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Die SCN-Mädels haben heute ihr Auswärtsspiel in Stuttgart nach einer holprigen ersten Halbzeit letztlich hoch mit 46:10 (15:10) und dem Offensivbonuspunkt gewonnen. Der SC Neuenheim kam zu insgesamt acht Versuchen durch Tina Durst, Stefanie Horn(4), Sabine Kling, Tina Satzke und Sandra Seelinger. Sabine Kling steuerte ausserdem drei Erhöhungen zum Endergebnis bei. Die Stuttgarterin Marina Apfel hatte zur Mitte der ersten Halbzeit durch zwei Versuche zwischenzeitlich ausgeglichen.

Der favorisierte SCN war mit nur 18 Spielerinnen angereist und musste aufgrund vieler Ausfälle den halben Sturm umstellen. Auffällig dagegen die zuletzt schwächelnden Gastgeberinnen mit einer etwas umformierten Hintermannschaft und über 22 Spielerinnen im Aufgebot. Trotzdem begannen zunächst die Blauen furios und konnten in der Anfangsphase sofort zwei Versuche durch die erneut sehr stark spielende Nummer 8 Stefanie Horn (5.) und Centerin Sabine Kling (10.) vorlegen. Danach allerdings lief so gut wie nichts mehr zusammen: der Sturm hatte im Gedränge und im offenen Spiel seine liebe Not mit seinem Gegenüber und für die Hintermannschaft war stets spätestens bei der konsequent anvisierten Schlußspielerin des Gegners Schluß.

Die Stuttgarterinnen dagegen machten Druck und mehr aus ihren Möglichkeiten und unversehens besorgte ihre Spielführerin durch zwei blitzsaubere Versuche den Ausgleich. Danach wogte das Spiel hin und her, die Stuttgarterinnen hatte Blut geleckt und zeigten im ersten Durchgang ihre mutmaßlich bislang beste Saisonleistung, verpassten es allerdings in Führung zu gehen. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff des sicheren Schiedsrichters Uwe Jansen konnte der SCN erneut in Führung gehen, wieder war es Stefanie Horn (35.), die einen Angriff erfolgreich abschliessen konnte.

Trainer Kay Kocher nutzte dann die Halbzeit für taktische Anweisungen und prompt kam der SC Neuenheim im zweiten Durchgang dann richtig gut ins Spiel. Mitte der zweiten Halbzeit entschied der SCN dann binnen 15 Minuten das Spiel: Stefanie Horn legte ihren dritten und vierten Versuch (50./65.), dazwischen scorten Prop Tina Satzke und Spielführerin Tina Durst, Sabine Kling erhöhte drei dieser Versuche sicher. Dem Stuttgarter RC gingen in dieser Phase zusehends die Kräfte aus und nach einem weiteren Versuch von SCN-Spielmacherin Sandra Seelinger (79.) in der Schlussphase war dann Feierabend.

Karla Mayer

Aus der Sicht der Stuttgarter

Am vergangenen Sonntag waren in Stuttgart die amtierenden deutschen Meisterinnen des SCN zu Gast. In Anbetracht der bisherigen Spielergebnisse beider Seiten gingen die Schwäbinnen als klarer Außenseiter in die Partie.

In der laufenden Saison musste sich die Stuttgarter Hintermannschaft aufgrund personeller Probleme bisher zu jeder Partie neu zusammenfinden, und so auch am vierten Spieltag. Petra Kurz, die in dieser Saison bisher auf der Position des Verbinders gestartet ist, fiel bereits im Vorfeld der Partie verletzungsbedingt aus. Aufgrund der daraus resultierenden Personalumstellung war eine Vorhersage der Mannschaftsleistung nur schwer zu treffen. An Motivation mangelte es den Spielerinnen jedoch nicht, wollte man doch nach den Schlappen der vergangenen Spieltage beweisen, dass mit den Stuttgarterinnen immernoch zu rechnen sei.

Dennoch verschlief Stuttgart den Start in die Partie und ließ die Blauen frühzeitig gleich zwei Mal im Malfeld eintauchen. Die Schwäbinnen ließen sich durch diesen Punkterückstand jedoch nicht beirren und zogen von nun an ihr Spiel konzentrierter auf. Der Sturm kämpfte hartnäckig um jeden Ballbesitz, während die Hintermannschaft ein gutes Zusammenspiel an den Tag legte. Auf diese Weise sorgte im Folgenden eine geschlossene Mannschaftsleistung für zwei Versuche für die Stuttgarterinnen, bei denen sich am Ende wieder einmal die sprintstarke Schlussspielerin Marina Apfel auf dem Weg ins Malfeld durchsetzen konnte. So stand es in der 36. Spielminute 10:10, und die Partie blieb weiterhin spannend. Ein weiterer Versuch für den SCN besiegelte den Halbzeitstand von 10:15.

Die zweite Hälfte des Spiels lag deutlich in Heidelberger Hand. Auf Stuttgarter Seite verließen die erfahrenen Stürmerinnen Kathryn Gilbert und Sabine Missbach sowie die stark aufspielende Innendreiviertel Alecia Drummond verletzungsbedingt den Platz, was für die Mannschaft schwer zu kompensieren war. Bei zunehmendem Regen und fortschreitender Spielzeit befanden sich die Gastgeberinnen fast nur noch in der Defensive, und die Blauen konnten ein ums andere Mal ihre Chancen verwerten und im Malfeld einlaufen. Vor allem die herausragende Nr.8 des SCN, Stefanie Horn, konnte an diesem Tag von der Stuttgarter Verteidigung nur schwer gestoppt werden und landete insgesamt vier Mal im Malfeld. Am Ende untermauert der SCN sein starkes Angriffsspiel mit einem Endstand von 10:46 aus Sicht der Gastgeber, und die Stuttgarterinnen müssen erneut Lehrgeld zahlen.