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1. Bundesliga 2011/2012
Spielbericht - 11. Spieltag

Sonntag, 07. Dezember 2008 - 15:00 Uhr
SC Frankfurt 1880 TSV Handschuhsheim

SC Frankfurt 1880

TSV Handschuhsheim


81


19


Schiedsrichter: Frank Himmer


Startaufstellung
Ein- / Auswechslungen
30' ausgewechselt Read, Corey (Zweite Reihe)
eingewechselt Dobs, Karsten (Dritte Reihe )
45' ausgewechselt Porter, Andrew (Dritte Reihe )
eingewechselt Hoss, Julian (Dritte Reihe )
ausgewechselt Campell, Jason (Verbinder)
eingewechselt Aporo, Philip (Verbinder)
ausgewechselt Houston, Jamie (Hakler)
eingewechselt Anabell, James (Hakler)
50' ausgewechselt Naivalu, Jovesa (Außendreiviertel)
eingewechselt Brierley, Ben (Außendreiviertel)
ausgewechselt Kupa, Rusell Ngamarama (Schluss)
eingewechselt Langenhoven, Bradley (Schluss)
65' ausgewechselt Satchwell, Aaron (Dritte Reihe )
eingewechselt Warrick, Ross (Dritte Reihe )
50' ausgewechselt Engelhardt, René (Prop)
eingewechselt Schröder, Phillipp (Prop)
55' ausgewechselt Strohmeier, Nico (Gedrängehalb)
eingewechselt Lorenz, Christopher (Außendreiviertel)
60' ausgewechselt Bayer, Moritz (Außendreiviertel)
eingewechselt Helmle, Christian (Innendreiviertel)
75' ausgewechselt Schröder, Phillipp (Dritte Reihe )
eingewechselt Müller, Thomas (Prop)

Ereignisse


    Zusammenfassung

    Spielbericht aus Frankfurter Sicht:



    SC 1880 Frankfurt vs. TSV: „Unser Ziel ist es dahin zu gelangen, wo Handschuhsheim heute steht!“



    „Unser Ziel ist es dahin zu gelangen, wo Handschuhsheim heute steht!“ – diese Aussage von Team-Manager Uli Byszio mag wie blanker Hohn klingen, wenn man das Ergebnis von 12 zu 3 Versuchen oder 81:19 Punkten im Zusammenhang sieht.



    Durch Abwesenheit von Kapitän Ralph Klinghammer (auf Hochzeit eingeladen) und Dennis Feidelberg (Aufbauphase nach Verletzung) sowie Jannis Läpple (war für zweite eingeplant, Spiel aber abgesagt) und Chris Howells (laboriert noch an Schulterverletzung herum) konnten die Frankfurter in dieser Partie mit Amateuren auf der zweiten Reihe (Nationalspieler Wacha und Preussner) sowie Aussen (Kunde) und zweiter Innenposition (U-21 Nationalspieler Anton Ewald) starten. Mit Karsten Dobs (nach überstandener Krankheit noch geschwächt), Julian Hoss und Ben Brierley kamen dann noch vor der Halbzeit drei weitere Amateure auf den Platz, so dass über weite Teile des Spiels mit sieben Amateuren innerhalb des „Profi-Gerüstes“ gespielt werden konnte.



    Der schwere Boden hatte den Frankfurter Verantwortlichen im Vorfeld Sorge bereitet, denn letztlich ist ja bisher immer die Hintermannschaft das Vorzeigestück des Frankfurter Teams gewesen – ganz im Gegenteil zu den Handschuhsheimer Löwen.



    Etwas beruhigter wurde man dann allerdings, als dann die ersten zwei Versuche für das Frankfurter Konto in der 10. und 15. Minute über eine kompakte Sturmarbeit fielen. Die Handschuhsheimer konterten allerdings in bekannter Manier und antworteten mit einem Stürmerversuch in der 12. Minute. Die Vorteile lagen klar auf 80er Seite, aber angeschlagene Löwen sollte man nie unterschätzen. Doch dann begann die Flut der 80er Versuche: der Center Campell, unter großem Jubel nach uneigennützigem Zuspiel von Seuseu Anton Ewald, Dritte Reihe Nationalspieler aus Holland Andrew Porter, Erste Reihe Stürmer Syd Douglas, Nationalspieler Rolf Wacha und wieder J.Campell scorten allesamt zwischen der 26. und 40. Minute. Auffallend war dabei, wie gut es den Löwen durch konsequentes Tiefhalten gelang, den heute wieder bärenstarken Markus Seuseu auszuschalten.



    Die neue Punkteregelung gepaart mit Löwenherz machte das Spiel allerdings weiterhin spannend: unermüdlich versuchten die TSV’ler sich in Richtung Bonuspunkt zu kämpfen. Aber erst ca. 10 min. vor Schluss verlagerten sie das Spiel in Richtung pick-and-go und hätten damit auch fast Ihren vierten Versuch und damit den Bonus-Punkt erlangt. Gereicht hat es dann aber leider nicht mehr.



    Den Löwen haben in diesem Spiel viele tragende Säulen in Ihrer Mannschaft gefehlt, alles voran der Top-try scorer der Liga Alexander Pipa, der aber durch seinen Bruder Matthias Pipa, bester Spieler der Löwen in diesem Spiel, würdig vertreten wurde.



    Geführt wurde die Partie von Schiedsrichter Frank Himmer, der wiederholt eine einzigartig gute Leistung auf dem Platz ablieferte. Nur für eine gelbe Karte für absichtliches, aber unglückliches Herausschlagen des Balles kurz vor der Mallinie musste er in den Farbtopf greifen, ansonsten hatte er durch sein konsequentes und energisches Auftreten jederzeit die 30 Kraftprotze unter hunderprozentiger Kontrolle. Im Angesicht dieser Leistung ist es verwunderlich wie sehr eine Familie mit Volker Himmer (Amt bekannt), Jens Himmer (II. Bundesligatrainer) und Claus Himmer (Top-Nationalspieler) und Frank Himmer (Schiri) den deutschen Rugby-Sport positiv beeinflussen kann.



    Grundsätzlich muss man sich nach dieser Partie fragen, warum 80 nicht bereits von Anfang mit noch mehr Amateuren beginnt, da fehlt aber zum einen Coach Stevenson vielleicht noch ein wenig der Mut und zum anderen balanciert er gegenwärtig auf Messers Schneide, da er mit wenig Spielzeit für viele Spieler versuchen muss alle Männer seiner Truppe bei Laune zu halten. Geraten sei es ihm allerdings mit dem dicken Punktepolster auf die Zweitplatzierten HRK’ler (9 Punkte Vorsprung, nachdem der HRK-Bonuspunkt im Schlamm beim DRC steckengeblieben ist) mit aller Macht für seine Amateure Spielpraxis zu sammeln, da er dieses mit einer verminderten Anzahl von Profis in der nächsten Saison dringend benötigen wird.



    Jetzt gilt es Spielzeit in die Ausbildung der Amateure zu investieren, damit 80 in der kommenden Saison einen Schritt in Richtung dem Handschuhsheimer Konzept gehen kann: Mit engagierten Amateuren bei Verfügbarkeit von allen Spielern eine Top-Leistung abzuliefern. Das dies in diesem Spiel nicht funktioniert hat lag eindeutig an der immer noch zu dünnen Spielerdecke der TSV’ler (und dies, obwohl die zweite Mannschaft der Löwen auf einem guten mittleren Tabellenplatz liegt).



    Beste Handschuhsheimer Spieler Matthias Pipa. Beste Frankfurter Spieler Rolf Wacha, James Anabell und der sich in der Form seines Lebens befindliche Markus Seuseu.



    Ulrich Byszio



    Spielbericht von TotalRugby:

    In überzeugender Manier hat der SC 1880 Frankfurt Revanche für die Hinspielniederlage (36:31) gegen den TSV Handschuhsheim genommen. 81:19 zeigte die Anzeigetafel an der Frankfurter Feldgerichtsstraße am Ende für den Deutschen Meister.



    Die Handschuhsheimer, ohne zahlreiche Leistungsträger an den Main gekommen, lagen schon nach 5 Minuten – durch den ersten von insgesamt 3 Versuchen des virtuosen Frankfurter Verbinders Campell – zurück und konnten sich von diesem frühen Rückstand trotz vorbildlichen Einsatzes und Kampfgeist nicht mehr erholen. So waren es die im Hinspiel noch so gebeutelten Frankfurter Stürmer, die den Ton angaben und sich immer wieder auf dem Punktezettel von Schiedsrichter Himmer verewigten. Frankfurts australischer Prop Syd Douglas fand den Weg ins Malfeld der Löwen gleich zweimal, ebenso wie sein Stürmerkollege Andrew Porter, jeweils einmal waren Nationalspieler Rolf Wacha, Kiwi-Hakler James Anabel und der mächtige Prop Tuirirangi erfolgreich. Die restlichen Versuche für den Tabellenführer erzielten U21 Nationalspieler Anton Ewald und der durchbruchstarke Innendreiviertel Marcus Seuseu, außerdem wurde den überlegenen Frankfurtern, die sich wie schon in den letzten Partien den Luxus erlauben konnten, bereits in der ersten Hälfte mit den Auswechslungen zu beginnen, vom umsichtig pfeifenden Schiedsrichter Frank Himmer noch ein Strafversuch zugesprochen. Doch die Handschuhsheimer, bei welchen Matthias Pipa auf der ungewohnten Position des Verbinders auflief, steckten nie auf und kämpften bis zuletzt um den Bonuspunkt, doch die 3 Versuche durch Metz, Eiermann und Felix Bayer waren am Ende ein Versuch zu wenig, um zumindest etwas zählbares mit in den Lionspark zu nehmen. Jetzt heißt es für Günther Sträßer zum einen zu hoffen, dass sich bis zur Neuauflage des Pokalendspiels am kommenden Wochenende einige Verletzte zurückmelden und dass er die Seelen seiner in den letzten beiden Bundesligapartien so schwer gebeutelten Mannen bis zum Derby gegen die RG Heidelberg wieder aufrichten kann.

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