Spielbericht aus Sicht des HRC:
Mit 17:29 (5:12) gelingt dem Hamburger RC bei Tabellennachbarn BSV ein wichtiger Auswärtserfolg mit Bonuspunkt. Der Abstand des Tabellensiebten zu den Berlinern wächst somit auf zehn Punkte an, während die vorderen Plätze in greifbare Nähe rücken.
Nach der enttäuschenden Heimpleite gegen die RU Hohen Neuendorf waren die Hamburger auf dem Boden der Tatsachen gelandet und gegen den BSV zum Siegen verdammt, wollte man nicht noch weiter in der Tabelle abrutschen. Das Trainergespann Smith/Höhler hatte dafür wieder mehr Alternativen im Kader zur Verfügung. Insbesondere die Rückkehr von Verbinder Simon Kelly sollte Schwung in die HRC-Offensive bringen. Den Takt gaben aber zunächst die kampfstarken Gastgeber an. Die Hamburger sahen sich von Beginn an in der Defensive. Insbesondere der dominante Sturm der Hauptstädter bereitete der HRC-Defensive arge Schwierigkeiten. Zudem ermöglichten lange nicht gesehene Schwächen im Tackling den Berlinern immer wieder raumgreifende Läufe. Folgerichtig gelang den Hausherren in der 18. Minute nach einem Bauerntrick in der Gasse der erste Versuch des Tages zur 5:0 Führung. Die Erhöhung misslang. Und der BSV nahm weiter das Heft in die Hand, während der HRC nur selten aus der eigenen Hälfte kam. Wie aus dem Nichts drehten die Gäste dann das Spiel. Der Hamburger Schluss Andre Dorcelien fing einen gegnerischen Pass ab und vollendete unbedrängt unter den Stangen der Gastgeber (22. Minute). Simon Kelly verwandelte die Erhöhung sicher zum 5:7. Erst jetzt gestaltete sich das Spiel offener, indem auch der HRC zu mehr Offensiv-Aktionen kam. Kontrolle und Dominanz ließen die Hanseaten trotzdem über weite Strecken vermissen, waren die Rot-Schwarzen doch meistens zu sehr mit sich und dem Schiedsrichter beschäftigt. Dennoch gelang in der 36. Minute ein weiterer HRC-Versuch. Nach einem raumgreifenden Kick mit Balleroberung kam der Ball zurück auf die lange Seite, wo die zurückgebliebenen HRC-Stürmer eine Ballstafette in Dreiviertelmanier zeigten. Der Ball wanderte durch mehrere Hände zu Hakler Christian Droll, der sich an der Außenlinie ins Malfeld wuchtete. Die Erhöhung misslang, mit 5:12 ging es in die Pause. Trotz Führung gab es in der Halbzeit auf Hamburger Seite einiges zu klären, wurde doch insgesamt viel zu hektisch und kopflos gespielt. Und siehe da, wie ausgewechselt starteten die Rot-Schwarzen in den zweiten Durchgang. Nach guten Phasenspiel war endlich der Raum für die Hintermannschaft da. Ein schneller Pass auf die Außen reichte und Eckdreiviertel Eric Mau gelang HRC-Versuch Nummer drei (41. Minute). Simon Kelly scheiterte erneut mit der Erhöhung, so dass es nun 5:17 stand. Wer jetzt aber dachte, der HRC würde das Spiel fortan dominieren, sah sich getäuscht. Denn nun waren es wieder die Berliner, die Akzente setzten und druckvoll nach vorne spielten. Keine vier Minuten später gelang dem BSV-Sturm nach einem offenen Gedränge der Anschlussversuch mit Erhöhung zum 12:17 (45. Minute). In der 54. Minute folgte dann sogar ein weiterer zum 17:17. Der Erhöhungstritt misslang diesmal. Die Hamburger drohten jetzt im Berliner Sturmlauf unterzugehen, zeigten aber eine gute Reaktion. Nach einer Gasse gelang Christian Droll wieder einer seiner wuchtigen Sprints in das Malfeld der Hausherren zu seinem siebten Saisonversuch (59. Minute). Leider mißlang auch diesmal die Erhöhung, so dass es mit der knappen 17:22 Führung in die Schlussphase ging. Und weiterhin blieben die Berliner gefährlich. Der HRC musste mehrere Minuten und unzählige Phasen alles in der Verteidigung gegen die bärenstarken BSV-Stürmer aufbieten, um in Front zu bleiben. Erst mit zunehmender Spieldauer ließ der Druck der Gastgeber etwas nach, während der HRC endlich konzentriert blieb und an seiner Taktik festhielt. Die letzten zehn Minuten gehörten folgerichtig wieder den Rot-Schwarzen. Die Entscheidung besorgte wieder Eckdreiviertel Eric Mau, der an der Außenlinie zum fünften Hamburger Versuch eintauchte (75. Minute). Diesmal traf Simon Kelly trotz ungünstigem Winkel zum 17:29 Endstand.
„Das war heute ein harter Kampf gegen einen BSV, der mit Sicherheit mindestens den Defensiv-Bonuspunkt verdient gehabt hätte. Besonders der Berliner Sturm war bärenstark und hat uns ordentlich zugesetzt. Meiner Mannschaft kann ich dagegen nur ein Kompliment machen. Die Jungs haben eine tolle Moral gezeigt und waren eiskalt in der Chancenverwertung. Das hat heute den Unterschied gemacht.“, so HRC-Trainer Jan Höhler nach dem Spiel.
Für die Rot-Schwarzen geht es erst am 31. März mit einem Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Welfen Braunschweig weiter. |