Aus Sicht des Berliner Rugby-Club
Dritter Sieg im dritten 1.Ligaspiel
Die 1.Bundesligamannschaft des Berliner RC konnte sich in ihrem dritten Spiel der Saison weitere fünf Punkte sichern und gewann deutlich mit 77:21 gegen den RK Heusenstamm, der den offensiven Bonuspunkt für vier Versuche unglücklicherweise in Berlin lies.
Dass diese Partie etwas ganz Besonderes wird, konnte man schon an den Spielerkadern ablesen: So reiste der RK Heusenstamm wegen der Hochzeit eines Spielers mit gerade mal 15 Akteuren an die Spree. Doch auch die Trauung des berliner Leistungsträger Eugen Feidt zog seine Bahnen. Mit ihm feierte neben seinem Bruder Viktor Feidt fast der komplette etablierte Sturm des Berliner RC. So fehlten auch Erste-Reihe-Stürmer Krystian Trochowski, die Zweite-Reihe-Spieler Carlos Duarte und Damian Konkolewski, sowie die Dritte-Reihe-Kollegen Ermanno Mattera und Gerrit van Look. Fern blieben zudem aus berliner Sicht der Gassenfänger Max Rohwerder (Nasenverletzung), der Flitzer Martin Freund (Muskelverletzung) und Gedrängehalb Jeannot Moutsinga (USA-Reise). Viele namhafte Ausfälle, die es jedoch zu kompensieren galt, wollte man doch die Heimspielbilanz weiter verbessern. Kurzerhand durfte Gedrängehalb Franck Moutsinga seine dritte Partie in der dritten Sturmreihe des Berliner RC absolvieren und bekam Unterstützung von Verbinder Colin Grzanna sowie Innendreiviertel Janis Hegenwald. Auf der Außenlinie durfte erstmals der Neuzugang aus Tansania, Jeff Lwila, für die Hauptstädter sein Können unter Beweis stellen, während Stürmer Jens Ehlert sein Comeback in der 1.Liga auf der Nummer Eins feierte. Viele personelle Veränderungen also, die Spannung versprachen.
Etwas besser fanden die Lokalmatadoren ins Spiel und konnten bereits nach wenigen Minuten ihren ersten von vielen Versuchen legen. Der RK Heusenstamm lies sich jedoch nicht unterkriegen und spielte, trotz hohem Endresultat, vor allem in der Schlussphase tapfer mit. Auf Verdinder konnte RKH-Nationalspieler Markus Walger überzeugen und setze geschickt und abwechslungsreich die Gäste-Hintermannschaft und seinen gewaltigen Körper in Szene. Mit drei Versuchen erhofften sich die Heusenstammer wenigstens den Bonuspunkt für ihr gewohnt offensives Spiel zu sichern. Leider ohne Erfolg. Der junge Gedrängehalb des RK Heusenstamm, Patrick Schuster, agierte engagiert als Antreiber seiner Stürmer und war mit drei geglückten Erhöhungen erfolgreich. Die Marschroute der Gäste schien klar: Die Bälle im Sturm halten, per Pick&Drive nach vorne tragen und dann, wenn sich die Möglichkeit ergab, die Hintermannschaft ins Spiel bringen. Doch stand die berliner Verteidung fast immer zu gut und machte nur wenige Lücken auf.
Der Berliner RC hingegen war durch die hohe Anzahl an Hintermannschaftspielern, vor allem im Sturm, mobiler und gefährlicher auf dem Platz. So konnten die körperlich starken 3/4-Akteure Colin Grzanna und Janis Hegenwald diesmal als Stürmer gewohnt massive Durchbrüche erzielen und aus dem Kontakt auch gleichzeitig ihre Hände für Offload-Pässe hinter der ersten Verteidungslinie nutzen. Es folgte eine Abwechslung aus Sprintversuchen über Außen, Sturmversuchen nach Pick&Drives und mit fünf Punkten gekrönte Einzeldurchbrüche des Berliner RC.
Der Berliner RC gewinnt verdient die Bundesligapartie mit 77:21 und unterstreicht damit die Fähigkeit, auch in Ausnahmesituationen einen starken und erfolgreichen Kader auf den Platz zu schicken. Durch ihre offensive Spielweise erhalten die Berliner verdient den Bonuspunkt und können sich weiterhin im oberen Bereich der Tabelle festsetzen.
Franck Moutsinga
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Aus Sicht des RK Heusenstamm
Nach dem dritten Auftritt beim Berliner RC gab es die dritte Niederlage. Diese fiel wieder recht deftig aus, insbesondere weil der RK Heusenstamm momentan ein Personalproblem hat. Mit insgesamt 15 Spielern in Berlin angereist, wurde das Spiel mit 13 Heusenstammern beendet. Verletzungen von Frederik Eckert und Samuel Rainger bedeuten für fast die ganze zweite Halbzeit Unterzahlspiel für die Hessen.
Im Vorfeld wurde immer klarer, dass nicht viele Heusenstammer Spieler sich auf den Weg nach Berlin machen können. So mussten angeschlagene Spieler herhalten, die nicht das ganze Spiel durchhielten. Verletzungen. Beruf, Schule, Studium, Hochzeit hielten die restlichen Inhaber eines Bundesligapasses aus Heusenstamm vom Einsatz in der Hauptstadt ab.
Dennoch führten sogar die Hessen kurzfristig mit 5:7 in der Anfangsphase (Versuch Tobias Apelt), allerdings lagen sie bis zur Halbzeit schon mit 44:7 hinten. Die gastgebenden Berliner hatten ebenfalls nicht alle Stammspieler zur Verfügung, hier hinderte die Hochzeit eines BRC Stürmers einige Mitspieler an der Teilnahme an der Partie.
Die Gastgeber zeigten sich eingespielter und legten bis zum Abpfiff 11 Versuche, von denen acht erhöht wurden. Hinzu kamen zwei verwandelte Strafkicks. Im zweiten Abschnitt kamen die Heusenstammer „Füchse“ durch Max Dahlke sowie Tobias Apelt zu ihren Versuchen. Pascal Schuster erhöhte alle drei. Den vierten Versuch und somit einen Zusatzpunkt konnten die Hessen dann leider nicht mehr erzielen.
Am kommenden Sonntag empfangen die rot-grünen Füchse die RG Heidelberg.
Die Fans hoffen auf eine Leistungssteigerung gegen die Orangenen und auf mindestens zwei Punkte.
Berliner RC: Jeni Ehlert, Liza Vidaure, Boris Siebenhörl, Misir Ighnaimat, Juri Müller, Colin Grzanna, Franck Moutsinga, Janis Hegenwald, Thomas Bower, Chris Heywood, Raphael Hackl, Geofrey Lwila, Marc Wiegand, Sebastian Freund, Reinhard Aust.
(Maurice Schröder, Matthias Dold, Sven Heinicke, Michael Martini, George Price, John Atu)
RK Heusenstamm: Jonas Heinen, Benjamin Polheim, Frederik Eckert, Felix Manger, Martin Förtsch, Salim Cavus, Max Dahlke, Sebastien Hartmann, Pascal Schuster, Markus Walger, Simon Reinhardt, Nicholas Rainger, Tobias Apelt, Lukas Ott, Samuel Rainger.
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