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1. Bundesliga 2011/2012
Spielbericht - 9. Spieltag

Samstag, 30. Oktober 2010 - 15:00 Uhr
Hannover 78 RK Heusenstamm

Hannover 78

RK Heusenstamm


53


11


Zuschauer: 300 Schiedsrichter: Dietmar Scharmann


Startaufstellung
Ein- / Auswechslungen
65' ausgewechselt Manger, Felix (Dritte Reihe )
eingewechselt Werner, Christian (Zweite Reihe)
ausgewechselt Wagener, Sebastian (Zweite Reihe)
eingewechselt Seuberth, Torsten (Zweite Reihe)
71' ausgewechselt Hartmann, Sebastian (Verbinder)
eingewechselt Cavus, Salim (Dritte Reihe )
ausgewechselt Apelt, Tobias (Außendreiviertel)
eingewechselt Hartmann, Laurent (Schluss)

Ereignisse


    Zusammenfassung

    Hannover 78 – RK Heusenstamm 53:11 (20:6)


    Durch eine überzeugende Leistung gewann Hannover 78 auch in dieser Höhe verdient mit 53:11 (20:6) gegen den Abstiegskonkurrenten aus Heusenstamm und überholte die Hessen durch diesen Erfolg in der Tabelle.


    Der Gastgeber war seinem Gegenüber spielerisch und läuferisch überlegen, auch in Sachen Einstellung, Spielordnung und körperlicher Fitness verzeichnete 78 ein deutliches Plus. Nur zu Beginn der ersten Halbzeit sowie zwischen der 50. und 60. Minute konnte Heusenstamm überzeugen und sich einen Vorteil beim Ballbesitz erkämpfen. Nach zwei verwandelten Straftritten ging der RKH mit 6:0 in Führung. Danach bestimmte allein 78 das Spielgeschehen, der Sturm bereitete durch unermüdlichen Einsatz insgesamt 7 Versuche vor.


    Den 300 Zuschauern am Schnellen Graben zeigte sich ein in dieser Spielzeit ungewohntes Bild. Denn erstmals konnte der 78-Sturm einen Spielverlauf diktieren. Clever wurden die Bälle in den eigenen Reihen gehalten, sehr häufig standen mehrere Spieler für das Phasenspiel bereit und erst dann, wenn der Gegner nach minutenlanger Verteidigung ungeordnet war, wurden die Bälle in die an diesem Tag durchschlagskräftige Dreiviertelreihe heraus gespielt. So fielen die Versuche der Innendreiviertel Benjamin Simm und Pascal Fischer (je 2) genau nach diesem Schema.


    Abgelegt hatte 78 auch die sonst bekannte Schwäche beim Kickspiel. Sowohl die Kicks im Spielgeschehen, als auch die gesetzten Bälle fanden weit überwiegend ihr Ziel. Da hatte sich das wochenlange Extra-Training offenbar ausgewirkt. Eine überzeugende Vorstellung bot dabei der als Schlussspieler aufgestellte Steven Bouajiala, der mit einem Versuch, sechs Erhöhungen und zwei Straftritten insgesamt 23 Punkte erzielen konnte. Die kämpferisch starken Benjamin Krause und Konstantin Müller erzielten weitere Versuche.


    Während 78 im Spielverlauf immer mehr an Sicherheit gewinnen konnte und seine Fitness unter Beweis stellen konnte, fiel Heusenstamm in sich zusammen. Ein Aufbäumen war nur sehr selten zu erkennen. Auch in der Verteidigung sorgte 78 für mehr Druck, tackelte energischer und ließ vom Gegner dadurch nur vereinzelte Konterchancen zu. Zweimal übertrieben die Gastgeber den Einsatz: Müller und Krause kassierten Zeitstrafen. Wie von einer schweren Last befreit lagen sich die Sieger nach dem überzeugenden Erfolg in den Armen, während Heusenstamms Spieler enttäuscht die Köpfe hängen ließen.


     


    rugby-78


     


    Bericht aus Heusenstammer Sicht:


    Während einer 80 minütigen Veranstaltung übergab das bisherige Schlusslicht, der DSV 78 Hannover, dem RK Heusenstamm die rote Laterne. Im Stadion „Am Schnellen Graben“ zu Hannover siegten die Gastgeber hochverdient mit 53:11 (20:6) gegen das neue Schlusslicht der Liga.


    Der RK Heusenstamm war mit der Hoffnung auf den ersten Saisonsieg nach Hannover gereist, auch wenn Spielmacher Samuel Rainger aufgrund einer langwierigen Verletzung nicht mitspielen konnte. Dafür war Sebastien Hartmann wieder mit dabei, um den Sturm zu unterstützen. Der DSV 78 Hannover klärte in seinem Stadionheft „Eierpacker“ erstmal auf, dass Heusenstamm keinesfalls ein weiterer Stadtteil von Heidelberg sei, sondern sich südlich von Frankfurt im Stadtkreis von Offenbach befinde. Eine weitere Standortbestimmung folgte auf dem Platz. Die Blauweißen Gastgeber waren bis in die Haarspitzen motiviert und bestimmten anfangs das Geschehen. Allerdings konnten sich die Gäste befreien und gingen durch zwei Strafkicks durch Pascal Schuster mit 0:6 in Front (5. und 18. Min.). Heusenstamms gravierende Mängel in der Verteidigung machte zuerst Hannovers Benjamin Simm deutlich, als er relativ ungehindert das 5:6 erzielte, was Bouajiala auf 7:6 erhöhte (21. Minute). Heusenstamm erlitt in diesem Moment einen sichtlichen Schock, von dem sie sich nicht mehr erholten. Hannover dagegen fand zu seinem Spiel, machte den Zuschauern sichtlich Freude mit seinen Aktionen und es gelang ihnen alles. Heusenstamms Verteidigung tat nur das nötigste, so dass die motivierten Gastgeber bis zur Pause ihre Führung zum 20:6 ausbauen konnten. Pascal Fischer sowie Steven Bouajiala sorgten für die nötigen Versuche bzw. Strafkicks und Erhöhungen. Zu diesem Zeitpunkt war aus Heusenstammer Sicht das Spiel schon entscheiden, zu wenig zwingende Aktionen nach vorne hatte man von Ihnen gesehen.


    Hannovers Mann des Tages, Steven Bouajiala machte nach dem Wechsel dort weiter, wo sein Team vor der Pause aufgehört hatten: Das Abstiegsgespenst abschütteln. Seinen Versuch nach 48 Minuten, den er selbst erhöhte, ebnete dem Gastgeber den hohen und verdienten Sieg an diesem Tage am Schnellen Graben zu Hannover. In der Folge war nach 52 Minuten Konstantin Müller mit dem vierten Versuch erfolgreich und sicherte sich bis dahin den ersten Bonuspunkt für die Niedersachsen in dieser Saison. Die vier weiteren Punkte zum Sieg standen offiziell erst beim Abpfiff des wiederum sehr gut leitenden Schiedsrichters Dietmar Scharmann fest. Heusenstamms Torsten Krapscha erzielte in der 65. Minute mit seinem Versuch das 32:11, was lediglich Ergebniskosmetik darstellte. Keine vier Minuten später erzielte Hannovers Stürmer Benjamin Krause das 39:11, auch hier erhöhte Bouajiala. Bis zum vielumjubelten Abpfiff der Hannoveraner waren wiederum Pascal Fischer und Christian Kopp erfolgreich (72. und 78. Min). Der DSV 78 Hannover hat seine aufsteigende Form mit diesem auch in dieser Höhe verdienten Sieg gekrönt während sich der RK Heusenstamm auf harte Zeiten einstellen kann. Die rote Laterne werden sie die nächsten Monate tragen müssen, auch deshalb, weil sie ihre Bundesligatauglichkeit nicht unter Beweis stellen konnten. So kann es durchaus sein, dass die Frage nach dem Abstieg in der 1. Liga nicht am letzten Spieltag der Saison getroffen wird, sondern schon deutlich früher.

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