Zwei Krebs-Erkrankungen, eine Bypass-Operation und auch auch der Rücken zwickt - doch John Goldman hat weiter Freude an der Jagd nach dem ovalen Leder. Dabei hat der 72-jährige erst im Alter von 50 Jahren mit dem Rugbyspiel begonnen, seine Frau hat ihn damals überredet.
Mit seiner Einstellung ider Rugby-Opa längst zur Inspiration für seine deutlich jüngeren Mitspieler geworden.
Begleitet die All Blacks auf ihrem Weg zum Gewinn der Rugby-Weltmeisterschaft 2011
The Weight Of A Nation beschreibt den Rugby World Cup 2011 aus der Sicht der All Blacks. Die Geschichte dieser emotionalen Dokumentation beginnt mit der schmerzhaften Viertelfinal-Niederlage gegen Frankreich bei der WM 2007 und beschreibt die Strategien und Planungen die von Cheftrainer Graham Henry und seinem Coaching-Team bei der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im eigenen Land 2011.
Neben zahlreichen Spiel- und Stimmungszenen sind es insbesondere die Interviews mit den Trainern und Spielern der All Blacks, die diese fast 2-stündige Dokumentation zu einem kurzweiligen und einzigartigen Stück Rugby-Zeitgesichte werden lassen.
Also wer zwischen Weihnachtsbraten, Plätzchen und Geschenke auspacken zwei Stunden Zeit findet, sollte sich diesen Beitrag keinesfalls entgehen lassen.
In diesem Sinne wünscht das TotalRugby-Team Euch frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2013!
10.13 über die 100m - 7s-Newcomer Carlin Isles sorgt für Schlagzeilen
Die Rugbywelt reibt sich verwundert die Augen. Denn ein Quereinsteiger sorgt in der olympischen Siebener-Variante für Schlagzeilen und bringt sogar die Experten zum Staunen.
„Ist das der schnellste Rugbyspieler der Welt?“, titelte kürzlich die „Daily Mail“ und beantwortete die Frage nur wenige Zeilen später selbst. Den Südafrikaner Brian Habana, der sich einst ein Sprintduell mit einem Geparden lieferte, könne man getrost vergessen, schrieb die britische Zeitung.
Als schnellster Mann des Rugbysports gelte inzwischen der amerikanische Siebener-Spieler Carlin Isles. Dabei war der bis vor wenigen Wochen noch völlig unbekannt – zumindest im Rugby. Isles ist nämlich ein Quereinsteiger. Allerdings einer, der dank seiner Schnelligkeit die besten Voraussetzungen für das olympische Siebener-Rugby mitbringt, bei dem es im Gegensatz zur traditionellen 15er-Variante weniger auf Kraft ankommt, sondern Spielwitz, Flinkheit und Gewandtheit wichtiger sind.
Stop! DRV-Nationalspieler Clemens von Grumbkow gegen Englands Nationalspieler und British Lion Ugo Monye
Die Europacup Saison 2011/2012 ist für den Deutschen Nationalspieler Clemens von Grumbkow nach sechs Niederlagen in der Gruppenphase des Amlin Challenge Cup beendet. Für unseren Auswahlspieler darf das neuerliche mitwirken am zweithöchsten europäischen Vereinswettbewerb aber trotzdem als Erfolg gewertet werden. Schließlich bekommt ein Deutscher Rugger nicht jeden Tag die Chance sich mit Gegnern zu messen, die sich beinahe wie das "Who is Who" im europäischen Rugby lesen.
Da es in Deutschland nicht leicht ist an bewegte Bilder von unseren im Ausland aktiven Spitzenspielern zu kommen, haben wir mal ein paar der besten Szenen von "Clemi" aus den vergangenen zwei Spielzeiten zusammengestellt.
Mit dabei sind nicht nur die Versuche gegen Frankreichs Ex-Meister Perpignan und die walisischen Newport Gwent Dragons - u.a. mit den walisischen WM-Stars Toby Faletau, Luke Charteris, Lloyd Burns, Aled Brew oder Südafrikas Speedstar Tonderai Chavhanga - sondern auch ein krachendes Tackling an Englands Nationalspieler und British Lion Ugo Monye sowie zahlreiche weitere sehenswerte Szenen aus Liga und Europacup.
Besser als auf der europäischen Ebene läuft es für I Cavalieri Prato übrigens in der italienischen Eccellenza, nach 9 Spieltagen steht die Mannschaft aus der Toskana an der Tabellenspitze und damit voll auf Meisterschaftskurs. Für Clemens wäre es nicht die erste nationale Meisterschaft, in den Jahren 2003 und 2004 konnte er mit dem Sportclub Neuenheim den Bronzeball des Deutschen Rugby-Verbands in die Höhe strecken.
Mit 34 Jahren und nach 110 Länderspielen hat Südafrikas Victor Matfield seinen Rücktritt vom Rugbysport erklärt - (c) Miriam May
Drei Currie-Cup-Titel mit den Blue Bulls, drei Super-Rugby-Titel mit den Bulls - welche er viele Jahre als Kapitän anführte, zwei Siege im Tri-Nations, ein Series-Sieg über die British & Irish Lions, 110 Länderspiele für die Springboks, gekrönt von der Weltmeiterschaft 2007, bei der er im erfolgreichen Finale zum Man of the Match gewählt wurde - die Eckdaten von Victor Matfields Karriere lesen sich wahrlich beeindruckend.
Kein Wunder also, dass solch ein Mann bei Mitspielern und Gegnern den allergrößten Respekt genießt. „Er ist ein wundervoller Spieler, dass merkt man insbesondere dann wenn man ihn näher kennenlernt. Es war eine Freude mit ihm zu arbeiten“, beschreibt beispielsweise Steve Hansen, neuer All Blacks Coach, den 34-jährigen Südafrikaner.
Matfield ist der Inbegriff des modernen Zweite-Reihe-Stürmers, 2,01 m groß, 110 kg schwer, sprunggewaltig - über viele Jahre der dominierende Gassespieler im Weltrugby. Dazu ausgesprochen spielintelligent und technisch stark. Der perfekte Gassekick im WM-Finale 2007, nur eines von vielen Beispielen für die außergewöhnlichen Fähigkeiten des bärtigen Hünen.
Nicht nur Bakkies Botha, Matfields ungestümer Zweite-Reihe-Partner bei den Bulls und in der südafrikanischen Auswahl, an dessen Seite der Zurückgetretene rekordträchtige 62 Länderspiele bestritt, wird den Gasse-König schmerzhaft vermissen.
Auch Bokke-Kapitän John Smit, 111 Länderspiele und damit der einzige Südafrikaner der noch mehr Länderspiele bestritten hat als Matfield, weiß um den Wert seines treuen Mitstreiters. „Er war vermutlich der beste Springbok, der jemals das grün-goldene Trikot getragen hat“, erteilte Smit kürzlich seinem scheidenden Weggefährten den Ritterschlag.
Am 26. November bestritt Victor Matfield in der Weltauswahl der Barbarians, die er gegen Australien selbstverständlich als Kapitän aufs Feld führte, sein letztes Rugbyspiel. Sein verunglückter Erhöhungskick in der letzten Spielminute, wird eines der wenigen Dinge bleiben, die ihm in seiner einzigartigen Laufbahn nicht gelingen sollten.
Wir mussten das Video bei Megavideo hosten, weil es aufgrund der strikten GEMA-Bestimmungen von Youtube abgelehnt wird.
Kleiner Mann ganz groß - Shane Williams beendete 2011 seine internationale Karriere
Rugby versteht sich noch heute gerne als "a game for all shapes and sizes", also als eine Sportart in der sich für nahezu jeden Körperbau eine Position finden lässt. Shane Mark Williams war schon immer der kleinste und leichteste Spieler in den Teams für die er auflief, so klein, dass man ihm in der Schule versuchte einzureden, er seie zu klein für das Spiel mit dem ovalen Leder. Damals wäre der iRB-Spieler des Jahres 2008 beinah permanent zum Fußball gewechselt, nur ein Zufall brachte den heute 34-jährigen zurück zum Rugbysport.
Sein Debüt im Trikot der walisischen Nationalmannschaft feierte Williams im Sechs-Nationen-Turnier 1999/2000, Neuseelands Weltmeister-Coach Graham Henry damals Cheftrainer der Roten, vertraute in das Talent des nur 170 cm langen und damals nur 70 kg leichten Side-Step-Königs. Schon in seinem ersten Länderspiel von Beginn an, im gleichen Turnier gegen Italien, legte der Zauberfloh zu seinem ersten internationalen Versuch ab. Was folgte war eine sagenhafte Karriere mit insgesamt 91 Länderspielen (87 für Wales und 4 für die British Lions). Dabei gelangen Williams 60 Versuche (58 für Wales und zwei für die British Lions), er erzielte mehr Weltmeisterschafts- (10) und Six-Nations-Versuche (22 Versuche) als jeder seiner Landsmänner. Auf der Neuseeland-Tour der British Lions im Jahr 2005, brachte Williams das Kunststück fertig in einem Trainingsspiel gegen Manawatu gleich fünfmal im gegnerischen Malfeld abzulegen. Williams überforderter Gegenspieler an diesem Abend war im übrigen ein gewisser Bevan Gray.
"Shane ist Weltklasse, ich musste damals allerdings viel Kritik einstecken, als ich mich dazu entschied, ihn das erste Mal aufzustellen", berichtet Graham Henry von den Reaktion auf das Nationalmannschafts-Debüt des Wirbelwinds.
"Bei manchen von den Versuchen die Shane in seiner Laufbahn erzielt hat, fragt man sich, ob ein Spieler überhaupt in der Lage sein darf, solche Dinger zu legen", verbeugt sich auch Rob Howley, ehemaliger Weltklasse-Gedrängehalb und heute Coach der walisischen Hintermannschaft, vor dem außergewöhnlichen Bewegungstalent Williams.
Im Trikot der "Red Dragons" gewann Williams zwei Six Nations Grand-Slams sowie einem vierten Platz bei der Rugby-Weltmeisterschaft 2011. Als Williams im Jahr 2008 seinen 41. Versuch für Wales erzielte und damit zum alleinigen Rekordhalter wurde, bescherte er seinem Vater, Mark Williams, einen 25.000 Pfund Geldsegen, dieser hatte 10 Jahre zuvor, im Vertrauen auf die Fähigkeiten seines Sohnes, 50 Pfund darauf gewettet, dass sein Junge einmal den walisischen Versuche-Rekord innehaben würde.
Seinen 58. und letzten internationalen Versuch erzielte Williams am 3. Dezember 2011, in der Nachspielzeit seines "Abschiedsspiels" gegen Australien. "Es war die beste Zeit meines Lebens", verabschiedete er sich unter Tränen von den 74.500 Zuschauern im Millennium Stadion.