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2. Bundesliga Nord
Spielbericht - 14. Spieltag

Samstag, 17. April 2010 - 17:00 Uhr
TSV Victoria Linden RU Hohen Neuendorf

TSV Victoria Linden

RU Hohen Neuendorf


15


7


Startaufstellung
Ein- / Auswechslungen
ausgewechselt Menzel, Tilo (Gedrängehalb)
eingewechselt Liebig, Ralf (Dritte Reihe )
ausgewechselt Elke, Steffen (Dritte Reihe )
eingewechselt Beutner, Enrico (Außendreiviertel)
40' ausgewechselt Kusch, Daniel (Hakler)
eingewechselt Schomacker, Erik (Prop)
ausgewechselt Zab, Thoralf (Schluss)
eingewechselt Schomacker, Carlo (Verbinder)

Ereignisse


    Zusammenfassung

    Knappe Niederlage beim deutschen Rekordmeister



    Die Rugbyunion Hohen Neuendorf hat auswärts mit 15:7 knapp gegen den deutschen Rekordmeister Victoria Linden aus Hannover verloren. Damit rutschen die Hohen Neuendorfer erst einmal auf Platz vier der Tabelle, während die Mannen aus der Niedersächsischen Landeshauptstadt ihre Chancen auf den Aufstieg in die erste Bundesliga wahren. In einem kämpferisch geführten Spiel bewies die Rugbyunion wieder, dass sie sportlich in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga angekommen ist.

    Wegen des überzeugenden Sieges gegen den direkten Konkurrenten FC St. Pauli am letzten Wochenende reisten die Gäste mit breiter Brust nach Hannover. Zudem hatte die Mannschaft das Hinspiel mit 36:12 gewonnen. Die Personalsituation hat sich zudem wieder entspannt, nicht zuletzt durch die Rückkehr vom durchbruchsstarken Innendreiviertel Marcel Begoihn aus Australien.

    Die Hausherren des TSV Victoria Linden hatten deutlich sichtbar Respekt vor den Hohen Neuendorfern. Die Hannoveraner waren mit Aufstiegsplänen in die Saison gestartet, doch die starken Potsdamer und die Auswärtsniederlage bei der Rugbyunion haben diesem Vorhaben einen herben Dämpfer versetzt. Trotzdem steht die Mannschaft zu Recht auf Tabellenplatz 2, so tummeln sich mit Mike Härtel und Florian Wehrspann zwei junge Nationalspieler in den Reihen des TSV.

    Bereits nach den ersten Minuten des Spiels war klar, dass die gesunde Härte auf dem Feld öfter an Brutalität grenzen würde. Dem Schiedsrichter gelang es leider nicht, die Mannschaften unter Kontrolle zu halten, wobei sich bei aller Objektivität eine leichte Parteilichkeit erkennen ließ. Bezeichnend dafür war die 21. Minute, in der Andreas Vogel für die Beschwerde über einen Fußtritt ins Gesicht(!) eines liegenden Teammitglieds eine gelbe Karte erhielt.

    Im Spiel gaben sich beide Mannschaften lange Zeit nichts, der Sturm der Rugbyunion war gewohnt stark in den Gedrängen und den Paketen, in den Gassen fehlte jedoch neben Tobias Ehrlich ein zweiter starker Fänger, um den Gegner mit mehr Varianten unter Druck zu setzen. Victoria Linden ging nach einer Viertelstunde durch einen erhöhten Versuch mit 7:0 in Führung und war vor allem in der Hintermannschaft brandgefährlich. Die Rugbyunion stach vor allem durch eine starke Verteidigungsleistung hervor, dennoch gelang es der Heimmannschaft, kurz vor der Pause einen weiteren Versuch zu legen und auf 12:0 zu erhöhen.

    In der Pause brachte Trainer Ralf Liebig frische Kräfte, Carlo Schomacker ersetzte Thoralf Zab auf der Verbinderposition und Erik Schomacker kam für Daniel Kusch ins Spiel, der 40 Minuten alles gegeben hatte. Nicht einmal 3 Minuten war die zweite Hälfte alt, als die Rugbyunion nach einem Durchbruch erst Zentimeter vor dem Malfeld der Gegner gestoppt werden konnte. Diese Aktion war der Auftakt für die immer stärkere Offensive der Gäste, die Linien der Hannoveraner wurden ein ums andere Mal durchbrochen. Dennoch sprang nichts Zählbares heraus, viele Handlingfehler vereitelten die Angriffsbemühungen. Die Gäste übten in dieser Phase jedoch mehr Druck aus und konnten das Spiel dominieren. Wieder einmal war es schließlich Christoph Ay, der mit geballter Macht ins Malfeld drängte und den Anschlußversuch zum 12:5 erzielte. Steven Loock erhöhte aus schwierigster Position. Zeitgleich erhielten zwei Spieler von Victoria Linden eine gelbe Karte und mussten das Feld für jeweils 10 Minuten verlassen. Nun war das Spiel komplett offen und wogte hin und her. Das warme Wetter forderte konditionellen Tribut bei beiden Mannschaften, so dass die Lücken immer größer und die Chancen zahlreicher wurden. Immer wieder rannten die Hohen Neuendorfer an, immer wieder wurden sie gestoppt, bis der Schiedsrichter noch in der Nachspielzeit einen Straftritt für die Hausherren in aussichtsreicher Position gab. Dieser wurde verwandelt, so dass die Rugbyunion beim Endstand von 15:7 auch noch den Defensivbonuspunkt verpasste.

    Trotz der suboptimalen Schiedsrichterleistung hatte die Mannschaft den Sieg am Samstag selbst in der Hand gehabt. Und selbst wenn die Rugbyunion nach dieser Niederlage vorübergehend auf Platz vier der Tabelle steht, so ist die Mannschaft endgültig in der Spitzengruppe der 2. Liga angekommen. Die Hohen Neuendorfer sind auswärts und zu Hause eines der stärksten Teams der Liga und hätten mit etwas mehr Cleverness und Reife um die ersten beiden Plätze mitspielen können. Sicherlich gibt es noch viel Verbesserungsbedarf, der Kader muss erweitert und verstärkt werden und auch die organisatorischen Rahmenbedingungen werden sich weiter verbessern. Dennoch hat die RU sich bereits im zweiten Jahr nach dem Aufstieg zu einer Mannschaft entwickelt, vor der jeder Gegner Respekt hat.



    Paul Günther

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