U21 Europameisterschaft 2008/2009
Spielbericht - Viertelfinale |
Sonntag, 12. Oktober 2008 - 15:30 Uhr |
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Polen |
Deutschland U21 |
10
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30
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Startaufstellung |
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Hakler Prop Zweite Reihe Dritte Reihe Gedrängehalb Verbinder Innendreiviertel Außendreiviertel Schluss |
Ein- / Auswechslungen |
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Ereignisse |
- Versuche
- Gelbe Karten
| - Benjamin Ulrich 13'
- Florian Wehrspann 42'
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Zusammenfassung |
Vor dem Spiel herrschte Skepsis, danach Freude und Erleichterung: Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat bei der EM im eigenen Land ihr Auftaktspiel gegen Polen überraschend klar mit 30:10 (10:3) gewonnen und damit nicht nur den vorzeitigen Klassenerhalt in der Division A, sondern auch den Sprung in die Runde der letzten Vier geschafft.
Im Halbfinale trifft die Auswahl des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) am Mittwoch um 20 Uhr in ihrem „Wohnzimmer“, dem Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark, auf Russland.
Der Erfolg der deutschen Fünfzehn, die vom Trainerduo Philip Stevenson (Frankfurt) und Rory Donoghue (München) perfekt auf die massiven Polen eingestellt worden waren, hat die 1.000 Zuschauer im Frankenstadion zu Heilbronn erstaunt und die Experten verblüfft. „Das ist eine gute Mannschaft“, sagte Michel Lamoulie, der im Europäischen Rugby-Verband als Schiedsrichter-Obmann arbeitet und bei den letzten vier Weltmeisterschaften für die Einteilung der Unparteiischen zuständig war, über die Deutschen. Nachdem die Polen bei der U19-EM 2007 in Belgien noch klar gewonnen hatten und in der Setzliste dieser U21-EM auf Rang zwei eingestuft worden waren, hatte im deutschen Lager eine gewisse Skepsis geherrscht. Doch das Team von Kapitän Alexander Metz zeigte sich von Beginn an hoch konzentriert und die Gegner nie zur Entfaltung kommen.
Früher war es ein Markenzeichen der neuseeländischen All Blacks, stets mit zwei Verteidigern gegen einen Ballträger zu verteidigen, was enorm anstrengend ist. Heute darf man feststellen, dass der Neuseeländer Stevenson und sein am Trinity College in Dublin ausgebildeter irischer Kollege Donoghue diese Erfolgstaktik auf ihre Mannschaft übertragen haben und dass die jungen Spieler die Fitness und Kameradschaft besitzen, aus einem kühnen Planspiel Realität werden zu lassen.
Im Angriff waren die Polen folglich völlig abgemeldet, und die Deutschen nutzten ihre vielen Ballgewinne – auch im überlegenen Gedränge und der sehr guten Gasse – zu sechs Versuchen. Benjamin Ulrich machte nach 13 Minuten den Anfang, als er das Leder nach einem polnischen Kick abklatschte, den Ball flugs aufhob und nach einem 50-m-Sprint im Malfeld ablegte. Alexander Metz ließ zehn Minuten später nach einem Konter der Dreiviertel und energischem Spurt an der Auslinie den zweiten Versuch zum 10:0 folgen, ehe Janeczko per zum 10:3-Halbzeitstand traf.
Gleich nach dem Seitenwechsel entschieden die Deutschen das Spiel. Florian Wehrspann nach einem cleveren Angriff auf die kurze Seite (42.) und Christopher Liebig nach brillanter Vorarbeit von Max Pietrek (47.) erzielten die Versuche zum beruhigenden 20:3. Dann wuchtete sich Damien Tussac, der exzellente Erste-Reihe-Stürmer aus Toulon, zum 25:3 (62.) über die Mallinie, bevor die Polen ihren einzigen erfolgreichen Angriff zum 25:10 abschlossen. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Gedrängehalb Juri Missal mit seinem Versuch zum 30:10 zwei Minuten vor dem Schlusspfiff des Franzosen Sébastien Minéry. |
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