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Rugbyunion Hohen Neuendorf setzt dem Höhenflug des Hamburger RC mit 49 : 14 ein Ende

Beim zweiten Heimspiel der Saison traf die Rugbyunion Hohen Neuendorf auf den Hamburger RC – einen starken, motivierten Gegner, der zuvor sowohl den ehemaligen Ligameister TSV Victoria Linden Hannover als auch den Favoriten USV Potsdam besiegt hatte. Es wurde ein sehr spannendes und außergewöhnlich faires Spiel zweier nahezu gleich starker Gegner, das die Rugbyunion vor allem durch die größere Beweglichkeit der Hintermannschaft für sich entscheiden konnte.

Nach dem Anpfiff eroberte die Rugbyunion sofort den Ball und drängte den HRC mit großem Druck zurück. Schnelles Spiel in der Hintermannschaft der Unioner ermöglichte dem australischen Eckdreiviertel Daniel O’Connor den ersten Versuch zum 5 : 0 (9. Minute). Jetzt erlangte der Sturm der Hanseaten die Oberhand und verlagerte das Spiel in die Hälfte der Gastgeber. Der erste Gegenversuch mit Erhöhung fiel zehn Minuten später und brachte die Hamburger mit 5 : 7 in Führung. In den folgenden Minuten kämpften beide Teams um die Oberhand. Dann gelang es den Brandenburgern, die Gäste in eine kontinuierliche Rückwärtsbewegung zu zwingen, was ihnen die Verteidigung deutlich erschwerte. In der 30. Minute legte Christopher Ay den zweiten Versuch für die RU, Daniel O’Connor (33.), Byron Hutchinson (36.) und Max Czaplinski (39.) folgten mit weiteren Versuchen. Der schottische Zehner Craig Irvine erhöhte zum 29 : 7.

Nach der Halbzeitpause schien die Rugbyunion zeitweilig den Faden verloren zu haben. Taktische Fehlentscheidungen auf dem Feld führten dazu, dass sie sich das Spiel immer wieder aus der Hand nehmen ließ. Nach einem Versuch der Hamburger (43.) mit Erhöhung auf 29 : 14 tat sich in den nächsten zwanzig Minuten nicht viel. Beide Mannschaften spielten mit hohen Druck und vorwiegend über den Sturm. Auch im Gedränge konnte kein Team so recht die Oberhand gewinnen und so ließ die Kondition beider Seiten allmählich nach. In der letzten Viertelstunde dann begannen die Unioner, ihre überlegene Schnelligkeit auszuspielen. Kurz nacheinander drangen Matthias Borchardt (67.), Alexander Mache (74.), André Häuser (76.) und Byron Hutchinson (79.) in das Hamburger Malfeld ein und bauten die Führung der Brandenburger auf 49 : 14 aus.

Mit den beiden deutlichen Heimspielsiegen über den HRC und den Hannoveraner DRC am Wochenende zuvor hat die Rugbyunion den Anspruch nun deutlich hochgeschraubt. Spätestens beim nächsten Heimspiel am 1. Oktober um 17 Uhr gegen den Berliner RC geht es um nichts Geringeres als die Fortsetzung dieser Siegesserie.

 

Spielbericht aus Sicht des HRC:

Mit 14:49 (7:29) verliert der Hamburger RC sein Auswärtsspiel bei der Rugbyunion Hohen-Neuendorf. Trotz des hohen Ergebnis, lieferten die Hamburger doch eine ansprechende Leistung ab und spielten gegen eine von Top-Individualisten verstärkte RUH lange Zeit auf Augenhöhe.

Das Hamburger Trainierteam Höhler/Smith konnte im zweiten Auswärtsspiel wieder nicht auf alle Akteure setzen. Dennoch machten sich am Samstag 19 Hamburger nach Brandenburg auf, um ihre gute Form mit zwei Siegen in Serie zu bestätigen. Die Rugbyunion hatte sich kürzlich aber mit drei absoluten Spitzenkräften verstärkt, darunter zwei ehemaligen australischen U20-Nationalspielern. Diese sollten an diesem Tag den Unterschied ausmachen. Die Hausherren legten entsprechend rasant los und zwangen die Hamburger in die Defensive. Dennoch dauerte es knapp zehn Minuten, bis diese das erste Mal überwunden werden konnte. Die Erhöhung traf nicht. Der HRC lag folglich 0:5 zurück, kam jetzt aber selbst besser ins Spiel und kurze Zeit später selbst zum Erfolg. Eine kurze Druckphase führte zu einem Straftritt vor dem RUH-Malfeld. Christian Droll zeigte seine Vollstreckerqualitäten und wuchtete sich in des Gegners Malfeld. Simon Kelly erhöhte zur 7:5 Führung der Hamburger Löwen. In der Folge übernahm Hohen-Neuendorf wieder die Initiative, aber auch die Hanseaten erarbeiteten sich einige gute Gelegenheiten. Die zahlreichen Zuschauer sahen ein flottes Spiel auf gutem Niveau. Die Gastgeber waren aber vor allem im Gedränge überlegen und sorgten mit ihren australischen Neuverpflichtungen Daniel O'Connor und Byron Hutchinson immer wieder für Gefahr. Vor allem Letzterer war von der hart arbeitenden Hamburger Hintermannschaft nur schwer zu stoppen. So ermüdete die Hamburger Gegenwehr auch gegen Ende des ersten Durchgangs und die Hausherren kamen zu weiteren Punkten. Innerhalb von wenigen Minuten gelangen diesen satte vier Versuche zum 29:7 Halbzeitstand. Die Rot-Schwarzen bewiesen aber Moral, kamen gestärkt aus der Halbzeitpause und knüpften an ihre starke Anfangsphase an. Bereits nach einer Minute wurde die Anfangsoffensvie der Hanseaten belohnt. Philipp Dreessen gelang nach einem starken Durchbruch der Versuch, wieder erhöhte Kelly, die Hamburger verkürzten auf 14:29. Und jetzt schienen die Gäste auch in der Defensive wieder sicherer. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe. Die Hamburger waren mehrfach kurz vor einem weiteren Versuch, wurden aber oft nach Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung ausgekontert und verloren viel Raum. In der 65. Minute fiel dann die Entscheidung und der sechste Versuch der RUH zum 34:14. Der HRC warf noch einmal alles nach Vorne, versuchte wenigstens noch auf den Bonuspunkt für 4 Versuche zu spielen, wurde aber nicht belohnt. Im Gegenteil: in der letzten fünf Minuten der Partie wurde die Gäste-Verteidigung mehrfach gnadenlos ausgekontert. Ganze drei Versuche fielen nach aussichtsreichen Offensivaktionen der Hamburger, die in unnötigen Ballverlusten endeten. Vor allem Byron Hutchinson zeigte hier seine überragende individuelle Klasse und war einfach nicht zu stoppen. Bitter für die Hanseaten, denn so fiel das Ergebnis am Ende deutlich höher aus, als der Spielverlauf zuließ. Der HRC steht mit 8 Punkten weiterhin auf Platz 4 der Tabelle und hat bereits am Samstag (24.09.11, 16:00 Uhr, Hamburg-Saarlandstraße) wieder die Möglichkeit, als Sieger vom Platz zu gehen. Gegen den Berliner SV geht es dabei um wichtige Punkte, um sich im Tabellenmittelfeld festzusetzen.