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Pokalaus für SC Frankfurt 1880 II im 1/2-Finale

TSV Handschuhsheim I konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden.

Da die erste Mannschaft von Frankfurt durch die Spielabsage von DRC Hannover

kampflos das Finale des DRV-Pokals erreicht hatte und damit spielfrei war, wurde

lange gemutmaßt, in welcher Formation 80 II gegen den Erstligisten TSV auflaufen

würde.

80 setzte aber seine schon im Vorfeld geäußerte Marschroute um und schickte

die 2. Garnitur auf den Platz und die honorierten Akteure auf die Tribüne. Aber auch das Team verfügt bekanntermaßen über eine angemessene Spielstärke und war bestens gestimmt, den favorisierten Gästen das Leben schwer zu machen und, mit ein wenig Glück, vielleicht sogar für eine Überraschung zu sorgen. Der TSV nahm aber das Spiel sehr ernst und warf seine Qualitäten in die Waagschale, den Zweitligisten zu zügeln. Damit hatte man auch alle Hände voll zu tun, denn Frankfurt begann mit überraschenden Varianten und war zuweilen nur unter Aufbringung aller Kräfte zu stoppen. Nach und nach erarbeitete sich der TSV aber die Oberhand und konnte mit starkem Sturmspiel und intelligenten Zügen der Hintermannschaft zur Halbzeit eine beruhigende 22:3 Führung herausspielen. Im zweiten Durchgang konnte 80 II die Partie ausgeglichen gestalten,  aber nicht den von den Gästen erarbeiteten Sicherheitsabstand spürbar reduzieren. Der offene und jederzeit faire Schlagabtausch unter der Leitung von Schiri Roberts bei sommerlichen Temperaturen mit vollem Tempo bis zur letzten Minute erfreute die zahlreichen Zuschauer (ca. 450)  über alle Maße und entschädigte somit etwas für die abgesagte 2. Partie an diesem Tage, die auch bei den vollzählig vertretenen Pressevertretern für „gelindes“ Unbehagen sorgte Immerhin hat man aber ein sehr munteres und unterhaltsames Spiel gesehen, das auch als überdurchschnittliche Partie der 1. Bundesliga durchgegangen wäre. Glückwünsche an 80 II für die erfrischende Darbietung gegen einen noch übermächtigen Gegner, man hat den noch überwiegend sehr jungen Spielern nicht angemerkt, dass mehr als die Hälfte des Teams noch 3 Tage zuvor ein U 21 Match gegen eine Auswahl aus Moskau bestritt. Glückwünsche auch für den verdienten Sieger aus Heidelberg, der seine Favoritenrolle abgeklärt bestätigte. Man sieht sich ja wieder, am 30.5. zum Finale, dann mit 80 I. Auch da können sich die Zuschauer sicher wieder auf eine mitreißende Partie einstellen.

Dieter Wüst