Vor Beginn der Partie war beiden Mannschaften klar, dass der Ausgang dieses Spiels entscheidenden Einfluss auf den weiteren Saisonverlauf haben würde, standen sich mit dem HTV und dem TV Pforzheim doch zwei heiße Kandidaten für die Qualifikation zum Aufstiegsturnier gegenüber. Ein Sieg könnte beiden Mannschaften eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde bescheren, und zugleich das unterlegene Team unter Zugzwang bringen.
Die Gäste aus Pforzheim, mit ihrer spielerisch sehr starken Hintermannschaft, begannen die Partie druckvoll und drängten den HTV früh in seine eigene Spielhälfte zurück. Nachdem die Gäste innerhalb der gegnerischen 22m das Spiel in der Breite eröffneten, gelang es dem Innendreiviertel der Goldstädter die Verteidigung der Heidelberger zu überwinden und nach einer guten Viertelstunde zum Versuch abzulegen. Nach diesem frühen Weckruf, gelang es dem HTV zunehmend den Gegner aus der eigenen Spielhälfte fernzuhalten und ihn zu Fehlern zu zwingen. Durch einen verwandelten Straftritt von Thomas Körner in der 22. Minute konnte der HTV auf 3:7 verkürzen. In dieser Phase des Spiel war es vor allem der Sturm der Gastgeber, dem es gelang die Partie aus Sicht der Heidelberger offen zu gestalten. Nach einer eigenen Gasse in der Pforzheimer 22m, war es die kollektive Arbeit des HTV-Sturms, die es Hakler David Roberts ermöglichte nach druckvollem Mauling den Ball zum Versuch abzulegen. Bei der Erhöhung, und einem kurz darauf folgenden Straftritt, zeigte Verbinder Körner keine Nerven, und brachte den HTV in der 32. Minute mit 13:7 in Führung. In dieser wichtigen Phase kurz vor Ende der zweiten Halbzeit, gelang es den Gastgebern allerdings nicht die Pforzheimer durch konsequente Verteidigungsarbeit an der Entfaltung ihres Spiels zu hindern. Die Nummer 4 der Gäste nutzte kurz vor dem Halbzeitpfiff die schlechte Organisation der HTV-Verteidigung aus, um nach einem Durchbruch zehn Meter vor der gegnerischen Malfeldlinie ungehindert zum Versuch abzulegen. Nach der erfolgreichen Erhöhung, gingen die Gäste mit einer 13:14 Führung in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit kam die Verteidigung der Heidelberger zunehmend besser mit der gefährlichen Hintermannschaft des TVP zurecht, konnte aber seine eigenen Fähigkeiten in der Dreiviertelreihe kaum entfalten. Nachdem Innendreiviertel Nicolas Kurzer bereits nach zwanzig Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, folgte ihm Mitte der zweiten Halbzeit Verbinder Körner, so dass die Gastgeber mit zahlreichen Umstellungen in der Hintermannschaft Dynamik und Spielwitz stellenweise vermissen ließen. Es dauerte bis zur 52. Minute, bis dem HTV durch gute Vorarbeit der Stürmer ein Straftritt an der gegnerischen 5m Linie zuerkannt wurde, den Thomas Körner mit guter Übersicht schnell anspielte, um Christian Büch zu bedienen. Der Prop der Heidelberger konnte sich gegen zwei Verteidiger durchsetzen, um den HTV, nach erfolgreicher Erhöhung, mit 20:14 in Führung zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt neutralisierten sich beide Hintermannschaften erfolgreich in ihrer Spielentfaltung, so dass das Spiel vorwiegend durch den Sturm beider Mannschaften geführt wurde. Hier konnten die Gastgeber besonders im Phasenspiel und bei der Behauptung eigenen Ballbesitzes überzeugen. Die gute Arbeit im Sturmspiel zahlte sich in der 70. Minute aus, als der HTV den Ball kurz vor dem gegnerischen Malfeld ein ums andere Mal am Leben erhalten konnte, bis Zweite-Reihe-Stürmer Christian Böhm sich entscheidend zum Versuch durchsetzte. Dominik Seib konnte erfolgreich erhöhen, und der HTV lag zehn Minuten vor Ende der Partie mit 27:14 in Führung. Aber wie schon eigene Male in dieser Saison, ließ der HTV seine Fans bis zum Schluß der Partie zittern, denn kurz vor dem Abpfiff zeigte sich die Verteidigung der Gastgeber bei einem gegnerischen Straftritt erneut unkonzentriert, so dass der Gedrängehalb des TVP nach schnellem Anspiel den Anschlussveruch zum 27:19 erzielen konnte. Doch es sollte nicht zu einem Dèjá-vue-Erlebnis für den HTV kommen, da Schiedsrichter Uwe Jansen das Spiel im Anschluss an die mislungene Erhöhung beendete.
In einem Spiel, dass achtzig Minuten von beiden Seiten hart umkämpft wurde, setzte sich der HTV am Ende glücklich gegen starke Gäste aus Pforzheim durch. Erfolgversprechend für den weiteren Saisonverlauf waren aus Heidelberger Sicht besonders die gute Moral, die die Mannschaft in der zweiten Halbzeit darbot, und das starke Sturmspiel, dass letztendlich den Erfolg garantierte. Die Tatsache, dass man in einigen Aspekten des Spiel, vor allem in der Hintermannschaft, unter seinen Möglichkeiten agiert hat, zeigt aber auch, dass noch Potenzial zur Leistungssteigerung vorhanden ist; eine Aufgabe, an der es die nächsten Wochen und Monate für Mannschaft und Trainer, der sich sichtlich erfreut zeigte über dieses besondere ‘Geburtstagsgeschenk’, zu arbeiten gilt. |