Bei trüben und unfreundlichen Rugbywetter fanden geschätzte 300 Zuschauer den Weg zur Sportanlage von 08 Ricklingen „Am Mühlenholze“. Viele waren gekommen um zu sehen, ob ihre Mannschaft mit einem renommierten Erstligisten mithalten kann. Und die Mannschaft von Trainer Carsten Segert enttäuschte ihre Anhänger nicht. Über die gesamten 80 Minuten kämpfte die Spielgemeinschaft aufopferungsvoll und verteidigte ihr Malfeld erfolgreich.
Die Partie begann hart. Bereits in der fünften Minute schickte Schiedsrichter Christian Doering die beiden Streithähne Benjamin Simm (78/08) und Shaun Smitt (SCN) für zehn Minuten vom Platz, um die Gemüter zu beruhigen. Die Gastgeber wurden zunächst in ihrer eigenen Hälfte eingeschnürt. Der SC Neuenheim verlegte das Spiel auf seine körperlich überlegenen Stürmer, ohne jedoch erfolgreich ins Malfeld der Spielgemeinschaft zu gelangen. In der 16. Minute dann aber doch die Führung für den Erstligisten: Willem Smit verwandelte einen Straftritt zur 3:0 Führung für den SCN. Fünf Minuten vorher vergab er von gleicher Stelle noch knapp.
In der 20. Minute dann erneut eine gelbe Karte für den SCN: Innendreiviertel Shalua Didebashvili konnte nach einer rotwürdigen Boxeinlage von Glück sagen, dass für ihn die Partie nicht vorzeitig beendet war. Doch trotz der Unterzahl dominierten die Heidelberger das Spiel weiterhin. Fast fünfzehn Minuten lang belagerten sie das Malfeld der Hausherren, die jedoch keine weiteren Punkte zuließen und sich mit Kontern immer wieder gefährlich befreien konnten und schließlich das Spiel wieder mehr in die andere Spielhälfte verlagern konnten.
Kurz vor der Halbzeitpause dann riesiger Jubel bei den Hannoveranern: Fritz Wilhelms war wohl selbst überrascht, als er nach einem schnell ausgeführten Straftritt nicht attackiert wurde und konnte unbedrängt zum Versuch einlaufen. Marvin Dieckmann erhöhte sicher zur 7:3 Halbzeitführung.
In der zweiten Spielhälfte entwickelte sich nun ein spannender Pokalkrimi. Zunächst verkürzte Neuenheims Nr. 12 Willem Smit per Straftritt auf 7:6, doch postwendend konnte Marvin Dieckmann ebenfalls per Straftritt den alten Abstand wieder herstellen. Beide Mannschaften schenken sich nun nichts und griffen aus allen Lagen an. Doch beide Verteidigungsreihen standen sicher und konnten ihre Malfelder sauber halten. Nach einem Gedränge versuchte es Marvin Dieckmann noch einmal per Dropkick aus ca. 25 Metern, doch der Ball verfehle sein Ziel knapp. Auf der anderen Seite konnte Shalua Didebashvili, den viele schon zum Versuch einlaufen sahen, kurz vor dem Malfeld noch stoppen. Als kurz darauf die Partie von Schiedsrichter Christian Doering abgepfiffen wurde, kannte der Jubel bei der Spielgemeinschaft und seinen Anhängern keine Grenzen. Die Mannschaft hatte gezeigt, dass sie auch schon bereit ist, mit einem Erstligisten mitzuhalten und sogar gewinnen zu können.
In der zweiten Pokalrunde geht es für die Spielgemeinschaft nun gegen die zweite Mannschaft von Frankfurt 80. Das Spiel findet am 13.12. in Frankfurt statt und ist gleichzeitig das Abschiedsspiel für Trainer Carsten Segert, der sich anschließend aus beruflichen Gründen nach Namibia verabschiedet.
Matthias Freitag
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