34

22

Am fünften Spieltag und damit zur Halbzeit der Hinrunde musste die Rugbyunion nicht nur auf ihre drei Neuzugänge Irvine, O’Connor und Hutchinson verzichten, sondern gleich auf eine ganze Reihe wichtiger Spieler wie auch auf Trainer Hess. Mit gerade einmal auf 17 Spielern ging es nach Hannover – darunter der gesundheitlich angeschlagene Vizekapitän Steffen Elke und Reservespieler Erik Schomacker.

Die Hannoveraner, bis dato noch ohne Sieg, zeigten sich fest entschlossen, dem vermeintlich überlegenen traditionellen Konkurrenten einen Denkzettel zu verpassen. Entsprechend aggressiv eröffneten sie das Spiel und schnell gab es die ersten zwei Straftritte für die Rugbyunion. In der 20. Minute, mit einem Rückstand von 5 : 3, mussten die Brandenburger verletzungsbedingt auf einen weiteren Stammspieler der Hintermannschaft verzichten. Jetzt zeichnete sich allmählich ein Muster ab: Der starke Hohen Neuendorfer Sturm drängte Victoria immer wieder bis kurz vor deren Malfeld, dann jedoch fehlte die bewegliche Hintermannschaft zum Versuch. Die Hannoveraner nutzten Fehler der Unioner, sicherten sich den Ball und schickten einen Spieler durch die Reihen der Gäste ins Hohen Neuendorfer Malfeld. Einer gelbe Karte für die Rugbyunion, wegen eines technischen Fouls, folgten zwei gelbe und eine rote Karte für die Hannoveraner.

Durch einen Versuch des gerade achtzehnjährigen Fabian Wendt in der 35. Minute stand es zur Pause 10 : 8 für die Hausherren. In der zweiten Halbzeit zog Linden mit zwei Versuchen zunächst davon, doch Wendt (61.) gelangte zum zweiten Mal in hannoveranische Malfeld und weitere sieben Punkte durch Stefan Werk (68.) zum 27 : 22 ließ die Unioner zweitweise auf „Versuchsweite“ herankommen. In den letzten zehn Minuten drängte Hohen Neuendorf die Hannoveraner wieder bis in denen eigenen 22er zurück und stand nur wenige Meter vor dem Ausgleich, doch dann gelang einem einzelnen Lindener Spieler der Durchbruch und ein letzter Versuch zum 34 : 22 – eine knappe und bittere Niederlage für die Favoriten aus Oberhavel.

Nun hat die Rugbyunion Hohen Neuendorf mit ersten Personalsorgen zu kämpfen. „Wir sind mit der übertrieben Härte dieses Spiels nicht klargekommen“, kritisiert Schomacker. Mehrere Verletzungen werfen ihren Schatten auch auf kommende Spiele und werden den Kader der Unioner zusammenschrumpfen lassen. Nichtsdestotrotz lassen die Männer sich nicht unterkriegen und blicken voller Siegeswillen auf das kommende Heimspiel gegen den BRC II, am Samstag um 17 Uhr.