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3. Liga Süd-West Süd
Spielbericht - 5. Spieltag

Samstag, 11. September 2010 - 14:00 Uhr
RC Bonn-Rhein-Sieg TSV 1846 Nürnberg

RC Bonn-Rhein-Sieg

TSV 1846 Nürnberg


11


20


Startaufstellung
Ein- / Auswechslungen
41' ausgewechselt Schwach, Andreas (Außendreiviertel)
eingewechselt Burger, Sebastian (Außendreiviertel)

Ereignisse


    Zusammenfassung
    Das Abenteuer Dritte Liga Südwest begann am vergangenen Samstagmorgen mit der gemeinsamen Busfahrt – wegen des langen Weges nach Bonn wurde auf die Anreise mit privaten Pkw verzichtet. Der Rugby Club Bonn-Rhein-Sieg begrüßte uns dann standesgemäß mit Sonnenschein und herrlichem Rugby-Wetter auf dem idyllisch gelegenen Platz nahe dem Rhein.

    Nur wenig Zeit verblieb bis zum Antritt, sodass sich zunächst lediglich die mitgereisten Betreuer und Fans an Sonne, sattem Grün und Kaltgetränken erfreuen konnten.

    Die von der langen Fahrt offenbar nicht ermüdeten Recken aus der Frankenmetropole begannen nach dem Antritt durch Christian Herrmann eher untypisch druckvoll. In den ersten zehn Minuten ließen sie die wohl etwas überraschten Platzherren nicht aus der eigenen Hälfte kommen, Henning (Hugo) Müller sorgte mit einem sauberen Tackling in der zweiten Minute auch gleich für Klarheit – und für eine zweiminütige Verletzungsunterbrechung.

    Im Laufe der ersten Halbzeit begann sich das Geschehen dann etwas zu neutralisieren, der muntere Schlagabtausch hatte aber durchaus einen hohen Unterhaltungswert. Der gastgebenden Mannschaft war es dann vorbehalten, in der 30. Minute mit einem verwandelten Straftritt die ersten drei Punkte auf der Tafel zu verbuchen, und nur drei Minuten später erhöhte Bonn durch einen erneuten Straftritt, sodass der Nürnberger RFC seine erste Halbzeit in der neuen Liga mit einem Rückstand von 0:6 beendete.

    Niemand der Anwesenden hatte jedoch das Gefühl, dass dieses Spiel schon verloren sei, dafür produzierten beide Mannschaften zu viele Fehler, und Kapitän Te Ira Davison schüttelte mit einer flammenden Halbzeitansprache auch noch den letzten Funken Verzagtheit aus seinen Mannen. Zudem hatten die ersten 40 Minuten bereits gezeigt, dass der Sturm der Franken einen ausgezeichneten Tag erwischt hatte, was sich am tacklefreudigen Hugo Müller ebenso zeigte wie am erstaunlich lauffreudigen Sandro Kaden. Letzterer hatte nach längerem Überlegen in der Sommerpause beschlossen, den Rollator in die Ecke zu stellen und die neuen Herausforderungen anzunehmen – eine Entscheidung, die sich in der 45. Minute bereits in Punkten auszahlte. Kaden tankte sich in seiner unnachahmlichen Art durch die Verteidigung der Gegner und verkürzte auf 5:6. Die Erhöhung konnte von Fabian Kleindiek nicht verwandelt werden, der Platz der Bonner ist bei aller Idylle doch etwas windanfällig. Kaden unterbrach nur fünf Minuten nach seinem Versuch jedoch bereits sein durchaus ansprechendes Spiel und musste nach einer gelben Karte den Platz für zehn Minuten verlassen.

    Wer allerdings geglaubt hatte, die Nürnberger würden der zahlenmäßigen Unterlegenheit Tribut zollen müssen, der sah sich getäuscht – jeder hatte wohl das Gefühl, nun für den Mann in der Sin Bin einspringen zu müssen. Kleindiek machte in der 53. Minute den Anfang mit einem sauberen Straftritt aus dreißig Metern, und Nürnberg ging mit 8:6 erstmals in Führung. Nur fünf Minuten später fasste sich Verbinder Christian Herrmann endlich einmal ein Herz und durchbrach mit geschickten Körpertäuschungen die erste Verteidigungsslinie der Gegner. Fünf Meter vor der Mal-Linie wurde er gestoppt, da die Unterstützung jedoch da war, konnte Sebastian Peter zum 13:6 ablegen. Kleindiek erhöhte, und der NRFC war plötzlich zwanzig Minuten vor Ende des ersten Saisonspiels mit 15:6 vorn. Dem zurückgekehrten Kaden war dies jedoch nicht sicher genug. Die gut ausgeruhte Lok auf zwei Beinen schnappte sich in der 65. Minute in Höhe der Mittellinie den Ball und zündete alle Kohlen im Tender auf einmal. Die wenigen Gegner, die sich ihm in den Weg stellten, bezahlten ihren Mut mit schmerzenden Gliedmaßen, konnten Kaden aber nicht vom Erzielen seines zweiten Versuches abhalten. Die Erhöhung missglückte aus spitzem Winkel.

    Nur wenig später hatte der NRFC Glück, dass nicht alle Bonner Spieler über die Platzverhältnisse ihrer Heimspielstätte informiert zu sein schienen. Anders ist wohl kaum zu erklären, dass in der 72. Minute der Gegner sicher ins Malfeld einlief, den Ball jedoch jenseits der Auslinie ablegte. Durchatmen auf Seiten der Franken, denn eine Schlussoffensive der Gastgeber hätte durchaus noch einmal den so heiß ersehnten Sieg in Gefahr bringen können. Bonn glückte dann in der 77. Minute sogar noch ein Versuch gegen eine schon etwas unkonzentrierte Nürnberger Abwehr, die sich wohl schon bei Gegrilltem und wohl verdientem Pils wähnte. Da dieser Versuch ohne Erhöhung blieb, endete die sehr unterhaltsame Partie schließlich mit 20:11 für die Gäste aus Nürnberg – ein willkommener und angesichts von Personalproblemen nicht unbedingt erwarteter Start in die neue Saison in der Dritten Liga Südwest!
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