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Spielbericht aus Sicht des RK 03 Berlin

Eines vorweg: Der große Verlierer des Matches zwischen dem SCN und dem RK03 war, nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit, der SDRV. Dies lag allerdings nicht an der Leistung des souverän leitenden Schiedsrichters Frank Himmer, der, wenn auch teilweise umstritten, seine klare Linie gefahren hat. Vielmehr muss man ihm hoch anrechnen, dass er den Weg aus Hannover nach Heidelberg gefunden hat, was man von den beiden Heidelberger Kollegen, die als Linienrichter gebucht waren, nicht behaupten kann. Damit erlebte der RK03 zum dritten Mal in dieser Saison, dass in einer Begegnung der 1. Rugby-Bundesliga, der höchsten deutschen Spielklasse, keine Linienrichter anwesend waren, was – gerade vor dem Hintergrund des ausgerufenen Professionalismus im deutschen Rugby – ein deutliches Armutszeugnis ist. Schiedsrichter Himmer war vom Ausbleiben der Unterstützung an der Seitenlinie ebenso überrascht und enttäuscht wie der RK03.

Nun aber zum Spielbericht: Der RK03 ist zum letzten Mal in dieser Saison nach Heidelberg gefahren, um wenigstens von einem der Heidelberger Vereine den offensiven Bonuspunkt zu entführen. Dementsprechend motiviert startete man in das Match – und konnte prompt den ersten Versuch verbuchen! Falk Duwe tauchte nach schönem Kombinationsspiel ins Neuenheimer Malfeld ein und Derek Bading konnte anschließend sicher erhöhen. Danach legten die Neuenheimer Versuch um Versuch, wovon sich die Berliner Gäste allerdings nicht entmutigen ließen, hatte man doch das Ziel Bonuspunkt vor Augen. Kurz vor Ende der Halbzeit konnte Benjamin Ulrich den Ball aus der Neuenheimer Hintermannschaft herauspicken und zum zweiten Versuch des Tages zwischen den Stangen ablegen. Auch hier konnte Derek Bading sicher erhöhen. Bereits in der 18. Minute musste Nummer Acht Florian Danicke aufgrund einer Knieverletzung das Feld verlassen, für ihn kam Paul Reichert.

In der zweiten Halbzeit zeigte der SCN, entweder frustriert aufgrund der bis dahin tapferen Gegenwehr des RK03 oder ermutigt durch das Fehlen unparteiischer Linienrichter, leider dann die unattraktive Seite ihres Spiels. So waren in den offenen Gedrängen mehrere Situationen zu beobachten, die durch ein komplettes Schiedsrichtergespann mindestens mit einer gelben Karte geahndet worden wären. Vom Würgen am Boden liegender Gegenspieler bis zum Treten derselben war alles vertreten. Schlauerweise geschah dies allerdings alles außerhalb des Sichtbereichs des einzigen Offiziellen auf dem Platz.

Durch dieses Spiel der Neuenheimer zunehmend entmutigt, gelangen den tapferen RKlern in der zweiten Halbzeit einige schöne Angriffe, die jedoch meistens durch die eigenen Unachtsamkeiten wieder zunichte gemacht wurden. Leider konnte der RK03 so in der zweiten Hälfte keine weiteren Punkte verbuchen.

Mit diesem Spiel ist nun die lange Durststrecke der Auswärtsfahrten vorbei und man kann sich nun vollends auf die Rückrunde voller Heimspiele konzentrieren. Auch die Kadersituation wird zusehends besser, so dass man auf die Spiele der Rückrunde gespannt sein darf, wenn Trainer Allan Nugent seine Wunschformation ausgeruht aufs Feld schicken kann.

von Felix Stoof