Sita Club Neuenheim 29, TSV Handschuhsheim 26 Wenn der Sportclub aus Neuenheim auf den Turn- und Sportverein aus Handschuhsheim trifft können die Heidelberger Rugbyfans großes erwarten. Auch diesmal wurden die etwa 800 Zuschauer im Lionspark nicht enttäuscht. Von Anfang an drückten beide Teams auf die Tube. Der SCN ließ sich jedoch bald zu unfairem Spiel hinreißen. Jakob Scheurich hielt Tim Menzel in der 5 Minute so spät tief, dass in der Zwischenzeit ein Leberwurstbrot verdrücken hätte können. Der umsichtige Referee Himmer erkannte jedoch gleich die Absicht, nämlich den jungen Spielmacher der Hendsemer zu beschädigen, und schickte den Neienemer Halb zum abkühlen 10 Minuten auf die Bank. Hin- und her ging das muntere Spiel, Straftritte hüben und drüben wurden verwandelt und das Spiel war spannend aber ausgeglichen. Beide Mannschaften zeigten schnelles Angriffsrugby und manch einer der Zuschauer traute seinen Augen nicht, dass hier der 4. gegen den 5. Der Rugbybundesliga spielte. In der 37. Minute schafft Sita den ersten Durchbruch ins Malfeld Handschuhsheims, aber der letzte Paß auf ihn war ein Vorwurf, so dass der Versuch nicht gegeben werden konnte. 2 Minuten später gelang aber nach schöner Kombination Taylor vom SCN, was Sita vorher verwehrt blieb. Nach mißlungener Erhöhung pfeift der Referee beim Stande von 6-8 zum Pausentee. Weniger Minuten später geht das muntere Spiel weiter und der erstmals von Beginn eingesetzte Nachwuchsspieler Oli Seeliger setzt auch aus diffiziler Position die Setzkicks souverän über die Stangen. 42. Minute 9-8. Alles offen. Es beginnt eine sehr umkämpfte Phase, der SCN hat im angeordneten Gedränge etwas die Nase vorn, der TSV dominiert die Pakete und offenen. Leider kam es hier auch immer wieder zu kleineren Reibereien, aber insgesamt war die Partie fair und ein hochkarätiger Schlagabtausch auf rein spielerischem Niveau. Das ausgezeichnete Refereeteam um Himmer trug hier wesentlich dazu bei. Diesmal erwischte es die Neuenheimer, die insgeamt 30 Minuten in Unterzahl spielen mussten. Am Ende entschied die individuelle Klasse eines Mana Sita das Spiel: In der 48. entwischt er den Löwenpranken und in der 61. Minute durchtanzt er die in diesem Moment nicht geordnet genug stehende Hintermannschaft des TSV. So steht es 9- 22 und es sind nur noch wenige Minuten zu spielen. Die große Anhängerschaft der Löwen bangen schon, doch die Handschuhsheimer beweisen einmal mehr, dass sie ihren Spitznamen zu recht tragen: innerhalb von 5 Minuten schaffen sie es mit ihren unstoppbaren Sturm den Ball weit in die Blaue Hälfte zu tragen, der wieselflinke Ali Sürer sprintet ins Malfeld, Versuch TSV. Kurz darauf wissen sich die Neuenheimer Stürmer nicht mehr anders zu helfen als das marschierende Paket vor dem Mal zusammenbrechen zu lassen. Himmer entscheidet ohne zu zögern auf Strafversuch. 79. Minute: 26- 22 das Spiel wurde gedreht und die Hendsemer Fans jubeln noch, als sich die zuvor so stark aufspielenden Stürmer der Gastgeber eine Sekunde nicht genug konzentrieren und den Ball verlieren. In der 81. Minute sprintet wieder einmal Sita unnachahmlich über die Mallinie und zerstört die Träume der Handschuhsheimer. Was für ein Spiel! Trotz der Niederlage sind sich die Anhänger aus Heidelbergs Norden einig, dass dieses Spiel von fantastischem Unterhaltungswert war. Und am Ende hat der zimbawanische Nationalspieler Sita den kleinen Unterschied ausgemacht. Die Halbfinals sind damit ziemlich sicher entschieden und es gibt hier diesmal keine Überraschung. Die semiprofessionellen Mannschaften machen das unter sich aus, und Handschuhsheim, als letzter Amateur im Konzert der Großen, schaut zu.