Aus Sicht des USV
Wie zu erwarten wurde es ein Derby, das kaum härter hätte geführt werden können. Konnte der USV Potsdam die Partien in der letzte Saison mit 52:12 und 59:23 für sich entscheiden, so war man auch vor der Partie der Favorit. Jedoch unterschätze man die RU nicht, denn mit einem neuen Trainer sollte auch ein neues Spielprinzip gekommen sein und man wurde nicht enttäuscht.
Die Partie fing durch den Regen bedingt sehr langsam an. So war es auch die RU, die die Potsdamer Verteidigung mit Hochkicks testen wollte und dies gemacht hat. Man konnte feststellen, dass die Potsdamer noch nicht hellwach waren, so stand es nach 20 Minuten 6:3, nach 2 Straftritten von Christian Schubert, für den USV. Es fanden sich aber recht schnell Spieler aus beiden Teams am Seitenrand wieder, denn Schiedsrichter Brecht setzte Akzente und ließ es sich das komplette Spiel nicht nehmen Karten zu zeigen, und so gab es insgesamt 7 gelbe Karten, wobei man sagen sollte, dass er viel Fingerspitzengefühl zeigte, denn er wurde das gesamte Spiel von den Mannschaften kritisiert, und so konnte sich der ein oder andere Spieler glücklich schätzen keine Karte bekommen zu haben. Nachdem man sich 25 Minuten abgetastet hatte konnte der USV Potsdam den ersten Versuch durch Sascha Hess legen, der von Christian Schuber erhöht wurde. Die Potsdamer Adler kamen immer besser ins Spiel konnten jedoch dies nicht wirklich in Punkte verbuchen und sprang nur ein Straftritt für die Potsdamer kurz vor der Halbzeit heraus zum 16:3 Halbzeitstand.
In der zweiten Halbzeit war es wieder der USV der Punkte verbuchen konnten. So trat Schubert einen Straftritt zum 19:3. Die RU zeigte auch immer wieder, dass sie gefährliche Angriffe in Petto haben, jedoch sind sie zu oft an sich selbst gescheitert. Auf der anderen Seite konnten die Potsdamer immer wieder große Lücken in die Verteidigung reissen und diese nicht allzu oft in Punkte umwandeln, denn auch bei ihnen war man sich teilweise selbst im Weg. So konnte man noch Versuche durch Karsten Horn und Kapitän Jan Bachmann, die von Schubert erhöht wurden, sehen. In der 70. Minute schaffte es die RU endlich einen Angriff durchzuziehen und legte den Ball an der Eckfahne ab. 30:8. In der darauffolgenden Zeit konnte Potsdam noch zwei weitere Versuche durch Schubert und Steffen Graul legen, die sicher erhöht wurden. So konnte Potsdam die wichtigen 5 Punkte aus dem Spiel entnehmen. Schön zu war das auf Seiten der Potsdamer fast alle Auswechselspieler die Chance bekamen und Spielpraxis sammeln konnte.
Tilo Michaelis
Aus Sicht der Rugbyunion:
Bei starkem Regen begann pünktlich um 15:00Uhr die Begegnung zwischen dem USV Potsdam und der RU Hohen Neuendorf. Eine Minute später war diese für den RU Stürmer Johnson mit Platzwunde auf dem Kopf fast wieder beendet. Nach Versorgung der Wunde konnte Johnson aber weiterspielen.
Die RU konnte das Spiel in der folgenden Zeit offenhalten, nach 20 min. stand es nach mehreren Strafkicks 6:3 für Potsdam. Dann wurde das Spiel der RU immer unruhiger, Grund dafür sicherlich die folgenden 10 Straftritte gegen die RU bis zur Halbzeit, wobei zumeist unklar blieb, welchen Regelverstoß Schiedsrichter Brecht identifizierte. Undiszipliniertheiten der Hohen Neuendorfer Spieler führten zu drei gelben Karten für Priem, Look und Schomacker. In der 30 min. gelang Potsdam noch ein weiterer Versuch gegen eine bis dahin tadelos kämpfende und gleichwertige RU, in der 40. noch ein Strafkick zum Halbzeitstand von 3:16 aus Hohen Neuendorfer Sicht.
Mit dem einsetzenden besseren Wetter in der 2.Halbzeit und dem damit einhergehenden Fakt, daß Potsdam immer besser zu ihrem guten Paßspiel fanden, wurde es für die RU immer schwieriger, eigene Akzente zu setzen. Potsdam konnte mit einem Strafkick in der 44. und Versuchen in der 56. und 70. Minute ihr Punktekonto erhöhen. Die aufopferungsvoll kämpfende Hohen Neuendorfer RU, die zu diesem Zeitpunkt keinen Ersatzspieler mehr aufbieten konnte , legt in der 70. Minute aber noch ihren Versuch durch einen kraftvollen Alleingang von Priem zum 30:8.
Hätte man das Spiel doch 5 Minuten früher abpfeifen können ! In den verbleibenden 5 Minuten legte Potsdam noch 2 erhöhte Versuche zum Endstand von 8:44 aus Hohen Neuendorfer Sicht.
Der Trainer der RU resümiert, daß die Hohen Neuendorfer Mannschaft sehr gut gekämpft hat, die Undiszipliniertheiten, die zu den 3 gelben Karten geführt haben, in Zukunft strikt vermieden werden müssen, um gegen solche Mannschaften wie Potsdam bestehen zu können. Die Standards wie Gasse und Gedränge mit den darauffolgenden Spielzügen vor allem in der Verteidigung müssen verbessert werden. Debütant Häuser war ein belebendes Element in der Hintermannschaft. „Dem Spiel am nächsten Wochenende gegen Hannover Germania List sehen wir trotz der Niederlage gegen Potsdam optimistisch entgegen. Am Dienstag nächster Woche wird der neuseeländischer Trainer und Mentor Lofty Stevenson wieder eine Trainingseinheit leiten, mit seiner Unterstützung wollen wir die Defizite beheben.“
Ralf Liebig |