelte.
Der Bulls-Verbinder, der im Vorjahr das Finale mit seinen Kicks fast im Alleingang entschied, präsentierte sich auch diesmal in gewohnt guter Form und konnte 20 Punkte für sich verbuchen – einer mehr, als im Vorjahr, dort gelangen dem 25-jährigen 19 Kickpunkte. Die restlichen 5 Punkte erledigte Außendreiviertel Francois Hougaard nach einem fulminanten Solo, an dessen Ende er Stormers-Schlussmann Joe Pieteresen wie eine Slalomstange umkurvte, um dann mit einem gewaltigen Satz ins Malfeld einzutauchen.
In den kommenden Wochen müssen nun zahlreiche Leistungsträger der beiden Finalisten gemeinsam im grünen Trikot der Springboks auf Punktjagd gehen.
Hier ist das Ding! Ospreys ist der Sieger der Magners League 2010
Leinster, Heinken Cup Gewinner des Jahres 2010, konnte seit September 2008 im heimischen RDS Stadion von keinem Team der Magners League bezwungen werden. Daher waren die Favoritenrollen vor dem Aufeinandertreffen der in blau gekleideten Mannschaft aus Dublin und den in weiß-gold spielenden Team aus Swansea eigentlich klar verteilt.
Doch schon in der 20. Spielminuten konnte Ospreys den ersten Versuch bejubeln. Pikanterweise erzielte diesen Tommy Bowe, der einzige Ire im Team der Waliser. Der Außendreiviertel war kurz zuvor von seinen irischen Rugbykollegen, zum zweiten Mal nach 2008, zum besten Spieler Irlands gewählt worden und stellte eindrucksvoll unter Beweis weshalb er mit dieser Auszeichnung bedacht worden war.
Das Team aus Leinster um die brilliante Innenpaarung Brian O’Driscoll und Gordon D’Arcy tat sich über die komplette Spielzeit schwer mit der kompakt stehenden walischen Verteidigung und schaffte es in den gesamten 80 Minuten nicht ein einziges Mal die gegnerische Mallinie zu überqueren. Alle 12 Punkte der “Leinstermen” erzielte der junge Verbinder Jonathan Sexton per Strafkick.
In der 35. Spielminute konnte Osperys-Schluss Lee Byrne, der im Anschluss an die Party zum “Man of the Match” gewählt wurde, ein glänzendes Solo mit einem Versuch abschließen und somit sein Team kurz vor der Halbzeit relativ komfortabel in Führung bringen.
In Halbzeit zwei erhöhte Leinster den Druck, doch die Verteidigung der Gäste hielt stand und als der Schlusspfiff des guten Schiedsrichter Chris White ertönte, stand nicht nur die erste Heimniederlage Leinsters nach fast zwei Jahren fest, sondern Ospreys-Kapitän Ryan Jones durfte auch den prächtigen Siegerpokal in Empfang nehmen und die edle Trophäe voller Stolz den jubelnden Fans und Mitstreitern präsentieren.
Das Halbfinale zwischen England und Samoa (12-15), welches der spätere Turniersieger erst in der Nachspielzeit durch einen Dropkick seines Kapitäns Lolo Lui perfekt machen konnte, war mit Sicherheit das spannendste Spiel der Edinburgh 7s 2010.
“Es kann nicht mehr viel besser werden. Ich glaube mein Herz hat zehnmal aufgehört zu schlagen und ich habe 20 weitere graue Haare bekommen, aber so ist 7s”, sagte Samoas Coach Stephen Betham sichtlich mitgenommen nach dem Nervenkrimi.
Im Cup-Finale bekamen es die Insulaner dann mit den Australiern zutun, Diese krönten ihren kometenhaften Formanstieg zum Ende der 7s-Series mit dem zweiten Finaleinzug in Folge – in der Vorwoche gewannen die Aussies die London 7s in Twickenham. Allerdings waren die Männer aus Down Under diesmal chancenlos und verloren mit 41-14
“Das Finale hat gezeigt wie wichtig die Standardsituationen sind, sie haben uns an den Standardsituationen und den Ankicks zerstört. Am Ende haben sie völlig verdient gewonnen, Samoa war heute einfach die bessere Mannschaft. Ich bin trotzdem sehr stolz auf meine Jungs und kann es immer noch kaum fassen. Wir hatten dieses Jahr das Ziel Vierter zu werden und am Ende beenden wir die Serie sogar auf Platz drei, das ist wirklich unglaublich”, zog der australische Skipper James Stannard nach der hohen Finalniederlage Bilanz.
Gastgeber Schottland konnte das Team aus Argentinien im Plate-Finale deutlich mit 19-0 bezwingen. Die Argentinier hatten am ersten Turniertag Samoa mit 31-10 zerstört, waren dann aber im Viertelfinale den All Blacks deutlich unterlegen. Für Schottland war nach einem guten ersten Turniertag mit Siegen über Weltmeister Wales, die USA und Fidschi, der Erzrivale England etwas zu stark. Doch nach dem Plate-Halbfinalsieg über die starken Südafrikaner, war der Finalsieg über Argentinien ein versöhnlicher Abschluss.
“Natürlich waren wir etwas enttäuscht, dass wir uns aus dem Cup-Wettbewerb verabschieden mussten. Aber immerhin haben wir 5 von 6 Spielen gegen absolute Topgegner gewinnen können. Ich denke das spricht Bände und es gibt keinen schöneren Ort für so einen Erfolg als Murrayfield”, so der scheidende schottische Coach Stephen Gemmell.
Allerdings war das Turnier in Murrayfield erneut sehr schwach besucht. Am ersten Turniertag verirrten sich lediglich 11.000 Fans in das insgesamt 68.000 Leute fassende schottische Nationalstadium und auch am Finaltag fanden nur 12,741 Zuschauer den Weg ins Stadion. IRB-Präsident Bernhard Lapasset kündigte eine “gründliche Analyse der World Series” an, um den Sport für Olympia 2016 zu rüsten.
Für die Schottische Rugby Union wird es sicherlich schwer sein ihren Status zu behaupten, zumal der Vertrag mit dem IRB nach dem nächsten Jahr ausläuft.
Nach einem enttäuschenden 1. Turniertag zeigte Weltmeister Wales an Tag zwei aufsteigende Form und so konnte im Bowl-Finale das Team aus Kenia mit 26-10 bezwungen werden.
Europameister Russland krönte eine erfolgreiche Series mit einem Sieg 26-7 im Shield-Finale über Kanada. Die Osteuropäer, vor zwei Jahren noch auf Augenhöhe mit der Deutschen Auswahl, erwiesen sich über die komplette Spielzeit als absolut konkurrenzfähig und zeigten sich von Turnier zu Turnier stetig verbessert.
Wir haben hier für Euch die Highlights des Finales zwischen Samoa und Australien sowie die 7 besten Versuche des Turniers.
Grenzenloser Jubel bei den siegreichen Spielern Clermont-Auvergnes
Aller guten Dinge sind 11. So viele Anläufe hat der neue französische Champion Clermont Auvergne, um endlich die heiß ersehnte französische Meisterschaft zu gewinnen.
Das die Gelb-Blauen dieses Finale erreicht haben war keine wirkliche Überraschung, schließlich hatten die Mannen um Kapitän Aurélien Rougerie seit 2007 stets das große Finale im Stade de France erreicht. Doch gewonnen hatte der als Werksklub des Reifenherstellers Michelin gegründet Verein aus der Auvergne den Titel noch nie.
Der Titelverteidiger USA Perpignan galt nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Südfranzosen als Tabellenführer in die Finalrunde gezogen waren, Clermont Auvergne beendete die reguläre Punktrunde auf Platz 3, als Favorit.
Die Katalanen begannen auch dementsprechend gut und warfen von Beginn an ihre große physische Stärke in die Waagschale. Vor allem ihr so mächtiges Gedränge gab den Ton an.
Dennoch waren es die Zentralfranzosen welche nach 10 Minuten durch einen Strafkick ihres Gedrängehalbs Morgan Parra in Führung gehen konnten. Bevor dann in der 15. Spielminute der fliegende Fidschianer Napolioni Nalaga nachlegte und den einzigen Versuch der Partie erzielte, welchen Parra sicher erhöhte.
In der hitzig geführten Partie gab es zahlreiche weitere Versuchchancen, doch die Verteidigungslinien der beiden Mannschaften hielten stand und so waren es die Kicker der beiden Kontrahenten welche die Partie bestimmen sollten. Während Clermonts 21-jähriger Gedrängehalb Parra, der vor der Saison von Bourgoin-Jallieu nach Clermont-Ferrant gekommen war, noch zwei weitere Strafkicks verwandeln konnte und damit insgesamt viermal erfolgreich über die Querstange treten konnte, flatterten Perpignans sonst so sicherem Kicker Jerome Porical gehörig die Nerven, weshalb er trotz zahlreicher guter Chancen nur zwei Kicks verwandeln konnte.
Als dann in der 68. Spielminute Schlussspieler Anthony Floch, der in Clermont-Ferrand geboren wurde und seit seinen Jugendtagen für diesen Verein aufläuft, mit einem Sprungkick erfolgreich war, brachte dies die endgültige Entscheidung zu Gunsten des Teams aus dem Département Puy-de-Dóme.
Alle anschließenden Angriffsbemühungen der Nord-Katalanen blieben erfolglos und so löste der Schlusspfiff von Schiedsrichter Christophe Berdos, beim Endstand von 6-19, grenzenlosen Jubel unter den Spielern und Anhängern des “ewigen Zweiten” aus.
Highlights der 1. Halbzeit
Vielen Dank an blackpudding für das Bereitstellen der Highlights!
Perpignan (rot) und Clermont (gelb) bestreiten zum zweiten Mal in Folge das Finale um die französische Rugbymeisterschaft
Im Finale um die französische Rugbymeisterschaft kommt es zu einer Neuauflage des Vorjahresendspiels zwischen Clermont Auvergne und Meister USAP Perpignan.
Bereits am Freitag empfing der amtierende Champion USAP Perpignan den Heineken Cup-Finalist Toulouse im mit 32.939 Zuschauern ausverkauften Stade de la Mosson (Montpellier).
Perpignan konnte die reguläre Saison als Tabellenführer beschließen und galt nicht zuletzt deshalb als Favorit, da Guy Noves, der Coach des dreimaligen Heineken Cup-Siegers Toulouse, sich im Vorfeld des Halbfinales dazu entschlossen hatte, einigen seiner etabliertesten Akteure für das Finale um Europas-Krone zu schonen. In der Folge traten die Rot-Schwarzen ohne Frankreichs Kapitän Thierry Dusautoir, Nationalmannschafts-Hakler William Servat und Ex-All Black Byron Kelleher zum Kräftemessen mit dem Meister an. Da aus Verletzungsgründen auch Gedrängehalb Jean-Baptiste Elissalde, seines Zeichens ehemaliger Kapitän der französischen Nationalmannschaft, und der unberechenbare Spielmacher Frederic Michalak nicht zur Verfügung standen, lief der erst 20-jährige Nicolas Bezy mit der Rückennummer 9 auf, diesem gelang auch prompt der einzige Versuch der Partie.
Bei Perpigan hingegen zeigte sich Kicker Jerome Porical für alle Punkte verantwortlich. Der 24-jährige Schluss war mit insgesamt 7 Kicks erfolgreich, der letzte in der 78. Minute entschied die Partie endgültig zu Gunsten des Titelverteidigers.
Das zweite Halbfinale zwischen dem 10-maligen Vizemeister Clermont Auvergne und dem RC Toulon, dem millionenschweren Team um Spielertrainer und Ex-All Black-Kapitän Tana Umaga, war von der 1. bis zur 100. Minute – die Partie wurde erst in der Verlängerung entschieden – Werbung für den Rugbysport.
Toulon war zwar erst vor zwei Jahren in Frankreichs Eliteklasse aufstiegen, präsentierte sich aber mit seinen zahlreichen Superstars, allen voran der großartige Jonny Wilkinson, Ex-Springbok-Kapitän Joe van Niekerk, Ex-Rugbyleague-Star Sonny Bill Williams und der argentinischen Nummer 8 Juan Martin Fernandez Lobbe lange als die überlegene Mannschaft gegen ein Gelb-Blaues Team, in welchem sich Gedrängehalb Morgan Parra sowie Außendreiviertel Julien Malzieu Bestnoten verdienten. Letzterer war auch schon einmal bei den Heidelberg 7s im Einsatz und stellte bei seinem spielentscheidenden 60 Meter Sprint eindrucksvoll unter Beweis, dass er nach wie vor sehr flink auf seinen langen Beinen unterwegs ist.
Doch in der Nachspielzeit drehte der Vizemeister auf und konnte sich durch einen Versuch vom oben angesprochenen Julien Malzieu sowie einem sehenswerten 60 Meter Dropkick und einem Strafkick von Verbinder Brock James uneinholbar vom tapfer kämpfenden Tabellenzweiten absetzen.
Während Clermont Auvergne trotz seiner 10 Finalteilnahmen, zuletzt 2007-2009, noch nie den Titel gewinnen konnte, war das Team aus Perpignan zwar erst neunmal im Endspiel, konnte dieses aber stattliche siebenmal zu seinen Gunsten entscheiden. Von daher dürfte der Tabellenführer und amtierende Titelträger als Favorit in diese Partie gehen, wobei Clermont Auvergne mit Sicherheit alles dafür tun wird, der inzwischen fast 75 Jahre währenden Niederlagenserie ein Ende zu bereiten.