29

0

Zum letzten Spiel des Jahres empfingen die Stuttgarter Damen die weit gereisten Gäste aus Köln, bei denen in der Hinrunde sieben Wochen zuvor noch eine knappe Niederlage in Kauf genommen werden musste. An diesem Tag wehte auf dem Sportplatz „Hohe Eiche“ eine steife Briese, und ähnlich turbulent entwickelte sich auch das Spiel. Bereits nach etwa zehn Spielminuten brach ein angesetztes Gedränge derart unglücklich zusammen, dass die Stuttgarter Haklerin Katja Becker sich im Nackenbereich verletzte und nicht mehr in der Lage war, vom Spielfeld zu gehen. Die Partie musste daher für einige Zeit unterbrochen werden, und für die Zuschauer folgte eine filmreife Szene mit Hubschrauber-Landung auf dem Rugbyfeld, da scheinbar ein Notarzt auf die Schnelle nicht anderweitig aufzutreiben war. Es sei an dieser Stelle gesagt, dass es der Spielerin inzwischen den Umständen entsprechend gut geht und sie sich keine Verletzungen mit Langzeitschäden zugezogen hat (Diagnose: Leichte Gehirnerschütterung, Wirbelsäulenstauchung, Prellung der Schulter und Zerrung der Schulterbänder). Beide Mannschaften konnten nach diesem Vorfall jedoch gut den Schalter wieder auf Spielbetrieb umlegen, und Stuttgart verfolgte von dem Moment an kontinuierlich das Ziel, das Jahr 2011 nicht als Tabellenschlusslicht abzuschließen. Dabei bewiesen die Schwaben sowohl defensiv als auch offensiv ein gutes Händchen. Die beherzten Angriffe von Seiten Kölns sorgten zwar für einigen Raumgewinn zugunsten der Gäste, konnten aber am Ende meist aufgrund von mangelnder Unterstützung nicht in Punkte umgemünzt werden. Die auffälligsten Kölner Akteurinnen waren an diesem Tag Melissa Paul und Johanna Metternich, wobei letztere als Verbinderin auf ungewohnter Position zum Einsatz kam. Stuttgart zeichnete sich hingegen an diesem Tag durch Teamwork und gut funktionierendes Kombinationsspiel aus, so dass jede Spielerin punktgefährlich werden konnte. Am Ende legten Stephanie Müller, Sabine Dieulin, Elodie Matraix, Julia Jansen und Anna Trostel zu insgesamt fünf Versuchen ab. Julia Jansen steuerte noch zwei erfolgreiche Erhöhungen zum Endstand von 29:0 bei. Somit geht Stuttgart mit fünf Punkten aus der Partie und zieht in der Tabelle an Köln und München vorbei auf Rang 4.