Aus Berliner Sicht: In einer sehr zerfahrenen Partie gewinnt der BRC völlig verdient mit 21:10 gegen den vor allem im Sturm hoffnungslos unterlegenen Gastgeber.
Die Hauptstädter begannen gleich sehr druckvoll und versuchten früh den Gastgeber in der eigenen Hälfte einzuschnüren. Dies gelang nur sehr bedingt, da jegliche Angriffsbemühungen immer wieder von undurchsichtigen Schiedsrichterentscheidungen unterbunden wurden, welche auch immer wieder den RKH ins Spiel brachten.
Die Berliner vertrauten aber auf ihre Routine und Geduld - so war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Punkten fallen würden, und so war es letztendlich auch: Die Roten hatte eine Gasse an der Heusenstammer '22, welche in einem sicheren Paket fast ohne Gegenwehr ins Malfeld eingeschoben werden konnte.
Das Spiel wurde langsam etwas attraktiver, da nun auch der RKH versuchte offensiv zu spielen. Mit vielen Gassen und offenen Gedrängen lief man allerdings vergeblich immer wieder gegen die Berliner Stürmer und so verpufften einige Szenen in der Berliner '22 im Nichts.
Um die 30. Minuten herum konnte die Heusenstammer Füchse dann doch Punkten, in dem die schnelle 3/4 ein Abstimmungsfehler in der Verteidigung eiskalt nutzte, um zum Versuch einzulaufen. Das war es dann aber auch mit den Mitbringseln aus Berlin und so blieb es im weiteren Spielverlauf bei den 10 Punkten.
Die Hauptstädter fanden nun besser ins Spiel und konnte sich mit einer ausgezeichneten Sturmarbeit bis vors Malfeld arbeiten, welche nach gefühlten 30 Phasen eiskalt von der Hintermannschaft zum Versuch genutzt wurde.
Damit ging es dann in die Pause, und obwohl man spielerisch durchaus zufrieden sein konnte, war man mit der Punkteausbeute alles andere als Einverstanden. Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich das Spiel aber immer mehr zur Farce. Krasse Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns erhitzten nicht nur die Gemüter auf dem Grün. Auch die Fans auf den Rängen machten ihrer Abstiegsangst freien Lauf. Mit wilden Beschimpfungen und der Forderung nach Karten hatten sie auch ihren Anteil an den immer unsicher wirkenden Schiedsrichtern.
In der Folge musste Duarte nach einem taktischen Foul vor dem eigenen Malfeld mit Gelb vom Platz. Jegliche Angriffsbemühungen verliefen aber dank einer sehr gut organisierten Defensive im Sand. Im Gegenzug marschierten aber wieder die Hauptstädter Richtung Malfeld. Als man alle Optionen offen hatte, ließ sich Hackl leider provozieren und musste ebenfalls für 10 Minuten vom Platz.
Kurz darauf musste zu allem Überfluss auch noch Colin Grzanna vom Platz, der sich nach einem Latetackle wohl zu laut beschwerte. Nun ging es also mit 12 gegen 14 weiter, was im Spiel der Hauptstädter aber nicht unbedingt bemerkbar war. Im Gedränge ging es auch mit 6 gegen 8 weiter nach Vorne und man ließ auch in offen Gedrängen durch eine geschickte Verteidigung nicht viel anbrennen.
Als dann Heusenstamm seine gelbe Karte etwa 2 Minuten zu früh auf den Platz schickte - was dann aber scheinbar niemanden von offizieller Seite störte und man den Spieler ohne weitere Konsequenzen lediglich darauf aufmerksam machte - spielten die Berliner halt so weiter und legte nach einer schönen Sturmarbeit den entscheidenden Versuch am heutigen Tag. Ein paar Minuten später durfte dann auch Grzanna wieder aufs Feld, der ja eigentlich zeitgleich mit dem Heusenstammer runter musste..
In der letzten Minuten durfte dann auch noch Eugen Feidt das Feld verlassen, nachdem er den gegnerischen Halb nach dem offenen Gedränge zu früh getacklt hat.
Nach der Ausführung des Straftritts pfiff der Schiedsrichter die Partie ab.
Aus Heusenstammer Sicht:
Nachdem in dieser Saison für den RK Heusenstamm bei sechs Niederlagen lediglich ein Punkt raussprang, sollte nun der erste Saisonsieg gegen den Berliner RC eingefahren werden. Der Erfolg der vergangenen Saison konnte aber leider nicht wiederholt werden.
Die Berliner dominierten die ersten Minuten des Spiels, ohne gefährliche Aktionen zu starten. Ein verwandelter Strafkick des Berliners Christian Schubert nach 11 Minuten glich Pascal Schuster in der 18. Minute zum 3:3 aus. Bis dahin konnten die Gastgeber einige vielversprechende Angriffe in Richtung Berliner Malfeld starten, ohne allerdings die Lücke zum Erfolg zu finden. Besser machten es die Gäste, die nach einer Gasse kurz vor dem RKH Malfeld kompakt den Heusenstammer Sturm unter Druck setzten und das 3:8 erzielten.
Mittlerweile bekam das Spiel mehr an Klasse und beide Teams schenkten sich nichts. Allerdings gingen die zwingenderen Aktionen vom Berliner RC aus. Zumal sie auch in der Verteidigung gut aufgestellt waren und den Gastgebern keine Chance ließen, zum Erfolg zu kommen. Fast nicht, denn nach 38 Minuten sprintete Samuel Rainger allen davon und bediente mustergültig Dennis Walger, der das zum 8:8 ablegte. Pascal Schuster erhöhte zum 10:8.
Dies ließen sich die Gäste nicht gefallen und konterten prompt. Zuerst hatte der Heusenstammer Sturm alle Hände voll zu tun, die bulligen Angreifer nicht ins Malfeld zu lassen. Dann wurde der Ball nach Außen gespielt und so kamen die Gäste zur 10:13 Halbzeitführung.
Nach dem Wechsel setzten die Berliner ihre effektive Spielweise fort, als Christian Schubert einen Strafkick aus 35 Metern zum 10:16 in Heusenstammer Goal setzte.
Heusenstamm war mehr im Ballbesitz, aber Berlin macht die Punkte, schon kuriose Verhältnisse an diesem Nachmittag. Dazu kam, dass die Berliner ihre Paradedisziplin zum Einsatz brachten, die da lautete unnötige Härte mittels Faustschlagens oder Kopfnüsse verteilen.
Vier gelbe Karten wurden vom sicheren Schiedsrichter Scharmann verteilt für den Berliner RC, die von Glück sagen konnten, dass keine Rote dabei war. Somit schnitten sie dem jungen Heusenstammer Team den Schneid ab und fuhren den Sieg nach Hause. Sie zogen sich zwar den Unmut der Zuschauer zu, aber als Team aus der Hauptstadt scheint jedes Mittel Recht zu sein, sich unbeliebt zu machen. Die endgültige Entscheidung fiel nach einem weiteren Stürmerversuch in der 72. Minute zum 10:21 Endstand.
Der RK Heusenstamm hätte bei besserer Ausnutzung seiner Chancen, vor allem aber bei der lang andauernden Überzahl, deutlich mehr punkten müssen, um so eventuell sogar als Sieger den Platz verlassen zu können.
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