SC Frankfurt 1880 wieder Tabellenerster – Licht und Schatten im Rugby.
Im Spitzenspiel zwischen dem amtierenden Meister und Tabellenführer SC Frankfurt 1880 und dem Tabellenzweiten RG Heidelberg ließ der Gastgeber von der ersten Minute an erkennen, im Kampf um die weitere Tabellenführungund dem ersten Platz in den Play Off keine Zweifel aufkommen zu lassen.
Von Beginn an berannte die Frankfurter Angriffsmaschine (o.Ton total-rugby) dasMalfeld der Gäste und drängte auf eine schnelle Entscheidung. Zumal auch die Niederlage im Hinspiel in Heidelberg wettzumachen war.
Im ganzen Spielverlauf sollte sich die gute Form und „Leichtigkeit“(ebenfalls O.Ton) zeigen, in der sich Frankfurt zur Zeit befindet.
Durch den steten 80er Druck unterliefen der Gästeverteidigung anfangs regelmäßig Fehler, die, von Schiri Ljungdahl geahndet, mit präzisen Kicks des heutigen Kickers Manavatu gnadenlos in Punkte für die Hausherren umgesetzt wurden.
Schnell erarbeitete sich Frankfurt ein Punktepolster, das weiterhin stets ausgebaut wurde.
Gradlinig, schnörkellos, zweckorientiert lieferte der 80 eine beeindruckende Partie ab, erfolgsorientiert und souverän.
Der starken Verteidigung verdankten es die Gäste, nicht höher unter die Räder gekommen zu sein, eigene Offensivbemühungen fanden unter dem Frankfurter Druck kaum statt.
Zwei Kicks waren die ganze Ausbeute der Orangenen, einer segelte noch am Frankfurter Gestänge vorbei,
sonst war man bei aller Bemühung kaum in der Lage, heute die in Sturm und Hintermannschaft harmonisch stark aufspielenden Gastgeber zu gefährden.
So steht unter dem Strich mit 40:6 ein glatter Sieg für die Hausherren zu Buche, in dieser Höhe im Vorfeld nicht erahnt, aber durchaus verdient. Frankfurt unterstrich mit dieser Leistung seine Ambitionen, auch in dieser Saison um den Meistertitel ein Wörtchen mitreden zu wollen.
Ein Schatten fiel über diese Begegnung, die Partie war bei hoher Frankfurter Führung schon „gelaufen“, durch die Verletzung und Mustafa Güngör.
Beim Schreiben dieser Zeilen ist deren Schwere noch nicht bekannt, nur zu erahnen.
Es war nicht einmal auszumachen, ob er im Getriebe von „Freund“ oder „Feind“ so getroffen wurde.
Ein verflixter Unglücksfall. Auf jedem Fall wünschen wir ihm von hier aus alles Gute und, daß er möglichst schnell wieder in das Geschehen eingreifen wird können.
„Unglücklich“ auch die Nachricht des DRV, die die Vereine kurzfristig erreichte. Der seit langem bekannte und eingeplante Termin für die Play Off-Spiele wird per Dekret verändert.
Kurzfristig, ohne Kommentar, ohne Rücksprache. Statt wie vorgesehen am Samstag, den 22. Mai soll das Spiel zwischen dem Tabellenersten und –vierten nun am Sonntag, 23. Mai stattfinden. Nun hätte man sich denken können, dass die betroffenen Clubs so ein Ereignis versuchen, im Sinne des Rugby, entsprechend rechtzeitig zu vermarkten. So geschehen in Frankfurt.
Der Termin war festgezurrt, Arrangements getroffen, Presse, Fans, Schulen etc. informiert,
ein Rahmenprogramm um das Ereignis Play Off installiert. Und nun? Alles für die Katz.
Alle Arbeit umsonst. Erkläre das mal jemandem.
Was soll das? Sicher hat der DRV seine Gründe, diese eine Entscheidung zu treffen, aber ohne die Vereine vorher zu befragen, geschweige denn beizeiten zu informieren und vorzubereiten?
Wir können uns tatsächlich in unseren kleinen Diaspora Rugby das Leben selbst schwer machen
Dieter Wüst
Der deutsche Rugby-Meister SC 80 Frankfurt besiegte im «Endspiel» um den ersten Bundesliga-Platz mit 40:6 souverän den Tabellenzweiten RG Heidelberg.
Frankfurt. Doch Frankfurts Gegner im Play-off-Halbfinale am 23. Mai wird erst am letzten Spieltag ermittelt. Die «80er» treffen entweder auf den TSV Handschuhsheim oder den Heidelberger RK. Beide spielen am Sonntag gegeneinander. Falls der HRK nicht verliert, reisen die Handschuhsheimer «Löwen» an die Feldgerichtstraße. Am 22. Mai hat dementsprechend die RG Heidelberg Heimrecht gegen den HRK oder TSV.
Dass der Doublegewinner den ersten Rang verteidigen würde, stand frühzeitig fest. «Ich habe den Spielern in der Halbzeitpause in die Gesichter geschaut», sagte RGH-Trainer Rudolf Finsterer. Nur Leere erkannte der erfahrene Coach. Zu diesem Zeitpunkt lag sein Team bereits mit 0:22 zurück. Zuvor hatte die RGH nur Mitte des ersten Abschnitts angedeutet, dass sie dem Favoriten Paroli bieten konnte. Was die Badener noch schlimmer trifft als die Niederlage: Nationalspieler Mustafa Güngör zog sich bei einem Zusammenprall eine Gehirnerschütterung und vermutlich einen Jochbeinbruch zu.
«Wir hatten eigentlich gedacht, dass das Spiel umkämpfter sein wird», meinte SC 80-Abteilungsleiter Thomas Torchalla. Doch vor allem dank des «starken Sturms» und der Überlegenheit in den Gassen dominierten die Frankfurter weitgehend. «Die Partie war fast einseitig. Unsere Mannschaft hat einen Lauf», sagte Präsident Uwe Benecke, der diese Woche für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt wurde.
Während «Kampfmaschine» Ross Warrick die Heidelberger Verteidigung immer wieder beschäftigte, sorgte Kieran Manawatu für die Punkte. 27 erzielte der Neuseeländer mit einem Versuch, zwei Erhöhungen und sechs Strafkicks. Jason Campell traf per Dropkick.
Quelle: fnp.de |