2. Bundesliga Nord
Spielbericht - 12. Spieltag |
Samstag, 19. März 2011 - 15:00 Uhr |
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RU Hohen Neuendorf |
Hamburger RC |
28
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15
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Startaufstellung |
Hakler Prop Zweite Reihe Dritte Reihe Gedrängehalb Verbinder Innendreiviertel Außendreiviertel Schluss |
Hakler Prop Zweite Reihe Dritte Reihe Gedrängehalb Verbinder Innendreiviertel Außendreiviertel Schluss |
Ein- / Auswechslungen |
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Zusammenfassung |
Spielbericht aus Sicht des HRC:
Mit 15:29 (15:15) verliert der Hamburger Rugby Club bei der Rugbyunion Hohen-Neuendorf (RUH). Damit geht auch das dritte Spiel der Hanseaten in diesem Jahr unglücklich verloren. Die Rot-Schwarzen boten erneut eine starke Leistung, stehen am Ende aber wieder mit leeren Händen da. Dabei scheint ein Fluch auf den Hamburgern zu liegen, denn ein weiteres Mal wurden die Punkte erst in der Schlussminute hergegeben.
Für HRC-Coach Jan Höhler begann der Tag gleich mit einer Fleißaufgabe. Aufgrund sehr kurzfristiger Spielerausfälle musste er sein Team noch auf mehreren Positionen umstellen. Nach Krankheit und Verletzung sagten neben Schlussspieler Matthias Abel, auch die beiden statusmäßigen Zweite-Reihe-Stürmer Julius Gurr und Frederick Jensch für die Partie ab. Anstatt eines nahezu vollen Kaders, reisten also nur 18 spielfähige Rugger in den Berliner Randbezirk.
Dort wartete mit der RUH der Tabellenvierte auf die Hansestädter. Wieder gingen die Rot-Schwarzen als krasse Außenseiter in die Partie. Und wieder zeigten die abstiegsbedrohten Gäste, dass sie mit den Spitzenmannschaften der 2. Bundesliga auf Augenhöhe mithalten können.
Die Hamburger kamen gut ins Spiel und gingen per Straftritt mit 3:0 in Führung (2. Min./Hendrik Kannenberg). Danach folgte zwar eine Druckphase der Hohen Neuendorfer, die postwendend zum Versuch über ihre starken Außenspieler kamen (3. Min. 5:3) und in der 14. Minute sogar nochmals zum 10:3 einlaufen konnten. Dies schien aber eher die Hausherren zu verunsichern, als die Hanseaten zu demoralisieren.
Denn fortan waren diese das klar bessere Team. Die Stürmer eroberten viele Bälle in den offenen Gedrängen, die Hintermannschaft zeigte, angeleitet von Verbinder Stuart Campbell eindrucksvolle Läufe.
In der 33. Minute lief folgerichtig Philipp Dreessen zum Versuch ins Gastgebermalfeld ein. Hendrik Kannenberg stellte mit seiner Erhöhung den Ausgleich her (10:10).
Kannenberg erwischte aber ansonsten nicht seinen treffsichersten Tag und vergab zwei weitere Straftritte aus aussichtsreichen Positionen, wovon einer unglücklich an die Querlatte prallte. Eine 16:10 Führung hätte den Rot-Schwarzen weiter Oberwasser gegeben, denn die RUH zeigte sich deutlich beeindruckt von der Hamburger Spielstärke und fand fast nicht mehr ins Spiel.
Fast typisch für den bisherigen Rückrundenverlauf, waren es aber wieder nicht die Hamburger, die die nächsten Punkte erzielten. So kamen die Brandenburger nach einem schnell ausgeführten Straftritt an der Außenlinie zum Versuch (39. Minute, 15:10). Andre Dorcelien brachte die Hanseaten zwar umgehend mit Pausenpfiff wieder per Versuch zum Ausgleich (40. Min, 15:15). Dieser war doch dem Spielverlauf nach eher schmeichelhaft für die favorisierten Hausherren.
Klar, dass die Rot-Schwarzen jetzt nachlegen wollten. Die Gäste hatten zwar mehr Spielanteile und kamen mehrfach bis kurz vor das Malfeld der RUH. Der entscheidende Durchbruch gelang aber nicht. Dazu häuften sich die Fehler. Mehrfach konnten sich die Gastgeber so per Straftritt aus der eigenen Hälfte befreien, oder eben Punkten. Mit 18:15 gingen die Brandenburger in der 62. Minute wieder in Front Auf der anderen Seite vergab Hendrik Kannenberg einen sicheren Straftritt zum möglichen Ausgleich. Als die Hausherren dann in der 69. Minute einen weiteren Straftritt zum 21:15 verwandelten, schien die Partie fast entschieden.
Dennoch gaben die Hamburger nicht auf. Wütend drückten sie in Richtung Malfeld der Gegner, wurden aber erneut durch eigene Fehler zurückgeworfen. Und wie so oft in dieser Saison vergaben die Rot-Schwarzen in der Schlussminute sogar ihren sicher geglaubten Defensiv-Bonuspunkt.
Völlig überraschend gelang den Gastgebern ihr vierter Versuch, welcher den HRC aus den Punkterängen stürzte.
„Heute hat die bessere Mannschaft verloren. Wir haben es versäumt, im richtigen Moment zu punkten und dafür in den entscheidenden Situationen gepennt. Dass wir gerade in der letzten Aktion wieder alles verspielen, wirkt langsam wie ein schlechter Running Gag“ so der enttäuschte Hamburger Trainer Jan Höhler nach dem Spiel.
Für den HRC beginnen jetzt die Wochen der Entscheidung. Am Samstag (26.03.11, 17:00 Uhr) kommt es in der Rugbyarena Saarlandstraße zum Abstiegsgipfel gegen den DRC. Eine Woche später müssen sich die Hamburger beim Tabellenletzten Siemensstadt behaupten.
Spielbericht aus Sicht der Rugbyunion:
"Sieg ohne Glanz"
Nach einer hervoragenden Mannschaftsleistung am Dienstag Abend gegen die
US - Boys aus Harvard, wo man als Sieger vom Platz ging und dem Gegner aus Übersee einen richtigen Fight geliefert hatte, kamen nun im Ligabetrieb die Männer vom Hamburger Rugbyclub nach Hohen Neuendorf um auf Punktejagt zu gehen.
Leichte Personalsorgen warfen Ihre Schatten voraus. Mit nur 19 Spielern ging man beim Heimspiel ins Rennen.
Das Spiel begann mit Ankick für die Hanseaten, und ab der ersten Sekunde war eine gewisse Nervösität und Unkonzentriertheit im Hohen Neuendorfer Team zu spüren. Somit ging schon der erste Ball nach Ankick verloren und die Hamburger machten mächtig Druck und zwangen die Hausherren zu Fehlern, die in der 2. Minute ein Straftritt zur Folge hatte. Diese Chance ließen sich die Gäste nicht nehmen und erzielten per Kick die ersten 3 Punkte für Ihr Konto.
Schier unbeeindruckt rollte die erste Angriffswelle in Richtung Hamburger Malfeld bis zum Versuch, den Ehrlich in der 3. Minute vollenden konnte. Die nachstehende Erhöhung konnte der sonst so sichere Kicker Werk nicht verwandeln und so blieb es vorerst beim 5 : 3.
Elf Minuten später war es dann Prop Ay der zum 10 : 3 ablegen konnte. Auch dieses Mal misslang die Erhöhung durch Werk. Zum Übel der Randberliner sah der sonst so sehr gut pfeifende Schiedsrichter Scheuerlein bei einem sehr schön vorgetragenden Angriff bis zum Eckdreiviertel Czaplinski, der zum Versuch ablegen konnte, einen Vorwurf. Mit einer (17):3 Führung wäre vielleicht mehr Ruhe ins Spiel der Gastgeber gekommen, aber so blieb es vorerst bei der knappen Führung.
Leider erhöhte sich die Fehlerquote im Spiel der Hausherren im Minutentakt. Immer wieder kam es zu unerklärlichen Handlingfehlern und auch im Kickspiel ging nicht wirklich etwas nach vorn. Zudem war die Verdeidigungsarbeit sehr mangelhaft und vom Aufrücken und Druck ausüben war kaum etwas zu spüren. Die Mannschaft verlor vollkommen den Faden und setzte nicht ansatzweise die Struktur und das Spielkonzept auf dem Spielfeld um.
Die Schlussfolgerung dieses undisziplinierten Spieles, war die Aufholjagt der Hamburger. In nur 8 Minuten hätten Sie mit 6 Punkten in Führung gehen können. Zum Glück für die Unioner verschoss der Hamburger Kicker zwei fas sichere Straftritte und somit reichte es nur für einem Versuch inkl. Erhöhung in der 34 Minute zum Ausgleich 10 :10. In der 40. Minute führte dann Zab ein Straftritt schnell aus und brachte den Ball in die Hintermannschaft, die den Ball über C. Schomacker, Baumann schnell bis zur Ecke brachte und Elke konnte ins Hamburger Malfeld eintauchen. Leider misslang die Erhöhung zum wiederholten Male und somit ging es mit 15 : 10 in die Halbzeitpause.
Die Ansprache des Trainers Heß war nur sehr kurz, aber deutlich. Trainer und Mannschaft wissen was Sie im Stande sind zu leisten. Wohl nicht an diesem Tage. Die ersten Auswechlungen standen nun an. Zur Halbzeitpause kam Häuser für Czaplinski und nur 10 Minuten später Menzel für Renk und Beyer für Zab. Somit erhoffte sich wohl der Trainer, dem Spiel eine Kertwende zu vermitteln.
Auch diese Maßnahme änderte an diesem Tage und bei diesem Spiel nichts.
Weiterhin war die Fehlerquote erschreckend hoch. Ob der Sturm fast jeden Ball im offenen Gedränge verlor oder die Hintermannschaft mit Fangfehlern glänzte. Es schien an diesem Tage nichts zu klappen. Dazu kam noch, dass die Hanseaten direkt nach Wiederanpfiff mit einem Versuch wieder zum 15 : 15 augleichen konnten. Dann pletscherte das Spiel hin und her, bis zur 65. Minute. Einen zugesprochenen Straftritt verwandelte Werk zum 18 : 15. In der 67. Minute bekamen dann die Hamburger einen sicher geglaubten Straftritt zugesprochen, den der Kicker zum Entsetzen der Gastgeber daneben kickte. Somit ließen sie die Chance zum Ausgleich liegen.
Die Rugbyunion bekam in der Folgezeit noch zwei weitere Straftritte zugesprochen, wobei Werk einen zum 21 : 15 nutzen konnte. In der letzten Minute zeigten die Unioner auf einmal doch noch das sie sehr gut Rugby spielen können. Ein rausgespielter Versuch, den Baumann vollstrecken konnte, wurde von mehreren Spielern mit sehr gutem Handling vorbereitet. Die Erhöhung durch Werk gelang zu guter letzt auch und der Endstand hieß somit schmeichelhaft 28 : 15.
Eine gute Hamburger Mannschaft ließ natürlich nach dem Spiel die Köpfe hängen, nun ohne einen Punkt in die Hansestadt zurückkehren zu müssen. Verdient hätten Sie es, denn Sie waren phasenweise die bessere Mannschaft.
Für die Hohen Neuendorfer muss es nun heißen, abhaken und mit einem neuen Rugbygefühl in die nächste Aufgabe starten. Jeder enzelne Spieler wird wissen was er auf dem Spielfeld gegen Hamburg abgeliefert hat. Es kann also nur besser werden. Auch aus solch misslungenen Spielen kann man viel lernen, aber jetzt zählt nur der Sieg, die 5 Punkte und sonst nichts mehr. |
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