Der Traum vom Aufstieg rückt immer näher. Mit 76:12 (26:12) setzte sich die deutsche Rugby-Nationalmannschaft am Sonnabend (5. April) in Heidelberg gegen Tschechien durch. Mit nun 34 Punkten bleibt die DRV XV weiterhin Tabellenführer der Division 1B. Mit einem Bonuspunktsieg (mindestens vier gelegte Versuche) in Schweden (26. April) kann Deutschland nun den Aufstieg perfekt machen und so weiter im Rennen um das WM-Ticket für das Turnier in England 2015 verbleiben.
Denn der Tabellenzweite Moldawien verzeichnete bei seinem 21:12-Sieg in Polen einen Punktverlust. Einen möglichen direkten Vergleich entscheidet die DRV-Auswahl in der Endabrechnung daher mit 47:44 Spielpunkte für sich.
Dabei trauten die 2.867 Zuschauer im Fritz-Grunebaum-Sportpark zunächst ihren Augen nicht: Tschechien legte los wie die Feuerwehr und ging nach sieben Minuten mit 5:0 in Führung. Doch nur vier Minuten später konterte die deutsche Nationalmannschaft in Person von Innendreiviertel Anjo Buckman, der zum Versuch in das Malfeld der Gäste einlief. Durch die anschließende Erhöhung von Verbinder Raynor Parkinson ging die DRV XV 7:5 in Führung. Eine Führung, die das deutsche Team dann nicht mehr abgab. Bereits zur Halbzeit hatte die DRV-Auswahl mit dem 26:12 den offensiven Bonuspunkt auf ihrem Konto verbucht. Dennoch war die erste Hälfte ein hartes Stück Arbeit. „Wir haben gegen die physisch starken Tschechen zu viele Fehler gemacht, zu viele Ballverluste produziert“, sagt DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter. Doch im zweiten Durchgang überrollte sein Team die Gäste aus dem Nachbarland.
„Die Mannschaft hat den Ball dann besser behauptet und das Spiel in der Hintermannschaft weit und schnell gemacht. So haben wir den Druck auf den Gegner über die vollen 80 Minuten aufrecht erhalten“, erklärt Potgieter. Mit diesem Sieg rückt der Aufstieg in die höchste Spielklasse des European Nations Cups in greifbare Nähe - und damit der Verbleib in der WM-Qualifikation. „Nach dem Punktverlust von Moldawien haben wir den Aufstieg nun wieder in der eigenen Hand. Das Team will aufsteigen und sich dem Wettbewerb in der Division 1A stellen“, betont der Nationaltrainer. Aber zunächst rückt die Partie am 26. April in Schweden in den Fokus. „Dort müssen wir zunächst gewinnen. Wenn wir zu weit vorausschauen, laufen wir Gefahr, in Schweden zu verlieren“, warnt Kobus Potgieter seine Spieler.
Emotional wurde es im Fritz-Grunebaum-Sportpark dann nochmal in der 68. Minute. Rekordnationalspieler und Kapitän Alexander „Snakko“ Widiker verließ in seinem 58. und letztem Länderspiel unter tosendem Applaus der Zuschauer das Feld und machte Platz für seinen Nachfolger Mika Tyumenev. Ein Wechsel mit Symbolcharakter. Denn die junge Garde im DRV-Team soll nun den Traum vom Aufstieg sowie der WM-Qualifikation wahr werden lassen.