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ASV Köln erspielt sich zweiten Defensivbonuspunkt

Am 3. Spieltag in der 1.Bundesliga Süd/West musste der ASV Köln zwar die zweite Heimniederlage einstecken, zeigte aber beim 19:25 (0:15) gegen den TV Pforzheim eine bärenstarke Leistung im heimischen Rugby Park und brachte dabei den Vizemeister an den Rand einer Niederlage.

Die ASV Heimstätte war mit ca. 150 Zuschauern nicht so gut besucht, wie beim Ligaauftakt vor zwei Wochen gegen Frankfurt, aber das Publikum sollte eines der besten Auftritte der Kölner Herren in der jüngeren Vergangenheit erleben. Mit dem Ankick des TVP unter der Leitung von Referee Gordon Hewitt setzten sich zunächst erwartungsgemäß die Gäste in der Spielhälfte des ASV fest. Zahlreiche Angriffe wurden Richtung ASV Malfeld vorgetragen, jedoch gelang es den Gastgebern immer wieder mit guter Defensivarbeit und erfolgreichen Tackles kurz vor der Mallinie die Null zu halten. Erst nach einer Viertelstunde befreiten sich die Hausherren von dem Dauerdruck der Rhinos, dem sie bis dahin gut Stand gehalten hatten und kamen erstmals nach einem Straftritt in die gegnerische 22 hinein. In der Folge als Köln sich mehr und mehr in Richtung gegnerische Spielhälfte bewegte und mutiger nach vorne spielte, wurde ein Pass in der Kölner Dreiviertelreihe auf Höhe der Mittellinie von einem TVP Innendreiviertel abgefangen. Daraus entwickelte sich der erste Versuch für die Gäste in der 19. Spielminute, welcher auch zum 0:7 erhöht wurde. Es folgte nun die einzige unkonzentrierte Phase der Hausherren und binnen sieben Minuten bauten die Pforzheimer ihre Führung mit einem Straftritt 23.Minute und einem nicht erhöhten Versuch in der 26.Minute zum 0:15 aus. Die anschließende verletzungsbedingte Spielunterbrechung von ca. 5 Minuten nutzten die Rheinländer wohl um sich wieder zu sammeln und fortan agierten sie bis zum Pausenpfiff spielbestimmend, lediglich im Abschluss fehlte die letzte Durchschlagskraft. Sehenswert war ein Durchbruch vom Kölner Innendreiviertel Morne Laubscher aus der eigenen 22 heraus, der mit mehreren sidesteps und handoffs quer über den Platz lief und dabei durch die beiden ASV Flanker bis in die gegnerische 22 unterstütz wurde. Erst kurz vor der Mallinie wurde ASV Dritte-Reihe-Stürmer Jan Scholz schließlich doch noch abgefangen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man noch nicht erahnen, wie knapp es am Ende der Partie werden würde, aber die vom ASV Team bereits gesetzten Akzente erhöhten für den zweiten Durchgang die Erwartungen des Anhangs. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste aus dem Nordschwarzwald allerdings besser ins Spiel rein und bauten die Führung in der 46.Minute mit dem dritten Versuch auf 0:20 aus. Der längst fällige erste Versuch für Köln folgte dann in der 55.Spielminute. Zuvor war ASV Verbinder Justus Gerlach auf Höhe der Mittellinie durchgebrochen und aus dem anschließenden Ruck in der gegnerischen 22 spielte der Kölner Gedrängehalb Antoine Merle den Ball sauber wieder auf Gerlach und dieser kurz weiter auf den sich in diesen Angriff einschaltenden ASV Schluss Steffen Abel. Der zuletzt in der Kölner Hintermannschaft vermisste 7er Nationalspieler Abel trug den Ball dann mit viel Tempo ins Malfeld und legte zum 5:20 ab. Jetzt schienen die Männer um den Jecken Kölner Kapitän Arne Fischer endgültig den Respekt vor dem Vizemeister abgelegt zu haben. Nicht zu vergessen, letzte Saison war die Bilanz gegen die Goldstädter aus zwei Spielen mit 9:178 eher ernüchternd ausgefallen. Jedenfalls staunte der ASV Anhang nicht schlecht als nun ihre Mannschaft einen Angriff nach dem anderen in Richtung TVP Malfeld startete. Nach einem schön weit gekickten Straftritt von Laubscher mit anschließender Fünf-Meter-Gasse gelang es dem ASV Sturm einen sauberen Ball nach einer gewonnenen Gasse herauszuspielen. Dieser landete beim Erste Reihe Stürmer Fabrice Fehlemann, der mit gewohnter Wucht die letzten Meter bis unter die Malstangen zurücklegte und zum 10:20 für Köln ablegte. Es war zugleich der dritte Versuch von Fabrice Fehlemann im dritten Spiel der Saison. Die Erhöhung zum 12:20 gelang Justus Gerlach mühelos. Das Team von ASV Headcoach Eric Daniel war in dieser Phase der Begegnung so gut drauf, dass eigentlich niemand am Feldrand noch über einen Defensivbonuspunkt nachdachte, weil jetzt ein Sieg durchaus möglich erschien. Aber mit der Erfahrung eines Titelanwärters der vergangenen Jahre schafften die Rhinos gegen eine richtig gut stehende ASV Defensive noch ein letztes Mal zu punkten. Der vierte Versuch in der 71.Minute zum 12:25 sicherte dem Tabellenzweiten zugleich den wichtigen Offensivbonuspunkt. Die restliche Spielzeit gehörte aber wieder den Hausherren, die unbeirrt weiter marschierten und sich dabei mit einem weiteren Versuch in der 72.Spielminute belohnten. Erneut war Ausgangspunkt eine Gasse in der gegnerischen 22 nach einem weit getretenen Straftritt von Morne Laubscher. Obwohl der ASV Sturm in dieser Spielzeit in der Gasse noch nicht zur alten Stärke gefunden hat, entsprang auch der zweite Versuch einem nach der gewonnenen Gasse sicher durch den Kölner Gedrängehalb herausgespielten Ball, den 7er Nationalspieler Ben Hesse in bewährter Manier mit viel Tempo aus dem Rückraum kommend aufnahm und unter die Malstangen ablegte. Auch diesmal verwandelte Gerlach die Erhöhung problemlos zum 19:25. Der im zweiten Durchgang eingewechselte Neuzugang aus Bonn Daniel Freistedt hatte in der Schlussphase noch die ganz große Möglichkeit zu einem weiteren Versuch unter die Malstangen und damit zum greifbar nahen Heimsieg. Die Rhinos verhinderten jedoch seinen Durchbruch auf den letzten Metern vor dem Malfeld und schienen erleichtert als der Schlusspfiff ertönte. 

Für den ehrgeizigen Korsen Eric Daniel war dieser Defensivbonuspunkt am Ende zu wenig, auch wenn sein Team verdientermaßen diesen Punkt, aber vor allem die gezeigte klasse Leistung gehörig feiern durfte. 

Die Punkte für Köln erzielten Steffen Abel, Fabrice Fehlemann und Ben Hesse mit jeweils 1 Versuch sowie Justus Gerlach mit 2 Erhöhungen