URC Gießen holt den Handkäscup zurück
20:15 (7:15) Sieg gegen die Spielgemeinschaft aus Marburg und Babenhausen
Nach dem Sieg kannte der Jubel der Gießener keine Grenzen mehr, war es doch gelungen nach mehreren Jahren endlich den Handkäscup dorthin zurückzuholen wo er hin gehört, nämlich nach Gießen. Dieser Cup wurde im Jahr 2002 von den Giessenern Spielern gestiftet und wird seitdem bei jedem Spiel zwischen dem URC Gießen und der RU Marburg ausgespielt.
Bis die Recken des URC ihn aber in den Händen halten durften war es ein weiter Weg, was schon der knappe Sieg und der Rückstand zur Halbzeit deutlich machen.
Bei idealen äußeren Bedingungen pfiff Schiedsrichter Markus Häfner aus Frankfurt das Spiel am Samstag um 15 Uhr an. Die Gäste fanden dabei wesentlich besser und schneller in die Partie als die Hausherren, so dass sich das Ei fast die ganze Zeit in der Gießener Hälfte und in den Händen der Marburg/Babenhausener befand. Somit mussten die zahlreich erschienen Zuschauer nach zehn Minuten den ersten Versuch der Gäste gegen den URC mit ansehen. Schlechte Verteidigung und verpasste Tackles ermöglichten es dem Marburger Spieler mit der Nummer 10 ins Malfeld einzulaufen, wo er sich auch durch ein Tackle in der Malzone nicht mehr stoppen ließ. Die Erhöhung zum 0:7 Zwischenstand gelang ebenfalls. Bereits kurze Zeit später kamen die Spielgemeinschaft zu weiteren drei Punkten durch einen wunderschönen Sprungtritt an der 22 Meter Linie. So etwas bekommt man in der Regionalliga nicht allzu oft zu sehen. Erst danach schien der URC etwas aufzuwachen und konnte das Spiel in die gegnerische Hälfte verlagern, trotzdem lief es bis dahin alles andere als Rund, besonders mit vielen Vorbällen in der Dreiviertelreihe machten es sich die Gießener unnötig schwer. Bei einem der auf die Vorbälle obligatorisch folgendem Gedränge schaffte es Hakler Patrick Bareiter, durch den starken Sturm unterstützt, den Ball zu erobern. Gedrängehalb Lukas Püllen packte die Gelegenheit beim Schopf und verkürzte durch seinen Versuch auf 5:10. Verbindungshalb Julian Gerlach verwandelte die Erhöhung zum 7:10.
Doch auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte waren eher die Gäste am Drücker als die Heimmannschaft und konnten so einen weiteren Versuch durch einen ihrer Flügelspieler erzielen, der aus Gießener Sicht zum Glück nicht erhöht wurde. Somit war der Pausenstand 7:15, da Gerlach einen Straftritt nach Foulspiel der Gäste nicht verwandeln konnte.
Nach der Pause kam der URC wesentlich besser in die Gänge als Marburg/Babenhausen und nahm endlich das Spiel in die Hand. Besonders der erneut stark aufspielende Sturm setzte die Gäste unter Druck und dominierte die Standardsituationen Gasse und Gedränge fast nach belieben. Das Problem des ungenauen Passspiels und der vielen Vorbälle wurde jedoch auch in der zweiten Halbzeit nie wirklich in den Griff gebracht, was die Gäste auch weiterhin im Spiel hielt, ohne dass diese jedoch zu weiteren Punkten kommen konnten.
Den ersten Versuch der zweiten Halbzeit erzielte der später zum „man of the match“ gewählte Matas Griskaitis. Der eingewechselte Flügelspieler Detlef Gröschen fing einen Kick der Gäste und setzte zu einem fulminanten Solo an, in dem er mehr als drei Gegenspieler austanzte und über 30 Meter Raumgewinn erzielte. Schließlich landete der Ball bei Außenstürmer Griskaitis der von seinen Sturmkollegen samt Ball über die Mallinie geschoben wurde. Zwischenstand auf Grund der vergebenen Erhöhung nun 12:15.
20 Minuten vor Schluss erzielte der URC durch einen verwandelten Straftritt von Julian Gerlach den 15:15 Ausgleich. Die Schlammbeißer wollten aber natürlich den Sieg und machten weiter Druck, wobei man sich meistens des Sturmes bediente um keine Ballverluste zu riskieren. Nach elf Phasen in denen Meter um Meter Raumgewinn erzielt wurde legte Innendreiviertel Hendrik Lodde den Ball im Malfeld ab, zumindest dachte er das, jedoch fehlten noch fünf entscheidende Meter bis ins Malfeld weshalb Marburg/Babenhausen ein Gedränge vom souveränen Schiedsrichter zugesprochen wurde. Doch auch dieses Mal wurde der Ball im Gedränge zurückerobert und die Nummer 8 David Goudriaan erzielte den spielentscheidenden Versuch zum 20:15 Endstand. Zwar konnten die Gäste noch gefährlich nahe an das Gießener Malfeld heran kommen, verloren aber den Ball im Kontakt und Gerlach kickte den Ball ins Aus. Der Schlusspfiff ging im kollektiven Gießener Jubel fast unter.
Für den URC Gießen 01 e. V. spielten: Davide Galasso; Patrick Bareiter; Chris Cox; Hilmar Bubenheim; Julian von Seggern; Gregor Püllen; Matas Griskaitis (5 Punkte); David Goudriaan (5); Lukas Püllen (5), Julian Gerlach (5); Hendrik Lodde; Manuel Zapp; Ümit Bulduk; Johannes Otto; Amine Kassir; Detlef Gröschen; Felix Schmirler; Kay Schiemann |