Der USV Potsdam zeigt sich in diesem Frühjahr wieder als Einheit

Auch in den zweiten Bundesligen ruhte der Rugbyball am Osterwochenende nicht, denn im Laufe der Saison hatten sich ein paar verlegte Spiele angesammelt, die am Ostersamstag "abgearbeitet" wurden. Dabei dominierten im Norden jeweils die Gastgeber. In Hamburg gelang dem HRC ein wichtiger Heimsieg im Kampf um den Klassenerhalt. Dort sind jetzt vier Mannschaften fast gleichauf. Auch der USV Potsdam zeigt sich weiter in starker Frühjahrsform und gewinnt sein drittes Spiel in Folge.

Im Süden waren alle Spiele indes weitaus härter umkämpft, wodurch alle Verlierer zumindest den Bonuspunkt beim Eiersuchen fanden. Der Stuttgarter RC verpasste durch eine knappe Niederlage gegen den HRK II, den Anschluss ans Tabellenmittelfeld zu halten. Die zweite Garde der Löwen beendete die kurze Siegesserie der närrischen Kölner, wodurch sich die Hendsemer weiter an den Top 3 halten können. Einer eben dieser drei hatte seine liebe Mühe im Rugby-Wohnzimmer. Der RC Luxemburg erkämpfte sich ein knappes 17-24 bei der RGH II und bleibt damit weiter auf Tabellenplatz zwei.

Angetrieben von seinem hochtalentierten Gedrängehalb Pierre Mathurin, erspielte sich die HRK-Reserve einen Auswärtserfolg beim SC Frankfurt 1880 II - (c) Jürgen Keßler

Nord-Spitzenreiter und Rekordmeister TSV Victoria Linden gelingt im Heimspiel gegen die 2. Mannschaft von Bundesligist Berliner RC einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg. Doch auch der FC St. Pauli kann am Kiez gegen die SG Odin/Döhren fünf Punkte einfahren und bleibt den Lindener damit dicht auf den Fersen. Im Ost-Derby gelingt dem USV Potsdam ein knapper Erfolg über die RU Hohen Neuendorf und der Hamburger RC bereitet dem Liga-Dritten Germania viel Mühe, verpasst aber ganz knapp den dringend benötigten Defensiv-Bonuspunkt.

Im 15. Spiel gab es für den neuen Südmeister TV Pforzheim den 15. Sieg - jeweils mit Bonuspunkt - und daher ist den Goldstädtern, diesmal musste sich der Zweitplatzierte RC Luxemburg geschlagen geben, weshalb den Grün-Weißen der Aufstieg ins Oberhaus bereits drei Spieltage vor Schluss nicht mehr streitig zu machen ist. Die RG Heidelberg II und der MRFC trennten sich unentschieden und für die Abstiegskandidaten StuSta München und Stuttgarter RC gab es auch an diesem Wochenende recht deutliche Niederlagen. Im hochklassigen Duell der Reservemannschaften von Vizemeister Frankfurt und Meister Heidelberger RK, behielten wie schon so häufig in dieser Saison, die Kluberer aus Heidelberg die Überhand. Weshalb der SC Frankfurt 1880 II trotz seiner mit einigen ausländischen Profi-Spielern und ehemaligen Erstligaakteuren gespickten Zweiten nun doch noch mal in Abstiegsnot geraten könnte.

Die Angreifer des USV Potsdam fanden zu selten eine Lücke in der kompakt stehenden HRC-Verteidigung - (c) Perlich

Führungswechsel in der 2. Liga-Nord, Rekordmeister TSV Victoria Linden gewinnt sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli und ist nun auf Kurs in Richtung Liga eins. Neben den Paulianern bleibt die SG Germania List, nach ihrem Auswärtssieg bei der SG SV Odin / VfR Döhren, ärgster Verfolger der Lindener. Die Reserve des Berliner RC gewinnt indes zuhause gegen den DRC Hannover und der Hamburger RC erhält durch einen Heimsieg über den USV Potsdam noch einmal neue Hoffnung im Abstiegskampf. Nicht viel Neues im Süden. Der TV Pforzheim bleibt weiter das Maß der Dinge, da konnte auch der Vorjahreschampion aus Stutgart nichts dran ändern. Der ASV Köln bestätigt gegen StuSta München seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen. Der München RFC verliert denkbar knapp gegen Luxemburg. Die Reservemannschaft des TSV Handschuhsheim verkauft sich deutlich teurer als die Erste, kann aber gegen den Heidelberger RK II auch nicht gewinnen und die RG Heidelberg II ist gegen die Zweite der 80er ohne Chance.

Die jungen Wilden des SC Germania List müssen sich nach der Derby-Niederlage gegen Victoria im Aufstiegskampf zunächst einmal wieder hinten anstellen - (c) Perlich

Die 2. Bundesliga-Nord lebt auch von ihren Derbys und am Wochenende war es mal wieder soweit, da war der Deutsche Rekordmeister TSV Victoria Linden beim Stadt- und Aufstiegsrivalen SC Germania List zu Gast. Am Ende konnten die Lindener jubeln und damit nicht nur die eigenen, sondern insbesondere die Aufstiegschancen des FC St. Pauli verbessern, der zu einem ungefährdeten Heimsieg gegen die Reserve des Berliner RC kam. Nichts Neues indes im Süden, der TV Pforzheim dreht nach dem jüngsten Kantersieg über den München RFC an der Tabellenspitze weiter einsam seine Kreise, für Bundesliga-Absteiger Köln ist bei der Zweiten des Deutschen Meisters HRK nichts zu holen und Zweitligameister Stuttgart punktet im Abstiegskampf gegen StuSta München.