Bei bestem Rugbywetter empfing der Aufsteiger Welfen S.C. den gestandenen Zweitligisten Hohen Neuendorf auf der Roten Wiese. Zum Saisonauftakt fanden 300 Zuschauer den Weg ins Rugbystadion.
Nach zweimonatiger akribischer Saisonvorbereitung und zwei Testspielen war dem Braunschweiger Team die Vorfreude auf den Saisonstart anzumerken, und so waren alle 15 Spieler auf dem Platz, sowie die Auswechselspieler und die Betreuer froh als der Pfiff des guten Schiedsrichters um 15:00 Uhr das Spiel beginnen ließ.
Zu Beginn war dem Liganeuling die Nervosität noch stark anzumerken, weswegen Hohen Neuendorf zwei mal mit dem Sturm durchbrechen konnte und die ersten zwei Versuche legen konnte. Die Erhöhungen misslangen, doch ein verwandelter Straftritt ließ die Führung schnell auf 13:00 anwachsen. Wer an dieser Stelle jedoch glaubte, dass Braunschweig das Spiel schon aus der Hand gegeben hatte, wurde von seiner Prognose getäuscht. Vor allem gegen das stark eingeschätzte Sturmspiel der Brandenburger fanden die Welfen ihre Mittel. Die eigenen Gedränge wurden gewonnen und gegen die des Gegners gut gegengehalten. Braunschweig schaffte immer häufiger den Weg in die Neuendorfer Hälfte und provozierte Fehler des Gegners. Bei den Gassen sah man sich kurzzeitig überlegen, doch leider wurde der braunschweiger Fullback Nicolas Saunier bei den gesetzten Straftritten vom Pech verfolgt, sodass es mit 13:00 in die Pause ging.
Nach dem Wiederankick machten die Welfen dort weiter, wo sie aufgehört hatten und wurden endlich für ihre Bemühungen belohnt. Nach einem starken Phasenspiel  konnte der baskische Flanker Oroitz Ezgebal durch die gegnerische Sturmreihe brechen und den ersten Versuch in der 2. Liga legen. Die Erhöhung gelang, Braunschweig machte das Spiel wieder spannend und wähnte sich Den nächsten Punkten nahe. Nach 20 Minuten schaffte Hohen Neuendorf jedoch die Wende ud erhöhte durch einen Straftritt auf 16:07. In den letzten fünf Minuten machte sich dann die Erfahrung der Gastmannschaft bezahlt. Die Hintermannschaft wurde für ihr starkes Passspiel mit Versuchen belohnt, wobei die einsetzende Zaghaftig- und Nachlässigkeit bei dem braunschweiger Tackles ihr übriges tat. Nach 80 Minuten stand es somit 31:07 und die Brandenburger konnten die ersten fünf Punkte in der neuen Saison mit nach Hause nehmen.
Nichtsdestotrotz zeigte sich Spielertrainer Björn Frommann mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden:" Der Sieg der Hohen Neuendorfer ist verdient, wenn auch um zehn Punkte zu hoch. Wir haben heute gezeigt, dass wir zu Recht in der 2. Liga spielen und für kein Team ein reiner Punktelieferant sind."
Der Hohen Neuendorfer Wechselspieler bestätigte diese Einschätzung:" Den Prognosen auf Totalrugby muss man widersprechen. Wir haben heute nicht mit einem solch starken Gegner gerechnet, uns unter Druck setzten lassen und Fehler produziert. Respekt an die Leistung der Braunschweiger!" "Letzten Endes war die Erfahrung der Hohen Neuendorfer spielentscheidend. Die Zuordnung in unseren Reihen ist noch nicht optimal, daran müssen wir arbeiten," fand Chris Bird, Nummer 8 und Sturmtrainer der Braunschweiger die passenden Schlussworte zu einem spannenden ersten Spieltag.
Felix Bodendiek
Welfen S.C. Braunschweig
Bericht aus Sicht der RU Hohen Neuendorf
Im ersten Spiel der Saison siegt die Rugbyunion Hohen Neuendorf auswärts mit 7 : 31 über Neuaufsteiger Welfen Braunschweig
Den frisch in die Bundesliga aufgestiegenen Gastgebern aus Braunschweig war die anfängliche Aufregung deutlich anzumerken, und so gelang es der Rugbyunion bereits in der dritten Minute durch einen Straftritt, ausgeführt von Stefan Werk, mit 0 : 3 in Führung zu gehen. In der siebenten Minute erkämpften sich die Unioner den Weg ins gegnerische Malfeld und Hakler Romanus Pirsch legte den ersten Versuch des Spiels. Mit einem weiteren Versuch in der 24. Minute, gelegt von Steven Loock, bauten die Brandenburger ihre Führung auf 0 : 13 aus. Nichtsdestotrotz ließen sich die Spieler der „Löwenstadt“ nicht einschüchtern und provozierten die Brandenburger vermehrt zu Fehlern. Kurz vor der Halbzeit gelang es den Braunschweigern jedoch nicht, zwei so gewonnene Straftritte zu verwandeln.
Nach Wiederanpfiff ging es ähnlich weiter. Obwohl an Spielerfahrung deutlich überlegen, brachten es die Unioner nicht fertig, ihre Überzahlsituationen konsequent auszuspielen. Die Welfen hielten ausdauernd dagegen und schafften dann in der 50. Minute den Durchbruch. Mit Erhöhung stand es nun 7 : 13 und das Ergebnis das Spiel war wieder offen. Ob vom Schock geweckt oder endlich warmgelaufen – jetzt begannen die Gäste aus Oberhavel das Spiel zu kontrollieren und ihren Gastgeber in die Ecke zu drängen. Ein gelungener Straftritt in der 60. Minute machte den Anfang. 13 Minuten später stießen die Hohen Neuendorfer in das gegnerische Malfeld vor, Max Czaplinski legte den Versuch und Loock erhöhte zum 7 : 21. Ein Straftritt der Braunschweiger bliebt ohne Ergebnis. In den letzten fünf Spielminuten standen die Brandenburger gleich zweimal im niedersächsischen Malfeld. Steffen Elke und Alexander Maché brachten die Führung der Rugbyunion auf den Endstand 7 : 31.
„Das System steht, nur die einzelnen Räder greifen noch nicht perfekt ineinander“, umschreibt Trainer Michael Hess die typischen Anfangsschwierigkeiten seiner Männer. Vor allem in der ersten Halbzeit hätten die Hohen Neuendorfer deutlich mehr Versuche legen können, doch hatten die etablierten Zweitligisten sicher nicht mit einem Gegner gerechtet, der ihnen nach anfänglicher Nervosität so viel Wiederstand entgegenwirft. Insgesamt zeigte sich Hess aber zufrieden, besonders in den letzten zehn Minuten des Spiels haben sich die vergangenen harten Trainingswochen bezahlt gemacht. Am kommenden Samstag geht es dann für die Rugbyunion zu einem bereits etablierten Liga-Konkurrenten, dem SC Germania List in Hannover. Ankick für das erste Heimspiel der Hohen Neuendorfer ist am Sonntag, dem 11. September, um 15 Uhr.
Rita Klingst
Pressesprecher RUH
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