Der Hamburger RC reiste am Samstag mit der Herrenmannschaft, sowie der U 18 in die Bundeshauptstadt. Die Herren bestritten ihren Rückrundenauftakt gegen den Tabellennachbarn BRC II, die U 18 stellte sich im Freundschaftsspiel der Jugend des Berliner SV. In beiden Spielen hatten die Hamburger Rugger am Ende knapp das Nachsehen.
Die Herren reisten nach diversen Spielerabsagen ersatzgeschwächt nach Berlin und konnten ihren Kader erst kurz vor dem Spieltag nominell vervollständigen.
Am Ende stieg dennoch eine schlagkräftige Fünfzehn in den Bus.
In der Hauptstadt sollte mit der zweiten Garnitur des BRC eine wahre Wundertüte auf die Hamburger warten. Da die Erstligamannschaft der Berliner aufgrund der Länderspielpause derzeit keine Ligaspiele bestreitet, war schon vor der Partie klar, dass sich die HRC-Mannen gegen zahlreiche Akteure aus der ersten BRC-Mannschaft behaupten müssen. Entsprechend wenig überraschend war es dann auch, dass dieser BRC II mit dem Gegner aus der Hinrundenbegegnung nur wenig gemein hatte.
Dennoch bestachen die Hanseaten von Beginn an mit einer kämpferisch herausragenden Leistung. Vor allem die gute Ordnung in der Verteidigung gefiel, der irische Neu-Verbinder Stuart Campbell leitete zudem einige gute Vorstöße der Rot-Schwarzen ein.
Der BRC versuchte zwar, die Gäste mit kraftvollen Läufen unter Druck zu setzen, die HRC'ler spielten aber clever und kamen zu den ersten Punkten. Hendrik Kannenberg erzielte in der fünften Spielminute per Straftritt die 0:3 Führung, Philipp Dreessen gelang nach einem perfekt vorgetragenen Konterspielzug über mehrere Stationen sogar der erste Versuch zum 0:8. Die Erhöhung mißlang allerdings knapp.
Die Berliner antworteten wütend und kamen bereits in der 12. Minute zum Anschlussversuch. In der Folge spielten beide Teams auf Augenhöhe und leisteten sich einen offenen Schlagabtausch. Der HRC verlor allerdings zunehmend die Konzentration, so dass einfache Fehler oftmals zu Raumverlust führten oder Einlaufchancen zunichte machten. Ein unsicher wirkender Schiedsrichter trug hier leider nicht zum Spielfluss bei.
So gelang den Hausherren in der 25' Minute per Straftritt der Ausgleich. Hendrik Kannenberg hatte kurz vor Halbzeitpfiff noch einmal Pech, als ein von ihm gesetzter Straftritt an der Querlatte scheiterte, so dass es mit 8:8 in die Pause ging.
Im zweiten Durchgang erhöhten die Gastgeber ihren Druck. Dem HRC gelang nur noch selten ein Durchbruch in die gegnerische Hälfte. Nachdem die Hanseaten zunächst eine über mehrere Minuten andauernde Belagerung ihres Malfeldes aufopferungsvoll verteidigten, nutzten die Gastgeber in der 47' Minute eine Unachtsamkeit in der Verteidigungslinie der Gäste zum Versuch unter den Stangen. Nach erfolgreicher Erhöhung stand es nun 8:15. Dennoch gaben die Mannen des HRC nie auf. Allerdings wirkten die Bemühungen der Rot-Schwarzen zunehmend kopflos, zu überhastet schienen einige Aktionen, denn mit der Brechstange war gegen diese erfahrende BRC-XV wenig auszurichten.
Einige fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichters verhinderten zudem mehrere aussichtsreiche Befreiungsaktionen auf Seiten der Gäste. Ein Straftritt in der 73' Spielminute entschied das Spiel dann zugunsten der Hausherren, die sich aufgrund ihrer Kaderstärke wahrscheinlich auch einen leichteren Sieg ausgemalt hatten.
Am Ende zeigte sich Coach Jan Höhler trotz der unglücklichen Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben heute gegen eine -in dieser Aufstellung- stärksten Mannschaften der zweiten Liga gespielt und dennoch lange Zeit am Sieg gekratzt. Dass es am Ende leider wieder nicht einmal für den Defensiv-Bonuspunkt gereicht hat, ist daher umso bitterer.“
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Die U 18 des HRC spielte parallel zu den Herren auf dem Vereinsgelände des Berliner SV gegen die namensgleiche Jugendmannschaft. Das Spiel wurde in insgesamt 3 Drittel unterteilt, damit die Trainer mehr Möglichkeiten zu taktischen Veränderungen und Besprechungen bekamen.
Die jungen Rot-Schwarzen zeigten insgesamt eine sehr engagierte Leistung und gewannen die ersten beiden Drittel mit jeweils einem Versuch zu Null. Im letzten Drittel merkte man der jungen Truppe allerdings konditionelle Schwächen an. Zudem machte auch hier der Schiedsrichter eine unglückliche Figur, was zu einer zusätzlichen Verunsicherung bei unseren Jungs führte. Kurzum: der letzte Durchgang ging leider deutlich verloren, was zu einem Gesamtergebnis von 12:34 aus Sicht der Gäste führte.
Dennoch macht auch hier die gezeigte Leistung Hoffnung auf die Zukunft. |