Gelingt dem Heidelberger TV der Durchmarsch von der Regionalliga bis in die 1. Bundesliga?

Das hannoversche Derby in der Nordliga war an Spannung kaum zu überbieten, am Ende trennten den DRC Hannover und den TSV Vicotria Linden, die in ihrer Glanzzeit zu den besten Mannschaften Deutschlands gehörten, nur ein einziges Pünktchen, welches die Grünen von der Beeke mehr erzielt hatten. Nicht so spannend war es im Berliner-Derby. Aufsteiger BSV 92 hatte mit dem ersatzgeschwächten Reserveteam des Berliner Rugby Clubs keinerlei Probleme und verbuchte den ersten Fünfer in dieser Spielzeit. Weniger Glück hatte der Aufsteiger aus Braunschweig, die Welfen waren gegen den FC St. Pauli, einen der Aufstiegsfavoriten, ohne Chance. Vor der Saison zählte auch der USV Potsdam, der in der Sommerpause zahlreiche ehemalige Bundesligaspieler zurückgewinnen konnte, auch als potentielles Spitzenteam in der Nord-Gruppe, doch selbst der Heimvorteil mochte den Ostdeutschen gegen den guten SC Germania List nicht zu Punkten verhelfen. Die Rugbyunion Hohen Neuendorf, mitsamt ihrer hochkarätigen Neuzugänge, hatte beim Heimspiel gegen den Hamburger RC mit den Hansestädtern keine Mühe und sicherte sich Sieg und Bonuspunkt.

In der Südgruppe gewann der Heidelberger RK im Rahmen der Klubkerwe sein Heimspiel gegen den RC Mainz. Die Löwen-Reserve punktete gegen den Aufsteiger aus Aachen und die Zweite des SC Frankfurt 1880 hatte mit dem ehemaligen Bundesligist aus Köln keine Probleme. Seinen bisher größten Härtetest musste indes der Heidelberger Turnverein beim gastgebenden München RFC bestehen. Doch die Kurpfälzer lösten auch diese Aufgabe mit Bravour und verbuchten im dritten Saisonspiel nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga, ihren dritten Sieg und jedesmal gab es dabei einen Bonuspunkt. Tolle Leistung für das Team von Thomas Kurzer, dem in dieser Form der Durchmarsch bis in die erste Spielklasse zuzutrauen ist. Sehen wir ab 2012/2013 dann womöglich gleich fünf Heidelberger Vereine in Deutschlands 1. Liga?

Die Rugbyunion Hohen Neuendorf möchte auf heimischen Rasen ungeschlagen bleiben

Die ersten Weltmeisterschafts-Übertragungen haben sich gesetzt. Die ersten Tendenzen konkretisieren sich. Genauso verhält es sich in der Zweiten-Rugbybundesliga Nord. So langsam kann man die wahre Stärke der Mannschaften besser einschätzen. Gibt es auch dieses Wochenende wieder handfeste Sensationen? Wir werden es sehen!

Der amtierende Nordmeister Victoria Linden wartet nach drei Spielen noch auf sein erstes Erfolgserlebnis in der neuen Spielzeit - (c) Perlich

Auch in Liga zwei gab es am Wochenende einige unerwartete Spielausgänge, allen voran der Heimsieg des Hamburger RC gegen das als Aufstiegsaspirant gehandelte Team aus Potsdam in der Nordgruppe. Außerdem die deftige Niederlage des DRC Hannover bei der Rugbyunion Hohen Neuendorf und der knappe Heimsieg des Berliner SV 92 über den Mitaufsteiger aus Braunschweig. Im Süden konnte sich der RC Luxemburg beim ASV Köln für die unerwartete deutliche Niederlage, beim Heidelberger Turnverein, rehabilitieren. Der München RFC erkämpfte sich auf heimischen Geläuf einen Sieg gegen das Reserveteam von Vizemeister Frankfurt, während die Zweite des Heidelberger RK gegen den Aufsteiger aus Aachen, trotz Heimvorteil, keine Siegchance hatte. Die zweite Grade der Handschuhsheimer Löwen konnte indes ihren zweiten Sieg in Folge verbuchen und bleibt damit auf einem guten zweiten Tabellenrang, hinter dem führenden SC Frankfurt 1880 II und Aufsteiger Heidelberger TV, der an diesem Wochenende spielfrei war.

Der Hamburger RC will auch im Heimspiel gegen den USV Potsdam für eine Überraschung sorgen - (c) Perlich

Die gesamte Rugbywelt hält den Atem an. Ein Großereignis steht an: Der dritte Spieltag der zweiten Bundesliga Nord! Außerdem gibt es noch ein klitzekleines, kaum beachtetes Turnierchen in New Zealand.