Die Rugbyunion Hohen Neuendorf beendete die 9 Spiele währende Siegesserie des Nord-Tabellenführers St. Pauli - (c) Pohl

In der Nordgruppe der 2. Bundesliga gab es am Länderspiel-Wochenende drei spannende Begegnungen. Am Samstag bezwang der DRC Hannover auf heimischen Rasen den USV Potsdam überraschend deutlich, dabei gelangen Ex-Nationalspieler Sven Pausch und Fiji Inoke Tamaiuebo jeweils zwei Versuche für die Grünen. Eine faustdicke Überraschung schaffte die RU Hohen Neuendorf, die Ostdeutschen bezwangen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer aus dem Hamburger Kultviertel St. Pauli und schoben sich dadurch in der Tabelle bis auf den vierten Rang. Weiter auf den ersten Sieg wartet der Aufsteiger aus Braunschweig, bei der knappen Heimniederlage gegen den Hamburger RC, verbuchten die Welfen immerhin ein Defensivbonuspünktchen, bleiben aber weiter mit 10 Punkten Rückstand am Tabellenende.

Mit großem Einsatz konnte sich der TSV Victoria Linden in der Hansestadt einen Sieg sichern - (c) Perlich

Der FC St. Pauli konnte, obwohl nur mit 19 Feldspielern und ohne Headcoach nach Berlin gereist, auch gegen den Aufsteiger BSV 92 einen 5-Punkt-Sieg einfahren und bleibt damit an der Spitze der 2. Bundesliga Nord. Trotz Heimvorteil knapp verloren hat der Hamburger RC gegen Rekordmeister TSV Victoria Linden. Ungeachtet des Defensiv-Bonuspunktes geht es für die Hansestädter nach der dritten Niederlage in Folge runter bis auf den 6. Tabellenplatz, während die punktgleichen Lindener, die allerdings ein Spiel mehr auf dem Konto haben, sich auf Rang fünf verbessern. Ebenfalls einen Auswärtssieg verbuchte der SC Germania List bei der RU Hohen Neuendorf, die trotz großer Ambitionen in dieser Spielzeit nicht so richtig in Gang kommt. Innendreiviertel Kerim Galal erzielte den einzigen Versuch der Gäste, Gedrängehalb Jakob Clasen traff mit einer Erhöhung und zwei Straftritten. In einem Nachholspiel trennten sich der USV Potsdam und der DRC Hannover Unentschieden.

Der München RFC verlor gegen den ASV Köln bereits sein zweites Heimspiel in Folge - (c) Jan Perlich

Dreimal trennten Sieger und Unterlegenen am 10. Spieltag der 2. Bundesliga Nord bei Abpfiff jeweils drei Punkte. Nord-Spitzenreiter FC St. Pauli wäre beispielsweise fast beim amtierenden Meister Victoria Linden gestolpert. Aber eben nur fast, nach 80 hart umkämpften Minuten konnten die Paulianer doch noch den Sieg in die Hansestadt entführen. Ganz ähnlich verlief die Partie zwischen dem Berliner SV 92 und dem USV Potsdam, wieder triumphierte die Heimmannschaft, in diesem Fall der Universitätssportsverein aus Brandenburg. Noch einmal drei Punkte Differenz gab es zwischen der RU Hohen Neuendorf und den Welfen aus Braunschweig und – oh Wunder – wieder konnte die Heimmannschaft den Sieg einstreichen. Einen Heimsieg – wenn auch mit einem etwas deutlicheren Vorsprung – gab es auch für den SC Germania List, der nach dem Sieg über den Hamburger RC einziger ernsthafter Verfolger von Spitzenreiter St. Pauli bleibt.

Der FC St. Pauli behielt im Hamburger Stadtderby die Oberhand - (c) Perlich

Der SC Germania List ist eine Woche nach der überraschenden Niederlage gegen Stadtrivalen DRC Hannover wieder zurück auf Kurs und fuhr gegen den Berliner SV 92 einen niemals gefährdeten Fünfer ein. Im zweiten Spiel der Nordliga kam es zum Kiez-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger RC. Die Paulianer behaupteten Sieg und Stadtherrschaft, doch die Lücke zwischen den Erzrivalen wird zusehens kleiner. In der Südliga hat der RC Aachen beim München RFC einen Befreiungsschlag gelandet und sich nach dem überraschenden Fünfer in der Fremde bis auf den sechsten Tabellenplatz verbessert. Indes haben sowohl Tabellenführer SC Frankfurt 1880 II, gegen den Tabellenletzten aus Mainz, als auch der Tabellenzweite Heidelberger TV, gegen die Reserve von Meister HRK, am Wochenende ihre Spiele gewonnen und somit die Spitzenpositionen in der Süd-Tabelle erfolgreich verteidigt.