U18-Europameisterschaft 2011
Spielbericht - Halbfinale - Sieger |
Dienstag, 19. April 2011 - 19:00 Uhr |
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Schottland |
Deutschland |
87
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3
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Startaufstellung |
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Hakler Prop Zweite Reihe Dritte Reihe Gedrängehalb Verbinder Innendreiviertel Außendreiviertel Schluss |
Ein- / Auswechslungen |
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Ereignisse |
- Straftritte
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Zusammenfassung |
"Nichts zu verlieren", hatte die Deutsche U18-Nationalmannschaft im Halbfinalduell gegen die haushoch favorisierten Schotten. Getreu diesem Motto suchte die DRJ-Fünfzehn im französischen Walllfahrtsort Lourdes von Beginn an den offenen Schlagabtausch. Doch gegen die taktisch und körperlich deutlich überlegenen Briten, reichte es trotz dieser couragierten Spielführung am Ende nur zu einem 3-87.
"Wir hatten nicht den Hauch einer Chance", erkannte auch Bundestrainer Peter Ianusevici die schottische Dominanz nach dem Abpfiff an. Schon in der 2. Spielminuten waren die Schotten durch einen Strafkick ihres glänzenden Verbinders Tommy Allan - dieser kam im Spielverlauf auf eine sagenhafte Kickausbeute von 100% - mit 3-0 in Führung gegangen. In den folgenden sieben Spielminuten zeigten die jungen Deutschen immer wieder gute Ansätze. Das Gedränge präsentierte sich solide und die Hintermannschaft versuchte sich immer wieder mit sehenswerten Passangriffen - es gelang sogar einen schottischen Gasseeinwurf wegzuschnappen. "Die paar Bälle die wir hatten haben wir sehr gut gespielt und unheimlich gekämpft, aber es waren im ganzen Spielverlauf leider nur sechs bis sieben Stück", so Ianusevici. Ein kraftvoller Durchbruch der Schotten in Spielminute neun, sollte dann aber das muntere Versuchelegen aus der Sicht der Schotten einläuten. In der Folge spielte fast nur noch das Team von der Insel, weshalb es bereits zur Halbzeit 0-45 aus Deutscher Sicht stand. "Die schottische Mannschaft ist das beste was ich auf diesem Turnier gesehen haben, eigentlich gehören die Jungs in die Elitegruppe, dagegen waren sogar die sehr guten Iren in Berlin ein Joke", zollte der international erfahrene Deutsche Bundestrainer dem Gegner im Anschluss an die Partie den gebührenden Respekt.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte sich das von Christian Lill (Berlin) und Jan Ceselka (Heidelberg) betreute Deutsche Team noch einmal aufraffen und spielte in der Folge etwas besser mit. Es gelang vereinzelt sich einige Angriffsbälle zu sichern, doch ein Rezept gegen die körperlich Überlegenheit der Angreifer, wollte sich auch in dieser Spielphase nicht finden lassen. In der 40. Minute konnten die Highlander dann ihren ersten Versuch im zweiten Spielabschnitt verbuchen und danach gab es zum Leidwesen der mitgereisten deutschen Fans 15 Minuten nur noch Einbahnstraßen-Rugby zu sehen. "Der Druck war einfach unheimlich groß, wir konnten nichts mehr anderes machen als verteidigen", resümierte Ianusevici.
Doch kampflos wollte die Deutsche Mannschaft dann doch nicht ausscheiden, es war der deutsche Topscorer, Verbinder Leonard Becker (SC Neuenheim), der mit eine Strafkick das Ziel fand. Angetrieben durch dieses kleine Erfolgserlebnis agierte die DRJ-Auswahl mit mehr Selbstbewusstsein und konnte sich immer wieder bis tief in die schottische Hälfte vorkämpfen. Doch ein weiterer Becker Strafkick in der 62. Spielminute verfehlte leider sein Ziel.
Am Samstag trifft die Deutsche Nationalmannschaft im Platzierungsspiel mit Georgien auf einen weiteren sehr unangenehmen Gegner, die Lelos waren mit 16-36 an Italien gescheitert. "Die Georgier haben gegen Italien die erste Hälfte förmlich verpennt, in der zweiten Spielhälfte waren sie aber unheimlich stark und haben die Italiener förmlich an die Wand gespielt", weiß Ianusevici, der insbesondere vor dem georgischen Paket warnt: "Ihr Maul ist in dieser Altersklasse einmalig, darauf müssen wir uns einstellen und auch die Tacklings in der ersten Phase müssen wir trainieren", wagt der Bundestrainer einen Ausblick auf die Trainingsarbeit der kommenden Tage. "Die Georgen sind stark, aber spielerisch mindestens zwei Klassen unter den Schotten anzusiedeln", ein Umstand der für die kommende Begegnung zumindest verhalten Mut machen sollte. |
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